Voss-Tecklenburg: "Niemand hat enttäuscht"

Die Nacht war kurz für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Erst die knappe 0:1-Auswärtsniederlage gegen Frankreich. Dann sehr zeitnah die Rückreise nach Deutschland. Um 2.30 Uhr war der deutsche Tross erst zurück im Teamhotel. Viele Spielerinnen hatten dann noch etwas gebraucht, um die Ereignisse in den Stunden zuvor zu verarbeiten, bevor sie Schlaf gefunden hatten.

Dementsprechend stand der Freitag für die deutschen Nationalspielerinnen zunächst im Zeichen der Regeneration unter der Leitung von Patrik Grolimund, Co-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft mit Schwerpunkt Athletik. Das war nötig, weil die DFB-Auswahl am Abend zuvor trotz einer über weite Strecken ansprechenden Leistung ein intensives Testspiel in Frankreich verloren hatte. Kenza Dali hatte in Straßburg den Siegtreffer für die Gastgeberinnen erzielt (30.).

"Daraus können wir sehr viel gewinnen"

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste auf einige verletzte Stammspielerinnen verzichten. Deshalb war die 53-Jährige unmittelbar nach Spielschluss auch nicht unzufrieden mit dem Auftritt ihres jungen Teams: "Wir haben insgesamt einige Szenen gehabt, aus denen wir ganz viel rausziehen können. Daraus können wir sehr viel gewinnen für die nächsten Aufgaben, die die Jungen bewältigen müssen. Niemand hat enttäuscht. Alle haben versucht, sich voll einzubringen."

Gegen Frankreich hatten Jana Feldkamp (23) und Lena Oberdorf (19) die Innenverteidigung gebildet und ihre Sache gut gemacht. Für Feldkamp, die im Sommer von der SGS Essen zur TSG Hoffenheim wechselt, war es erst das dritte Länderspiel. Bei allen stand sie in der Anfangsformation und spielte über 90 Minuten. Die Wolfsburgerin Oberdorf war bereits 19 Mal für die DFB-Auswahl im Einsatz und zählte damit schon zu den erfahreneren Spielerinnen in der Startelf.

"Ich nehme diese Rolle gerne an und versuche, das Kommando auf dem Platz zu geben, wenn es nötig ist - vor allem im Moment, weil uns einige wichtige Spielerinnen fehlen", sagte Oberdorf. "In diesem Zusammenhang hat es für mich auch keine Bedeutung, dass ich erst 19 Jahre alt bin. Ich denke, dass ich mir diesen Status erarbeitet habe."

"Wir können uns weiter steigern"

Feldkamp ergänzte: "Ich kenne Obi bereits aus unserer gemeinsamen Zeit in Essen. Deshalb haben wir gut harmoniert. Wir haben es sehr ordentlich gemacht und dem Gegner - trotz seiner individuellen Klasse - nicht zu viele Möglichkeiten gegeben. Ich persönlich hatte erst etwas Probleme mit der Schnelligkeit des Spiels. Aber ich konnte mich gut anpassen und wir haben im Kollektiv gut verteidigt. Das ist eine Leistung, auf die wir aufbauen können. Aber wir können uns weiter steigern."

Die Begegnung war auch deshalb besonders, weil viele Spielerinnen erstmals seit langer Zeit wieder vor Zuschauern spielen durften. "Ich hatte Gänsehaut, als die französischen Fans lauthals die Hymne mitgesungen haben", ergänzte Oberdorf.

Am Dienstag (ab 15 Uhr, live im ZDF) haben Feldkamp, Oberdorf und die DFB-Auswahl die Möglichkeit, sich mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu verabschieden. Dann steht in Offenbach gegen Chile das letzte Länderspiel vor der Sommerpause auf dem Programm. "Da erwartet uns ein ganz anderer Gegner und ein ganz anderes Spiel als zuletzt gegen Frankreich", sagte Feldkamp, die den Vormittag unter anderem für ein Eisbad und eine kurze Behandlung nutzte.

"Wir haben das Turnier natürlich jetzt schon im Hinterkopf"

"In dieser Begegnung werden wir viel dominanter auftreten können und uns hoffentlich zahlreiche Chancen herausspielen." Und Oberdorf hatte auch direkt ein Wunschergebnis parat: "Mit einem 4:0 könnte ich gut leben. Dann hätten wir ein paar Tore erzielt und gleichzeitig keinen Treffer kassiert. Damit könnten wir doch gut leben, oder?"

Beide stellten klar, dass die Begegnung wichtig ist im Hinblick auf die Europameisterschaft im kommenden Jahr in England. Oberdorf sagte: "Wir haben das Turnier natürlich jetzt schon im Hinterkopf. Jedes Spiel, das wir bis dahin bestreiten, ist wichtig für unsere Entwicklung - gerade für die jungen Spielerinnen." Für Feldkamp spielte es auch keine Rolle, dass der Körper nach einer langen Saison nun womöglich müde ist: "Ich war noch nicht so oft bei der Nationalmannschaft dabei. Ich bin voller Adrenalin. Die Müdigkeit kann später kommen. Jetzt freue ich mich auf die Partie gegen Chile."

