Peter: "Spielerinnen konnten sich auf großer Bühne präsentieren"

Die deutschen U 20-Frauen sind bei der Weltmeisterschaft in Costa Rica nach der Gruppenphase ausgeschieden. Im letzten Vorrundenspiel unterlag die DFB-Auswahl Mexiko mit 0:1 und verpasste damit den Einzug ins Viertelfinale. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Kathrin Peter über Lehren nach dem Aus und strukturelle Herausforderungen.

DFB.de: Frau Peter, wie ordnen Sie das WM-Ausscheiden Ihrer Mannschaft ein?

Kathrin Peter: Wir hatten uns das Ziel gesetzt, uns als Gruppenerster fürs Viertelfinale zu qualifizieren. Das haben wir nicht geschafft, das ist Fakt. Dementsprechend sind wir nicht zufrieden und enttäuscht über unser Abschneiden bei der WM.

DFB.de: Im letzten Spiel gegen Mexiko hätte die Mannschaft das Viertelfinalticket lösen können. Chancen waren da, Tore für Deutschland blieben jedoch aus. Was hat neben dem Tor noch gefehlt?

Peter: Das Spiel gegen Mexiko war insgesamt sehr ausgeglichen. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Mexiko war sicherlich die glücklichere Mannschaft, die das Tor letztendlich gemacht hat. Bei uns hat vor allem das Spiel im letzten Drittel nicht gut funktioniert. Wir haben gut von hinten herausgespielt und hatten gute Umschaltaktionen, die wir leider nicht erfolgreich zu Ende gespielt haben. Der finale Pass beziehungsweise der Torabschluss haben nicht gepasst. Das hat uns Tore und Punkte gekostet.

DFB.de: Woran hat es gelegen, dass die Spielerinnen ihre Leistung im Kollektiv nicht auf den Platz bringen konnten?

Peter: Möglicherweise hat das auch strukturelle Gründe, die bereits in der Vorbereitung liegen. Wir betreuen im Trainer*innenteam zwei Mannschaften, die U 19- und U 20-Frauen. Dadurch haben wir im Laufe der Saison viele Spielerinnen kennengelernt. Das erste halbe Jahr lag der Fokus darauf, diese Talente möglichst individuell zu fördern. Erst nach der Qualifikation für die U 19-Europameisterschaft sind zwei Mannschaften entstanden, mit denen wir in die beiden Turniere gegangen sind. Dadurch hatten wir mit jeweils zwei Kurzlehrgängen inklusive eines Vorbereitungsspiels leider nur wenig Zeit, um die Mannschaften jeweils zu einer Einheit zu formen und den Teamprozess zu fördern. Rückblickend war das zu wenig Zeit.

DFB.de: Für die meisten Spielerinnen waren die WM-Spiele die Letzten im U-Nationalmannschaftsbereich. Wie sah der Abschied aus?

Peter: Wir haben uns gestern Abend noch mal gemeinsam mit den Spielerinnen und dem Staff zur sogenannten "Blauen Stunde" zusammengesetzt, in der wir das Turnier gemeinsam haben Revue passieren lassen. Wir hatten viele gute Gespräche und haben uns auch über die kommende Saison ausgetauscht, in die die Mädels demnächst wieder mit ihren Vereinen starten werden.

DFB.de: Was können die Spielerinnen aus der WM mitnehmen?

Peter: Diese Turniererfahrung ist für uns alle erst mal bitter. Dennoch bringt sie auch für jede einzelne viele Lehren mit. Die Spielerinnen haben sich auf großer Bühne messen und präsentieren können. Sie konnten sehen, wo sie im internationalen Vergleich stehen, wo sie Potenzial haben zu wachsen und besser zu werden. Außerdem haben sie erfahren, was es heißt, Leistung in außergewöhnlichen Drucksituationen abzurufen und Verantwortung zu übernehmen. Sie können darauf für die kommenden Aufgaben und ihre weitere Entwicklung aufbauen.

