DFB Saisonreport Frauen Bundesliga 2022/2023

FRAUEN-BUNDESLIGA SAISONREPORT 2022/2023

DER DFB UND DIE TEAMS DER FLYERALARM FRAUEN-BUNDESLIGA DER SAISON 2022/2023 SAGEN DANKE AN UNSEREN TITELSPONSOR FLYERALARM, AN UNSEREN LIGAPARTNER BWIN, AN UNSEREN BALLPARTNER ADIDAS & AN UNSERE MEDIENPARTNER ARD, MAGENTA SPORT & EUROSPORT Google Pixel Frauen-Bundesliga @die_liga @DFB_Frauen www.dfb.de/google-pixel-frauen-bundesliga

INHALT Interview mit DFB-Vizepräsidentin 4 Sabine Mammitzsch SPIELBETRIEB 8 Abschlusstabelle 11 Pitch of the Year 18 Die Bestmarken der Saison 22 Zuschauer*innenzahlen 34 Zuschauer*innenbefragung 40 MEDIEN 48 TV-Berichterstattung 50 Print- und Online-Medien 58 Social Media 62 Medienzahlen im Überblick 64 FINANZEN 66 Erträge 68 Aufwendungen 72 Zusammenfassung 78

4 Die Saison 2022/2023 in der Frauen-Bundesliga verzeichnete bis zum letzten Spieltag zahlreiche Rekorde: Insgesamt 359.404 Fans haben die Spiele in der ganzen Saison live im Stadion verfolgt, das entspricht im Schnitt 2.723 Zuschauer*innen pro Spiel. Sportlich feierte am Ende der FC Bayern München knapp vor dem VfL Wolfsburg den Meistertitel, für Eintracht Frankfurt ging es in die erfolgreiche Champions-League-Qualifikation und nach 26 Jahren stieg der 1. FFC Turbine Potsdam aus der Bundesliga ab. DFBVizepräsidentin Sabine Mammitzsch ordnet ein, was nach der Europameisterschaft im Liga-Alltag passiert ist – vom Zuschauer*innenboom über das Highlight-Spiel-Konzept bis zum neuen Naming-Right-Partner Google Pixel ab der Saison 2023/2024. SABINE MAMMITZSCH IM INTERVIEW wurde, ist unglaublich. Wir sprechen zurecht von einer Saison voller Rekorde. Das ist wirklich schön und zollt den Respekt an all diejenigen, die die ganzen Jahre in den Vereinen und auch bei den Amateuren arbeiten. Voller Stolz können wir sagen: Wir werden gesehen. Das Eröffnungsspiel zwischen Frankfurt und Bayern vor 23.200 Fans war der Startschuss in diese erfolgreiche Saison. War das Highlight-Spiel-Konzept einer der Erfolgsfaktoren? Mammitzsch: Auf jeden Fall. Das bedarf in den Vereinen viel Vorbereitung und vor allem auch Mut, der sich in alFrau Mammitzsch, lassen Sie uns zu Beginn des Interviews noch einmal auf den Sommer 2022 zurückblicken, als unsere Vize-Europameisterinnen aus England wieder in Deutschland angekommen sind … Sabine Mammitzsch: … und von so vielen euphorisierten Menschen auf dem Frankfurter Römer empfangen wurden. Bereits da war deutlich spürbar, was diese Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst hat. Und schon da hatte ich das Gefühl, dass sich das auch bei uns in der Frauen-Bundesliga zeigen wird – in welchem Umfang dieser Erfolg letztendlich dann sichtbar

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 5 »WIR SPRECHEN ZURECHT VON EINER SAISON VOLLER REKORDE« Sabine Mammitzsch DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball. sind in Gespräche mit anderen Vereinen gekommen und konnten sich austauschen. Die Europameisterschaft als Ausgangspunkt, die Leadership-Reise, die Highlight-Spiele und diese Dynamik, die dadurch entstanden ist, sind alles Faktoren, die uns diese Saison vorangebracht haben. len Fällen mit vielen Fans in den großen Stadien ausgezahlt hat. Insgesamt kommen wir in dieser Saison auf circa 360.000 Zuschauer*innen, das sind im Schnitt mehr als 2.700 Fans pro Spiel. Wenn wir das mit der Vorsaison 2021/2022 vergleichen, strömten in dieser Spielzeit mehr als dreimal so viele Fans in die Stadien. Das ist schon sehr beeindruckend. Aber auch die Leadership-Reise im Rahmen der Europameisterschaft war ein voller Erfolg. Die verantwortlichen Manager*innen, Geschäftsführer und Präsidenten

