Hastedts Aziri: Im Ausland Pokalheld, in Deutschland 5. Liga

Florent Aziri vom BSC Hastedt ist ein echter Pokal-Routinier. Und das nicht nur, weil das Duell mit Borussia Mönchengladbach am 19. August (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) bereits sein drittes DFB-Pokalspiel sein wird. Der Rechtsaußen hat im Ausland fleißig Erfolge gesammelt. Er gewann sowohl in Albanien als auch Slowenien den nationalen Pokal, absolvierte zudem ein Europa-League-Qualifikationsspiel. Seit dem Jahre 2014 spielt der 29-jährige Albaner wieder in der fünftklassigen Bremenliga, seit Anfang 2018 im Dienste vom BSC Hastedt. Im DFB.de-Interview spricht Florent Aziri mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalduell und seine Erfahrungen im internationalen Fußball.

DFB.de: Herr Aziri, wie groß ist die Vorfreude auf Borussia Mönchengladbach?

Florent Aziri: Gladbach ist ein Traditionsverein mit großer Geschichte und daher ein super Los. Unser großer Wunsch war natürlich der FC Bayern München oder unser Stadtnachbar SV Werder Bremen. Aber Gladbach ist auch ein sehr attraktiver Gegner.

DFB.de: Sie haben mit Ihrem Ex-Verein Bremer SV bereits zwei Mal im DFB-Pokal gespielt. Vor zwei Jahren unterlagen Sie dem SV Darmstadt 98 mit 0:7, vor drei Jahren Eintracht Frankfurt mit 0:3. Was haben Sie sich nun für das Gladbach-Spiel vorgenommen?

Aziri: Sicherlich wollen wir keine sieben Gegentore bekommen. Gladbach ist ein Topverein mit TosSpielern. Der Unterschied zwischen uns und denen ist riesig. Trotzdem wollen wir versuchen, Gladbach ein bisschen zu ärgern.

DFB.de: Auf welche Spieler von Borussia Mönchengladbach freuen Sie sich besonders?

Aziri: Leute wie Raffael und Thorgan Hazard sind natürlich internationale Topspieler. Dann haben sie mit Christoph Kramer auch noch einen Weltmeister. Auch auf Jannik Vestergaard freue ich mich, weil er hier in Bremen für Werder gespielt hat.

DFB.de: Sie wissen aus Erfahrung, wie sich Erfolge im Pokalwettbewerb realisieren lassen. In Albanien und Slowenien sind Sie Pokalsieger geworden. Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie ins Ausland gegangen sind?

Aziri: Ich habe in der Jugend beim VfL Wolfsburg und SV Werder Bremen gespielt. Leider ging es dort nicht weiter. Ich komme aus dem Kosovo und habe dann entschieden, erst einmal dort zu spielen und mich für andere Vereine zu empfehlen. Danach bin ich in die 1. slowenische Liga zu NK Domzale gegangen. Später bin ich dann nach Albanien zu KF Tirana gewechselt. Das ist praktisch der albanische FC Bayern München.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die Pokalerfolge mit diesen beiden Mannschaften?

Aziri: In Slowenien habe ich das Pokalhalbfinale gespielt. Eigentlich sollte ich auch im Finale spielen. Aber ich bekam leider Probleme mit meinem Knie, wodurch ich nicht auflaufen konnte. Dafür habe ich aber das Superpokal-Finale und ein Europa-League-Quali-Spiel bestritten. Es war ein absolutes Highlight, ins Stadion einzulaufen und die Hymne zu hören. Kurz darauf habe ich NK Domzale verlassen.

DFB.de: Sie sind dann nach Albanien gegangen und haben erneut den Pokal gewonnen…

Aziri: Genau. In Albanien habe ich auch das Finale bestritten. Wir haben damals bei uns zu Hause in Tirana gegen KF Skënderbeu Korça gespielt und nach Verlängerung mit 1:0 gewonnen. Wir hatten ungefähr 20.000 Zuschauer im Stadion. Die Atmosphäre war super. Nach der Saison bin ich dann innerhalb von Albanien zu KS Besa Kavajë gewechselt, die gerade in die 1. Liga aufgestiegen waren. Leider bekam der Verein einige Monate später finanzielle Probleme. Daher bin ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

DFB.de: Haben Sie auch mal in Deutschland versucht, im Profifußball Fuß zu fassen?

