Arnautis und Frankfurt: "Wir wollen wieder nach Europa"

Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). Auf DFB.de stellen wir bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: Eintracht Frankfurt, den Tabellendritten der vergangenen Saison.

Die Tendenz der vergangenen drei Jahre ist eindeutig: Die Saison 2020/2021 beendeten die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt mit 30 Punkten und einem Torverhältnis von 43:29 auf Rang sechs. Die Spielzeit 2021/2020 war mit 46 Zählern (49:29 Tore) und Platz drei schon deutlich besser. In der abgelaufenen Serie allerdings toppte Trainer Niko Arnautis (43) mit seinem Team auch diese Bilanz - 54 Punkte, 57:22 Tore und erneut Rang drei.

Die Frankfurterinnen starten nun als eine der Topfavoritinnen in die neue Spielzeit. Ist sogar eine erneute Verbesserung möglich? "Wir waren schon sehr nah am Optimum. Von 66 möglichen Punkten haben wir 54 Zähler geholt. Das ist meiner Meinung nach eine starke Ausbeute, die mich wirklich stolz macht und zeigt, dass wir hier alle zusammen super Arbeit machen", sagt Arnautis. "Aber selbstverständlich ist es unser Anspruch, erneut die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb zu schaffen. Wir wissen jedoch ganz genau, dass die Konkurrenz stark ist."

Dass die Eintracht von einigen sogar zum Kreis der Titelkandidatinnen gezählt wird, spielt für Arnautis allerdings nur eine untergeordnete Rolle: "Es ist schön zu hören, dass unsere Leistungen die entsprechende Wahrnehmung erfahren. Dafür haben wir hart gearbeitet. Aber wir haben in der Vergangenheit gut daran getan, uns auf uns selbst zu konzentrieren und nicht auf irgendwelche externen Einschätzungen. Wir wollen wieder nach Europa, das ist unser Ziel. Alles andere werden wir sehen."

"Wir sind jetzt schon wieder einen Schritt weiter"

Die Frankfurterinnen starten bereits am 6. September mit dem ersten Pflichtspiel in die neue Saison - und es ist direkt ein ganz wichtiges. Denn dann beginnt für das Team die erste Phase der Champions League. In einem Miniturnier trifft die Eintracht zunächst im eigenen Stadion auf den tschechischen Vertreter 1. FC Slovácko (ab 18.30 Uhr im Stadion am Brentanobad). Bei einem Sieg geht es am 9. September (ab 13 Uhr im Deutsche Bank Park) mit dem Duell gegen den Gewinner der Partie Juventus Turin gegen WFC Okzhetpes (Kasachstan) weiter. Sollte der Tabellendritte der vergangenen Saison auch dort erfolgreich sein, steht in der zweiten Runde eine Play-off-Begegnung mit Hin- (10./11. Oktober) und Rückspiel (18./19. Oktober) auf dem Programm. Die Sieger daraus erreicht die Champions-League-Gruppenphase, die von Mitte November bis Ende Januar läuft. Der Weg dorthin ist also noch weit.

Dass er kein Selbstläufer ist, mussten die Frankfurterinnen in der vergangenen Saison leidvoll erfahren - denn sie scheiterten in der ersten Runde an Ajax Amsterdam. "Das war eine der wenigen Enttäuschungen für uns in der vergangenen Spielzeit", sagt Arnautis. "Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen und sind jetzt schon wieder einen Schritt weiter. Die Konkurrenz ist stark. Aber wir wollen unbedingt in die Gruppenphase der Champions League. Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir es schaffen."

Die Eintracht setzt dabei weiter auf einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielerinnen. Bemerkenswert ist vor allem, dass vier Talente im Kader der Frankfurterinnen stehen, die zur Stammelf der U 19-Juniorinnen des DFB gezählt haben, die kürzlich bei der Europameisterschaft in Belgien den zweiten Platz belegt haben, dazu kommt noch Paulina Platner als U 20-Spielerin. Das sind Dilara und Ilayda Acikgöz, Sophie Nachtigall und Jella Veit. "Das Turnier war für uns alle eine großartige Erfahrung. Schade, dass wir am Ende nicht den Titel geholt haben", sagt Veit (18), die seit diesem Sommer fester Bestandteil des Kaders für die Google Pixel Frauen-Bundesliga ist.

