Hannes Wolf: "Extrem lebendige Mannschaft"

Die U 19-Nationalmannschaft hat das Vier-Nationen-Turnier in der Slowakei in überzeugender Manier gewonnen. Trainer Hannes Wolf spricht im DFB.de-Interview über die Tage in Banska Bystrica und wagt den Blick voraus auf die im November beginnende EM-Qualifikation.

DFB.de: Herr Wolf, für Ihre Mannschaft begann das Vier-Nationen-Turnier mit dem Spiel gegen die Gastgeber aus der Slowakei. War das 6:1 der perfekte Auftakt?

Hannes Wolf: Das war echt gut, ja. Zumal der Gegner nicht so schlecht war, wie das Ergebnis im ersten Moment vielleicht vermuten lässt. Die Slowaken haben ihre beiden anderen Spiele gegen die Niederlande und Portugal gewonnen. Trotz schwieriger Platzverhältnisse haben wir fast nichts zugelassen – und auf den Anschlusstreffer, den wir uns kurz nach der Pause gefangen haben, gut reagiert. Insgesamt ein sehr gutes Länderspiel, ein Top-Start.

DFB.de: Es folgte ein engeres Spiel gegen starke Portugiesen. Mit neuem Personal.

Wolf: Wir hatten 23 Spieler im Kader. Unser klares Ziel war, dass jeder mindestens einmal in der Startelf steht und die Hymne auf dem Platz zu hören bekommt. Gegen Portugal haben wir im Vergleich zum Slowakei-Spiel komplett gewechselt und knapp mit 2:1 gewonnen. Da konnten wir uns ein Stück weit auf die hohe individuelle Qualität verlassen. Die Jungs haben alles reingeworfen und waren sehr effektiv – so wie das ganze Turnier über.

DFB.de: Gegen die Niederlande ging es im dritten Spiel um den Turniersieg. Den hat sich die Mannschaft mit einem 4:1 gesichert. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Wolf: Es war ein super Abschluss. Da mussten wir echt beißen. Die Niederlande hat einige Sachen in unserer Defensive aufgedeckt – ohne uns öfter als das eine Mal zu bestrafen. Sie haben uns mit ihrer fußballerischen Qualität Ansatzpunkte geliefert, an denen wir weiterarbeiten müssen. Trotzdem waren unsere Zielstrebigkeit und Überzeugung nach vorne top.

DFB.de: Wie fällt daran angeschlossen Ihr Fazit für die elf Tage in der Slowakei aus?

Wolf: Das war eine ganz tolle Reise. Sowohl sportlich als auch neben dem Platz war die Mannschaft extrem lebendig. Alle hatten Lust, haben Verantwortung übernommen und die Neuen gut integriert. Die Unterkunft war top, der Staff hat gut mitgearbeitet. So sind wir in kurzer Zeit schon eine echte Einheit geworden. Insgesamt eine runde Geschichte, die uns Selbstvertrauen für die EM-Qualifikation gibt.

DFB.de: Sie sprechen die Debütanten an. Welchen Eindruck haben sie auf Sie gemacht?

Wolf: Spieler wie Kwadwo Baah, der in England beim FC Watford spielt und zweimal das 1:0 geschossen hat, oder der Mainzer Ben Bobzien hatten super Debüts. Robert Wagner spielt beim SC Freiburg II in der 3. Liga, hat bei uns direkt eine tragende Rolle eingenommen und gegen die Slowakei und die Niederlande getroffen. Da waren also gute Premieren dabei.

DFB.de: Wie erklären Sie sich die starken Leistungen der Neulinge?

Wolf: Für mich ist das ganz logisch: Durch die langen Spielpausen haben sich die Spieler unterschiedlich entwickelt. Es gibt schon ein paar, die jetzt nochmal herausstechen und auf einem sehr hohen Niveau ankommen. Vor allem die Spieler, die – zum Beispiel in der 3. Liga – weiter Spielpraxis sammeln konnten.

DFB.de: Einige Spieler, die in der U 19 spielberechtigt wären, spielen in der U 21 oder bei Hansi Flick in der A-Mannschaft.

