Zuschauer*innenbefragung: EM-Effekt und Highlightspiele als Fan-Magnet

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat in der vergangenen Saison 2022/2023 eine Zuschauer*innenbefragung in der Frauen-Bundesliga, beim DFB-Pokalfinale der Frauen und bei zwei Frauen-Länderspielen durchgeführt. Die Befragung ist eine konkrete Maßnahme, die auf die Umsetzung der Ziele in der vom DFB erarbeiteten Strategie "Frauen im Fußball FF27>>" einzahlt. Übergeordnete Ziele der Strategie sind unter anderem, die Sichtbarkeit signifikant zu erhöhen, sportliche Erfolge zu erzielen und mehr Frauen und Mädchen für eine Laufbahn im Fußball zu begeistern.

Durch die Erhebung soll das Verständnis der Fans bei den Vereinen der Google Pixel Frauen-Bundesliga und beim DFB gesteigert, Bedürfnisse und Erwartungen der Fans aufgegriffen und das Zuschauer*innerwachstum weiter angetrieben werden. In enger Zusammenarbeit mit der internationalen Sportmarketingagentur "Two Circles" wurden verschiedene Analysen durchgeführt und die Umfrage anschließend ausgewertet. In 18 Spielen wurden rund 11.000 Zuschauer*innen zu deren Bedürfnissen und Erwartungen befragt. Die demographischen und verhaltensbezogenen Ergebnisse bieten einen gewinnbringenden Mehrwert für die nachhaltige Weiterentwicklung im Frauenfußball.

Die untersuchten Spiele zeigen, dass insgesamt ein vorwiegend weibliches Publikum angezogen wird (58 Prozent), das im Schnitt im Vergleich zum Männerfußball jünger ist. Dabei bilden 18- bis 29-Jährige den Großteil der Befragten ab.

Effekt der Europameisterschaft

Über die Gesamtheit der untersuchten Spiele haben 4405 Fans (42 Prozent) der rund 11.000 Befragten angegeben, zum ersten Mal ein Frauenfußballspiel zu besuchen. Hochgerechnet auf die Zuschauer*innenzahlen der Spiele entspricht das rund 63.000 Erstbesucher*innen ("First Timer") bei den 18 untersuchten Spielen. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem die vergangene UEFA Europameisterschaft 2022: Die Frauen-Bundesliga konnte das gesteigerte Interesse am Frauenfußball nach der Europameisterschaft auffangen: 65 Prozent geben an, dass die EM 2022 das Interesse gesteigert hat. Doch auch generell ist das Interesse am Frauenfußball sehr hoch: 96 Prozent der Teilnehmer*innen geben an, entweder sehr interessiert (68 Prozent) oder interessiert zu sein (28 Prozent).

Mit verantwortlich für das erhöhte Interesse und die gestiegenen Zuschauer*innenzahlen ist das gemeinsam mit den Vereinsvertreter*innen der Frauen-Bundesliga erarbeitete Highlightspiel-Konzept, bei dem die Vereine zu ihren Liga- und Pokalspielen in die größeren Stadien der Herrenmannschaften ziehen. Auch die Einführung des Ticketportals fbl.tickets sowie diverse vom DFB initiierte Social Media-Maßnahmen zur Bewerbung der Highlightspiele haben einen großen Anteil an der gestiegenen Sichtbarkeit. Der Anteil von Erstbesucher*innen ist bei Highlightspielen mit 39 Prozent deutlich höher als der bei regulären Ligaspielen (20 Prozent). Zudem erschließen sich dadurch neue Zielgruppen: Besuchende von Highlightspielen sind tendenziell männlicher und älter. Besonders Länderspiele ziehen viele neue Fans an. Der Anteil von First Timern bei Länderspielen liegt mit 68 Prozent deutlich über den Werten anderer Wettbewerbe.

