Ballweg: DFB honoriert Maßnahmen zur Talent- und Eliteförderung

Bereits seit einigen Jahren gibt es das DFB-Bonussystem für die Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, der 2. Frauen-Bundesliga und der B-Juniorinnen-Bundesliga. Neu in der Saison 2021/2022 ist, dass der DFB mit einer qualitativen Anpassung des Bonussystems die Bedeutung der 2. Frauen-Bundesliga als "Talente-Liga" noch gezielter in den Fokus rückt. In der Hinrunde der laufenden Saison wurden zwischen dem DFB und den Zweitligisten sogenannte "Zielvereinbarungsgespräche" geführt. Diese Maßnahme dient einerseits der Intensivierung des individuellen und persönlichen Austauschs, andererseits dem Herausarbeiten potenzieller Optimierungsansätze im Hinblick auf die Talent- und Eliteförderung. DFB.de hat mit Ulrike Ballweg, Sportliche Leiterin Talentförderung weiblich, über den aktuellen Stand dieses Prozesses gesprochen.

DFB.de: Frau Ballweg, was genau sind die sogenannten Zielvereinbarungsgespräche?

Ulrike Ballweg: Die Zielvereinbarungsgespräche sind seit dieser Saison ein Baustein unseres Bonussystems der Frauen-Bundesligen – in diesem Fall explizit für die Vereine der 2. Frauen-Bundesliga. Wir wollten verstärkt in der Praxis mit den Vereinen arbeiten, um die Strukturen zu optimieren und gegebenenfalls mit neuen Ideen Projekte zu unterstützen. Zum Auftakt haben wir uns die Bereiche "Individuelle Förderung Top-Talente", "Duale Karriere und Qualifizierung", "Sportpsychologische Betreuung" und "Auf- und Ausbau Kooperationen mit Partnervereinen oder Schulen" als Themenblöcke für die Zielvereinbarungsgespräche vorgenommen.

DFB.de: Es gibt bereits seit einiger Zeit das Bonussystem für die Vereine der Bundesspielklassen. Wann wurde der Entschluss gefasst, speziell für die 2. Frauen-Bundesliga die Zielvereinbarungen zu individualisieren?

Ballweg: Das hat zwei Gründe. Zum einen hat sich die 2. Frauen-Bundesliga als Liga für Top-Talente etabliert. Top-Spielerinnen der U 17- und U 19-Nationalmannschaft spielen vor allem bei Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga. Zum anderen ist die Liga sehr heterogen. Das bedeutet, es gibt U 20-Teams von Frauen-Bundesligisten und kleinere Vereine im Teilnehmerfeld. Dementsprechend sind die Bedingungen und Strukturen für unsere Talente sehr unterschiedlich. Deshalb wollten wir die Unterstützungsleistung individuell an die Bedürfnisse der Vereine anpassen.

DFB.de: Die Ziele sind in vier Teilbereiche unterteilt, wie kam es zum speziellen Fokus auf diese Felder?

Ballweg: Wir haben zunächst ein internes Brainstorming veranstaltet und so festgelegt, dass dies im ersten Schritt die Felder sein sollen, in denen wir aktiv werden wollen. Im Dialog mit den Vereinen sind wir aber auch für andere Felder offen beziehungsweise streben mit Blick auf die kommenden Jahre, in denen das Programm weiterlaufen soll, weitere Themenfelder an.

DFB.de: Was verspricht sich die Talentförderung von dieser speziellen Maßnahme?

Ballweg: Im Zentrum unserer Maßnahmen stehen die Spielerinnen. Wir wollen für Sie speziell vor Ort die Strukturen verbessern. Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, die Bedingungen und das Umfeld zu optimieren, damit die Spielerinnen optimal gefördert werden. In den vier Themenfeldern haben wir in allen Gesprächen Potentiale beziehungsweise Unterstützungsmöglichkeiten gefunden.

DFB.de: Wie wurde das Angebot von den teilnahmeberechtigten Vereinen angenommen?

Ballweg: Von den 14 Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga haben neun Vereine das Angebot wahrgenommen. Mit den entsprechenden Vereinen wurden die Gespräche auch bereits geführt. Im gesamten Prozess befinden wir uns mittlerweile schon in den Halbzeitgesprächen. Das bedeutet, wir evaluieren, wie weit der Zielerreichungsprozess voranschreitet.

DFB.de: Wie werden die Ziele gemessen – wurden entsprechende Messparameter vereinbart?

Ballweg: Ja, natürlich. Wir haben die Zielvereinbarung so formuliert, dass wir am Ende der Saison auch quantifizieren können, ob die Ziele zu 50, 75 oder 100 Prozent erreicht wurden. Danach bemisst sich letztendlich auch der auszuschüttende Bonus-Betrag.

DFB.de: Haben die teilnehmenden Vereine in allen Bereiche Ziele formuliert, oder gab es hier ebenfalls Unterschiede?

Ballweg: Wir haben uns offen mit den Vereinen über die vier Themenbereiche und auch die vereinsinternen Strukturen unterhalten. Gemeinsam mit den Klub-Vertreter*innen konnten wir in allen Bereichen Potenziale eruieren. Dabei unterscheiden sich die Schwerpunkte natürlich von Klub zu Klub – bedingt durch die Heterogenität der Liga. Beispiel: Der eine Verein ist im Bereich der Dualen Karrieren gut aufgestellt, hat aber noch Potenzial in der Lizenzierung von Trainer*innen. Andere wiederum möchten schwerpunktmäßig das Feld der "Sportpsychologie" in die Arbeit mit den Spielerinnen implementieren. Und genau das macht die Zielvereinbarungen aus – die Möglichkeit, das Optimierungspotenzial individuell herauszuarbeiten und nicht per "Gießkannenprinzip" zu agieren.