6 INTERVIEW lich sehr schade, dass ein Verein wie Turbine Potsdam nach 26 Jahren in die 2. Frauen-Bundesliga abgestiegen ist. Der Verein konnte großartige Erfolge verzeichnen und war eines der Aushängeschilder des Frauenfußballs. Aber auch dieses Beispiel zeigt, was passiert, wenn Vereine bei der Entwicklung nicht mitziehen. Nun kommt mit Leipzig eine Mannschaft in die Liga, die ganz oben angreifen will. Mit Pernille Harder und Magdalena Eriksson hat Bayern zwei Top-Spielerinnen verpflichtet, die den Wert der Liga unterstreichen. Das macht es auch für neue Partner interessant … … die bereits ab der kommenden Saison sichtbar werden. Google Pixel wird ab der Saison 2023/2024 neuer „Naming-Right-Partner“ der Frauen-Bundesliga. Was bedeutet der Einstieg eines solchen Partners für die Liga? Mammitzsch: Zum einen unterstreicht es die Wertschätzung, die dem Frauenfußball widerfährt. Dass ein Weltunternehmen wie Google in die Frauen-Bundesliga einsteigt, ist fantastisch. Zum anderen zahlt das auch wieder in die Sichtbarkeit ein und kann weitere Sponsoren anlocken. Es unterstreicht das große Potenzial, welches im Frauenfußball steckt. Diese Dynamik hat sich auch in den DFB-Pokal übertragen. Das Finale zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg im RheinEnergie- STADION war mit 44.808 Fans ausverkauft – wie haben Sie die Atmosphäre im Stadion wahrgenommen? Mammitzsch: Als ich unten am Spielfeldrand stand und mich im Stadion umgesehen habe, hatte ich Gänsehaut – das war unglaublich. Für die Zuschauer*innen ist es ja auch genau das. Dieses ganze Event, bei dem man sich trifft, mit seinen Kindern ins Stadion geht und genau solche Momente gemeinsam erlebt. Das ist auch etwas, das dem Frauenfußball in die Karten spielt. Dass unsere Fans Harmonie ausstrahlen und gemeinsam feiern. Unter anderem ist diese Fankultur ein großes Plus im Frauenfußball. Wenn wir nun sportlich auf die Saison blicken, war der Kampf um die Meisterschaft und den Klassenverbleib bis zum letzten Spieltag spannend. Wie haben Sie den Wettkampf in der Liga wahrgenommen? Mammitzsch: Es wäre langweilig, wenn wir schon vor Ende der Saison wüssten, wer Meister wird und wer absteigt. Lange Zeit war Wolfsburg vorne, doch die Münchnerinnen haben bis zum Ende immer an ihren Erfolg geglaubt. Im Kampf um den Klassenverbleib hätten am letzten Spieltag noch drei Mannschaften absteigen können. Das macht die Liga aus. Es ist natür-

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 7 keine Frage. Blauäugig sind wir aber nicht, vor allem wenn wir auf die aktuelle Spielzeit schauen. Unser Wachstums- und Professionalisierungsplan für die Liga und den Frauenfußball insgesamt, an dem ein DFB-Projektteam seit rund einem Jahr arbeitet, hat deshalb verschiedene Bereiche und konkrete Maßnahmen identifiziert, in die investiert werden muss, um konkurrenzfähig zu bleiben und die Strukturen weiter zu professionalisieren. Wir dürfen nicht mehr zu viel Zeit verlieren, um in allen Bereichen nachhaltig zu professionalisieren. Das schaffen wir nur, mit einem breiten Konsens aller Interessenvertreter*innen, an dem wir alle gemeinsam arbeiten. Würden Sie also sagen, dass diese Saison ihren Erwartungen gerecht geworden ist? Mammitzsch: Ich bin schon davon ausgegangen, dass diese Saison herausragend sein wird. Aber ich bin sehr beeindruckt, in welchem Maße wir die Stadien füllen konnten. Und wie nachhaltig dieser ganze Erfolg ist. Auch, dass Wolfsburg im Finale der UEFA Women‘s Champions League stand, ist ein Erfolg. Die Saison 2022/2023 – um die es in diesem Report ja geht – war erfolgreich,

Luana Bühler (links) von der TSG Hoffenheim im Zweikampf mit Sydney Lohmann (rechts) vom FC Bayern München. 8 SPIELBETRIEB SAISON 2022/2023

Shekiera Martinez (Eintracht Frankfurt). Mit viel Tempo: Die Leverkusenerin Sofie Zdebel vor Lina Hausicke (SV Werder Bremen). Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg) und Lina Magull (FC Bayern München).