Über alle Wettbewerbe hinweg sind eine familienfreundliche Atmosphäre (5,1 von 6), Sicherheit (5,7 von 6) und unkomplizierte Abläufe – von der Verfügbarkeit von ÖPNV (5,3 von 6) bis zu den Sicherheitskontrollen (5,3 von 6) – gewünscht. Fans gefällt das Stadionerlebnis. In allen Wettbewerben bewerten die Fans den Stadionbesuch überwiegend als gut oder sehr gut. Besonders zufrieden sind Besucher*innen von Highlightspielen, die mit 62 Prozent als sehr gut bewertet werden, was zu einem Zufriedenheitswert von 4,6 von 5 führt.

Authentische Fanerlebnisse im Stadion

Um im europäischen Frauenfußball weiterhin die Euphorie- und Aufmerksamkeit zu nutzen, bedarf es neben fanfreundlichen, nachhaltigen Maßnahmen auch effektive Investitionen. Die Studie unterstreicht: Digitale, datenbasierte Marketingstrategien, authentische Fanerlebnisse und flexible Ticketangebote sind in Verbindung mit den Highlightspielen wirksame Mittel zur Anziehung neuer Fangruppen und Weiterentwicklung des Stadionerlebnisses im Frauenfußball.

Zahlreiche Anhänger*innen nutzten vor allem Instagram (31 Prozent), um sich über die Spiele zu informieren. Darüber hinaus tragen Fanerlebnisse dazu bei, die Fanbindung zu fördern: 68 Prozent haben großes Interesse daran, in Interaktionen mit Spielerinnen zu treten, 80 Prozent äußern Interesse an Fanartikel der Frauen-Bundesliga.

Um neue Zielgruppen für den Frauenfußball zu gewinnen, ist den Befragten zudem wichtig, das Ticketing über die digitalen Kanäle einfach zu gestalten und die Partien über leicht zugängliche Plattformen - wie im Fernsehen - zu übertragen. 83 Prozent der Befragten verfolgen die Spiele der Frauen-Bundesliga im TV. Die meisten davon über öffentlich-rechtliche Kanäle. Ticketing soll einfach, digital und angemessen sein. Die Befragten bewerten angemessene Ticketpreise mit 5,3 von 6 Punkten als überdurchschnittlich wichtig. Darüber hinaus sind digitale Kanäle mit deutlichem Abstand am wichtigsten beim Kauf von Tickets (5,1 von 6).

[ag]

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat in der vergangenen Saison 2022/2023 eine Zuschauer*innenbefragung in der Frauen-Bundesliga, beim DFB-Pokalfinale der Frauen und bei zwei Frauen-Länderspielen durchgeführt. Die Befragung ist eine konkrete Maßnahme, die auf die Umsetzung der Ziele in der vom DFB erarbeiteten Strategie "Frauen im Fußball FF27>>" einzahlt. Übergeordnete Ziele der Strategie sind unter anderem, die Sichtbarkeit signifikant zu erhöhen, sportliche Erfolge zu erzielen und mehr Frauen und Mädchen für eine Laufbahn im Fußball zu begeistern.

Durch die Erhebung soll das Verständnis der Fans bei den Vereinen der Google Pixel Frauen-Bundesliga und beim DFB gesteigert, Bedürfnisse und Erwartungen der Fans aufgegriffen und das Zuschauer*innerwachstum weiter angetrieben werden. In enger Zusammenarbeit mit der internationalen Sportmarketingagentur "Two Circles" wurden verschiedene Analysen durchgeführt und die Umfrage anschließend ausgewertet. In 18 Spielen wurden rund 11.000 Zuschauer*innen zu deren Bedürfnissen und Erwartungen befragt. Die demographischen und verhaltensbezogenen Ergebnisse bieten einen gewinnbringenden Mehrwert für die nachhaltige Weiterentwicklung im Frauenfußball.

Die untersuchten Spiele zeigen, dass insgesamt ein vorwiegend weibliches Publikum angezogen wird (58 Prozent), das im Schnitt im Vergleich zum Männerfußball jünger ist. Dabei bilden 18- bis 29-Jährige den Großteil der Befragten ab.

