3. Liga
Achtmal Türkei, fünfmal Spanien: Die Vorbereitung der 20 Klubs
Am Wochenende vom 17. bis 19. Januar rollt in der 3. Liga erstmals im Jahr 2025 wieder der Ball. Um bestmöglich gerüstet zu sein, befinden sich die 20 Teams längst wieder in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Dabei gibt es zwischen den Vereinen einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. DFB.de mit der Übersicht zur Wintervorbereitung.
Ein Reiseziel hat sich in der Saisonpause als besonders beliebt bei den Klubs herausgestellt: Die Türkei. Während sich Rot-Weiss Essen und Herbstmeister Dynamo Dresden in Lara, einem Stadtteil von Antalya, den letzten Schliff für die zweite Saisonhälfte holen - und dabei im direkten Duell am 11. Januar ihre Generalprobe bestreiten - bereiten sich auch Alemannia Aachen, die U 23 von Borussia Dortmund, der FC Erzgebirge Aue, der FC Viktoria Köln, der SC Verl und der SV Waldhof Mannheim an der türkischen Mittelmeerküste vor. Die sechs Klubs hat es nach Belek gezogen, rund 20 Kilometer östlich von Lara gelegen.
Die Nähe zu manchem Ligakonkurrenten nutzten auch schon der SC Verl und der FC Viktoria Köln zu einem direkten Vergleich. Die Ostwestfalen setzten sich 3:1 durch. Das erste Aufeinandertreffen in der Meisterschaft hatten die Kölner Ende September noch 2:1 für sich entschieden. Das Rückspiel steigt schon am Samstag, 22. Februar (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) in der Verler Sportclub Arena.
Olaf Janßen startet Abschiedstour mit Köln
Olaf Janßen absolviert mit der Viktoria derzeit seine letzte Wintervorbereitung als Cheftrainer der Kölner. Kurz vor dem Aufbruch ins Trainingslager hatten die Höhenberger bekanntgegeben, dass der 58-Jährige den Verein zum Saisonende nach viereinhalb Jahren auf eigenen Wunsch verlassen wird. Mit dem bisherigen Co-Trainer Marian Wilhelm, der auch schon mehrere Nachwuchsteams der Viktoria betreut hatte, wurde auch die Nachfolge-Regelung bereits getroffen.
"Dass ich mit Marian bereits meinen Nachfolger an meiner Seite habe, war und ist etwas ganz Besonderes", so Janßen. "Er hat mich in der Zusammenarbeit zu einem besseren Trainer gemacht. Jeder kann sich vorstellen, dass wir alle jetzt nur ein Ziel haben: diese Saison bestmöglich abzuschließen." Derzeit steht für den FC Viktoria der sechste Tabellenplatz zu Buche. Von Relegationsrang drei trennen die Kölner nur drei Zähler.
"Aufstiegsexperte" Jens Härtel neu in Aue
Der FC Erzgebirge Aue befindet sich in Belek dagegen mit einem neuen Trainer im Trainingslager. Nach der Trennung von Drittliga-Rekordtrainer Pavel Dotchev Anfang Dezember hatte zunächst Co-Trainer Jörg Emmerich das Team bis zur Winterpause betreut. Seit Jahresbeginn steht nun Jens Härtel bei den "Veilchen" in der Verantwortung.
Der 55-Jährige hatte neben dem 1. FC Magdeburg (Juli 2014 bis November 2018) auch schon den FC Hansa Rostock (Januar 2019 bis November 2022) von der 3. Liga in die 2. Bundesliga geführt. Bis Ende Oktober 2023 betreute Härtel in der zweithöchsten Spielklasse Eintracht Braunschweig. Mit seinem neuen Klub, der als Tabellensiebter ebenfalls nur drei Zähler von Platz drei entfernt ist, sprang für den Chefcoach im Testspiel gegen den Zweitligisten SSV Ulm 1846 Fußball ein 2:2 heraus. Das erste Pflichtspiel steigt am Freitag, 17. Januar (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) bei der U 23 von Hannover 96.
Rückkehrer Kenan Kocak beim SV Sandhausen
Auch beim SV Sandhausen, der als einer von fünf Vereinen sein Trainingslager in Spanien aufgeschlagen hat, werden die Einheiten von einem neuen Cheftrainer geleitet. Genauer gesagt: Von einem Rückkehrer. Nach seiner ersten Amtszeit von Juli 2016 bis Oktober 2018 ist Kenan Kocak erneut Chefcoach beim SVS. Er trat die Nachfolge von Sreto Ristic an. In der Zwischenzeit hatte der 43-Jährige unter anderem bei Hannover 96 und als Assistent von Stefan Kuntz bei der türkischen Nationalmannschaft gearbeitet.
