DFB-Pokal
Fünftligist Pirmasens verpasst Sensation gegen HSV knapp

Oberligist FK Pirmasens hat nach großem Kampf eine Pokalsensation gegen den Hamburger SV nur knapp verfehlt. Der Fünftligist kassierte erst in der Nachspielzeit den Gegentreffer zum 1:1 für den Bundesliga-Rückkehrer und unterlag schließlich nach Verlängerung mit 1:2 (1:1, 0:0). Etwa 700 Autobahnkilometer nordöstlich schnupperte Regionalligist BFC Dynamo aus der Hauptstadt gegen den Zweitligisten VfL Bochum auch an einer faustdicken Überraschung, musste sich in doppelter Unterzahl aber ebenfalls nach Verlängerung mit 1:3 (1:1, 0:0) geschlagen geben.
Ransford-Yeboah Königsdörffer erzielte in der 100. Minute per Kopf den Siegtreffer für die Norddeutschen. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte Zugang Guilherme Ramos den HSV mit einem wuchtigen Kopfball in die Extrazeit gerettet, nachdem zuvor der Pirmasenser Yannick Grieß, der sich im Vorfeld als glühender HSV-Fans geoutet hatte, mit seinem Führungstor zum Matchwinner für den früheren Zweitligisten zu werden schien (53.). Bei Bochum drehten Noah Loosli (85.), Samuel Bamba (106.) und Matus Bero (120.+1) die Partie nach dem Berliner Führungstreffer durch Jan Shcherbakovski (46.).
Pirmasens mit Chancenplus
Die vier Klassen tiefer agierende Mannschaft aus Rheinland-Pfalz machte es dem Aufsteiger von der Waterkant schon im ersten Durchgang richtig schwer. Mehr noch: Trotz deutlich geringeren Ballbesitzes erspielte sich Pirmasens vor stimmungsvoller Kulisse sogar ein deutliches Chancenübergewicht. Thomas Selensky behielt vor dem Tor aber jeweils in aussichtsreicher Position nicht die Nerven (9., 45+1), Angreifer Marc Erhart setzte einen Volleydirektabnahme aus sechs Metern an die Oberkante der Latte (45.+1). Die Hamburger wurden am ehesten nach Freistößen von Miro Muheim gefährlich.
Mit drei Wechseln zur Pause wollte der HSV die Wende im Spiel erzwingen, doch den Treffer erzielte der Außenseiter: Nach einer Flanke von Kevin Büchler stand Grieß goldrichtig, der den Ball aus kürzester Distanz mit dem Außenrist über die Linie drückte (53.). Nach der überraschenden Führung spielte sich Pirmasens fast in einen Rausch und verpasste erneut durch Grieß (56.) und Dennis Krob (58.), dessen Schuss aus spitzem Winkel erst kurz vor der Linie von Muheim geklärt wurde, gleich zweimal den zweiten Treffer gegen den schwächelnden hohen Favoriten.
Erst in den letzten 20 Minuten stemmten sich die Rothosen gegen die drohende Niederlage und trafen nach einer Direktabnahme durch Warmed Omari zunächst die Latte (72.). Der Druck der Gäste wurde immer größer, der Ausgleich gelang jedoch erst in der Nachspielzeit. In der Verlängerung ließen die Kräfte des Oberligisten weiter nach und die Hamburger spielten ihre individuelle Klasse aus.
Regionalligist sieht zweimal Rot
Im Berliner Sportforum Hohenschönhausen hatte der Zweitligist das Spiel weitestgehend unter Kontrolle. Die Bochumer verpassten es zunächst jedoch, ihre Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Der nach einer frühen Verletzung von Ibrahima Sissoko eingewechselte Mats Pannewig per Flugkopfball (13.) sowie Philipp Hofmann aus wenigen Metern freistehend vor dem Tor (40.) brachten den Ball jedoch nicht an BFC-Torwart Nicolas Ortegel im Netz der Berliner unter.
Dies rächte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs, als Jan Shcherbakovski nach einer starken Einzelaktion den Ball aus etwa 30 Metern im rechten unteren Eck versenkte - gerade einmal 29 Sekunden nach Wiederanpfiff. Die Westfalen zeigten sich vom Gegentreffer gut erholt, vor dem gegnerischen Tor mangelte es dem VfL jedoch an Durchschlagskraft. Auf der anderen Seite wäre Rufat Dadashov in der 68. Minute beinahe sogar der zweite Treffer für den Regionalligisten gelungen.
Nach einer Notbremse von BFC-Spieler Larry-Nana Oellers (80.) an Bochums Samuel Bamba agierte der Zweitligist in Überzahl - und kam nach einem Abstauber von Noah Loosli zum Ausgleich (85.). Der Bundesliga-Absteiger drückte fortan weiter auf den zweiten Treffer. In der Verlängerung scheiterte VfL-Kapitän Bero per Foulelfmeter am glänzend aufgelegten Ortegel (95.), bevor bei den Gastgebern nach einer Tätlichkeit an Cajetan Lenz auch BFC-Kapitän Dadashov mit Rot vom Platz musste (103.). In doppelter Überzahl staubten schließlich Bamba (106.) und Bero (120.+1) zum 2:1 und 3:1 ab.
Kategorien: DFB-Pokal
Autor: sid/bt

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