Weltmeister Großkreutz spielt für BVB II

Mit einer englischen Woche geht es in der fünfgleisigen Regionalliga Schlag auf Schlag weiter. In der West-Staffel kommt es am 5. Spieltag aller Voraussicht nach zu einem pikanten Wiedersehen. Weltmeister Kevin Großkreutz ist mit der U 23 von Borussia Dortmund bei seinem Ex-Klub Rot Weiss Ahlen zu Gast. Beim letzten Aufeinandertreffen im Jahr 2008 zwischen der Reserve der Dormunder und RWA stand Großkreutz 90 Minuten für die Rot Weissen auf dem Platz. Nationalspieler Marco Reus, damals ebenfalls in Ahlen unter Vertrag, schaute dagegen von der Bank zu. Doch nicht nur Großkreutz trifft auf alte Bekannte. Auch die West-Trainer Jürgen Luginger (FC Schalke 04 U 23), André Pawlak (SSVg. Velbert) und Mario Ermisch (SV Rödinghausen) treffen am Dienstag auf ihre ehemaligen Arbeitgeber.

Zwischen der Reserve von Hertha BSC und dem Berliner AK 07 kommt es im Nordosten zum ersten Hauptstadt-Duell der laufenden Saison. Im Südwesten trifft der FC Astoria Walldorf im Spitzenspiel auf den SV Waldhof Mannheim.

In der Nord-Staffel stehen sich Aufsteiger TSV Schilksee und der VfB Lübeck in einer vorgezogenen Partie vom 9. Spieltag gegenüber. In Bayern holen die SpVgg Oberfranken Bayreuth und der FC Bayern München II ihre Begegnung vom 2. Spieltag nach.

RL West: Kevin Großkreutz in Ahlen wohl dabei

Erstmals seit mehr als sieben Jahren stehen sich am Dienstag (ab 19.30 Uhr) Rot Weiss Ahlen und die Reserve von Borussia Dortmund wieder in einem Punktspiel gegenüber. Das letzte Aufeinandertreffen entschieden die Rot Weissen im Jahr 2008 in Dortmund 2:0 für sich. In der Ahlener Startelf stand damals ein Dortmunder Urgestein: Nationalspieler und Weltmeister Kevin Großkreutz, der aktuell in der 4. Liga Wettkampfpraxis sammelt. Auch in Ahlen ist sein Einsatz geplant.

"Ich ziehe meinen Hut vor der Einstellung von Kevin. Trotz seiner zahlreichen Erfolge und Titel ist er sich nicht zu schade, in der Regionalliga auszuhelfen", sagt Ahlens Trainer Marco Antwerpen im Gespräch mit DFB.de.

Der 27 Jahre alte Allrounder Großkreutz (2003 bis 2009) stand gemeinsam mit seinem heutigen BVB-Mannschaftskollegen Reus (2005 bis 2009) mehrere Jahre beim jetzigen Regionalliga-Aufsteiger in Ahlen unter Vertrag. Zusammen schafften sie dort den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Es war der Startschuss für zwei große Karrieren. Noch heute sind Großkreutz und Reus ihrem Ex-Klub eng verbunden.

Mit der BVB-Reserve hofft Großkreutz im Wersestadion dennoch auf den ersten Dreier in dieser Saison. Der späte Ausgleich in der Nachspielzeit beim 1:1 gegen die Sportfreunde Lotte macht der Mannschaft von Trainer David Wagner Mut. "Die Jungs haben einen unbändigen Willen gezeigt und hatten den Punkt verdient", sagt der Ex-Profi zu DFB.de. Mittelfeld-Routinier David Solga (Muskelfaserriss) und Angreifer Alen Ozbolt (Rote Karte) können nicht eingesetzt werden.

In Köln kommt es zum Domstadt-Derby zwischen dem FC Viktoria und der Zweitvertretung des 1. FC Köln. Für FC-Trainer Thomas Heck steht mit dem Tabellendritten der Vorsaison ein harter Brocken auf dem Programm. "Es wird vor allem darauf ankommen, das hohe Tempo der Viktoria bestmöglich mitzugehen. Außerdem müssen wir den Kampf zu 100 Prozent annehmen, um dem Gegner Paroli bieten zu können", sagt der 32-Jährige zu DFB.de.

