U 21-Männer
4:2 gegen Tschechien: U 21 steht im EM-Viertelfinale

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat auch das zweite Spiel der Europameisterschaft in der Slowakei gewonnen und das Viertelfinalticket gelöst. Die Mannschaft von Cheftrainer Antonio Di Salvo setzte sich vor 7870 Zuschauern in Dunajska Streda 4:2 (2:0) gegen Tschechien durch. Die Tore für die DFB-Auswahl erzielten Nicolo Tresoldi, Paul Nebel, Nick Woltemade und Eric Martel. Im Parallelspiel der Gruppe trennten sich England und Slowenien 0:0. Deutschland geht damit als Gruppenerster ins Duell mit Titelverteidiger England (Mittwoch, 21 Uhr, live bei SAT.1).
"Ich bin natürlich super happy und super stolz auf die Mannschaft. Es war unser großes Ziel uns vorzeitig mit sechs Punkten fürs Viertelfinale zu qualifizieren", resümierte Di Salvo. "Wir hatten guten Phasen in denen wir den Gegner haben laufen lassen. Wir haben gutes Gegenpressing gespielt und uns dadurch immer wieder Torchancen erarbeitet. Mich stört, dass wir die Tschechen ins Spiel zurückgeholt haben. Im Großen und Ganzen haben wir heute hochverdient gewonnen."
"Wir sind auf einem guten Weg und können auch ins letzte Gruppenspiel mit Selbstvertrauen gehen. Ich glaube von der ganzen Mannschaft war es eine gute Leistung, die beiden Gegentore ärgern uns", sagte Paul Nebel. Nicolo Tresoldi, der Torschütze zum 1:0, unterstrich: "Wir haben überragende 60 Minuten gespielt. So müssen wir weitermachen."
Zwei Tore vor der Pause
Antonio Di Salvo setzte auf dieselbe Startelf wie beim 3:0-Auftaktsieg gegen Slowenien. Vor Torhüter Noah Atubolu verteidigten Max Rosenfelder und Bright Akwo Arrey-Mbi in der Innenverteidigung sowie die beiden Frankfurter Pharrel Nnamdi Collins und Nathaniel Brown auf den Außenpositionen. Das defensive Mittelfeld bildeten Kapitän Eric Martel und Rocco Reitz. Auf den offensiven Flügeln starteten Brajan Gruda und Paul Nebel. Nick Woltemade agierte in der zentralen Offensive hinter Nicolo Tresoldi.
Das deutsche Team begann dominant und erarbeitete sich früh die erste Gelegenheit. Nach einem Doppelpass mit Woltemade verfehlte Nebel das Tor nur knapp (3.). Auch die zweite Chance für das DFB-Team hatte Nebel (14.). Die Tschechen hielten dagegen und kamen in der 32. Minute zur bis dahin besten Chance des Spiels: Patrik Vydra zog aus der zweiten Reihe ab und sein Schuss ging auf den linken Winkel, doch Atubolu wehrte den Ball mit einer starken Parade ab (32.).
Kurz darauf fiel die deutsche Führung. Tresoldi drückte den Ball nach flacher Hereingabe von Collins mit seinem linken Fuß aus kurzer Distanz über die Linie (34.). Kurz darauf setzte sich Woltemade nach Steilpass von Reitz durch, lief auf das Tor zu und bediente den mitgelaufenen Nebel, der zum 2:0 einschob (41.). Kurz vor der Halbzeit hätte Gruda beinahe auf 3:0 erhöht. Von der rechten Sechzehnerkante segelte sein Schuss auf die kurze Ecke an den Pfosten (45.+1).
Torreiche zweite Hälfte
In der 53. Minute brachte Reitz eine Flanke aus dem Halbfeld in den tschechischen Strafraum, wo Woltemade sich gegen zwei Gegner im Kopfballduell durchsetzte – 3:0. "Ich habe im Training viel an meinem Kopfballspiel gearbeitet, Tore wie das 3:0 freuen mich daher am meisten", sagte der Torjäger, der nun bei vier Turniertreffern steht. Mit Blick nach vorne stellte Woltemade fest: "Viertelfinale ist sehr schön, darauf können wir erstmal stolz sein. Wir haben das Potenzial, Gutes zu schaffen, sind uns aber bewusst, dass wir dafür immer wieder Gas geben müssen. Das Drei-Tage-Programm ist schon ein Brett."
In der 58. Minute brachte Gruda den Ball mit Wucht aufs Tor. Der tschechische Torwart Lukas Hornicek konnte den strammen Schuss nur nach vorne abwehren. Woltemade überließ den Nachschuss DFB-Kapitän Martel, der aus fünf Metern zum 4:0 traf.
Die Tschechen erzielten mit ihrer ersten Chance der zweiten Halbzeit das 1:4. Martin Suchomel legte den Ball von der linken Seite aus quer vor das deutsche Tor. Arrey-Mbi bugsierte den Ball unglücklich ins eigene Netz (60.). Bei den Tschechen kam nun Hoffnung auf: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld konnte Rosenfelder den Ball nicht zwingend klären, so landete der Ball bei Karel Spacil, der den Ball gekonnt an den rechten Innenpfosten und von da aus ins Tor setzte (66.). "Da sind wir unnötig ein bisschen in Panik geraten", meinte Kapitän Erik Martel.
DFB-Trainer Di Salvo versuchte nun, das Spiel zu beruhigen und brachte Nelson Weiper, Lukas Ullrich und Ansgar Knauff für Tresoldi, Brown und Gruda in die Partie. In der 81. Minute hatte Collins die Chance, das Spiel zu entscheiden. Nach einem Hackenzuspiel von Woltemade scheiterte der Außenverteidiger jedoch an Hornicek. In der Schlussphase kamen Jamil Siebert und Caspar Jander für Nebel und Reitz in die Partie und halfen, die 4:2-Führung über die Zeit zu bringen.
Im abschließenden Gruppenspiel gegen die Engländer kann der DFB-Nachwuchs den Gruppensieg klarmachen, dafür ist mindestens ein Remis nötig. Di Salvo muss im letzten Gruppenspiel definitiv auf Max Rosenfelder verzichten. In der Schlussphase sah der Freiburger seine zweite Gelbe Karte des Turniers.
Kategorien: U 21-Männer
Autor: sid/tm
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