U 16-Juniorinnen

Loderer: "Brutal stolz auf die Mädels"

18.06.2025
U 16-Trainerin Sabine Loderer: "Wir müssen uns vor niemandem verstecken" Foto: Getty Images

Mit einem 1:1-Unentschieden gegen die USA und dem 1:0-Sieg gegen die Niederlande konnten die U 16-Juniorinnen eine starke Saison erfolgreich abschließen. Trainerin Sabine Loderer verrät in einem Interview mit DFB.de, wie sie die Leistung der letzten beiden Spiele und die Entwicklung ihrer Mannschaft über die gesamte Saison einschätzt.  

DFB.de: Sabine Loderer, nach erfolgreichem Saisonabschluss gegen die Niederlande - wie schätzen Sie die Leistung Ihres Teams ein?  

Sabine Loderer: Die Mädels haben in dem Spiel bestätigt, was sie schon gegen die USA auf den Platz gebracht haben. Wir können gegen Mannschaften, die uns sehr hoch anlaufen und sehr physisch sind, Lösungen finden und müssen uns vor allem auch defensiv, mit der Art und Weise gemeinsam zu verteidigen, vor niemandem verstecken. Das ist eine ganz große Qualität der Mannschaft. Beide Spiele haben mir enorm viel Spaß gemacht - auch an der Seitenlinie. Dass wir uns mit einem Unentschieden gegen die USA und einem Sieg gegen die Niederlande belohnen konnten, macht es zu einem runden Saisonabschluss. 

DFB.de: Was ist im Vergleich zum Spiel im Februar, in dem Ihre Mannschaft mit 1:3 verlor, besser gelaufen?  

Loderer: Wir waren im Februar in der ersten Halbzeit die klar dominierende Mannschaft. Die Niederländerinnen sind dann in der zweiten Halbzeit schärfer angelaufen und dann ist uns ein bisschen der Mut verloren gegangen. Wir waren nicht mehr so überzeugt und haben dadurch dem Gegner die Tore ein wenig geschenkt. Wir haben seitdem eine tolle Entwicklung durchgemacht und können mittlerweile mit Situationen, in denen uns der Gegner mit viel Intensität anläuft und teilweise auch physisch überlegen ist, sehr gut umgehen und freuen uns sogar auf diese Herausforderungen. Wir haben uns gestern richtig gute Möglichkeiten herausgespielt und nur zum Schluss, als uns ein wenig die Kraft ausging, klare Torchancen für die Niederlande zugelassen. Im Endeffekt war es dann trotzdem verdient, dass wir das Spiel gewonnen haben.   

DFB.de: Gibt es besondere Einzelleistungen, die man hervorheben kann? 

Loderer: Nein, dieser ganze „Haufen“ ist echt toll im Umgang miteinander. Sobald jemand einen Fehler macht, ist die nächste Spielerin sofort da und unterstützt. Das ist das, was das Team auszeichnet – jede springt für die anderen in die Bresche. Es gibt Phasen, in denen wir als Team dominante Phasen der Gegner aushalten müssen, aber wir schaffen es jedes Mal wieder, das Spiel an uns zu reißen. 

DFB.de: Wie fällt Ihr Saisonfazit aus? Sind Sie zufrieden mit der Gesamtleistung der Mannschaft?  

Loderer: Mein Team und ich sind brutal stolz auf die Mädels. Es ist eine schöne Mischung aus Fokus in den Zeiten, in denen es das auch braucht und der gewissen Leichtigkeit der Spielerinnen. Das ist auch das, was wir herstellen wollen – die Mädels sollen es schaffen, zwischenzeitlich auch mal vom Fußball loszulassen und in den entscheidenden Phasen wieder auf „scharf“ stellen zu können. Das ist im Saisonverlauf Stück für Stück besser geworden. 

DFB.de: An welchen Stellen herrscht noch Verbesserungsbedarf?  

Loderer: Wir haben in allen Spielen gute Torchancen, die wir noch zu wenig in Zählbares ummünzen. Da müssen wir noch präziser und cooler vor dem Tor werden. Wir haben über die ganze Saison ausnahmslos Top-Gegner gehabt, was uns für die Entwicklung der Mädels enorm entgegengekommen ist. Es geht in Spielen auf diesem Niveau viel um Präzision und Schärfe, weil die Gegner jede kleine Ungenauigkeit nutzen, um wieder Druck auf den Ball zu bekommen. Wir wollen versuchen, noch mutiger zu werden und unser Risikomanagement bzw. die Entscheidungsfindung unter hohem Druck noch verbessern. All das sind Themen, die wir bei den nächsten Maßnahmen weiter angehen werden.

DFB.de: Im Vergleich zum Saisonstart: wie hat sich die Mannschaft weiterentwickelt und wo steht das Team jetzt – auch im internationalen Vergleich?  

Loderer: Wie bereits erwähnt haben wir nur gegen Top-Nationen gespielt. Wir haben in der Saison zweimal verloren: Einmal knapp gegen Spanien und dann noch in dem bereits erwähnten Spiel gegen die Niederlande. Wir brauchen uns also keinesfalls verstecken und schauen voll Selbstbewusstsein in Richtung Qualifikation und allem, was in der U 17-Saison auf uns zukommt. 

DFB.de: Das Spiel gegen die Niederlande war der Abschluss der U 16-Saison – wie geht es jetzt für die Mädels weiter?  

Loderer: Der Großteil der Mädels kann jetzt erst einmal kurz durchschnaufen und dann geht es für einige Mädels in den Frauenfußball über. Wir haben im Juli noch einen Perspektivlehrgang für den Jahrgang, um zu schauen, welche Mädels eventuell noch Potenzial für die Mannschaft hätten, und starten anschließend im August erstmalig mit einem U 17-Kaderlehrgang in die neue Saison. Im September haben wir zwei Länderspiele gegen Dänemark und steuern dann mit einem weiteren Kaderlehrgang in Richtung Qualifikation. Das sind die ersten Spiele, in denen es um etwas geht und da sind wirklich alle heiß drauf! 

Kategorien: U 16-Juniorinnen

Autor: ae