Aziri: Mehrmals. Ich habe als Probespieler einige Trainingseinheiten bei der Profimannschaft des 1. FC Kaiserslautern und von Fortuna Düsseldorf absolviert. Bei Kaiserslautern war das Problem, dass ich im Winter dort war und wir aufgrund des Schnees kaum auf dem Fußballplatz trainieren konnten. Bei Fortuna Düsseldorf habe ich ein Testspiel gegen eine unterklassige Mannschaft absolviert. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass der Trainer Norbert Meier und der Verein mir große Beachtung schenkten. Dann war ich einmal bei der U 23 von Hertha BSC. Dort schien es so, als würden sie mich verpflichten wollen. Leider zog ich mir dann aber eine langwierige Verletzung zu. Ich war also nicht vom Glück gesegnet.

DFB.de: Ihr heutiger Verein BSC Hastedt entstand erst im Jahre 2008 und hat sich seitdem von der Kreisliga zur Bremenliga hochgespielt. Was können Sie uns über den Verein sagen?

Aziri: Wir sind ein klassischer Amateurverein. Jeder von uns geht einem Beruf oder Studium nach, einige gehen auch noch zur Schule. Wir haben eine gute Mannschaft. Einige Spieler haben bereits in der Regionalliga gespielt. Zudem bringen wir auch gute Spieler hervor. Unser Ex-Torwart Jasin Jashari ist gerade zum SC Paderborn gewechselt.

DFB.de: Was machen Sie heute beruflich?

Aziri: Da ich mein Geld, das ich in Slowenien und Albanien bekommen hatte, immer gut angelegt habe, konnte ich in diesem Jahr mein eigenes Restaurant eröffnen. Es war immer mein Wunsch, ein schickes Restaurant zu betreiben, wo die Gäste sich wohlfühlen, gut essen und ein paar schöne Stunden erleben. Dank des Fußballs konnte ich mir diesen Traum nun erfüllen.

[oj]

Florent Aziri vom BSC Hastedt ist ein echter Pokal-Routinier. Und das nicht nur, weil das Duell mit Borussia Mönchengladbach am 19. August (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) bereits sein drittes DFB-Pokalspiel sein wird. Der Rechtsaußen hat im Ausland fleißig Erfolge gesammelt. Er gewann sowohl in Albanien als auch Slowenien den nationalen Pokal, absolvierte zudem ein Europa-League-Qualifikationsspiel. Seit dem Jahre 2014 spielt der 29-jährige Albaner wieder in der fünftklassigen Bremenliga, seit Anfang 2018 im Dienste vom BSC Hastedt. Im DFB.de-Interview spricht Florent Aziri mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalduell und seine Erfahrungen im internationalen Fußball.

DFB.de: Herr Aziri, wie groß ist die Vorfreude auf Borussia Mönchengladbach?

Florent Aziri: Gladbach ist ein Traditionsverein mit großer Geschichte und daher ein super Los. Unser großer Wunsch war natürlich der FC Bayern München oder unser Stadtnachbar SV Werder Bremen. Aber Gladbach ist auch ein sehr attraktiver Gegner.

DFB.de: Sie haben mit Ihrem Ex-Verein Bremer SV bereits zwei Mal im DFB-Pokal gespielt. Vor zwei Jahren unterlagen Sie dem SV Darmstadt 98 mit 0:7, vor drei Jahren Eintracht Frankfurt mit 0:3. Was haben Sie sich nun für das Gladbach-Spiel vorgenommen?

Aziri: Sicherlich wollen wir keine sieben Gegentore bekommen. Gladbach ist ein Topverein mit TosSpielern. Der Unterschied zwischen uns und denen ist riesig. Trotzdem wollen wir versuchen, Gladbach ein bisschen zu ärgern.

DFB.de: Auf welche Spieler von Borussia Mönchengladbach freuen Sie sich besonders?

