Eric Hottmann: "Mitreißen und vorangehen"

Drei Länderspieltore hat Eric Hottmann schon erzielt - in den nächsten Tagen können gerne noch ein paar hinzukommen. Mit der deutschen U 18-Nationalmannschaft nimmt der Stürmer des VfB Stuttgart am Winterturnier in Israel teil. Für das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier geht es heute (ab 17.30 Uhr MEZ/18.30 Uhr Ortszeit) gegen Serbien, ehe am Donnerstag (ab 14 Uhr MEZ/15 Uhr Ortszeit) das Länderspiel gegen Gastgeber Israel folgt. Zuvor spricht Eric Hottmann im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die neue U 18-Mannschaft und seine persönlichen Ziele. Außerdem gibt der 17-Jährige einen Einblick in die geschichtlichen Begegnungen und die Sicherheitslage vor Ort.

DFB.de: Herr Hottmann, zum Abschluss des Jahres steht für die U 18-Nationalmannschaft traditionell das Winterturnier in Israel an. Wie sind die Bedingungen vor Ort?

Eric Hottmann: Die Bedingungen sind sehr gut, der Rasen war im Training einwandfrei bespielbar und es ist auch ganz angenehm, mal wieder bei knapp 20 Grad und Sonne Fußball zu spielen. Auch als Team wachsen wir immer besser zusammen: Nach dem Übergang von der U 17 in die U 18 hatten wir bereits einen Lehrgang in Zypern, bei dem wir uns kennengelernt haben, während ein anderer Teil der Mannschaft zuvor noch die U 17-WM in Indien absolviert hatte. Ich glaube, wir können ein richtig gutes Team werden - auch wenn wir momentan noch etwas bunt zusammengemischt sind.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft aus?

Hottmann: Wir haben uns extrem schnell zusammengefunden. Wir sind eine Mannschaft, die sehr gut miteinander umgeht, auch mal außerhalb des Platzes einen Spaß machen kann, sich dann aber im richtigen Moment wieder fokussiert. Sportlich möchten wir natürlich in den beiden Spielen gegen Serbien und Israel nachweisen, dass wir auch eine gute Qualität in unseren Reihen haben.

DFB.de: Das erste dieser zwei Länderspiele findet heute gegen Serbien statt. Was erwarten Sie?

Hottmann: Das wird ein sehr körperbetontes Spiel, wir müssen robust auftreten. Darüber hinaus möchten wir unser Spiel durchbringen. Wenn wir unsere Qualitäten nutzen, dann werden wir auch gewinnen - das ist ganz klar unsere Zielstellung. Ein bisschen kenne ich den serbischen Jahrgang noch von der U 17-EM, als wir 3:1 siegten. Sicherlich werden einige Spieler von ihnen heute erneut auf dem Platz stehen.

DFB.de: Die U 17-EM ist ein gutes Stichwort. Im Mai haben Sie an der Endrunde in Kroatien teilgenommen und kamen bis ins Halbfinale. Möchten Sie dadurch automatisch mehr Verantwortung in der neu zusammengestellten U 18 übernehmen?

Hottmann: Ja, auf jeden Fall. Da ich schon ein bisschen mehr Erfahrung auf Länderspielebene sammeln durfte, möchte ich die Jungs mitreißen und vorangehen. Ich denke, dies wird auch von mir erwartet - und diesen Anspruch habe ich an mich selbst.

DFB.de: Die U 17-WM in Indien haben Sie dagegen verpasst. Sie blieben auf Abruf...

Hottmann: Ich habe alle Spiele verfolgt und mitgefiebert. Keine Frage, dass ich gerne dabei gewesen wäre. Aber ich habe die Entscheidung sportlich genommen - und mir auch ein paar zusätzliche Ziele gesteckt: Ich habe mir vorgenommen, noch stärker an meiner Ballan- und -mitnahme zu arbeiten. Ich möchte bei den Basics noch besser werden, das wird meinem Spiel weiterhelfen.

DFB.de: Bei der aktuellen Länderspielreise in Israel geht es nicht nur um sportliche Aspekte, auch die Geschichte und Kultur spielen eine Rolle. Wie sind Ihnen diese Themen bislang begegnet?