Effekt der Europameisterschaft

Über die Gesamtheit der untersuchten Spiele haben 4405 Fans (42 Prozent) der rund 11.000 Befragten angegeben, zum ersten Mal ein Frauenfußballspiel zu besuchen. Hochgerechnet auf die Zuschauer*innenzahlen der Spiele entspricht das rund 63.000 Erstbesucher*innen ("First Timer") bei den 18 untersuchten Spielen. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem die vergangene UEFA Europameisterschaft 2022: Die Frauen-Bundesliga konnte das gesteigerte Interesse am Frauenfußball nach der Europameisterschaft auffangen: 65 Prozent geben an, dass die EM 2022 das Interesse gesteigert hat. Doch auch generell ist das Interesse am Frauenfußball sehr hoch: 96 Prozent der Teilnehmer*innen geben an, entweder sehr interessiert (68 Prozent) oder interessiert zu sein (28 Prozent).

Mit verantwortlich für das erhöhte Interesse und die gestiegenen Zuschauer*innenzahlen ist das gemeinsam mit den Vereinsvertreter*innen der Frauen-Bundesliga erarbeitete Highlightspiel-Konzept, bei dem die Vereine zu ihren Liga- und Pokalspielen in die größeren Stadien der Herrenmannschaften ziehen. Auch die Einführung des Ticketportals fbl.tickets sowie diverse vom DFB initiierte Social Media-Maßnahmen zur Bewerbung der Highlightspiele haben einen großen Anteil an der gestiegenen Sichtbarkeit. Der Anteil von Erstbesucher*innen ist bei Highlightspielen mit 39 Prozent deutlich höher als der bei regulären Ligaspielen (20 Prozent). Zudem erschließen sich dadurch neue Zielgruppen: Besuchende von Highlightspielen sind tendenziell männlicher und älter. Besonders Länderspiele ziehen viele neue Fans an. Der Anteil von First Timern bei Länderspielen liegt mit 68 Prozent deutlich über den Werten anderer Wettbewerbe.

Über alle Wettbewerbe hinweg sind eine familienfreundliche Atmosphäre (5,1 von 6), Sicherheit (5,7 von 6) und unkomplizierte Abläufe – von der Verfügbarkeit von ÖPNV (5,3 von 6) bis zu den Sicherheitskontrollen (5,3 von 6) – gewünscht. Fans gefällt das Stadionerlebnis. In allen Wettbewerben bewerten die Fans den Stadionbesuch überwiegend als gut oder sehr gut. Besonders zufrieden sind Besucher*innen von Highlightspielen, die mit 62 Prozent als sehr gut bewertet werden, was zu einem Zufriedenheitswert von 4,6 von 5 führt.

Authentische Fanerlebnisse im Stadion

Um im europäischen Frauenfußball weiterhin die Euphorie- und Aufmerksamkeit zu nutzen, bedarf es neben fanfreundlichen, nachhaltigen Maßnahmen auch effektive Investitionen. Die Studie unterstreicht: Digitale, datenbasierte Marketingstrategien, authentische Fanerlebnisse und flexible Ticketangebote sind in Verbindung mit den Highlightspielen wirksame Mittel zur Anziehung neuer Fangruppen und Weiterentwicklung des Stadionerlebnisses im Frauenfußball.

Zahlreiche Anhänger*innen nutzten vor allem Instagram (31 Prozent), um sich über die Spiele zu informieren. Darüber hinaus tragen Fanerlebnisse dazu bei, die Fanbindung zu fördern: 68 Prozent haben großes Interesse daran, in Interaktionen mit Spielerinnen zu treten, 80 Prozent äußern Interesse an Fanartikel der Frauen-Bundesliga.

Um neue Zielgruppen für den Frauenfußball zu gewinnen, ist den Befragten zudem wichtig, das Ticketing über die digitalen Kanäle einfach zu gestalten und die Partien über leicht zugängliche Plattformen - wie im Fernsehen - zu übertragen. 83 Prozent der Befragten verfolgen die Spiele der Frauen-Bundesliga im TV. Die meisten davon über öffentlich-rechtliche Kanäle. Ticketing soll einfach, digital und angemessen sein. Die Befragten bewerten angemessene Ticketpreise mit 5,3 von 6 Punkten als überdurchschnittlich wichtig. Darüber hinaus sind digitale Kanäle mit deutlichem Abstand am wichtigsten beim Kauf von Tickets (5,1 von 6).

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