5:3 gegen Polen: U 17 steht im EM-Finale

Der Traum vom ersten EM-Titel einer deutschen U 17-Nationalmannschaft seit 2009 lebt weiter! Die Nachwuchskicker des DFB gewannen ein packendes Halbfinale gegen Polen nach zweimaligem Rückstand noch 5:3 (1:2) und stehen am Freitag (ab 20 Uhr, live auf ueta.tv) im Endspiel der Europameisterschaft in Ungarn. Im Hidegkuti Nandor Stadion in Budapest heißt der Gegner Frankreich, das mit 3:1 (0:0) gegen Spanien gewann. In der Vorrunde hatte Deutschland einen 3:1-Erfolg gegen die Franzosen eingefahren.

Max Moerstedt von der TSG Hoffenheim (22.) und Borussia Dortmunds Paris Brunner (56.) brachten Deutschland in der Pancho Arena in Felcsút zweimal zurück ins Spiel. Charles Herrmann vom BVB sorgte für die erstmalige deutsche Führung (65.), ehe Forzan Assan Ouedraogo von Schalke 04 in der 79. Minute sowie Robert Ramsak von Bayern München vier Minuten später (83.) mit ihren Treffern den Finaleinzug endgültig unter Dach und Fach brachten. Für Polen hatten Daniel Mikołajewski (7.), Karol Borys (31.) und Filip Wolski (68.) getroffen.

Wück: "Wir sind mächtig stolz auf die Jungs"

"Wir sind mächtig stolz auf die Jungs", sagte Coach Wück nach der Partie. "Ich hoffe, dass Deutschland nun auch merkt, dass hier eine Generation heranwächst, die sich auf dem Platz für das Nationaltrikot zerreißt und deutsche Mentalität auf den Platz bringt - so, wie es früher war." Zum Spielverlauf meinte er: "Für die Zuschauer im Stadion und an den Bildschirmen war es sicherlich ein unheimlich interessantes Spiel. Es ging hin und her. Wir haben die Mannschaft auf dieses polnische Team vorbereitet, die eine sehr talentierte Truppe haben - besonders in der Offensive. Das haben sie auch heute wieder bewiesen, denn wir haben in der ersten Hälfte wenig Mittel gegen sie gefunden. Deshalb war die Führung verdient für Polen. Zur zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, etwas kompakter im Zentrum gestanden. Zudem wussten wir, dass Polen einbricht. Das war schon in den bisherigen Spielen so, dass sie in den letzten 20 Minuten nicht mehr auf dem Level wie zuvor spielen konnten. Und genau das war heute auch der Fall. Das haben wir stark ausgenutzt und stehen am Ende verdient im Finale."

Zuletzt hatte die U 17 2009 im eigenen Land mit den späteren 2014er-Weltmeistern Shkodran Mustafi und Finalheld Mario Götze eine U 17-Europameisterschaft gewonnen. Nun schickt sich das Team von DFB-Trainer Christian Wück erneut an, den insgesamt vierten EM-Titel nach 1984, 1992 und eben 2009 nach Deutschland zu holen. Einen weiteren Erfolg hatte der DFB-Nachwuchs bereits mit dem Halbfinaleinzug nach dem dramatischen Viertelfinalsieg gegen die Schweiz eingefahren: Denn durch die Teilnahme an der Vorschlussrunde reist die U 17 zur Weltmeisterschaft nach Peru (10. November bis 2. Dezember).

Wück musste seine Startelf gegen den Nachbarn nur einmal umstellen: Für den rotgesperrten Maxim Bora Dal rückte Taylan Bulut neben Finn Jeltsch in die Innenverteidigung. Vor Torwart Max Schmitt komplettierten Eric da Silva Moreira und Almugera Kabar die Viererkette, vor der Fayssal Harchaoui sowie Ouedraogo die Doppelsechs bildeten. Auf den Außen wurden Herrmann und Brunner, hinter der einzigen Spitze Moerstedt Noah Darvich aufgeboten.

Hohes Tempo auf beiden Seiten

Beide Teams gaben gleich zu Beginn Vollgas. Zunächst hatte Deutschland durch Brunner die erste große Möglichkeit zur Führung. Nach einer Flanke von Herrmann setzte der Dortmunder einen Kopfball am zweiten Pfosten völlig freistehend über das Tor (4.). Nur Sekunden später prüfte Darvich Polens Keeper Miłosz Piekutowski mit einem satten Flachschuss aus rund 20 Metern das erste Mal (5.).

Polen, bislang erst dreimal Gegner einer deutschen U 17 und dreimal unterlegen, zeigte auf der Gegenseite, wie man es besser macht. Filip Rejczyk schickte Wolski mit einem feinen Steckpass in den Strafraum, dieser legte auf Mikołajewski weiter, der mit dem Außenrist unhaltbar für Schmitt unter die Latte vollendete (7.). Deutschland schien geschockt, Polen blieb am Drücker und hatte durch Mateusz Skoczylas (10.) und Mikołajewski (15.) zwei weitere Hochkaräter.

Das Wück-Team brauchte ein paar Minuten, um sich vom frühen Rückstand zu erholen, bewies dann jedoch abermals große Moral. Brunner (19.) und Herrmann (20.) verpassten noch den Ausgleich, dann aber stieg Moerstedt nach einer feinen Flanke von da Silva Moreira freistehend am ersten Pfosten hoch und vollendete per Kopf ins lange Eck zum 1:1 (22.). Es ging hin und her, beide Teams schenkten sich nichts - und Polen war bis dahin kaltschnäuziger: Mikołajewski legte per Hackentrick vor, Borys traf mit links zur erneuten Führung (31.).

Vier deutsche Tore in Hälfte zwei

Dass das junge DFB-Team mit Rückschlägen umgehen kann, hatte die Mannschaft im Turnierverlauf - und insbesondere im Viertelfinale gegen die Schweiz - schon bewiesen. So auch in dieser so wichtigen Partie. Wück hatte in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden. Denn der DFB-Nachwuchs war die klar aktivere Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs.

Ein Brunner-Schuss wurde im Strafraum geblockt (47.), Darvich und Moerstedt trafen bei einer Doppelchance Latte und Pfosten (55.), doch der nächste Angriff saß. Da Silva Moreira brachte einen Freistoß von der rechten Angriffsseite scharf in den Sechszehner, wo Brunner sich durchsetzte und zum verdienten 2:2 einköpfte (56.). Herrmann belohnte seine Mannschaft für den klasse Auftritt rund zehn Minuten später mit der Führung (65.).

Doch Polen glich aus dem Nichts durch Wolski (68.) aus. Deutschland war aber das spielerisch dominante Team und hatte nach den Treffern von Ouedraogo (79.) und des eingewechselten Ramsak (83.) den längeren Atem.

[dfb]

Der Traum vom ersten EM-Titel einer deutschen U 17-Nationalmannschaft seit 2009 lebt weiter! Die Nachwuchskicker des DFB gewannen ein packendes Halbfinale gegen Polen nach zweimaligem Rückstand noch 5:3 (1:2) und stehen am Freitag (ab 20 Uhr, live auf ueta.tv) im Endspiel der Europameisterschaft in Ungarn. Im Hidegkuti Nandor Stadion in Budapest heißt der Gegner Frankreich, das mit 3:1 (0:0) gegen Spanien gewann. In der Vorrunde hatte Deutschland einen 3:1-Erfolg gegen die Franzosen eingefahren.

Max Moerstedt von der TSG Hoffenheim (22.) und Borussia Dortmunds Paris Brunner (56.) brachten Deutschland in der Pancho Arena in Felcsút zweimal zurück ins Spiel. Charles Herrmann vom BVB sorgte für die erstmalige deutsche Führung (65.), ehe Forzan Assan Ouedraogo von Schalke 04 in der 79. Minute sowie Robert Ramsak von Bayern München vier Minuten später (83.) mit ihren Treffern den Finaleinzug endgültig unter Dach und Fach brachten. Für Polen hatten Daniel Mikołajewski (7.), Karol Borys (31.) und Filip Wolski (68.) getroffen.

Wück: "Wir sind mächtig stolz auf die Jungs"

"Wir sind mächtig stolz auf die Jungs", sagte Coach Wück nach der Partie. "Ich hoffe, dass Deutschland nun auch merkt, dass hier eine Generation heranwächst, die sich auf dem Platz für das Nationaltrikot zerreißt und deutsche Mentalität auf den Platz bringt - so, wie es früher war." Zum Spielverlauf meinte er: "Für die Zuschauer im Stadion und an den Bildschirmen war es sicherlich ein unheimlich interessantes Spiel. Es ging hin und her. Wir haben die Mannschaft auf dieses polnische Team vorbereitet, die eine sehr talentierte Truppe haben - besonders in der Offensive. Das haben sie auch heute wieder bewiesen, denn wir haben in der ersten Hälfte wenig Mittel gegen sie gefunden. Deshalb war die Führung verdient für Polen. Zur zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, etwas kompakter im Zentrum gestanden. Zudem wussten wir, dass Polen einbricht. Das war schon in den bisherigen Spielen so, dass sie in den letzten 20 Minuten nicht mehr auf dem Level wie zuvor spielen konnten. Und genau das war heute auch der Fall. Das haben wir stark ausgenutzt und stehen am Ende verdient im Finale."