Hottmann: In der Schule haben wir uns mit diesen Inhalten bereits im Geschichtsunterricht auseinandergesetzt. Es ist sehr schlimm, was den Menschen angetan wurde. Vor Ort erfahren wir das - zum Beispiel durch ein Zeitzeugengespräch - nochmals intensiver, als wenn es in einem Lehrbuch oder Film behandelt wird. Zudem erhielten wir vor unserer Abreise nach Israel einen Vortrag vom DFB.

DFB.de: Auch das Thema "Sicherheit" war vor dem Abflug sehr präsent aufgrund der jüngsten Unruhen in Jerusalem. Wie erleben Sie die Situation vor Ort?

Hottmann: Wir sind in der Nähe von Tel Aviv untergebracht und erleben einen völlig normalen, ruhigen und geordneten Alltag. Der DFB hat viele Informationen im Vorfeld eingeholt und mit den Sicherheitsbehörden eng zusammengearbeitet. Ich mache mir daher keine Sorgen, sondern vertraue unseren Entscheidungsträgern. Natürlich wünscht man sich aber für alle Menschen, dass sie friedlich zusammenleben.

DFB.de: Zurück zum Sportlichen: In der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest stehen Sie mit dem VfB Stuttgart derzeit auf dem fünften Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Torausbeute von bisher fünf Treffern?

Hottmann: Es könnten auch ein paar Tore mehr sein (lacht), aber prinzipiell passt das schon. Leider hatten wir als Mannschaft gegen Ende der Hinrunde ein Formtief, sonst wäre auch eine bessere Position in der Tabelle möglich gewesen. Wir müssen sehen, dass wir uns gemeinsam wieder herausarbeiten. Ich helfe natürlich gerne mit Toren.

DFB.de: Wie groß war für Sie der Sprung, vom U 17- in den U 19-Bereich?

Hottmann: Ich hatte bereits in der vergangenen Saison auf Vereinsebene schon mehrere Einsätze bei der U 19. Generell kommt mir diese Altersklasse sehr entgegen: Ich setze meinen Körper im Zweikampf gerne ein, um mir einen Vorteil zu verschaffen, und man merkt, dass das in der U 19-Bundesliga auch viel stärker gefordert ist.

[rz]

Drei Länderspieltore hat Eric Hottmann schon erzielt - in den nächsten Tagen können gerne noch ein paar hinzukommen. Mit der deutschen U 18-Nationalmannschaft nimmt der Stürmer des VfB Stuttgart am Winterturnier in Israel teil. Für das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier geht es heute (ab 17.30 Uhr MEZ/18.30 Uhr Ortszeit) gegen Serbien, ehe am Donnerstag (ab 14 Uhr MEZ/15 Uhr Ortszeit) das Länderspiel gegen Gastgeber Israel folgt. Zuvor spricht Eric Hottmann im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die neue U 18-Mannschaft und seine persönlichen Ziele. Außerdem gibt der 17-Jährige einen Einblick in die geschichtlichen Begegnungen und die Sicherheitslage vor Ort.

DFB.de: Herr Hottmann, zum Abschluss des Jahres steht für die U 18-Nationalmannschaft traditionell das Winterturnier in Israel an. Wie sind die Bedingungen vor Ort?

Eric Hottmann: Die Bedingungen sind sehr gut, der Rasen war im Training einwandfrei bespielbar und es ist auch ganz angenehm, mal wieder bei knapp 20 Grad und Sonne Fußball zu spielen. Auch als Team wachsen wir immer besser zusammen: Nach dem Übergang von der U 17 in die U 18 hatten wir bereits einen Lehrgang in Zypern, bei dem wir uns kennengelernt haben, während ein anderer Teil der Mannschaft zuvor noch die U 17-WM in Indien absolviert hatte. Ich glaube, wir können ein richtig gutes Team werden - auch wenn wir momentan noch etwas bunt zusammengemischt sind.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft aus?

Hottmann: Wir haben uns extrem schnell zusammengefunden. Wir sind eine Mannschaft, die sehr gut miteinander umgeht, auch mal außerhalb des Platzes einen Spaß machen kann, sich dann aber im richtigen Moment wieder fokussiert. Sportlich möchten wir natürlich in den beiden Spielen gegen Serbien und Israel nachweisen, dass wir auch eine gute Qualität in unseren Reihen haben.