Wolf: Richtig. Youssoufa Moukoko, Jamal Musiala, Luca Netz oder Florian Wirtz dürften noch mitspielen. Das darf man nicht vergessen. Ich weiß nicht, ob es das schon einmal gab, dass vier Spieler aus der U 19 nach oben gerückt sind und du trotzdem das Gefühl hast: Das ist eine gute Mannschaft.

DFB.de: Das zeigt nicht nur das Torverhältnis im Vier-Nationen-Turnier …

Wolf: Wir freuen uns einfach, dass wir auf diesem Niveau Spiele gewinnen konnten. Wenn du 12:3 Tore erzielst, dann hast du einiges richtig gemacht. Davor haben die Jungs gegen die Schweiz und England im September vier Punkte geholt. Insgesamt waren das bis jetzt tolle Spiele.

DFB.de: Das sollte der Mannschaft Rückenwind für die im November beginnende EM-Qualifikation geben, oder?

Wolf: Jetzt gehen die Spieler erstmal in die Vereine zurück. Wir versuchen natürlich, Impulse zu geben, dass sie beim Verein weiter voll durchziehen. Sie haben sich über ihre Leistungen dort für die Nationalmannschaft qualifiziert. Das gilt es, egal ob in der Regional- oder Bundesliga, ob im Pokal oder der Youth League, fortzuführen.

DFB.de: Was wünschen Sie für die Zeit bis zum ersten Qualifikationsspiel gegen die Färöer-Inseln?

Wolf: Dass die Jungs gesund bleiben und ihren Führungsrollen in den Vereinen gerecht werden. Wenn es dann soweit ist, können wir uns auf die EM-Quali konzentrieren und in Griechenland Gas geben. Wir als Trainerteam wollen bis dahin das gute Zusammenspiel, die gute Kommunikation mit den Vereinen beibehalten.

DFB.de: Mit welchem Ziel gehen Sie die erste Qualifikationsrunde an?

Wolf: Die Gruppe wollen wir gewinnen. Auch wenn mit Russland und Griechenland zwei Teams dabei sind, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Dann kommt im März die Eliterunde, einer der härtesten Wettbewerbe im internationalen Fußball. Bis es soweit ist, wollen wir Schritt für Schritt gehen.

[jf]

Die U 19-Nationalmannschaft hat das Vier-Nationen-Turnier in der Slowakei in überzeugender Manier gewonnen. Trainer Hannes Wolf spricht im DFB.de-Interview über die Tage in Banska Bystrica und wagt den Blick voraus auf die im November beginnende EM-Qualifikation.

DFB.de: Herr Wolf, für Ihre Mannschaft begann das Vier-Nationen-Turnier mit dem Spiel gegen die Gastgeber aus der Slowakei. War das 6:1 der perfekte Auftakt?

Hannes Wolf: Das war echt gut, ja. Zumal der Gegner nicht so schlecht war, wie das Ergebnis im ersten Moment vielleicht vermuten lässt. Die Slowaken haben ihre beiden anderen Spiele gegen die Niederlande und Portugal gewonnen. Trotz schwieriger Platzverhältnisse haben wir fast nichts zugelassen – und auf den Anschlusstreffer, den wir uns kurz nach der Pause gefangen haben, gut reagiert. Insgesamt ein sehr gutes Länderspiel, ein Top-Start.

DFB.de: Es folgte ein engeres Spiel gegen starke Portugiesen. Mit neuem Personal.

Wolf: Wir hatten 23 Spieler im Kader. Unser klares Ziel war, dass jeder mindestens einmal in der Startelf steht und die Hymne auf dem Platz zu hören bekommt. Gegen Portugal haben wir im Vergleich zum Slowakei-Spiel komplett gewechselt und knapp mit 2:1 gewonnen. Da konnten wir uns ein Stück weit auf die hohe individuelle Qualität verlassen. Die Jungs haben alles reingeworfen und waren sehr effektiv – so wie das ganze Turnier über.

DFB.de: Gegen die Niederlande ging es im dritten Spiel um den Turniersieg. Den hat sich die Mannschaft mit einem 4:1 gesichert. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Wolf: Es war ein super Abschluss. Da mussten wir echt beißen. Die Niederlande hat einige Sachen in unserer Defensive aufgedeckt – ohne uns öfter als das eine Mal zu bestrafen. Sie haben uns mit ihrer fußballerischen Qualität Ansatzpunkte geliefert, an denen wir weiterarbeiten müssen. Trotzdem waren unsere Zielstrebigkeit und Überzeugung nach vorne top.