Viktoria-Trainer Tomasz Kaczmarek muss auf Mittelfeldspieler Lukas Nottbeck verzichten. Beim jüngsten 0:0 beim SC Wiedenbrück handelte sich der 26-Jährige die Gelb-Rote Karte ein und muss nun ausgerechnet gegen seinen früheren Verein pausieren.

Das Revieduell zwischen der Zweitvertretung von FC Schalke 04 und Rot-Weiß Oberhausen wird am Mittwoch (ab 18 Uhr) in der großen Gelsenkirchener Arena ausgetragen. Jürgen Luginger, heutiger Trainer der Schalker, war zwischen 1998 und 2010 viele Jahre für RWO als Profi, Co-Trainer, Sportlicher Leiter und Cheftrainer tätig. Einzige Unterbrechung war ein einjähriges Gastspiel beim KFC Uerdingen 05 (2006 bis 2007).

Die Gelsenkirchener warten nach drei Partien noch auf ihren ersten dreifachen Punktgewinn. Bislang holten die Schalker ein Unentschieden und kassierten zwei Niederlagen. Oberhausen dagegen gestaltete die Bilanz mit je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage ausgeglichen. RWO-Torjäger David Jansen (Muskelfaserriss) fällt aus.

Neben Luginger trifft am 5. Spieltag auch André Pawlak, Trainer des Aufsteigers SSVg. Velbert, am Dienstag (ab 18.30 Uhr) auf seinen Ex-Klub. Der 44-jährige A-Lizenz-Inhaber war von 2011 bis 2013 bei der SG Wattenscheid 09 tätig und hatte den ehemaligen Bundesligisten mit zwei Aufstiegen zurück in die Regionalliga geführt. Außerdem kommt es am Dienstag (ab 19.30 Uhr) zum Wiedersehen zwischen Mario Ermisch, Trainer des Spitzenreiters SV Rödinghausen, und dem SC Verl. Ermisch hatte zwischen 2004 und 2009 beim SCV die Verantwortung an der Seitenlinie. Das ostwestfälische Derby wird in der Tönnies-Arena in Rheda-Wiedenbrück auf Kunstrasen ausgetragen.

RL Nordost: Derby-Bilanz spricht klar für Hertha-Reserve

Das erste Hauptstadt-Duell dieser Saison steht am 5. Spieltag in der Regionalliga Nordost auf dem Programm. Am Mittwoch (ab 18 Uhr) empfängt die Zweitvertretung von Hertha BSC den Berliner Athletik Klub 07. Beide Mannschaften weisen nach vier Partien sechs Punkte auf. Die Gäste sind allerdings noch unbesiegt.

Bereits 18-mal standen sich die Berliner Klubs in einem Punktspiel gegenüber. Davon entschied die Hertha 14 Duelle für sich. Nur zwei Partien gingen an den BAK, zwei Begegnungen endeten mit einem Remis.

Nach einem geglückten Start fordert der Aufsteiger FSV Optik Rathenow nun den Ligaprimus FSV Zwickau heraus. Die Mannschaft von Rathenows Langzeit-Trainer Ingo Kahlisch (seit 1989 im Amt) hat bisher fünf Zähler auf dem Konto. Die erste Niederlage der laufenden Saison kassierte Rathenow in der jüngsten Partie beim SV Babelsberg 03 (0:2). Kahlisch nach dem Rückschlag recht gelassen. "Wir haben gezeigt, dass wir einen ordentlichen Ball spielen können. Wenn wir uns künftig etwas cleverer verhalten, dann können wir die nötigen Punkte für den Klassenverbleib holen", sagt er.

Spitzenreiter Zwickau musste noch keinen Punkverlust hinnehmen. Mit zwölf Zählern und einer Tordifferenz von 12:0 Toren grüßt der von Torsten Ziegner trainierte Klub mit der perfekten Ausbeute von der Spitze. In der bislang vierjährigen Geschichte der fünfgleisigen Regionalliga hatte es in der Nordost-Staffel noch keine Mannschaft geschafft, vier Siege zum Auftakt einzufahren. Nun können die Zwickauer ihre Serie weiter ausbauen.