DFB.de: Das erste dieser zwei Länderspiele findet heute gegen Serbien statt. Was erwarten Sie?

Hottmann: Das wird ein sehr körperbetontes Spiel, wir müssen robust auftreten. Darüber hinaus möchten wir unser Spiel durchbringen. Wenn wir unsere Qualitäten nutzen, dann werden wir auch gewinnen - das ist ganz klar unsere Zielstellung. Ein bisschen kenne ich den serbischen Jahrgang noch von der U 17-EM, als wir 3:1 siegten. Sicherlich werden einige Spieler von ihnen heute erneut auf dem Platz stehen.

DFB.de: Die U 17-EM ist ein gutes Stichwort. Im Mai haben Sie an der Endrunde in Kroatien teilgenommen und kamen bis ins Halbfinale. Möchten Sie dadurch automatisch mehr Verantwortung in der neu zusammengestellten U 18 übernehmen?

Hottmann: Ja, auf jeden Fall. Da ich schon ein bisschen mehr Erfahrung auf Länderspielebene sammeln durfte, möchte ich die Jungs mitreißen und vorangehen. Ich denke, dies wird auch von mir erwartet - und diesen Anspruch habe ich an mich selbst.

DFB.de: Die U 17-WM in Indien haben Sie dagegen verpasst. Sie blieben auf Abruf...

Hottmann: Ich habe alle Spiele verfolgt und mitgefiebert. Keine Frage, dass ich gerne dabei gewesen wäre. Aber ich habe die Entscheidung sportlich genommen - und mir auch ein paar zusätzliche Ziele gesteckt: Ich habe mir vorgenommen, noch stärker an meiner Ballan- und -mitnahme zu arbeiten. Ich möchte bei den Basics noch besser werden, das wird meinem Spiel weiterhelfen.

DFB.de: Bei der aktuellen Länderspielreise in Israel geht es nicht nur um sportliche Aspekte, auch die Geschichte und Kultur spielen eine Rolle. Wie sind Ihnen diese Themen bislang begegnet?

Hottmann: In der Schule haben wir uns mit diesen Inhalten bereits im Geschichtsunterricht auseinandergesetzt. Es ist sehr schlimm, was den Menschen angetan wurde. Vor Ort erfahren wir das - zum Beispiel durch ein Zeitzeugengespräch - nochmals intensiver, als wenn es in einem Lehrbuch oder Film behandelt wird. Zudem erhielten wir vor unserer Abreise nach Israel einen Vortrag vom DFB.

DFB.de: Auch das Thema "Sicherheit" war vor dem Abflug sehr präsent aufgrund der jüngsten Unruhen in Jerusalem. Wie erleben Sie die Situation vor Ort?

Hottmann: Wir sind in der Nähe von Tel Aviv untergebracht und erleben einen völlig normalen, ruhigen und geordneten Alltag. Der DFB hat viele Informationen im Vorfeld eingeholt und mit den Sicherheitsbehörden eng zusammengearbeitet. Ich mache mir daher keine Sorgen, sondern vertraue unseren Entscheidungsträgern. Natürlich wünscht man sich aber für alle Menschen, dass sie friedlich zusammenleben.

DFB.de: Zurück zum Sportlichen: In der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest stehen Sie mit dem VfB Stuttgart derzeit auf dem fünften Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Torausbeute von bisher fünf Treffern?

Hottmann: Es könnten auch ein paar Tore mehr sein (lacht), aber prinzipiell passt das schon. Leider hatten wir als Mannschaft gegen Ende der Hinrunde ein Formtief, sonst wäre auch eine bessere Position in der Tabelle möglich gewesen. Wir müssen sehen, dass wir uns gemeinsam wieder herausarbeiten. Ich helfe natürlich gerne mit Toren.

DFB.de: Wie groß war für Sie der Sprung, vom U 17- in den U 19-Bereich?

Hottmann: Ich hatte bereits in der vergangenen Saison auf Vereinsebene schon mehrere Einsätze bei der U 19. Generell kommt mir diese Altersklasse sehr entgegen: Ich setze meinen Körper im Zweikampf gerne ein, um mir einen Vorteil zu verschaffen, und man merkt, dass das in der U 19-Bundesliga auch viel stärker gefordert ist.

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