Fanbelange

Die Kommission Fans und Fankulturen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der DFL Deutsche FußballLiga hat in dieser Woche in Frankfurt zentrale Themen der Fankultur und Sicherheit beraten. Im Mittelpunkt standen die jüngsten Entwicklungen aus den Gesprächen der Bund-Länder-offenen-Arbeitsgruppe (BLoAG) und der Innenministerkonferenz (IMK) sowie die Ergebnisse des dritten Durchlaufs des Qualitätssiegels "Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS)".

Zu Beginn der Sitzung wurde über die Herbstberatungen der IMK und die Beschlüsse der DFL-Mitgliederversammlung informiert. Im Fokus des Austausches stand unter anderem die geplante Fachaufsicht für Stadionverbote. Ein besonderer Schwerpunkt war die Präsentation der Ergebnisse des Qualitätssiegels "Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS)".

Zwischen 2022 und 2025 wurden 66 Fanprojekte mit 70 Bezugsvereinen von einem unabhängigen Institut auditiert. Die Auswertung zeigt ein klares Bild: Die Fanprojekte erfüllen die hohen Anforderungen des NKSS in beeindruckendem Maße. Die überwiegende Mehrheit konnte ad hoc alle Qualitätskriterien nachweisen, und bei den wenigen identifizierten Mängeln wurden zeitnah Lösungen umgesetzt. Damit bestätigt sich: Das Qualitätssiegel ist ein wirksames Instrument zur Sicherung und Weiterentwicklung der Standards in der Fanprojektarbeit.

"Fanprojekte unverzichtbarer Bestandteil unserer Fußballkultur"

Besonders hervorzuheben ist die breite Anerkennung, die die Fanprojekte inzwischen genießen. Die Beteiligung von Vereinen, Kommunen, Fans und Polizei an den Audits hat deutlich zugenommen - ein starkes Signal für die gesellschaftliche Relevanz dieser Arbeit. Zugleich zeigt sich eine klare Professionalisierung: Das Qualitätssiegel hat sich etabliert und wird von allen Akteuren als verlässlicher Maßstab für Qualität und Entwicklung akzeptiert.

Dr. Martin Fröhlich, der Vorsitzende der Kommission, betont: "Die Fanprojekte sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Fußballkultur. Sie leisten wertvolle Präventionsarbeit mit Fans. Verbände und Vereine tragen Verantwortung - und DFB und DFL nehmen sie wahr, indem sie gemeinsam mit den Ländern und Kommunen diese Projekte fördern und weiterentwickeln. Präventionsarbeit ist kein Randthema, sondern Kern unserer Haltung: Wir wollen sichere Stadien und starke soziale Strukturen, die Gewalt und Extremismus vorbeugen und jungen Menschen Perspektiven geben."

Gemeinschaftliche Förderung des Qualitätssiegels

Entwickelt wurde das Konzept des Qualitätssiegels von der AG Qualitätssicherung, einer Arbeitsgruppe des Beirats der Koordinationsstelle Fanprojekte. Die Förderung des Qualitätssiegels erfolgt gemeinschaftlich durch DFB, DFL und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Diese Partnerschaft unterstreicht die gemeinsame Verantwortung von Sport und Politik für eine nachhaltige und professionelle Fanarbeit. Sie schafft die Grundlage für eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung und sichert die langfristige Wirkung der Fanprojekte als Orte der Prävention, Beratung und Wertevermittlung.

Mit Blick auf die Zukunft wollen DFB, DFL und die Koordinationsstelle Fanprojekte die Ergebnisse des Audits nutzen, um die Erfolgsgeschichte der Fanprojekte noch sichtbarer zu machen und die regelmäßige (Re-) Zertifizierung als Garant für Qualität und gesellschaftliche Wirkung zu sichern.