AG Fankulturen bespricht "Drei-Stufen-Plan"

Die Mitglieder der AG Fankulturen haben sich zu einem digitalen Austausch zum Thema Drei-Stufen-Plan getroffen. Es ging darum, die Entwicklung und die Grundgedanken des Drei-Stufen-Plans aufzuarbeiten, sich mit der bisherigen Anwendung auseinanderzusetzen, aber auch über die künftige Anwendung zu sprechen.

Die UEFA hatte 2011 den Drei-Stufen-Plan für ihre eigenen Wettbewerbe entwickelt, um Schiedsrichter*innen die Möglichkeit zu geben, insbesondere bei rassistisch diskriminierenden Vorfällen im Stadion einzuschreiten. Die FIFA übernahm ihn 2017 und forderte 2019 die Nationalverbände auf, es ihr gleich zu tun. Seit 2020 wird der Drei-Stufen-Plan in Deutschland umgesetzt und kann auch bei personifizierten Gewaltandrohungen genutzt werden. Nachdem er zu Beginn des Jahres einige Male angewendet wurde, präzisierte der DFB die Auslegung des "Drei-Stufen-Plans" - auch weil bei einzelnen Partien zu sensibel reagiert wurde.

"Bei dem Thema besteht hohe Sensibilität"

Bereits in einer Sondersitzung im März 2020 und der 20. Sitzung im Juni 2021 hatte die AG Fankulturen das Thema Drei-Stufen-Plan aufgegriffen - und jetzt noch einmal vertieft. Sophia Gerschel, Sprecherin der Bundesgemeinschaft der Fanprojekte, sagt: "Bei dem Thema besteht auf Grund der Ereignisse Anfang letzten Jahres eine hohe Sensibilität. Meines Erachtens muss man öffentlich deutlich machen, dass es um eine Anti-Diskriminierungs-Maßnahme geht. Das heißt: Die Inhalte müssen verdeutlicht und verständlich gemacht werden. Für alle Beteiligten."

Helen Breit, Vorsitzende der Faninitiative "Unsere Kurve", ergänzt: "Im vergangenen Jahr wurde der Drei-Stufen-Plan auch bei Beleidigungen angewandt, was massive Kritik hervorgerufen hat. Auf diese Kritik folgte gemeinsam mit DFB und DFL eine intensive Auseinandersetzung über den Zweck und die korrekte Anwendung des Drei-Stufen-Stufen-Plans. Das Regelwerk und seine Anwendung sind nun klar und die zwei Linien des Drei-Stufen-Plans müssen jetzt intensiv öffentlich kommuniziert werden: Erstens geht es um den Betroffenenschutz, vor allem von Spieler*innen auf dem Platz. Zweitens darum, dass Fußball keine Plattform für offene und vehemente Diskriminierung bietet."

Das DFB-Präsidium hatte in seiner Mitteilung vom 6. März 2020 erläutert, dass Kritik gegen Institutionen und Personen selbstverständlich zulässig sei. Selbst wenn sie beleidigend oder grob unsportlich sein sollte, könne das Spiel auch künftig weiterlaufen und gegebenenfalls wie bisher ein sportgerichtliches Verfahren (ohne die Anwendung des Drei-Stufen-Plans) nach dem Spiel eingeleitet werden. Damals hatte das Präsidium angekündigt, Im Dialog mit allen Beteiligten - insbesondere auch mit Fanorganisationen - im Detail eine weitere Präzisierung zu erarbeiten, was künftig zur Auslösung des Drei-Stufen-Plans führen kann. 

Intensiver Austausch geht weiter

Der aktuelle Austausch zur künftigen Anwendung des Drei-Stufen-Plans mit der AG Fankulturen reiht sich ein in den Austausch mit Vertreter*innen der Klubs der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sowie der Spielergewerkschaft VDV, die im Rahmen der Präzisierung konsultiert werden.

Der seit 2016 bestehende Austausch in der AG Fankulturen findet unter regelmäßiger Teilnahme der Spitzen von DFL und DFB in der Regel viermal im Jahr statt. Mitglieder der AG Fankulturen sind die Bundessprecher*innen der Fanbeauftragten, die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG), Unsere Kurve e.V., der Fan Club Nationalmannschaft, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG), F_in Netzwerk Frauen im Fußball, die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und Queer Football Fanclubs (QFF).