[sw]

Die Nacht war kurz für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Erst die knappe 0:1-Auswärtsniederlage gegen Frankreich. Dann sehr zeitnah die Rückreise nach Deutschland. Um 2.30 Uhr war der deutsche Tross erst zurück im Teamhotel. Viele Spielerinnen hatten dann noch etwas gebraucht, um die Ereignisse in den Stunden zuvor zu verarbeiten, bevor sie Schlaf gefunden hatten.

Dementsprechend stand der Freitag für die deutschen Nationalspielerinnen zunächst im Zeichen der Regeneration unter der Leitung von Patrik Grolimund, Co-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft mit Schwerpunkt Athletik. Das war nötig, weil die DFB-Auswahl am Abend zuvor trotz einer über weite Strecken ansprechenden Leistung ein intensives Testspiel in Frankreich verloren hatte. Kenza Dali hatte in Straßburg den Siegtreffer für die Gastgeberinnen erzielt (30.).

"Daraus können wir sehr viel gewinnen"

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste auf einige verletzte Stammspielerinnen verzichten. Deshalb war die 53-Jährige unmittelbar nach Spielschluss auch nicht unzufrieden mit dem Auftritt ihres jungen Teams: "Wir haben insgesamt einige Szenen gehabt, aus denen wir ganz viel rausziehen können. Daraus können wir sehr viel gewinnen für die nächsten Aufgaben, die die Jungen bewältigen müssen. Niemand hat enttäuscht. Alle haben versucht, sich voll einzubringen."

Gegen Frankreich hatten Jana Feldkamp (23) und Lena Oberdorf (19) die Innenverteidigung gebildet und ihre Sache gut gemacht. Für Feldkamp, die im Sommer von der SGS Essen zur TSG Hoffenheim wechselt, war es erst das dritte Länderspiel. Bei allen stand sie in der Anfangsformation und spielte über 90 Minuten. Die Wolfsburgerin Oberdorf war bereits 19 Mal für die DFB-Auswahl im Einsatz und zählte damit schon zu den erfahreneren Spielerinnen in der Startelf.

"Ich nehme diese Rolle gerne an und versuche, das Kommando auf dem Platz zu geben, wenn es nötig ist - vor allem im Moment, weil uns einige wichtige Spielerinnen fehlen", sagte Oberdorf. "In diesem Zusammenhang hat es für mich auch keine Bedeutung, dass ich erst 19 Jahre alt bin. Ich denke, dass ich mir diesen Status erarbeitet habe."

"Wir können uns weiter steigern"

Feldkamp ergänzte: "Ich kenne Obi bereits aus unserer gemeinsamen Zeit in Essen. Deshalb haben wir gut harmoniert. Wir haben es sehr ordentlich gemacht und dem Gegner - trotz seiner individuellen Klasse - nicht zu viele Möglichkeiten gegeben. Ich persönlich hatte erst etwas Probleme mit der Schnelligkeit des Spiels. Aber ich konnte mich gut anpassen und wir haben im Kollektiv gut verteidigt. Das ist eine Leistung, auf die wir aufbauen können. Aber wir können uns weiter steigern."

Die Begegnung war auch deshalb besonders, weil viele Spielerinnen erstmals seit langer Zeit wieder vor Zuschauern spielen durften. "Ich hatte Gänsehaut, als die französischen Fans lauthals die Hymne mitgesungen haben", ergänzte Oberdorf.

Am Dienstag (ab 15 Uhr, live im ZDF) haben Feldkamp, Oberdorf und die DFB-Auswahl die Möglichkeit, sich mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu verabschieden. Dann steht in Offenbach gegen Chile das letzte Länderspiel vor der Sommerpause auf dem Programm. "Da erwartet uns ein ganz anderer Gegner und ein ganz anderes Spiel als zuletzt gegen Frankreich", sagte Feldkamp, die den Vormittag unter anderem für ein Eisbad und eine kurze Behandlung nutzte.

"Wir haben das Turnier natürlich jetzt schon im Hinterkopf"

"In dieser Begegnung werden wir viel dominanter auftreten können und uns hoffentlich zahlreiche Chancen herausspielen." Und Oberdorf hatte auch direkt ein Wunschergebnis parat: "Mit einem 4:0 könnte ich gut leben. Dann hätten wir ein paar Tore erzielt und gleichzeitig keinen Treffer kassiert. Damit könnten wir doch gut leben, oder?"

Beide stellten klar, dass die Begegnung wichtig ist im Hinblick auf die Europameisterschaft im kommenden Jahr in England. Oberdorf sagte: "Wir haben das Turnier natürlich jetzt schon im Hinterkopf. Jedes Spiel, das wir bis dahin bestreiten, ist wichtig für unsere Entwicklung - gerade für die jungen Spielerinnen." Für Feldkamp spielte es auch keine Rolle, dass der Körper nach einer langen Saison nun womöglich müde ist: "Ich war noch nicht so oft bei der Nationalmannschaft dabei. Ich bin voller Adrenalin. Die Müdigkeit kann später kommen. Jetzt freue ich mich auf die Partie gegen Chile."

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