Sexuelle Identität

Spätestens mit dem Erscheinen der Broschüre "Homosexualität und Fußball" im Juli 2013 bezog der DFB zu diesem Thema Position. Auch mit der Unterzeichnung der Berliner Erklärung "Fußball für Vielfalt" unterstützte der DFB den Kampf gegen Homo- und Biphobie. Der 52-malige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger ist dabei ein wichtiger Ansprechpartner für den DFB. Seit 2017 unterstützt der Vize-Europameister von 2008 den DFB als Botschafter für Vielfalt. Hitzlsperger ist überzeugt: "Der Sport kann sehr viel dazu beitragen, Vorurteile abzubauen." Gleichwohl kommt es immer noch nahezu tagtäglich zu Anfeindungen, die teils in gedankenlosen, diskriminierenden Aussagen in Training oder Wettkampf ("Was für ein schwuler Pass!") geäußert werden. Für Hitzlsperger überwiegen dennoch die Fortschritte, Das Thema sexuelle Vielfalt sei heute nicht mehr so stark tabuisiert wie noch vor wenigen Jahren, urteilt der Sportvorstand des VfB Stuttgart.

Als der DFB vor etwa zehn Jahren sein Engagement für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt intensivierte, fokussierte er sich auf mehrere Einzelmaßnahmen wie einen Wagen auf dem Christopher-Street-Day oder die Veröffentlichung der Broschüre "Fußball und Homosexualität". 

Inzwischen setzt der Verband verstärkt auf einen regelmäßigen Austausch mit Fangruppierungen und Netzwerken.

Mit der Gründung der Arbeitsgruppe Fußball und Homosexualität (heute Teil der AG Vielfalt) vor elf Jahren sendete der DFB ein wichtiges Zeichen aus: Der Fußball bekennt sich zu Vielfalt, auch zur sexuellen! Unterstrichen wurde diese Botschaft mit der Unterzeichnung der "Berliner Erklärung" 2013 und der Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus-Hirschfeld 2018, aus der unter anderem ein Online-Webinar hervorging.

Ansätze, die es zu verstetigen gilt. Dabei ist der DFB an einem breit angelegten Erfahrungsaustausch interessiert. Zum Beispiel mit Betroffenen von Homo-, Inter- und Transfeindlichkeit, um mehr über deren Erlebnisse im Amateurfußball zu erfahren. Gemeinsam mit den Landesverbänden lassen sich durch diesen wertvollen Dialog geeignete Maßnahmen ableiten, um Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen oder sexuellen Identität im Amateurfußball entschieden entgegenzutreten. Ein wegweisender Beschluss des Berliner Fußball-Verbandes ermöglicht es beispielsweise, Trans* und Inter Personen in den Spielbetrieb zu inkludieren. Maßnahmen wie diese sollen dazu beitragen, Ehrenamtliche, Spieler*innen und Fans weiter für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt zu sensibilisieren.