Den Zwickauern dicht auf den Fersen bleiben weiterhin die Pokal-Helden des FC Carl Zeiss Jena. Mit zehn Zählern sitzt Jena dem FSV im Nacken. Nun ist der aktuelle Tabellenzweite am Mittwoch (ab 18.30 Uhr) zum Derby beim ZFC Meuselwitz zu Gast. Jenas Trainer Volkan Uluc sieht seine Mannschaft nach dem 2:0 gegen den FC Viktoria Berlin gut gerüstet: "Wir müssen auch mal mit einem Arbeitssieg zufrieden sein, können nicht immer Champagner-Fußball erwarten."

ZFC-Trainer Heiko Weber trifft gegen Jena auf seinen ehemaligen Arbeitgeber. Nach mehr als zehn Jahren als Profi beim FC Carl Zeiss arbeitete Weber später auch als U 19-Trainer, Sportlicher Leiter und Cheftrainer für den Verein. Meuselwitz gelang zuletzt bei Germania Halberstadt (2:0) der erste Saisonsieg.

RL Südwest: Walldorf will gegen Waldhof "an Leistungsgrenze"

Im Spitzenspiel des 5. Spieltags stehen sich in der Regionalliga Südwest am Dienstag (ab 19.30 Uhr) der FC Astoria Walldorf und der SV Waldhof Mannheim gegenüber. Nach drei Siegen aus vier Partien blickt Astoria auf einen geglückten Saisonstart, liegt nur einen Punkt hinter der Spitze. Nur gegen die SV 07 Elversberg (0:3) musste sich die Mannschaft von Trainer Matthias Born bislang geschlagen geben.

Wieder zur Verfügung stehen Innenverteidiger Tabe Nyenty und Offensivspieler Timo Kern. Beide kehren nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre in den Kader zurück. Bis auf Max Englert (Kreuzbandriss) und Steffen Haas (Syndesmoseriss) kann Born damit personell aus dem Vollen schöpfen. "Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, um gegen Waldhof bestehen zu können", sagt Born.

Der SV Waldhof ist mit drei Dreiern und einem Remis noch immer ungeschlagen. Beim FCA ist der vierte Sieg in Folge möglich. "Wir sind mit Blick auf Walldorf hungrig, fahren dorthin, um zu gewinnen", sagt Waldhof-Trainer Kenan Kocak. "Wir genießen unsere bisherigen Erfolge und die gute Stimmung für den Moment. Wir benötigen vor allem Ruhe, Ordnung und Geduld im Spiel, um weiter erfolgreich zu sein."

Ex-Bundesligist FC 08 Homburg trifft am Mittwoch (ab 19 Uhr) in einem Traditionsduell auf den SV Eintracht Trier. Mit dem 2:0 bei der U 23 des SC Freiburg holte der FCH seinen ersten Sieg in der aktuellen Spielzeit. Dennoch sind die Saarländer noch ohne Niederlage, da die ersten drei Saisonspiele jeweils mit einem Remis endeten. Die Eintracht hat mit sieben Zählern einen Punkt mehr auf dem Konto als die Saarländer und konnte seine bisherigen beiden Auswärtsspiele jeweils für sich entscheiden.

Eine kuriose Konstellation gibt es auf den Trainerbänken: Homburgs Jens Kiefer war früher für die Eintracht tätig, Triers Peter Rubeck startete seine Trainerlaufbahn beim FC Homburg. Dabei stehen sich offenbar auch zwei Philisophien gegenüber. Das Durchschnittsalter der Homburger lag beim Sieg in Freiburg bei 29,9 Jahren. Die Eintracht trat dagegen beim 1:0 in Hoffenheim mit einer sehr jungen Mannschaft an (23,4 Jahre). "Auch in Homburg möchten wir nicht leer ausgehen", sagt Rubeck. "Dafür müssen wir in der Defensive wieder kompakt stehen und im taktischen Bereich gut arbeiten."

Zum Aufeinandertreffen zwischen dem aktuellen Meister Kickers Offenbach und Wormatia Worms kommt es am Mittwoch (ab 19.30 Uhr) auf dem Bieberer Berg. Der OFC strebt dabei bereits den dritten Sieg in Serie an, in der Tabelle weiteren Boden gutzumachen. Nach einem durchwachsenen Start mit zwei Unentschieden haben die Kickers nun offenbar wieder in die Erfolgsspur gefunden.