DFB.de: Wie fällt daran angeschlossen Ihr Fazit für die elf Tage in der Slowakei aus?

Wolf: Das war eine ganz tolle Reise. Sowohl sportlich als auch neben dem Platz war die Mannschaft extrem lebendig. Alle hatten Lust, haben Verantwortung übernommen und die Neuen gut integriert. Die Unterkunft war top, der Staff hat gut mitgearbeitet. So sind wir in kurzer Zeit schon eine echte Einheit geworden. Insgesamt eine runde Geschichte, die uns Selbstvertrauen für die EM-Qualifikation gibt.

DFB.de: Sie sprechen die Debütanten an. Welchen Eindruck haben sie auf Sie gemacht?

Wolf: Spieler wie Kwadwo Baah, der in England beim FC Watford spielt und zweimal das 1:0 geschossen hat, oder der Mainzer Ben Bobzien hatten super Debüts. Robert Wagner spielt beim SC Freiburg II in der 3. Liga, hat bei uns direkt eine tragende Rolle eingenommen und gegen die Slowakei und die Niederlande getroffen. Da waren also gute Premieren dabei.

DFB.de: Wie erklären Sie sich die starken Leistungen der Neulinge?

Wolf: Für mich ist das ganz logisch: Durch die langen Spielpausen haben sich die Spieler unterschiedlich entwickelt. Es gibt schon ein paar, die jetzt nochmal herausstechen und auf einem sehr hohen Niveau ankommen. Vor allem die Spieler, die – zum Beispiel in der 3. Liga – weiter Spielpraxis sammeln konnten.

DFB.de: Einige Spieler, die in der U 19 spielberechtigt wären, spielen in der U 21 oder bei Hansi Flick in der A-Mannschaft.

Wolf: Richtig. Youssoufa Moukoko, Jamal Musiala, Luca Netz oder Florian Wirtz dürften noch mitspielen. Das darf man nicht vergessen. Ich weiß nicht, ob es das schon einmal gab, dass vier Spieler aus der U 19 nach oben gerückt sind und du trotzdem das Gefühl hast: Das ist eine gute Mannschaft.

DFB.de: Das zeigt nicht nur das Torverhältnis im Vier-Nationen-Turnier …

Wolf: Wir freuen uns einfach, dass wir auf diesem Niveau Spiele gewinnen konnten. Wenn du 12:3 Tore erzielst, dann hast du einiges richtig gemacht. Davor haben die Jungs gegen die Schweiz und England im September vier Punkte geholt. Insgesamt waren das bis jetzt tolle Spiele.

DFB.de: Das sollte der Mannschaft Rückenwind für die im November beginnende EM-Qualifikation geben, oder?

Wolf: Jetzt gehen die Spieler erstmal in die Vereine zurück. Wir versuchen natürlich, Impulse zu geben, dass sie beim Verein weiter voll durchziehen. Sie haben sich über ihre Leistungen dort für die Nationalmannschaft qualifiziert. Das gilt es, egal ob in der Regional- oder Bundesliga, ob im Pokal oder der Youth League, fortzuführen.

DFB.de: Was wünschen Sie für die Zeit bis zum ersten Qualifikationsspiel gegen die Färöer-Inseln?

Wolf: Dass die Jungs gesund bleiben und ihren Führungsrollen in den Vereinen gerecht werden. Wenn es dann soweit ist, können wir uns auf die EM-Quali konzentrieren und in Griechenland Gas geben. Wir als Trainerteam wollen bis dahin das gute Zusammenspiel, die gute Kommunikation mit den Vereinen beibehalten.

DFB.de: Mit welchem Ziel gehen Sie die erste Qualifikationsrunde an?

Wolf: Die Gruppe wollen wir gewinnen. Auch wenn mit Russland und Griechenland zwei Teams dabei sind, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Dann kommt im März die Eliterunde, einer der härtesten Wettbewerbe im internationalen Fußball. Bis es soweit ist, wollen wir Schritt für Schritt gehen.

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