[nb]

Die Mitglieder der AG Fankulturen haben sich zu einem digitalen Austausch zum Thema Drei-Stufen-Plan getroffen. Es ging darum, die Entwicklung und die Grundgedanken des Drei-Stufen-Plans aufzuarbeiten, sich mit der bisherigen Anwendung auseinanderzusetzen, aber auch über die künftige Anwendung zu sprechen.

Die UEFA hatte 2011 den Drei-Stufen-Plan für ihre eigenen Wettbewerbe entwickelt, um Schiedsrichter*innen die Möglichkeit zu geben, insbesondere bei rassistisch diskriminierenden Vorfällen im Stadion einzuschreiten. Die FIFA übernahm ihn 2017 und forderte 2019 die Nationalverbände auf, es ihr gleich zu tun. Seit 2020 wird der Drei-Stufen-Plan in Deutschland umgesetzt und kann auch bei personifizierten Gewaltandrohungen genutzt werden. Nachdem er zu Beginn des Jahres einige Male angewendet wurde, präzisierte der DFB die Auslegung des "Drei-Stufen-Plans" - auch weil bei einzelnen Partien zu sensibel reagiert wurde.

"Bei dem Thema besteht hohe Sensibilität"

Bereits in einer Sondersitzung im März 2020 und der 20. Sitzung im Juni 2021 hatte die AG Fankulturen das Thema Drei-Stufen-Plan aufgegriffen - und jetzt noch einmal vertieft. Sophia Gerschel, Sprecherin der Bundesgemeinschaft der Fanprojekte, sagt: "Bei dem Thema besteht auf Grund der Ereignisse Anfang letzten Jahres eine hohe Sensibilität. Meines Erachtens muss man öffentlich deutlich machen, dass es um eine Anti-Diskriminierungs-Maßnahme geht. Das heißt: Die Inhalte müssen verdeutlicht und verständlich gemacht werden. Für alle Beteiligten."

Helen Breit, Vorsitzende der Faninitiative "Unsere Kurve", ergänzt: "Im vergangenen Jahr wurde der Drei-Stufen-Plan auch bei Beleidigungen angewandt, was massive Kritik hervorgerufen hat. Auf diese Kritik folgte gemeinsam mit DFB und DFL eine intensive Auseinandersetzung über den Zweck und die korrekte Anwendung des Drei-Stufen-Stufen-Plans. Das Regelwerk und seine Anwendung sind nun klar und die zwei Linien des Drei-Stufen-Plans müssen jetzt intensiv öffentlich kommuniziert werden: Erstens geht es um den Betroffenenschutz, vor allem von Spieler*innen auf dem Platz. Zweitens darum, dass Fußball keine Plattform für offene und vehemente Diskriminierung bietet."

Das DFB-Präsidium hatte in seiner Mitteilung vom 6. März 2020 erläutert, dass Kritik gegen Institutionen und Personen selbstverständlich zulässig sei. Selbst wenn sie beleidigend oder grob unsportlich sein sollte, könne das Spiel auch künftig weiterlaufen und gegebenenfalls wie bisher ein sportgerichtliches Verfahren (ohne die Anwendung des Drei-Stufen-Plans) nach dem Spiel eingeleitet werden. Damals hatte das Präsidium angekündigt, Im Dialog mit allen Beteiligten - insbesondere auch mit Fanorganisationen - im Detail eine weitere Präzisierung zu erarbeiten, was künftig zur Auslösung des Drei-Stufen-Plans führen kann. 

Intensiver Austausch geht weiter

Der aktuelle Austausch zur künftigen Anwendung des Drei-Stufen-Plans mit der AG Fankulturen reiht sich ein in den Austausch mit Vertreter*innen der Klubs der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sowie der Spielergewerkschaft VDV, die im Rahmen der Präzisierung konsultiert werden.

Der seit 2016 bestehende Austausch in der AG Fankulturen findet unter regelmäßiger Teilnahme der Spitzen von DFL und DFB in der Regel viermal im Jahr statt. Mitglieder der AG Fankulturen sind die Bundessprecher*innen der Fanbeauftragten, die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG), Unsere Kurve e.V., der Fan Club Nationalmannschaft, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG), F_in Netzwerk Frauen im Fußball, die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und Queer Football Fanclubs (QFF).

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