Zuletzt hatte die U 17 2009 im eigenen Land mit den späteren 2014er-Weltmeistern Shkodran Mustafi und Finalheld Mario Götze eine U 17-Europameisterschaft gewonnen. Nun schickt sich das Team von DFB-Trainer Christian Wück erneut an, den insgesamt vierten EM-Titel nach 1984, 1992 und eben 2009 nach Deutschland zu holen. Einen weiteren Erfolg hatte der DFB-Nachwuchs bereits mit dem Halbfinaleinzug nach dem dramatischen Viertelfinalsieg gegen die Schweiz eingefahren: Denn durch die Teilnahme an der Vorschlussrunde reist die U 17 zur Weltmeisterschaft nach Peru (10. November bis 2. Dezember).

Wück musste seine Startelf gegen den Nachbarn nur einmal umstellen: Für den rotgesperrten Maxim Bora Dal rückte Taylan Bulut neben Finn Jeltsch in die Innenverteidigung. Vor Torwart Max Schmitt komplettierten Eric da Silva Moreira und Almugera Kabar die Viererkette, vor der Fayssal Harchaoui sowie Ouedraogo die Doppelsechs bildeten. Auf den Außen wurden Herrmann und Brunner, hinter der einzigen Spitze Moerstedt Noah Darvich aufgeboten.

Hohes Tempo auf beiden Seiten

Beide Teams gaben gleich zu Beginn Vollgas. Zunächst hatte Deutschland durch Brunner die erste große Möglichkeit zur Führung. Nach einer Flanke von Herrmann setzte der Dortmunder einen Kopfball am zweiten Pfosten völlig freistehend über das Tor (4.). Nur Sekunden später prüfte Darvich Polens Keeper Miłosz Piekutowski mit einem satten Flachschuss aus rund 20 Metern das erste Mal (5.).

Polen, bislang erst dreimal Gegner einer deutschen U 17 und dreimal unterlegen, zeigte auf der Gegenseite, wie man es besser macht. Filip Rejczyk schickte Wolski mit einem feinen Steckpass in den Strafraum, dieser legte auf Mikołajewski weiter, der mit dem Außenrist unhaltbar für Schmitt unter die Latte vollendete (7.). Deutschland schien geschockt, Polen blieb am Drücker und hatte durch Mateusz Skoczylas (10.) und Mikołajewski (15.) zwei weitere Hochkaräter.

Das Wück-Team brauchte ein paar Minuten, um sich vom frühen Rückstand zu erholen, bewies dann jedoch abermals große Moral. Brunner (19.) und Herrmann (20.) verpassten noch den Ausgleich, dann aber stieg Moerstedt nach einer feinen Flanke von da Silva Moreira freistehend am ersten Pfosten hoch und vollendete per Kopf ins lange Eck zum 1:1 (22.). Es ging hin und her, beide Teams schenkten sich nichts - und Polen war bis dahin kaltschnäuziger: Mikołajewski legte per Hackentrick vor, Borys traf mit links zur erneuten Führung (31.).

Vier deutsche Tore in Hälfte zwei

Dass das junge DFB-Team mit Rückschlägen umgehen kann, hatte die Mannschaft im Turnierverlauf - und insbesondere im Viertelfinale gegen die Schweiz - schon bewiesen. So auch in dieser so wichtigen Partie. Wück hatte in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden. Denn der DFB-Nachwuchs war die klar aktivere Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs.

Ein Brunner-Schuss wurde im Strafraum geblockt (47.), Darvich und Moerstedt trafen bei einer Doppelchance Latte und Pfosten (55.), doch der nächste Angriff saß. Da Silva Moreira brachte einen Freistoß von der rechten Angriffsseite scharf in den Sechszehner, wo Brunner sich durchsetzte und zum verdienten 2:2 einköpfte (56.). Herrmann belohnte seine Mannschaft für den klasse Auftritt rund zehn Minuten später mit der Führung (65.).

Doch Polen glich aus dem Nichts durch Wolski (68.) aus. Deutschland war aber das spielerisch dominante Team und hatte nach den Treffern von Ouedraogo (79.) und des eingewechselten Ramsak (83.) den längeren Atem.

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