Google Pixel Frauen-Bundesliga

Popp-Doppelpack leitet Wende für Wolfsburg ein

21.12.2025
Drehte die Partie mit einem Doppelpack: Wolfsburgs Alexandra Popp Foto: IMAGO

Mit dem elften Saisonsieg verabschiedete sich der VfL Wolfsburg am 14. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga in die Winterpause. Der Vizemeister und aktuelle Tabellenzweite kam zum Rückrundenstart und gleichzeitigen Jahresabschluss trotz eines 0:1-Rückstands noch zu einem 3:1 (0:0)-Heimsieg gegen den Aufsteiger und Tabellenvorletzten Hamburger SV.

Vor 3521 Zuschauer*innen im AOK Stadion sorgte Svea Stoldt (51.) in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit für die überraschende Führung der Gäste. Die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp (69./80.) mit ihren Saisontreffern neun und zehn sowie die eingewechselte Kessya Bussy (90.+3) machten jedoch die Wende perfekt. An allen drei Treffern war Ex-Nationalspielerin Svenja Huth beteiligt.

Der Hamburger SV, der im Hinspiel zum Saisonauftakt ein 3:3 erkämpft hatte, blieb auch im zehnten Ligaspiel in Folge ohne Sieg (zwei Punkte). Damit müssen die Hanseatinnen auf einem Abstiegsplatz überwintern.

Svenja Huth: "Ruhe bewahrt"

"Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwergetan, das war nicht unser Standard", sagte Svenja Huth im Interview. "Nach der Pause kam dann noch der Nackenschlag durch das 0:1 hinzu, aber wir haben immer an uns geglaubt und die Ruhe bewahrt. Am Ende haben wir auch verdient gewonnen, weil wir mehr für das Spiel getan haben."

Doppeltorschützin Alexandra Popp erklärte: "Ich bin sehr glücklich, dass wir das Spiel noch gezogen haben. Wir geben immer bis zum Ende alles und sind für diese Mentalität belohnt worden."

HSV-Trainerin Liese Brancao meinte: "Bis zur 60. Minute haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten auch immer wieder Umschaltaktionen. Obwohl es am Ende erneut nicht gereicht hat, werden wir weitermachen. Ich bin stolz auf die Spielerinnen und unsere Fans, die uns immer vorbildlich unterstützen."

Lerch lässt viel rotieren

Im Vergleich zur abschließenden Partie in der Ligaphase der UEFA Women's Champions League gegen den FC Chelsea (1:2) rotierte VfL-Cheftrainer Stephan Lerch gleich auf sieben Positionen. Nur Torhüterin Stina Johannes, Guro Bersvand sowie die beiden Kapitäninnen Svenja Huth und Alexandra Popp liefen erneut von Beginn an auf. Neu ins Team rückten Thea Bjelde, Lena Lattwein, Justine Kielland, Maria-Joelle Wedemeyer, Vivien Endemann, Cora Zicai und Judit Pujols.

Dafür nahmen Ella Peddemors, Janina Minge, Camilla Küver, Kessya Bussy und Sarai Linder zunächst auf der Bank Platz. Janou Levels und Lineth Beerensteyn gehörten nicht zum Aufgebot. Caitlin Dijkstra stand erneut nicht zur Verfügung. Svenja Huth wurde für ihr 200. Pflichtspiel im Wolfsburger Trikot, das sie gegen Chelsea bestritten hatte, vor dem Anpfiff geehrt.

Beim Hamburger SV beließ es Trainerin Liese Brancao gegenüber dem 0:6 beim Ligaprimus FC Bayern München bei einer Umstellung. Für Angreiferin Melanie Brunnthaler, die passen musste, startete Christin Meyer in der Offensive. Insgesamt war die Personalsituation bei den Hanseatinnen so stark angespannt, dass insgesamt nur 17 Spielerinnen die Reise nach Wolfsburg antreten konnten. Drei Plätze im Aufgebot blieben leer.

Inga Schuldt pariert stark

Die Gastgeberinnen bestimmten von Beginn an das Geschehen, taten sich aber gegen tiefstehende Hamburgerinnen zunächst schwer, klare Tormöglichkeiten herauszuspielen. Oft fehlten beim finalen Zuspiel oder im Abschluss Präzision und Konsequenz.

Erst nach 22 Minuten hatte Lena Lattwein die erste Großchance der Wölfinnen. Nach einem Pass von Maria-Joelle Wedemeyer und einem gelungenen Dribbling zog die Mittelfeldspielerin aus etwa 13 Metern ab, scheiterte aber an der gut reagierenden HSV-Torfrau Inga Schuldt. Wenig später hatten die Gäste Glück, dass nach einem Freistoß von Jubilarin Svenja Huth nacheinander Alexandra Popp, Guro Bergsvand und Lena Lattwein den Ball nicht auf das Tor bringen konnten.

Auf der Gegenseite sorgte vor allem ein Eckball für Gefahr. Mia Büchele zog den Ball direkt auf das Tor, wo Wolfsburgs Nationaltorhüterin Stina Johannes mit einer Faustabwehr klärte und so einen möglichen Rückstand verhinderte.

Svea Stoldt sehenswert

Zur zweiten Halbzeit nahm Stephan Lerch die ersten beiden Wechsel vor. Camilla Küver und Ella Peddemors lösten Judit Pujols und Cora Zicai ab. Nur wenig später ersetzte Sarai Linder die verletzungsbedingt ausgeschiedene Thea Bjelde.

Sechs Minuten nach der Pause gingen die Gäste in Führung. Ein zu kurzer Klärungsversuch von Guro Bergsvand landete genau vor den Füßen von Svea Stoldt, die aus knapp 20 Metern abzog und die Kugel zum 0:1 (51.) unter die Latte knallte. Beinahe hätte der HSV sogar den zweiten Treffer folgen lassen, als Christin Meyer den Ball nach einem Querpass von Sophie Hillebrand ins leere Tor beförderte. Das Schiedsrichterinnengespann entschied jedoch auf Abseits.

Der VfL Wolfsburg war um eine schnelle Antwort bemüht, allerdings zunächst nicht erfolgreich. Ein Kopfball von Alexandra Popp war ebenso zu ungefährlich wie ein Distanzschuss von Ella Peddemors. Ein Lupfer der nach dem Rückstand für Vivien Endemann eingewechselten Kessya Bussy ging über das Tor, ein weiterer Abschluss von Lena Lattwein vorbei.

Bussy setzt Schlusspunkt

Svenja Huth leitete dann den Ausgleich ein. Ihre Rechtsflanke verlängerte Lena Lattwein per Kopf, so dass Alexandra Popp den Ball aus sieben Metern zum 1:1 (69.) ins Netz schießen konnte. Der VfL wollte nun mehr und drängte auf die Führung. Der HSV bekam in dieser Phase nur noch selten Entlastung. Einen Eckball von Svenja Huth köpfte Lena Lattwein knapp am Pfosten vorbei. Ein abgefälschter Schuss von Camilla Küver wurde eine sichere Beute von Inga Schuldt.

In der Schlussphase zogen die Wolfsburgerinnen die Partie dann endgültig auf ihre Seite. Erst köpfte Alexandra Popp eine mustergültige Flanke von Svenja Huth wuchtig zum 2:1 (80.) in die Maschen. Denn blieb die Französin Kessya Bussy, ebenfalls nach einem Zuspiel von Svenja Huth, vor HSV-Torhüterin Inga Schuldt cool und setzte mit dem 3:1 (90.+3) in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw