DFB-Pokal der Junioren
BVB-Trainer Hirschnagl vor Pokalderby: "Als wäre es ein Finale"

Im DFB-Pokal der Junioren kommt es heute (ab 11 Uhr) im Achtelfinale zu einem schnellen Wiedersehen zwischen den Reviernachbarn Borussia Dortmund und dem VfL Bochum. In der Vorrunde der U 19 DFB-Nachwuchsliga standen sich beide Teams bereits zweimal gegenüber. Im DFB.de-Interview spricht der neue BVB-Trainer Felix Hirschnagl mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Pokalderby.
DFB.de: Das Derby zwischen den U 19-Teams von Borussia Dortmund und des VfL Bochum findet bereits zum dritten Mal in dieser Saison statt. Der jüngste Vergleich liegt nur eine Woche zurück. Wie gefällt Ihnen diese Konstellation, Herr Hirschnagl?
Felix Hirschnagl: Mit dem VfL Bochum haben wir für das Achtelfinale so ziemlich das schwierigste Los bekommen, was wir bekommen konnten. Uns erwartet ein weiterer Prüfstein. Wir gehen voll fokussiert in die Partie, als wäre es ein Finale.
DFB.de: Beide Ligaduelle mit den Bochumern gewann der BVB. Worauf wird es ankommen, damit auch der dritte Erfolg gelingt?
Hirschnagl: Nach dem Spiel gibt es eine Länderspielpause, von daher werden wir noch einmal alles raushauen. Wenn wir beim Verwerten unserer Torchancen weiterhin so effektiv sind und wieder gut gegen den Ball arbeiten, dann bin ich guter Dinge. Die Jungs wollen möglichst alles wegverteidigen und wieder zu Null spielen, das ist ihnen wichtig. Diese Einstellung und Herangehensweise benötigen wir, um erfolgreich zu sein.
DFB.de: Ihr Team kommt aus einer Englischen Woche, war am Mittwoch noch bei Manchester City in der UEFA Youth League gefordert und gewann 3:0. Gibt das Ergebnis einen zusätzlichen Schub oder kann die Belastung zum Nachteil für den BVB werden?
Hirschnagl: Die Belastung wird nicht das Problem sein, sondern wir wollen den zusätzlichen Schub mitnehmen. Wir müssen weiterhin scharf bleiben und nicht meinen, dass alles von selbst läuft.
DFB.de: Die Partie gegen den VfL Bochum ist ein weiterer Härtetest. Was für ein Spiel erwarten Sie?
Hirschnagl: Wir müssen uns auf eine sehr intensive und kampfbetonte Partie einstellen. Wenn der VfL nach spielerischen Lösungen sucht, müssen wir voll da sein und dagegenhalten.
DFB.de: Was macht für Sie grundsätzlich den Reiz des DFB-Pokals aus?
Hirschnagl: Der DFB-Pokal ist aktuell der schwierigste Wettbewerb, in dem wir unterwegs sind, weil jede Partie ein K.o.-Spiel ist. Kurze Phasen, in denen die Mannschaft nicht da ist, könnten für ein mögliches Ausscheiden reichen. Wir müssen 90 Minuten online sein.
DFB.de: Die U 19 des BVB war schon neunmal Deutscher Meister, aber noch nie Pokalsieger. Ist das noch eine zusätzliche Motivation?
Hirschnagl: Jeder Wettbewerb und jedes Spiel ist eine Motivation. Ich bin weit davon entfernt, über mögliche Titel zu reden. Wir konzentrieren uns von Spiel zu Spiel, sind in dieser Saison bislang ganz gut damit gefahren.
DFB.de: Ihre Mannschaft ist in der U 19 DFB-Nachwuchsliga noch unbesiegt und auch in der Youth League bisher sehr erfolgreich. Was zeichnet das Team vor allem aus?
Hirschnagl: Wir haben insgesamt eine sehr gute Mischung im Team. In Manchester mussten wir einige schwierige Phasen überstehen. Die Jungs haben es toll hinbekommen und die Null gehalten. Die Spielfreude und die hohe Intensität gegen den Ball zeichnen die Mannschaft aus.
DFB.de: Was trauen Sie der Mannschaft in dieser Spielzeit in sämtlichen Wettbewerben zu?
Hirschnagl: Ich glaube, dass wir uns als Mannschaft bereits so entwickelt haben, dass wir schwer zu bespielen und zu besiegen sind. Das muss man aber immer wieder aufs Neue bestätigen. Der Sieg gegen Manchester City gibt uns Selbstvertrauen, hilft uns gegen den VfL Bochum aber nicht mehr.
DFB.de: Sie sind erst in diesem Sommer zum BVB gestoßen, waren zuvor viele Jahre beim TSV 1860 München im Nachwuchsbereich tätig. Wie kommt ein gebürtiger Münchner mit der Ruhrgebiets-Mentalität zurecht?
Hirschnagl: Sehr gut. Ich habe aufgeschlossene und gradlinige Menschen kennengelernt, die mir ein ehrliches Feedback geben. Auch meine Familie kommt immer besser mit den neuen Umständen zurecht. Wir sind alle angekommen.
DFB.de: Sie treten beim BVB in prominente Fußstapfen. Ihre Vorgänger Mike Tullberg, Michael Skibbe, Benjamin Hoffmann, Hannes Wolf und auch Marc-Patrick Meister haben sich einen Namen im Fußball erarbeitet. Ist das für Sie Motivation, es Ihnen gleichzutun?
Hirschnagl: Manchmal muss man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Ich versuche jeden Tag, alles zu investieren, und bin super dankbar, dass mir diese Möglichkeit geboten wurde. Für diesen großen Klub tätig zu sein, erfüllt mich mit Stolz und Freude.
DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie als Trainer?
Hirschnagl: Ich will mit der U 19 von Borussia Dortmund maximal konkurrenzfähig sein und strebe als nächsten Schritt die Ausbildung zur Pro Lizenz an.
DFB.de: Worauf kommt es Ihnen bei der Ausbildung der jungen Talente besonders an?
Hirschnagl: Als Trainer muss ich Persönlichkeiten formen, wobei der Aspekt der Widerstandsfähigkeit extrem entscheidend ist. Das bekommen wir im Training und vielen Wettkämpfen hin. Wir machen den Jungs es nicht leicht, holen sie aus ihrer Komfortzone heraus. Die technische Ausbildung steht bei uns im Fokus. Wir machen fast alles mit Ball und versuchen immer, Lösungen zu finden und variabel zu sein. Einen guten Fußballer zeichnet vor allem eine gute Technik aus.
DFB.de: Wie sehr ändern sich die Anforderungen, wenn Sie Nachwuchsspieler eines Champions-League-Klubs statt eines Drittligisten trainieren?
Hirschnagl: Das Level der BVB-Spieler und die Anforderungen bei der Ausbildung sind bei einem Champions-League-Klub logischerweise höher. So oder so muss man bei der Ausbildung aber stets ins Detail gehen, um das Maximum bei jedem einzelnen Spieler herauskitzeln zu können.
Kategorien: DFB-Pokal der Junioren
Autor: mspw

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