Nachwuchsspielerinnen im Fokus

Nun möchte die 18 Jahre alte Innenverteidigerin zu ihren ersten Einsätzen im Bundesliga-Team kommen: "Mir ist natürlich klar, dass ich geduldig sein und mich in jedem Training anbieten muss. Dabei ist Geduld nicht unbedingt immer meine Stärke", sagt sie und lacht. "Ich bin jetzt seit einigen Wochen im Training dabei und habe in dieser Zeit bereits unglaublich viel lernen können. Es macht richtig Spaß, jetzt ein Teil dieses tollen Teams sein zu können."

Veit ist ihren Weg konsequent gegangen. Im Vorschulalter begann sie bei den Jungs des SV Rugenbergen mit dem Fußball. Für den Verein aus dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband lief sie bis zu den B-Junioren in der Oberliga auf. Über die U 17 des Hamburger SV, wo sie Erfahrungen in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost sammelte, gelangte die Abwehrspielerin im Sommer 2021 nach Frankfurt. In der Saison 2022/2023 stand Veit 20 Mal und mehr als 1.700 Minuten als Kapitänin der Eintracht-U 20 in der 2. Bundesliga auf dem Rasen, bereits im Winter ging es gemeinsam mit Sophie Nachtigall ins Trainingslager der Arnautis-Mannschaft.

Auch für die verschiedenen Nachwuchs-Nationalmannschaften des DFB war sie regelmäßig im Einsatz. Gleich bei ihrem Debüt in der U 15 im Oktober 2019 gelang ihr nach acht Spielminuten das 1:0 gegen die Schweiz. Besondere Highlights bot auch das Jahr 2022, denn mit der U 17-Auswahl erkämpfte sich Veit im Mai zunächst den Europameistertitel, ehe bei der U 17-Weltmeisterschaft in Indien der vierte Platz folgte. Für ihre Leistungen im Jahr 2022 erhielt sie die Fritz-Walter-Medaille in Gold.

Nun will sie bei der Eintracht die nächsten Schritte gehen. Genau wie ihre jungen Mitspielerinnen Dilara und Ilayda Acikgöz und Sophie Nachtigall. Bei der Frankfurter Eintracht. In der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Es ist ein ambitioniertes Vorhaben. Aber Veit hat ihre sportlichen Ziele bislang immer erreicht. Warum nicht wieder?

[sw]

Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). Auf DFB.de stellen wir bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: Eintracht Frankfurt, den Tabellendritten der vergangenen Saison.

Die Tendenz der vergangenen drei Jahre ist eindeutig: Die Saison 2020/2021 beendeten die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt mit 30 Punkten und einem Torverhältnis von 43:29 auf Rang sechs. Die Spielzeit 2021/2020 war mit 46 Zählern (49:29 Tore) und Platz drei schon deutlich besser. In der abgelaufenen Serie allerdings toppte Trainer Niko Arnautis (43) mit seinem Team auch diese Bilanz - 54 Punkte, 57:22 Tore und erneut Rang drei.

Die Frankfurterinnen starten nun als eine der Topfavoritinnen in die neue Spielzeit. Ist sogar eine erneute Verbesserung möglich? "Wir waren schon sehr nah am Optimum. Von 66 möglichen Punkten haben wir 54 Zähler geholt. Das ist meiner Meinung nach eine starke Ausbeute, die mich wirklich stolz macht und zeigt, dass wir hier alle zusammen super Arbeit machen", sagt Arnautis. "Aber selbstverständlich ist es unser Anspruch, erneut die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb zu schaffen. Wir wissen jedoch ganz genau, dass die Konkurrenz stark ist."

Dass die Eintracht von einigen sogar zum Kreis der Titelkandidatinnen gezählt wird, spielt für Arnautis allerdings nur eine untergeordnete Rolle: "Es ist schön zu hören, dass unsere Leistungen die entsprechende Wahrnehmung erfahren. Dafür haben wir hart gearbeitet. Aber wir haben in der Vergangenheit gut daran getan, uns auf uns selbst zu konzentrieren und nicht auf irgendwelche externen Einschätzungen. Wir wollen wieder nach Europa, das ist unser Ziel. Alles andere werden wir sehen."

