Auf den Spuren von Julius Hirsch

Mit Stephanie, Denny und Julius Voos wurde am 2. März 1943 von Bielefeld aus eine ganze Familie deportiert und letztendlich vollständig in Auschwitz vernichtet. Julius Voos, geboren am 3. April 1904 im westfälischen Kamen, und seine Frau Stephanie, die als Stephanie Fuchs am 23. Oktober 1914 in Breslau geboren worden war, hatten sich im brandenburgi- schen Guben kennengelernt und dort im Dezember 1936 nach jüdischem Ritus in der örtlichen Synagoge geheiratet. Stephanie Fuchs war als Tochter eines Arz- tes in Breslau aufgewachsen und besuchte dort unter anderem die Gymnasialabteilung der Viktoriaschule, von der sie jedoch 1934 aufgrund der NS-Politik ent- lassen wurde. Es gelang ihr trotzdem, das Abitur abzu- legen – im Anschluss absolvierte sie ein halbes Jahr auf einer Haushalts- und Handelsschule. Später arbei- tete sie als Kindererzieherin in Guben. Julius Voos war als Rabbiner nach Guben gekommen, nachdem er zuvor an den Universitäten in Berlin und Bonn sowie an der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums unter anderem Geschichte, Philosophie, Religionsgeschichte und Psychologie studiert hatte. Auf sein Abitur hatte er sich im Selbststudium vorbe- reitet, er legte es erst 1927 ab. Während seines Studi- ums erteilte er an verschiedenen Berliner Schulen im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Religionsunterricht, zuvor war er bereits Kantor und Religionslehrer in Mei- senheim in der Pfalz gewesen. DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | BIELEFELD FAMILIE VOOS Stephanie und Julius Voos, 1940. Privatbesitz

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