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Das DFB-Leadership-Programm fußball+

Mehr als 200 Bewerbungen sind eingegangen für die 25 Plätze des neuen DFB-Leadership-Programms fußball+. Angesprochen war die Zielgruppe der ehrenamtlich Engagierten mit familiärer Einwanderungsgeschichte. Das im Oktober beginnende Leadership-Programm beinhaltet verschiedene Facetten der Qualifizierung, Förderung und Vernetzung.

"Wenn ich mir die Zahlen zur Vielfalt in den Gremien anschaue, ist das erstmal ernüchternd", sagte Günter Distelrath zu Beginn der Bewerbungsphase. Der für Vielfalt und Antidiskriminierung verantwortliche DFB-Vizepräsident fordert auf zur raschen und konsequenten Veränderung. Auf den Plätzen stammt fast jede*r vierte Fußballer*in aus einer Familie mit einer Einwanderungsgeschichte. Auf den Führungspositionen ist es nicht einmal ein Prozent. "Wir müssen uns öffnen", mahnt Distelrath. Die Zeit für den Wandel ist jetzt.

Mehr Vielfalt im Ehrenamt notwendig

fußball+ heißt das Qualifizierungsangebot, weil der Fußball im Land des sechsmaligen Weltmeisters ohnehin ein starkes Angebot macht. Mehr Vielfalt im Ehrenamt aber ist dringend notwendig, um dieses Angebot auch zukünftig an den Bedürfnissen der mehr als sieben Millionen Mitglieder auszurichten.

25 Menschen, deren Familie in erster, zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben und die sich bereits im Verein oder Verband ehrenamtlich engagieren, werden nun aus den mehr als 200 Bewerbungen ausgewählt. Ihnen werden 25 erfahrene Ehrenamtler*innen als Mentor*innen an die Seite gestellt. Die Mentor*innen sind Führungspersonen aus dem Fußball. Die sorgfältig zusammengesetzten Mentoring-Tandems tauschen sich in einem Zeitraum von zwölf Monaten regelmäßig persönlich oder digital aus.

Das Ziel: möglichst viele Mentees dazu befähigen, am Ende der Qualifizierung eine Position in einem DFB-Landesverband oder beim DFB zu übernehmen. Als erster wichtiger Schritt auf einer hoffentlich erfolgreichen Laufbahn in den Verbänden und Gremien des Fußballs in Deutschland. Gleichzeitig werden die Verbände durch flankierende Sensibilisierungsmaßnahmen angeregt, sich aktiv für mehr Vielfalt zu öffnen.

Ines Rosener hält Präsenzmodule ab

fußball+ wird unterstützt durch das Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe” und gemeinsam mit der Führungsakademie des DOSB umgesetzt. Das Angebot ist dreigeteilt in Präsenzmodule, Online-Seminare und den kontinuierlichen Austausch zwischen Mentor*in und Mentee. Das eigentliche Programm startet am 1. Oktober mit dem Präsenzmodul "Führung und Selbstmanagement" in der DFB-Zentrale in Frankfurt. Die drei - jeweils 1,5–tägigen - Trainingsmodule, die ein fester Bestandteil des Leadership-Programms für alle Teilnehmer*innen sind, umfassen die Themengebiete Führung, Kommunikation sowie Veränderungsmanagement.

Alle Präsenzmodule werden durch Ines Rosener abgehalten. Die frühere Direktorin des Berlitz-Instituts leitet seit vielen Jahren Coachings und Beratungen von Sportorganisationen und Wirtschaftsunternehmen.

Die Kosten des Leadership-Programms inklusive Teilnahme-, Verpflegungs-, Reise- und Übernachtungskosten an den drei Modulen werden vom DFB übernommen.