"Wir sind jetzt schon wieder einen Schritt weiter"

Die Frankfurterinnen starten bereits am 6. September mit dem ersten Pflichtspiel in die neue Saison - und es ist direkt ein ganz wichtiges. Denn dann beginnt für das Team die erste Phase der Champions League. In einem Miniturnier trifft die Eintracht zunächst im eigenen Stadion auf den tschechischen Vertreter 1. FC Slovácko (ab 18.30 Uhr im Stadion am Brentanobad). Bei einem Sieg geht es am 9. September (ab 13 Uhr im Deutsche Bank Park) mit dem Duell gegen den Gewinner der Partie Juventus Turin gegen WFC Okzhetpes (Kasachstan) weiter. Sollte der Tabellendritte der vergangenen Saison auch dort erfolgreich sein, steht in der zweiten Runde eine Play-off-Begegnung mit Hin- (10./11. Oktober) und Rückspiel (18./19. Oktober) auf dem Programm. Die Sieger daraus erreicht die Champions-League-Gruppenphase, die von Mitte November bis Ende Januar läuft. Der Weg dorthin ist also noch weit.

Dass er kein Selbstläufer ist, mussten die Frankfurterinnen in der vergangenen Saison leidvoll erfahren - denn sie scheiterten in der ersten Runde an Ajax Amsterdam. "Das war eine der wenigen Enttäuschungen für uns in der vergangenen Spielzeit", sagt Arnautis. "Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen und sind jetzt schon wieder einen Schritt weiter. Die Konkurrenz ist stark. Aber wir wollen unbedingt in die Gruppenphase der Champions League. Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir es schaffen."

Die Eintracht setzt dabei weiter auf einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielerinnen. Bemerkenswert ist vor allem, dass vier Talente im Kader der Frankfurterinnen stehen, die zur Stammelf der U 19-Juniorinnen des DFB gezählt haben, die kürzlich bei der Europameisterschaft in Belgien den zweiten Platz belegt haben, dazu kommt noch Paulina Platner als U 20-Spielerin. Das sind Dilara und Ilayda Acikgöz, Sophie Nachtigall und Jella Veit. "Das Turnier war für uns alle eine großartige Erfahrung. Schade, dass wir am Ende nicht den Titel geholt haben", sagt Veit (18), die seit diesem Sommer fester Bestandteil des Kaders für die Google Pixel Frauen-Bundesliga ist.

Nachwuchsspielerinnen im Fokus

Nun möchte die 18 Jahre alte Innenverteidigerin zu ihren ersten Einsätzen im Bundesliga-Team kommen: "Mir ist natürlich klar, dass ich geduldig sein und mich in jedem Training anbieten muss. Dabei ist Geduld nicht unbedingt immer meine Stärke", sagt sie und lacht. "Ich bin jetzt seit einigen Wochen im Training dabei und habe in dieser Zeit bereits unglaublich viel lernen können. Es macht richtig Spaß, jetzt ein Teil dieses tollen Teams sein zu können."

Veit ist ihren Weg konsequent gegangen. Im Vorschulalter begann sie bei den Jungs des SV Rugenbergen mit dem Fußball. Für den Verein aus dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband lief sie bis zu den B-Junioren in der Oberliga auf. Über die U 17 des Hamburger SV, wo sie Erfahrungen in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost sammelte, gelangte die Abwehrspielerin im Sommer 2021 nach Frankfurt. In der Saison 2022/2023 stand Veit 20 Mal und mehr als 1.700 Minuten als Kapitänin der Eintracht-U 20 in der 2. Bundesliga auf dem Rasen, bereits im Winter ging es gemeinsam mit Sophie Nachtigall ins Trainingslager der Arnautis-Mannschaft.

Auch für die verschiedenen Nachwuchs-Nationalmannschaften des DFB war sie regelmäßig im Einsatz. Gleich bei ihrem Debüt in der U 15 im Oktober 2019 gelang ihr nach acht Spielminuten das 1:0 gegen die Schweiz. Besondere Highlights bot auch das Jahr 2022, denn mit der U 17-Auswahl erkämpfte sich Veit im Mai zunächst den Europameistertitel, ehe bei der U 17-Weltmeisterschaft in Indien der vierte Platz folgte. Für ihre Leistungen im Jahr 2022 erhielt sie die Fritz-Walter-Medaille in Gold.

Nun will sie bei der Eintracht die nächsten Schritte gehen. Genau wie ihre jungen Mitspielerinnen Dilara und Ilayda Acikgöz und Sophie Nachtigall. Bei der Frankfurter Eintracht. In der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Es ist ein ambitioniertes Vorhaben. Aber Veit hat ihre sportlichen Ziele bislang immer erreicht. Warum nicht wieder?

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