[fb]

Bereits seit einigen Jahren gibt es das DFB-Bonussystem für die Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, der 2. Frauen-Bundesliga und der B-Juniorinnen-Bundesliga. Neu in der Saison 2021/2022 ist, dass der DFB mit einer qualitativen Anpassung des Bonussystems die Bedeutung der 2. Frauen-Bundesliga als "Talente-Liga" noch gezielter in den Fokus rückt. In der Hinrunde der laufenden Saison wurden zwischen dem DFB und den Zweitligisten sogenannte "Zielvereinbarungsgespräche" geführt. Diese Maßnahme dient einerseits der Intensivierung des individuellen und persönlichen Austauschs, andererseits dem Herausarbeiten potenzieller Optimierungsansätze im Hinblick auf die Talent- und Eliteförderung. DFB.de hat mit Ulrike Ballweg, Sportliche Leiterin Talentförderung weiblich, über den aktuellen Stand dieses Prozesses gesprochen.

DFB.de: Frau Ballweg, was genau sind die sogenannten Zielvereinbarungsgespräche?

Ulrike Ballweg: Die Zielvereinbarungsgespräche sind seit dieser Saison ein Baustein unseres Bonussystems der Frauen-Bundesligen – in diesem Fall explizit für die Vereine der 2. Frauen-Bundesliga. Wir wollten verstärkt in der Praxis mit den Vereinen arbeiten, um die Strukturen zu optimieren und gegebenenfalls mit neuen Ideen Projekte zu unterstützen. Zum Auftakt haben wir uns die Bereiche "Individuelle Förderung Top-Talente", "Duale Karriere und Qualifizierung", "Sportpsychologische Betreuung" und "Auf- und Ausbau Kooperationen mit Partnervereinen oder Schulen" als Themenblöcke für die Zielvereinbarungsgespräche vorgenommen.

DFB.de: Es gibt bereits seit einiger Zeit das Bonussystem für die Vereine der Bundesspielklassen. Wann wurde der Entschluss gefasst, speziell für die 2. Frauen-Bundesliga die Zielvereinbarungen zu individualisieren?

Ballweg: Das hat zwei Gründe. Zum einen hat sich die 2. Frauen-Bundesliga als Liga für Top-Talente etabliert. Top-Spielerinnen der U 17- und U 19-Nationalmannschaft spielen vor allem bei Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga. Zum anderen ist die Liga sehr heterogen. Das bedeutet, es gibt U 20-Teams von Frauen-Bundesligisten und kleinere Vereine im Teilnehmerfeld. Dementsprechend sind die Bedingungen und Strukturen für unsere Talente sehr unterschiedlich. Deshalb wollten wir die Unterstützungsleistung individuell an die Bedürfnisse der Vereine anpassen.

DFB.de: Die Ziele sind in vier Teilbereiche unterteilt, wie kam es zum speziellen Fokus auf diese Felder?

Ballweg: Wir haben zunächst ein internes Brainstorming veranstaltet und so festgelegt, dass dies im ersten Schritt die Felder sein sollen, in denen wir aktiv werden wollen. Im Dialog mit den Vereinen sind wir aber auch für andere Felder offen beziehungsweise streben mit Blick auf die kommenden Jahre, in denen das Programm weiterlaufen soll, weitere Themenfelder an.

DFB.de: Was verspricht sich die Talentförderung von dieser speziellen Maßnahme?

Ballweg: Im Zentrum unserer Maßnahmen stehen die Spielerinnen. Wir wollen für Sie speziell vor Ort die Strukturen verbessern. Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, die Bedingungen und das Umfeld zu optimieren, damit die Spielerinnen optimal gefördert werden. In den vier Themenfeldern haben wir in allen Gesprächen Potentiale beziehungsweise Unterstützungsmöglichkeiten gefunden.

DFB.de: Wie wurde das Angebot von den teilnahmeberechtigten Vereinen angenommen?

Ballweg: Von den 14 Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga haben neun Vereine das Angebot wahrgenommen. Mit den entsprechenden Vereinen wurden die Gespräche auch bereits geführt. Im gesamten Prozess befinden wir uns mittlerweile schon in den Halbzeitgesprächen. Das bedeutet, wir evaluieren, wie weit der Zielerreichungsprozess voranschreitet.

DFB.de: Wie werden die Ziele gemessen – wurden entsprechende Messparameter vereinbart?

Ballweg: Ja, natürlich. Wir haben die Zielvereinbarung so formuliert, dass wir am Ende der Saison auch quantifizieren können, ob die Ziele zu 50, 75 oder 100 Prozent erreicht wurden. Danach bemisst sich letztendlich auch der auszuschüttende Bonus-Betrag.

DFB.de: Haben die teilnehmenden Vereine in allen Bereiche Ziele formuliert, oder gab es hier ebenfalls Unterschiede?

Ballweg: Wir haben uns offen mit den Vereinen über die vier Themenbereiche und auch die vereinsinternen Strukturen unterhalten. Gemeinsam mit den Klub-Vertreter*innen konnten wir in allen Bereichen Potenziale eruieren. Dabei unterscheiden sich die Schwerpunkte natürlich von Klub zu Klub – bedingt durch die Heterogenität der Liga. Beispiel: Der eine Verein ist im Bereich der Dualen Karrieren gut aufgestellt, hat aber noch Potenzial in der Lizenzierung von Trainer*innen. Andere wiederum möchten schwerpunktmäßig das Feld der "Sportpsychologie" in die Arbeit mit den Spielerinnen implementieren. Und genau das macht die Zielvereinbarungen aus – die Möglichkeit, das Optimierungspotenzial individuell herauszuarbeiten und nicht per "Gießkannenprinzip" zu agieren.

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