Wormatia Worms steckt dagegen mit nur einem Sieg aus vier Spielen in der unteren Tabellenregion fest. Der einzige Dreier gelang der Mannschaft von Trainer Sascha Eller vor heimischem Publikum gegen den Aufsteiger Bahlinger SC (2:0). Die weiteren drei Partien gingen allesamt ohne eigenes Tor verloren.

RL Nord: Schwerstarbeit für Gutzeit vor Duell mit Lübeck

Aufsteiger und Schlusslicht TSV Schilksee ist in der Regionalliga Nord nach nur einem Zähler aus den ersten fünf Saisonspielen bereits stark unter Zugzwang geraten. In einer vorgezogenen Partie vom 9. Spieltag empfängt der TSV am Mittwoch (ab 18 Uhr) den VfB Lübeck zum Schleswig-Holstein-Derby.

TSV-Trainer Thorsten Gutzeit muss bis dahin Schwerstarbeit verrichten. Zuletzt in Hannover (1:2) gaben die Kieler Vorstädter erst in der Nachspielzeit noch eine 1:0-Führung aus der Hand. "Die Jungs waren am Boden zerstört", so Gutzeit.

Die Bilanz des VfB ist mit jeweils zwei Siegen und zwei Niederlagen ausgeglichen. Mit einem weiteren Dreier könnten die von Denny Skwierczynski trainierten Lübecker den Sprung ins obere Tabellenmittelfeld schaffen. Das jüngste 3:1 bei Schilksees Mitaufsteiger VfV Borussia 06 Hildesheim war der erste Auswärtssieg. VfB-Torhüter Jonas Toboll ist nach abgesessener Rotsperre wieder spielberechtigt.

RL Bayern: Zwei Rückkehrer und eine Sperre für Bayreuth

Das Aufeinandertreffen vom 2. Spieltag zwischen der SpVgg Oberfranken Bayreuth und der Zweitvertretung des FC Bayern München, das wegen der Asienreise des FCB verschoben werden musste, wird nun am Dienstag (ab 18.15 Uhr) nachgeholt. Trainer Heiko Vogel muss dabei wegen einer Gelb-Rot-Sperre auf Rechtsverteidiger Felix Pohl verzichten. Dafür kann Vogel vorerst fest mit den Jungprofis Julian Green, Gianluca Gaudino und Sinan Kurt planen. Sie nehmen aktuell am Trainings- und Spielbetrieb der U 23 teil.

Mit einem Sieg würden die noch unbesiegten Münchner auf den zweiten Tabellenplatz springen und den Rückstand auf Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg bis auf sieben Punkte verringern. Außerdem hat der FCB noch eine weitere Nachholpartie in der Hinterhand.

Die Gastgeber aus Bayreuth müssen auf Defensivspieler Kristian Böhnlein verzichten, der beim jüngsten 2:2 gegen FC Ingolstadt 04 II die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Rechtsverteidiger Bastian Horter (nach Rotsperre) und Mittelfeldspieler Marius Strangl (Gelb-Rot) dürfen dagegen wieder eingesetzt werden.

Vom 14. Spieltag wurde das Aufeinandertreffen zwischen Aufsteiger SV Viktoria Aschaffenburg und der SpVgg Greuther Fürth II vorgezogen und findet nun bereits am Dienstag (ab 18 Uhr) statt. In die aktuelle Spielzeit sind beide Mannschaften jeweils mit einem Sieg, drei Unentschieden und drei Niederlagen gestartet.

Den Saisonstart mit drei Siegen aus vier Partien bewertet der VfB-Trainer als "überragend". "Für unsere Verhältnisse ist das mehr als bemerkenswert. Wir müssen jetzt aber die Situation richtig einordnen und uns weiter zu 100 Prozent konzentrieren. Rehden besitzt eine hervorragende und erfahrene Mannschaft, die uns alles abverlangen wird", erklärt Uzelac.

"Nach dem 3:3 beim TSV Rain/Lech sind wir jetzt erneut bei einem Aufsteiger zu Gast. Wir treten in Aschaffenburg an, um ein gutes Spiel abzuliefern und mit Punkten zurückzukommen", sagt Fürths Trainer Thomas Kleine. Nicht mithelfen können dabei neben Torhüter Bastian Lerch (Schädel-Hirn-Trauma) auch die Defensivspieler Maurice Dilly, Jeffrey Schrödinger und Benedikt Kirsch, die mit Adduktorenproblemen ausfallen.