Talentförderung

Verantwortliche der Leistungs- und Talentförderzentren weiblich tagen am Campus

08.05.2025
"Intensive Diskussionen": Die Sportlichen Leiter*innen der Leistungs- und Talentförderzentren weiblich am DFB-Campus Foto: Yuliia Perekopaiko/DFB

Kürzlich fand am DFB-Campus in Frankfurt die erste Tagung der Sportlichen Leiter*innen der Leistungs- und Talentförderzentren weiblich (LZw/TFZw) statt. Mit dabei waren Teilnehmer*innen aller sechs anerkannten Leistungs- und Talentförderzentren aus Hoffenheim, Essen, München, Frankfurt, Freiburg und Wolfsburg sowie DFB-Verantwortliche wie auch internationale und externe Gäste.

"Es geht darum, von- und miteinander zu lernen, einander zuzuhören und Themenkomplexe aus unterschiedlichen Sichtweisen zu beleuchten", erklärt Ulrike Ballweg, Sportliche Leiterin Talentförderung des DFB. "Im besten Fall führen die Gespräche während solcher Zusammenkünfte zu einer gemeinsamen Grundausrichtung und Haltung zu wichtigen Themen, um diese schnellstmöglich voranzutreiben."

"Austausch gerade zum Start sehr wichtig"

Über zwei Tage tauschten sich die Teilnehmenden unter anderem über den aktuellen Stand in den Leistungs- und Talentförderzentren aus und entwickelten gemeinsame Leitlinien und Pläne für die weitere Zukunft. "Die Leistungs- und Talentförderzentren sind ein neues Projekt, daher ist der Austausch gerade zum Start sehr wichtig", sagt Nathalie Bischof, Koordinatorin Talentförderung beim FC Bayern München. "Der Austausch zwischen dem DFB und den Vereinen war sehr positiv. Wir haben die Zeit genutzt, um intensiv in die Diskussion zu gehen und die Talentförderung voranzutreiben."

Daniel Kraus, Sportlicher Leiter Nachwuchs beim VfL Wolfsburg, ergänzt: "Wir haben über Spielklassen und -formate und Individualförderung gesprochen und tolle Impulsvorträge gehört, die den Horizont national und auch international erweitern. Der kontinuierliche Austausch zwischen allen Beteiligten ist sehr wichtig, um auf den verschiedenen Ebenen Synergien zu heben und die Kommunikation zu vereinheitlichen, um das gemeinsame Ziel einer nachhaltigen und erfolgreichen Nachwuchsförderung in den Vereinen und beim DFB zu erreichen."

Einen Blick über den Tellerrand lieferte April Heinrichs. Die ehemalige US-Nationaltrainerin gab einen Einblick in die Strukturen der weiblichen Nachwuchsakademien in Japan, Portugal und den USA. Mit Blick auf die Situation in Deutschland sagt sie: "Die Elite-Akademien in Deutschland sind gut aufgestellt, um die Entwicklung von Spielerinnen auf nationaler Ebene zu fördern. Gemeinsame Planung und Zusammenarbeit sind entscheidende Erfolgsfaktoren, um den Weg der Toptalente weiter zu ebnen."

"Bestmögliche Bedingungen auf und neben Platz schaffen"

Brendan Birch (Teamleiter Aus- und Weiterbildung) und Patrick Irmler (Sportlicher Leiter Regionale Trainer*innen-Entwicklung) stellten das Projekt der "Regionalen Trainer*innen-Entwicklung” vor, dass künftig auch im Bereich der weiblichen Leistungszentren implementiert wird.

Ulrike Ballweg zog im Anschluss ein positives Fazit: "Wir konnten gemeinsam an Themen arbeiten, die für alle Beteiligten von zentraler Bedeutung sind. Die konstruktiven Diskussionen aus unterschiedlichen Perspektiven haben dazu beigetragen, den Blick zu schärfen und wichtige Erkenntnisse für unsere weitere Zusammenarbeit mitzunehmen." Wichtigste Erkenntnis sei, so Ballweg, "dass die Verantwortlichen des DFB und der LZw/TFZw ganz klar das gleiche Ziel verfolgen: Für die Spielerinnen bestmögliche Entwicklungsbedingungen auf und neben dem Platz zu schaffen".

Die Leistungs- und Talentförderzentren weiblich wurden eingeführt, um die Nachwuchsleistungsbereiche der Frauen-Bundesligen und Regionalligen zu professionalisieren und nachhaltig zu stärken. Nach einer Pilotphase im vergangenen Jahr wurden zu Jahresbeginn 2025 sechs Vereine als Leistungs- beziehungsweise Talentförderzentren anerkannt. Eine Anerkennung der Vereine findet derzeit auf freiwilliger Basis statt und erfolgt zu jeder Saison. Interessierte Vereine haben die Möglichkeit, ihre Unterlagen für eine erstmalige Anerkennung bis spätestens zum 30. September 2025 einzureichen.

Die Mindestanforderungen für die LZw/TFZw können in der DFB-Jugendordnung (Anhang IX) sowie alle weiterführenden Informationen in den FAQs DFB-Leistungs- und Talentförderzentren weiblich eingesehen werden. 

Kategorien: Talentförderung, Frauen im Fußball, Mädchenfußball, DFB-Campus

Autor: yr