Wörns: "Das Optimale herausholen"

Deutscher Meister, Nationalspieler, Vizeeuropameister: Christian Wörns kann der U 18-Nationalmannschaft viel Erfahrung mitgeben. Seit 2019 fungiert er als DFB-Trainer - und zieht ein positives Zwischenfazit. Im DFB.de-Interview spricht der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer nicht nur über die Arbeit mit den Talenten des Jahrgangs 2002, sondern auch übers Champioms-League-Duell seiner Ex-Klubs Borussia Dortmund und Paris St.-Germain.

DFB.de: Herr Wörns, Sie sind seit mehr als einem halben Jahr DFB-Trainer und betreuen die U 18-Nationalmannschaft. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Christian Wörns: Positiv. Es ging zunächst darum, den Jahrgang 2002 erst mal kennenzulernen. Ich habe schon vergangene Saison, als die Jungs noch in der U 17 gespielt haben, angefangen, mir einen Überblick über den Talentpool zu verschaffen. Wir haben gute Spieler mit Potenzial in unseren Reihen, müssen aber schon noch zwei, drei Schippen drauflegen. In der Hinrunde haben wir die Jungs, die vergangene Saison zu den EM-Fahrern gehörten, ein bisschen "geschont". Stattdessen konnten sich die Talente beweisen, die zuletzt ein wenig hintendran waren. Diese Eindrücke haben wir gesammelt. Wenn wir im März gegen Frankreich spielen, werden wir versuchen, aus allen Erkenntnissen die vermeintlich besten Jungs des Jahrgangs aufzubieten.

DFB.de: Woran möchten Sie mit Ihrem Team arbeiten?

Wörns: Es fängt mit den Basics an: Mentalität, Einstellung, Technik. Wenn wir bei diesen Faktoren nicht top sind, bekommen wir an anderen Stellen ganz schnell Probleme. Daher verlange ich von den Jungs, dass sie das Optimale herausholen wollen - und zwar von sich aus. Sie müssen sowohl auf Auswahlebene als auch im Verein bereit sein, alles zu investieren, um ihren persönlichen Werdegang voranzutreiben. Das ist das Fundament, um überhaupt mal Profi werden zu können.

DFB.de: Das hört sich auch nach dem ehemaligen Spieler Christian Wörns an. Sie waren für Ihre Mentalität bekannt, sammelten als Ex-Profi viel Erfahrung. Was können Sie davon einfließen lassen?

Wörns: Es geht nicht darum, dass mein Trainerteam und ich den Jungs etwas vorgeben. Wir möchten sie dahin bringen, dass sie selbst erkennen, was für den Erfolg notwendig ist. Uns freut daher sehr, dass sich das Team selbst einen Katalog erstellt hat mit mentalen Eigenschaften, die ihnen wichtig sind. Sie übernehmen nicht stumpf die Trainerworte, sondern entwickeln sie für sich weiter. Auf diese Basis bauen wir auf. Im nächsten Schritt geht es uns vor allem um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen möchten. Positionsaufbau, Spieleröffnung, Gegenpressing, Kreieren von Torchancen. Das sind die Themen, die wir demnächst verstärkt anpacken werden.

DFB.de: Um es dann auch unter Wettkampfbedingungen abrufen zu können?

Wörns: Ganz genau. Wir spielen im März gegen Frankreich, im April gegen Österreich und im Mai gegen Belgien. Das sind Duelle, auf die du dich als Fußballer einfach freust. Dort wollen wir zeigen: Auch wenn wir als Mannschaft und Spieler noch reifen, haben wir gleichzeitig schon was drauf.

DFB.de: Packende Aufeinandertreffen versprechen auch die Champions-League-Partien zwischen BVB und PSG am 18. Februar und 11. März. Sie liefen einst für beide Klubs auf. Verfolgen Sie beide Teams noch?

Wörns: Ja, natürlich - und zwar vor allem über die Champions League. Am Wochenende komme ich selten dazu, die Bundesligaspiele zu sehen, da ich meistens in den Juniorenligen sichte. Umso mehr freue ich mich auf die Duelle zwischen Dortmund und Paris in der Königsklasse, es ist ein Gipfeltreffen von zwei großen Klubs. Paris hat enorme Qualität mit hervorragenden Einzelspielern, Dortmund muss sich allerdings keineswegs verstecken und kann zudem im Heimspiel vorlegen. Ich erwarte eine sehr interessante Begegnung, auch aus taktischer Hinsicht.

DFB.de: Woran erinnern Sie sich besonders gerne, wenn Sie an Ihre Zeit in Dortmund und Paris zurückdenken?

Wörns: Besonders mit Dortmund habe ich sehr viele Momente erlebt, positive und negative. Ich habe so ziemlich alles mitgemacht - von Deutscher Meisterschaft bis Abstiegskampf. Das war immer emotional, eine unvergessliche Zeit. In Paris war es aus sportlicher Sicht leider nur ein mittelmäßiges Jahr, aber die Erfahrung, mal im Ausland gespielt zu haben, fand ich unglaublich gewinnbringend. Für die Persönlichkeitsentwicklung war das ein wichtiger Schritt, zumal Paris eine beeindruckende Stadt ist. Und dann gab es noch die Aufeinandertreffen mit Marseille oder Bordeaux - das war von der Stimmung ähnlich wie die "Gelbe Wand" in Dortmund.

