U 17-Junioren
Meister: "Wir brauchen uns vor keinem Gegner verstecken"

Nach dem klaren 7:0-Sieg gegen El Salvador ist die deutsche U 17-Nationalmannschaft im WM-Turnier angekommen. Vor dem K.-o.-Duell gegen Burkina Faso im Sechzehntelfinale heute (ab 15.45 Uhr, live auf Sky) spricht Trainer Marc-Patrick Meister über Selbstbewusstsein, taktische Feinheiten und den Umgang mit Drucksituationen.
DFB.de: Herr Meister, wie wichtig war der 7:0-Sieg gegen El Salvador für das heutige K.o.-Spiel?
Marc-Patrick Meister: Die Jungs sind jetzt im Turnier drin. Sie haben nicht nur das Spiel gegen El Salvador klar mit 7:0 gewonnen, sondern sind jetzt in ihren Abläufen drin. Wir wissen, dass bestimmte Dinge funktionieren, unabhängig davon, was der Gegner macht.
DFB.de: Was für einen Gegner erwarten Sie mit Burkina Faso?
Meister: Burkina Faso versucht, in allen Zonen auf dem Spielfeld den Gegner zu stressen. Durch ein sehr intensives Anlaufen auf allen Positionen kann das eine Mannschaft, die nicht darauf vorbereitet ist, überraschen. Wir sind darauf vorbereitet und wollen in unserem eigenen Spiel mutig und zielstrebig sein.
DFB.de: Wie genau?
Meister: Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufdrücken. Da war unsere Mannschaft am Anfang im Turnier zwar bereit, aber nicht so selbstbewusst, wie sie es aktuell ist. Gegen körperlich starke Mannschaften wie Burkina Faso brauchen wir dieses Selbstbewusstsein. Die letzten Tage haben wir auch genutzt, um der Mannschaft taktisch zu zeigen, wo uns Burkina Faso in ihrem Spiel Möglichkeiten bietet.
DFB.de: Spüren Sie als Trainer, dass die Anspannung in der Mannschaft eine andere ist, weil es sich im Sechzehntelfinale um ein K.-o.-Spiel handelt?
Meister: Ja, die gibt es. Aber meine Mannschaft war bereits gegen El Salvador in einer ähnlichen Drucksituation. Die Jungs können damit umgehen. Wir brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken. Die Spieler freuen sich auf diese Spiele.
DFB.de: Sollte es nach 90 Minuten keinen Sieger geben, geht es direkt ins Elfmeterschießen. Wie sehr beschäftigt das Ihre Mannschaft?
Meister: Wir haben Elfmeterschießen im Training geübt. Wir wissen auch, dass wir sehr gute Schützen und einen guten Torwart haben. Wir sind auf alles vorbereitet, allerdings möchten wir das Spiel natürlich in 90 Minuten entscheiden.
DFB.de: Rückblickend nach den ersten drei Gruppenspielen: Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft?
Meister: Ich sehe eine deutliche Entwicklung. Ich glaube, dass wir inzwischen einen viel besseren Spielaufbau haben und auch im Mittelfeld unsere Ordnung gefunden haben. Ich erlebe die Jungs in den Trainingseinheiten noch präsenter, noch lauter. Das gefällt mir sehr gut.
DFB.de: Ihre Spieler erleben gerade ihre erste Weltmeisterschaft. Was macht das mit ihnen?
Meister: Das ist genau das, wo unsere Spieler hinwollen. Sie möchten sich vor vielen Menschen als Fußballer präsentieren. Die Atmosphäre, die wir erlebt haben, kann beflügeln. Allerdings geht es natürlich auch darum, diese Drucksituationen vor einem großen Publikum als Spieler auszuhalten. Die Aspire Academy bietet dafür genau den richtigen Rahmen. Die Jungs sollen jeden Moment aufsaugen und genießen. Es liegt ganz alleine an uns, diese Momente durch unsere Leistung mit Leben zu füllen.
DFB.de: Wie sehr schmerzt es Sie als Trainer, dass Niklas Scheller aufgrund seiner Verletzung nicht mehr aktiv auf dem Platz dabei sein kann?
Meister: Natürlich macht es mich und auch die Mannschaft sehr traurig. Niklas ist ein klasse Junge, der sich seinen Platz im Team hart erarbeitet und verdient hat. Jetzt gilt es, dies als Mannschaft aufzufangen. Wir freuen uns sehr, dass er bei uns in Doha bleibt, um als Teil des Teams uns weiterhin zu unterstützen.
Kategorien: U 17-Junioren
Autor: sy

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