Frauen-Nationalmannschaft

Wück: "Die Art und Weise steht über dem Ergebnis"

28.11.2024
Christian Wück: "Wir wollen unsere Art, Fußball zu spielen, weiter verinnerlichen" Foto: Yuliia Perekopaiko/DFB

Zwei attraktive Gegner zum Jahresabschluss: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft trifft am Freitag (ab 20 Uhr, im ZDF-Livestream) in Zürich zunächst auf den kommenden EM-Gastgeber Schweiz, ehe am Montag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) in Bochum Italien wartet. Vor der Partie im Züricher Letzigrund sprechen Bundestrainer Christian Wück und Eintracht Frankfurts Mittelfeldspielerin Elisa Senß über die letzten Partien des Jahres.

Christian Wück über...

... die Partie in Zürich: Wir freuen uns, dass wir uns in Vorbereitung auf die EM in der Schweiz präsentieren können. Hier in Zürich haben wir perfekte Bedingungen. Wir freuen uns alle und haben eine sehr gute Energie im Training. Ich hoffe, dass wir diese Freude auf das Spiel auch auf den Platz bringen.

... die Torhüterinnen-Situation: Sie machen alle einen sehr souveränen Eindruck. Sophia Winkler durfte sich im letzten Lehrgang schon beweisen und aufgrund ihrer Leistungen in der Bundesliga haben wir sie erneut eingeladen. Sie wird morgen auch beginnen. Ich hoffe, dass sie den Eindruck, den wir von ihr auf und neben dem Platz bekommen haben, bestätigen kann. Ich schätze ihr Auftreten. Auf dem Platz ist sie voller Energie, sie strahlt sehr viel Sicherheit aus - egal ob es in Eins-gegen-Eins-Situationen oder bei hohen Bällen ist. Sie wirkt sehr souverän, auch wenn sie noch jung ist. Ich hoffe, dass das alles trotz ihrer Aufregung vor ihrem ersten Länderspiel morgen auch zu sehen ist. Unser Experte ist Michael Fuchs. Er wird entscheiden, wie die Reihenfolge der Torhüterinnen ist. Wir sind im täglichen Austausch. 

... Torhüterin Ann-Katrin Berger: Ich habe ihr für das neue Jahr die Zusage gegeben, dass sie dann wieder dabei sein wird. Es gibt keinen Grund, sie aus der Torhüterinnenriege wegzulassen. Sie ist eine wichtige Stütze. Nach den Nations-League-Spielen werden wir schauen, wer sich für die Europameisterschaft durchsetzen wird.

... Alara Sehitler und Cora Zicai: Sie sind neben dem Platz noch etwas introvertiert und schauen, was wir von ihnen wollen. Sie beobachten noch mit großen Augen. Auf dem Platz bringen sie sich voll ein, setzen Akzente - egal, ob bei Toren oder Zweikämpfen. Genau das haben wir von ihnen erwartet.

... die kurze Zeit bis zur EM: Die Spielerinnen dürfen Fehler machen. Sie sollen sich auf dem Platz ausleben und nicht gehemmt sein. Sie dürfen sich ausprobieren, mutig ins Eins-gegen-Eins gehen. Das gilt für die älteren wie die jüngeren Spielerinnen. Ich habe nominiert, ohne auf das Alter zu gucken. Die Frage, ob die Ergebnisse bei dieser Kadernominierung überhaupt im Vordergrund stehen, hat mich amüsiert. Natürlich wollen wir gewinnen! Wir wollen, unsere Art Fußball zu spielen, weiter verinnerlichen. Die letzten beiden Spiele haben Spaß gemacht. Ohne eine gewisse Risikobereitschaft kann man nicht so spielen, wie wir es zuletzt gezeigt haben.

... den eingeschlagenen Weg mit dem Team: Wir hatten einen Lehrgang mit zwei Länderspielen, jetzt sind wir im zweiten Lehrgang. Für mich steht die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, über dem Ergebnis. Mir ist wichtig, dass die Mädels merken, dass wir es etwas anders machen wollen. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg. Die Mädels sind auch davon überzeugt, dass wir dominant und zweikampfstark auftreten sowie schnell umschalten können. Dass wir trotz unserer Risikobereitschaftkompakt gegen den Ball arbeiten können. Wir arbeiten an Details, aber ich denke, dass wir im Zeitplan sind.

Elisa Senß über...

... die beiden Partien: Morgen ist es ein guter Test gegen den EM-Gastgeber. Wir wollen die letzten beiden Spiele des Jahres erfolgreich abschließen. Am Montag hoffe ich darauf, dass viele Fans da sind und uns unterstützen.

... den eingeschlagenen Weg: Wir sind definitiv im Zeitplan. Wir haben aus den letzten beiden Spielen sehr viel mitnehmen können. Gegen England haben wir gezeigt, wie dominant und selbstbewusst wir spielen können. Mit unserer hohen individuellen Klasse und unserer Zweikampfstärke ist es eklig, gegen uns zu spielen. Wir wollen uns immer weiterentwickeln. Da haben die beiden Spiele viel gebracht.

... Änderungen neben dem Platz nach dem Trainerwechsel: Es herrscht eine gleich gute Stimmung, es macht total viel Spaß. Es ist gut, dass durch neue Spielerinnen und das neue Trainerteam neuer Schwung reinkommt. Die ein oder andere Regel ist neu, wir halten aber an unseren Basics fest.

... ihre derzeitige Situation bei der Eintracht: Die Saison ist sehr lang. Wir brauchen jedes Mitglied im Team. Jede bringt Schwung und Input in die Mannschaft. Wir haben uns bei der Eintracht weiterentwickelt. Ich werde mein Allerbestes geben und was ich kann, meine Stärken, auf den Platz bringen, um am Ende mit der Mannschaft erfolgreich zu sein.

Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft

Autor: dfb