[sal]

Die deutschen U 20-Frauen sind bei der Weltmeisterschaft in Costa Rica nach der Gruppenphase ausgeschieden. Im letzten Vorrundenspiel unterlag die DFB-Auswahl Mexiko mit 0:1 und verpasste damit den Einzug ins Viertelfinale. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Kathrin Peter über Lehren nach dem Aus und strukturelle Herausforderungen.

DFB.de: Frau Peter, wie ordnen Sie das WM-Ausscheiden Ihrer Mannschaft ein?

Kathrin Peter: Wir hatten uns das Ziel gesetzt, uns als Gruppenerster fürs Viertelfinale zu qualifizieren. Das haben wir nicht geschafft, das ist Fakt. Dementsprechend sind wir nicht zufrieden und enttäuscht über unser Abschneiden bei der WM.

DFB.de: Im letzten Spiel gegen Mexiko hätte die Mannschaft das Viertelfinalticket lösen können. Chancen waren da, Tore für Deutschland blieben jedoch aus. Was hat neben dem Tor noch gefehlt?

Peter: Das Spiel gegen Mexiko war insgesamt sehr ausgeglichen. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Mexiko war sicherlich die glücklichere Mannschaft, die das Tor letztendlich gemacht hat. Bei uns hat vor allem das Spiel im letzten Drittel nicht gut funktioniert. Wir haben gut von hinten herausgespielt und hatten gute Umschaltaktionen, die wir leider nicht erfolgreich zu Ende gespielt haben. Der finale Pass beziehungsweise der Torabschluss haben nicht gepasst. Das hat uns Tore und Punkte gekostet.

DFB.de: Woran hat es gelegen, dass die Spielerinnen ihre Leistung im Kollektiv nicht auf den Platz bringen konnten?

Peter: Möglicherweise hat das auch strukturelle Gründe, die bereits in der Vorbereitung liegen. Wir betreuen im Trainer*innenteam zwei Mannschaften, die U 19- und U 20-Frauen. Dadurch haben wir im Laufe der Saison viele Spielerinnen kennengelernt. Das erste halbe Jahr lag der Fokus darauf, diese Talente möglichst individuell zu fördern. Erst nach der Qualifikation für die U 19-Europameisterschaft sind zwei Mannschaften entstanden, mit denen wir in die beiden Turniere gegangen sind. Dadurch hatten wir mit jeweils zwei Kurzlehrgängen inklusive eines Vorbereitungsspiels leider nur wenig Zeit, um die Mannschaften jeweils zu einer Einheit zu formen und den Teamprozess zu fördern. Rückblickend war das zu wenig Zeit.

DFB.de: Für die meisten Spielerinnen waren die WM-Spiele die Letzten im U-Nationalmannschaftsbereich. Wie sah der Abschied aus?

Peter: Wir haben uns gestern Abend noch mal gemeinsam mit den Spielerinnen und dem Staff zur sogenannten "Blauen Stunde" zusammengesetzt, in der wir das Turnier gemeinsam haben Revue passieren lassen. Wir hatten viele gute Gespräche und haben uns auch über die kommende Saison ausgetauscht, in die die Mädels demnächst wieder mit ihren Vereinen starten werden.

DFB.de: Was können die Spielerinnen aus der WM mitnehmen?

Peter: Diese Turniererfahrung ist für uns alle erst mal bitter. Dennoch bringt sie auch für jede einzelne viele Lehren mit. Die Spielerinnen haben sich auf großer Bühne messen und präsentieren können. Sie konnten sehen, wo sie im internationalen Vergleich stehen, wo sie Potenzial haben zu wachsen und besser zu werden. Außerdem haben sie erfahren, was es heißt, Leistung in außergewöhnlichen Drucksituationen abzurufen und Verantwortung zu übernehmen. Sie können darauf für die kommenden Aufgaben und ihre weitere Entwicklung aufbauen.

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