Aziri: Leute wie Raffael und Thorgan Hazard sind natürlich internationale Topspieler. Dann haben sie mit Christoph Kramer auch noch einen Weltmeister. Auch auf Jannik Vestergaard freue ich mich, weil er hier in Bremen für Werder gespielt hat.

DFB.de: Sie wissen aus Erfahrung, wie sich Erfolge im Pokalwettbewerb realisieren lassen. In Albanien und Slowenien sind Sie Pokalsieger geworden. Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie ins Ausland gegangen sind?

Aziri: Ich habe in der Jugend beim VfL Wolfsburg und SV Werder Bremen gespielt. Leider ging es dort nicht weiter. Ich komme aus dem Kosovo und habe dann entschieden, erst einmal dort zu spielen und mich für andere Vereine zu empfehlen. Danach bin ich in die 1. slowenische Liga zu NK Domzale gegangen. Später bin ich dann nach Albanien zu KF Tirana gewechselt. Das ist praktisch der albanische FC Bayern München.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die Pokalerfolge mit diesen beiden Mannschaften?

Aziri: In Slowenien habe ich das Pokalhalbfinale gespielt. Eigentlich sollte ich auch im Finale spielen. Aber ich bekam leider Probleme mit meinem Knie, wodurch ich nicht auflaufen konnte. Dafür habe ich aber das Superpokal-Finale und ein Europa-League-Quali-Spiel bestritten. Es war ein absolutes Highlight, ins Stadion einzulaufen und die Hymne zu hören. Kurz darauf habe ich NK Domzale verlassen.

DFB.de: Sie sind dann nach Albanien gegangen und haben erneut den Pokal gewonnen…

Aziri: Genau. In Albanien habe ich auch das Finale bestritten. Wir haben damals bei uns zu Hause in Tirana gegen KF Skënderbeu Korça gespielt und nach Verlängerung mit 1:0 gewonnen. Wir hatten ungefähr 20.000 Zuschauer im Stadion. Die Atmosphäre war super. Nach der Saison bin ich dann innerhalb von Albanien zu KS Besa Kavajë gewechselt, die gerade in die 1. Liga aufgestiegen waren. Leider bekam der Verein einige Monate später finanzielle Probleme. Daher bin ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

DFB.de: Haben Sie auch mal in Deutschland versucht, im Profifußball Fuß zu fassen?

Aziri: Mehrmals. Ich habe als Probespieler einige Trainingseinheiten bei der Profimannschaft des 1. FC Kaiserslautern und von Fortuna Düsseldorf absolviert. Bei Kaiserslautern war das Problem, dass ich im Winter dort war und wir aufgrund des Schnees kaum auf dem Fußballplatz trainieren konnten. Bei Fortuna Düsseldorf habe ich ein Testspiel gegen eine unterklassige Mannschaft absolviert. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass der Trainer Norbert Meier und der Verein mir große Beachtung schenkten. Dann war ich einmal bei der U 23 von Hertha BSC. Dort schien es so, als würden sie mich verpflichten wollen. Leider zog ich mir dann aber eine langwierige Verletzung zu. Ich war also nicht vom Glück gesegnet.

DFB.de: Ihr heutiger Verein BSC Hastedt entstand erst im Jahre 2008 und hat sich seitdem von der Kreisliga zur Bremenliga hochgespielt. Was können Sie uns über den Verein sagen?

Aziri: Wir sind ein klassischer Amateurverein. Jeder von uns geht einem Beruf oder Studium nach, einige gehen auch noch zur Schule. Wir haben eine gute Mannschaft. Einige Spieler haben bereits in der Regionalliga gespielt. Zudem bringen wir auch gute Spieler hervor. Unser Ex-Torwart Jasin Jashari ist gerade zum SC Paderborn gewechselt.

DFB.de: Was machen Sie heute beruflich?

Aziri: Da ich mein Geld, das ich in Slowenien und Albanien bekommen hatte, immer gut angelegt habe, konnte ich in diesem Jahr mein eigenes Restaurant eröffnen. Es war immer mein Wunsch, ein schickes Restaurant zu betreiben, wo die Gäste sich wohlfühlen, gut essen und ein paar schöne Stunden erleben. Dank des Fußballs konnte ich mir diesen Traum nun erfüllen.

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