[rz]

Deutscher Meister, Nationalspieler, Vizeeuropameister: Christian Wörns kann der U 18-Nationalmannschaft viel Erfahrung mitgeben. Seit 2019 fungiert er als DFB-Trainer - und zieht ein positives Zwischenfazit. Im DFB.de-Interview spricht der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer nicht nur über die Arbeit mit den Talenten des Jahrgangs 2002, sondern auch übers Champioms-League-Duell seiner Ex-Klubs Borussia Dortmund und Paris St.-Germain.

DFB.de: Herr Wörns, Sie sind seit mehr als einem halben Jahr DFB-Trainer und betreuen die U 18-Nationalmannschaft. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Christian Wörns: Positiv. Es ging zunächst darum, den Jahrgang 2002 erst mal kennenzulernen. Ich habe schon vergangene Saison, als die Jungs noch in der U 17 gespielt haben, angefangen, mir einen Überblick über den Talentpool zu verschaffen. Wir haben gute Spieler mit Potenzial in unseren Reihen, müssen aber schon noch zwei, drei Schippen drauflegen. In der Hinrunde haben wir die Jungs, die vergangene Saison zu den EM-Fahrern gehörten, ein bisschen "geschont". Stattdessen konnten sich die Talente beweisen, die zuletzt ein wenig hintendran waren. Diese Eindrücke haben wir gesammelt. Wenn wir im März gegen Frankreich spielen, werden wir versuchen, aus allen Erkenntnissen die vermeintlich besten Jungs des Jahrgangs aufzubieten.

DFB.de: Woran möchten Sie mit Ihrem Team arbeiten?

Wörns: Es fängt mit den Basics an: Mentalität, Einstellung, Technik. Wenn wir bei diesen Faktoren nicht top sind, bekommen wir an anderen Stellen ganz schnell Probleme. Daher verlange ich von den Jungs, dass sie das Optimale herausholen wollen - und zwar von sich aus. Sie müssen sowohl auf Auswahlebene als auch im Verein bereit sein, alles zu investieren, um ihren persönlichen Werdegang voranzutreiben. Das ist das Fundament, um überhaupt mal Profi werden zu können.

DFB.de: Das hört sich auch nach dem ehemaligen Spieler Christian Wörns an. Sie waren für Ihre Mentalität bekannt, sammelten als Ex-Profi viel Erfahrung. Was können Sie davon einfließen lassen?

Wörns: Es geht nicht darum, dass mein Trainerteam und ich den Jungs etwas vorgeben. Wir möchten sie dahin bringen, dass sie selbst erkennen, was für den Erfolg notwendig ist. Uns freut daher sehr, dass sich das Team selbst einen Katalog erstellt hat mit mentalen Eigenschaften, die ihnen wichtig sind. Sie übernehmen nicht stumpf die Trainerworte, sondern entwickeln sie für sich weiter. Auf diese Basis bauen wir auf. Im nächsten Schritt geht es uns vor allem um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen möchten. Positionsaufbau, Spieleröffnung, Gegenpressing, Kreieren von Torchancen. Das sind die Themen, die wir demnächst verstärkt anpacken werden.

DFB.de: Um es dann auch unter Wettkampfbedingungen abrufen zu können?

Wörns: Ganz genau. Wir spielen im März gegen Frankreich, im April gegen Österreich und im Mai gegen Belgien. Das sind Duelle, auf die du dich als Fußballer einfach freust. Dort wollen wir zeigen: Auch wenn wir als Mannschaft und Spieler noch reifen, haben wir gleichzeitig schon was drauf.

DFB.de: Packende Aufeinandertreffen versprechen auch die Champions-League-Partien zwischen BVB und PSG am 18. Februar und 11. März. Sie liefen einst für beide Klubs auf. Verfolgen Sie beide Teams noch?

Wörns: Ja, natürlich - und zwar vor allem über die Champions League. Am Wochenende komme ich selten dazu, die Bundesligaspiele zu sehen, da ich meistens in den Juniorenligen sichte. Umso mehr freue ich mich auf die Duelle zwischen Dortmund und Paris in der Königsklasse, es ist ein Gipfeltreffen von zwei großen Klubs. Paris hat enorme Qualität mit hervorragenden Einzelspielern, Dortmund muss sich allerdings keineswegs verstecken und kann zudem im Heimspiel vorlegen. Ich erwarte eine sehr interessante Begegnung, auch aus taktischer Hinsicht.

DFB.de: Woran erinnern Sie sich besonders gerne, wenn Sie an Ihre Zeit in Dortmund und Paris zurückdenken?

Wörns: Besonders mit Dortmund habe ich sehr viele Momente erlebt, positive und negative. Ich habe so ziemlich alles mitgemacht - von Deutscher Meisterschaft bis Abstiegskampf. Das war immer emotional, eine unvergessliche Zeit. In Paris war es aus sportlicher Sicht leider nur ein mittelmäßiges Jahr, aber die Erfahrung, mal im Ausland gespielt zu haben, fand ich unglaublich gewinnbringend. Für die Persönlichkeitsentwicklung war das ein wichtiger Schritt, zumal Paris eine beeindruckende Stadt ist. Und dann gab es noch die Aufeinandertreffen mit Marseille oder Bordeaux - das war von der Stimmung ähnlich wie die "Gelbe Wand" in Dortmund.

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