U 21-Männer

3:2 gegen Italien: Röhl schießt U 21 ins Halbfinale

22.06.2025
Torschützen unter sich: Nelson Weiper jubelt mit Nick Woltemade und Merlin Röhl (v.l.) Foto: Thomas Böcker/DFB

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft steht bei der EM in der Slowakei im Halbfinale. Die Mannschaft von Cheftrainer Antonio Di Salvo setzte sich in Dunajska Streda im Viertelfinale 3:2 (2:2, 0:0) nach Verlängerung gegen Italien durch. Merlin Röhl sorgte in der 117. Minute für die Entscheidung. Zuvor hatte Nick Woltemade (68.) Luca Koleoshos (58.) Treffer ausgeglichen, Giuseppe Ambrosino (90.+6) das 2:1 von Joker Nelson Weiper (87.). In der Runde der letzten Vier geht es am Mittwoch (ab 21 Uhr, live in SAT.1, auf Joyn und ran.de) gegen Frankreich, das sich am Sonntagnachmittag nach zweimaligem Rückstand 3:2 (1:1) gegen Dänemark durchsetzte.

"Die Erleichterung ist riesig. Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht. Wir haben Glück gehabt, dass wir so spät noch das Tor machen", sagte Di Salvo nach dem Spiel und Torschütze Merlin Röhl ergänzte: "Ich genieße es sehr. Es war ein schöner Moment mit der Mannschaft zusammen, es waren viele Emotionen da. Es war unglücklich, dass wir noch extra Minuten  bekommen haben, obwohl wir das Spiel schon sicher hatten."

Di Salvo setzte gegen die "Azzurrini" auf dieselbe Startelf wie schon in den ersten beiden Gruppenspielen. Vor Torhüter Noah Atubolu spielten Bright Akwo Arrey-Mbi und Max Rosenfelder in der Viererkette innen, Nathaniel Brown und Nnamdi Collins auf den Außen. Im Mittelfeld agierten Kapitän Eric MartelRocco Reitz und Paul Nebel hinter dem Offensivtrio Brajan GrudaNicolò Tresoldi und Woltemade.

Woltemade hat die erste Chance

Beide Teams ließen in den Anfangsminuten Vorsicht walten, belauerten sich und kamen jeweils zu ersten Halbchancen. Erstmals gefährlich wurde es in der zwölften Minute, als Woltemade den Ball nach feinem Dribbling nur knapp neben den kurzen Posten setzte. Das deutsche Team erarbeitete sich nun mehr und mehr Ballbesitz, Italien lauerte auf Umschaltmomente. Hohe Ballgewinne gelangen aber eher dem DFB-Nachwuchs, es mangelte nur an der Konsequenz beim letzten Pass.

Im Anschluss gewannen die "Azzurrini" mehr Spielkontrolle, hielten Deutschland vom eigenen Tor weg und hatten in der 31. Minute die erste gute Chance, als Wilfried Gnonto nur das Außennetz traf. Auf der Gegenseite tauchte Nebel frei im Strafraum auf, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Keeper Sebastiano Desplanches (36.).

Woltemade kontert Koleosho

Es blieb auch zu Beginn der zweiten Hälfte ein Spiel auf Augenhöhe mit wenigen Strafraumszenen. Dann wurde es nach einem Steilpass von Luca Koleosho auf Gnonto brandgefährlich, doch Atubolu behielt im Eins-gegen-Eins die Oberhand (55.), auch wenn Gnonto letztendlich aus dem Abseits startete. Kurz darauf schlug es doch hinter dem Freiburger Keeper ein, als Koleosho von der Strafraumgrenze per Innenpfosten die Führung erzielte.

Di Salvo reagierte mit einem Dreifachwechsel: Röhl, Ansgar Knauff und Weiper kamen für Nebel, Gruda und Tresoldi in die Partie (62.). Italien zog sich nun zurück und wartete auf die deutschen Angriffswellen. Die erste Chance zum Ausgleich hatte Röhl, dessen Kopfball Desplanches noch entschärfte (67.). Doch die folgende Ecke brachte Ertrag: Reitz flankte, Woltemade köpfte energisch ein.

Ausgleich in der Nachspielzeit

Die Partie verlor nun wieder an Tempo. Beide Teams scheuten in der Schlussphase das Risiko, die die Italiener nach Gelb-Rot gegen Gnonto (81.) in Unterzahl bestreiten mussten. Und die DFB-Auswahl nutzte ihre numerische Überlegenheit: Röhls Flanke verlängerte Woltemade auf Weiper, der ins lange Eck traf.

Italien schwächte sich danach weiter, denn auch Mattia Zanotti sah binnen Sekunden die Gelb-Rote Karte (90.). So schien der knappe Sieg scheinbar sicher, doch Ambrosinos direkter Freistoß in der Nachspielzeit verlängerte die Partie um 30 Minuten.

Röhl sorgt für die Entscheidung

Zur Verlängerung kam Tim Oermann für Rosenfelder ins Spiel, zehn Minuten später Elias Baum für Collins (100.). Es war nun ein Spiel auf ein Tor, das deutsche Team suchte nach der Lücke. Reitz fand sie als Erster, seinen Schlenzer kratzte Desplanches aber aus dem Eck (103.). Paul Wanner ersetzte den angeschlagenen Martel in der Schlussphase (116.).

Und dann kam der Auftritt Röhls, der aus 16 Metern per Gewaltschuss ins kurze Eck traf und den DFB-Nachwuchs dann doch ins Halbfinale brachte.

Kategorien: U 21-Männer

Autor: sid/js