"Ich hatte hier in Sandhausen eine wundervolle Zeit und möchte gemeinsam mit dem Team und unseren Fans daran anknüpfen", kündigte Kocak an. "Wir haben wichtige Ziele vor uns, die wir mit harter Arbeit und einer klaren Strategie verfolgen müssen." Der Grundstein für einen erfolgreichen Start im Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (Samstag, 18. Januar, ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) soll jetzt in Jerez de la Frontera gelegt werden, auch wenn das erste Testspiel gegen Regionalliga West-Spitzenreiter MSV Duisburg (0:1) verloren ging.
SV Wehen Wiesbaden bezwingt Erstligisten
Auch Sandhausens Auftaktgegner befindet sich derzeit in Spanien. Der VfL Osnabrück hat sein Trainingslager in Alicante aufgeschlagen. Ein erstes Testspiel der Lila-Weißen sollte noch in Deutschland stattfinden. Die Unbespielbarkeit des Platzes machte der geplanten Partie beim benachbarten West-Regionalligisten Sportfreunden Lotte aber einen Strich durch die Rechnung. Am 9. Januar geht es gegen den kroatischen Erstligisten HNK Hajduk Split.
Ein Testspiel gegen einen ausländischen Erstligisten hat der SV Wehen Wiesbaden bereits hinter sich. In Oliva Nova, dem Vorbereitungsort des SVWW in Spanien, setzte sich das Team von Trainer Nils Döring dank eines Treffers von Bjarke Jacobsen 1:0 gegen den SC Heerenveen aus den Niederlanden durch. Einen weiteren direkten Vergleich zwischen zwei Drittligisten werden der 1. FC Saarbrücken (Novo Sancti Petri) und die U 21 des VfB Stuttgart (Cadiz) am Freitag, 10. Januar, bestreiten.
Sieben Klubs trainieren weiter in der Heimat
Ihre Vorbereitung auf die Rückrunde bestreiten allerdings nicht alle Klubs in zu dieser Jahreszeit wärmeren Gebieten. Insgesamt sieben Teams sind in Deutschland geblieben. Darunter befindet sich mit dem zweitplatzierten Aufsteiger FC Energie Cottbus, dem Tabellenvierten Arminia Bielefeld und dem fünftplatzierten FC Ingolstadt 04 auch ein Trio aus der Spitzengruppe der Liga. Bielefeld und Cottbus treffen gleich zum Rückrundenstart am Samstag, 18. Januar (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im WDR und RBB) direkt aufeinander.
Der dritte Klub, der die zweite Saisonhälfte mit einem neuen Trainer in Angriff nimmt, ist die SpVgg Unterhaching. Wie beim SV Sandhausen ist auch beim früheren Bundesligisten mit Heiko Herrlich ab sofort wieder ein alter Bekannter tätig. Der 53 Jahre alte Ex-Nationalspieler, der bereits in der Saison 2011/2012 in Haching an der Seitenlinie stand, hat bei den abstiegsbedrohten Münchner Vorstädtern einen längerfristigen Vertrag unterschrieben. Sven Bender, der die Mannschaft in den letzten drei Spielen der Vorrunde als Interimstrainer betreut hatte, bleibt der SpVgg als Co-Trainer erhalten.
"Meine Erinnerungen an die zurückliegende Zeit bei der Spielvereinigung sind nur positiv, besonders beim Blick auf die familiäre Atmosphäre und den Zusammenhalt in Unterhaching", so Herrlich, der beim FC Augsburg und bei Bayer 04 Leverkusen auch schon in der Bundesliga tätig war. "Jetzt gilt es, sämtliche Kräfte zu bündeln und alles dafür zu tun, in der 3. Liga zu bleiben. Gemeinsam mit dem eingespielten Trainerstab um Sven Bender, sämtlichen Mitarbeitenden und natürlich den Fans, bin ich fest davon überzeugt, dass wir dies zusammen schaffen werden."
Haching und 1860 testen gegen gleiche Gegner
Mit den Eindrücken vom 0:0 in der ersten Vorbereitungspartie gegen die SpVgg Greuther Fürth zeigte sich Heiko Herrlich zufrieden. "Wir waren defensiv meist gut organisiert und hatten eine hohe Intensität im Spiel ohne Ball", so der Trainer-Rückkehrer. "Nach vorne waren einige gute Ansätze da. Leider haben wir diese Spielzüge nicht konsequent genug zu Ende gespielt." Das nächste Testspiel steigt am Samstag, 11. Januar, gegen Herrlichs früheren Verein SSV Jahn Regensburg.
Kurios: Genau wie die SpVgg Unterhaching trifft auch der benachbarte TSV 1860 München während der Vorbereitung in gewohnter Umgebung auf Regensburg (1:2) und Fürth (11. Januar). Für die U 23 von Hannover 96 geht es gegen die Regionalligisten Sportfreunde Lotte (8. Januar) und FC Teutonia 05 Ottensen (11. Januar). Ebenfalls in der Heimat bleibt der FC Hansa Rostock. Dennoch geht es international zu, wenn sich am 11. Januar der dänische Zweitligist Hillerød Fodbold zum Testspiel vorstellt.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
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