10 DIE TEAMS SAISON 2022/2023 SPIELBETRIEB

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 11 ABSCHLUSSTABELLE SAISON 2022/2023 Meister Absteiger Qualifikation für UEFA Women’s Champions League Platz Club Spiele G U V Torverhältnis Tordifferenz Punkte 1. FC Bayern München 22 19 2 1 67:8 59 59 2. VfL Wolfsburg 22 19 0 3 75:17 58 57 3. Eintracht Frankfurt 22 17 3 2 57:22 35 54 4. TSG 1899 Hoffenheim 22 15 3 4 55:25 30 48 5. Bayer 04 Leverkusen 22 9 3 10 31:28 3 30 6. SC Freiburg 22 7 3 12 36:47 -11 24 7. SGS Essen 22 6 5 11 26:42 -16 23 8. SV Werder Bremen 22 5 6 11 16:39 -23 21 9. 1. FC Köln 22 5 4 13 20:44 -24 19 10. MSV Duisburg 22 5 3 14 15:47 -32 18 11. SV Meppen 22 5 2 15 16:40 -24 17 12. 1. FFC Turbine Potsdam 22 2 2 18 13:68 -55 8 DIE EWIGE TABELLE AUF DFB.DE

12 SPIELBETRIEB RB LEIPZIG UND 1. FC NÜRNBERG Liganeuling und Rückkehrerinnen: RB Leipzig und der 1. FC Nürnberg konnten sich die zwei Tickets für die Saison 2023/2024 in der Frauen-Bundesliga sichern und somit den Aufstieg in die höchste Spielklasse feiern. Während RB Leipzig (64 Punkte) die Zweitligameisterschaft bereits einige Spieltage vor der letzten Partie souverän unter Dach und Fach brachte, musste der 1. FC Nürnberg bis zur letzten Begegnung zittern. Nach einem 3:0-Erfolg gegen die Zweitvertretung der TSG 1899 Hoffenheim belegten die Cluberinnen mit 52 Punkten knapp vor dem FSV Gütersloh (51 Punkte) den zweiten Tabellenplatz. Starke Bilanz: 21 von 26 Partien konnten die Leipzigerinnen siegreich für sich gestalten, die Nürnbergerinnen entschieden 17 Duelle für sich. DIE AUFSTEIGER RB Leipzig freut sich über die Zweit- ligameisterschaft. Der Jubel über den Aufstieg kennt beim 1. FC Nürnberg keine Grenzen.

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 13 Seit der Saison 1997/1998 war der 1. FFC Turbine Potsdam eine feste Größe der Frauen-Bundesliga – nach 26 Jahren stieg der Traditionsverein in der Spielzeit 2022/2023 in die 2. Frauen-Bundesliga ab. Der mehrmalige Deutsche Meister und Spitzenreiter der ewigen Tabelle stand bereits zwei Spieltage vor Schluss als erster Absteiger fest. Mit acht Punkten belegten die Brandenburgerinnen das Tabellenschlusslicht. Der SV Meppen konnte bis zur letzten Partie noch auf einen Verbleib hoffen. Durch die 0:6-Niederlage am letzten Spieltag bei Eintracht Frankfurt mussten die Emsländerinnen mit 17 Zählern, einen Punkt weniger als der MSV Duisburg, jedoch nach nur einem Jahr in Liga 1 den Gang in die 2. Frauen-Bundesliga antreten. SV MEPPEN UND 1. FFC TURBINE POTSDAM DIE ABSTEIGER Anna Margraf (SV Meppen) ist über den Abstieg enttäuscht. Jessica De Filippo (1. FFC Turbine Potsdam) sackt frustriert zu Boden.

Der VfL Wolfsburg hatte viel Grund zum Jubeln. TORE SATT 3,4 TORE/SPIEL VfL Wolfsburg 75 Mal: So oft bejubelten die zweitplatzierten Wolfsburgerinnen in der Saison 2022/2023 einen Treffer und liegen somit vor den Deutschen Meisterinnen aus München (67) und den drittplatzierten Frankfurterinnen (57). Im Schnitt fielen in der Frauen-Bundesliga ca. 3,23 Tore pro Spiel, mit ca. 3,41 Toren stellten die Wölfinnen die beste Offensive. SPIELBETRIEB 14

Sicherer Rückhalt im Bayern-Tor: Maria Luisa Grohs. Der FC Bayern München verzeichnete bei der durchschnittlichen Anzahl an Gegentoren (0,36) einen Liga-Bestwert. Mit nur acht Gegentoren liegen die Meisterinnen vor dem VfL Wolfsburg mit 17 Gegentoren (durchschnittlich 0,77 Gegentore pro Spiel). Nicht auf den unteren Rängen bei diesen Statistiken, jedoch zweiter Absteiger der Saison 2022/2023 war der SV Meppen. Mit 16 Treffern und 40 Gegentoren ließen die Emsländerinnen im jeweiligen Ranking zwar drei Teams hinter sich, mussten aber letztendlich mit dem 1. FFC Turbine Potsdam den Gang in die zweite Liga antreten. Die meisten Gegentore kassierte das Tabellenschlusslicht aus Potsdam (68), gefolgt von Duisburg (47) und Freiburg (47). Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 15

TORSCHÜTZEN- KÖNIGIN SPIELBETRIEB Stürmerin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg wurde in der Saison 2022/2023 zum ersten Mal als Torschützenkönigin der Frauen-Bundesliga ausgezeichnet. Mit 16 Toren erzielte sie in der vergangenen Saison die meisten Treffer der Liga und belegt vor Lara Prašnikar (Eintracht Frankfurt, 14 Tore) sowie Lea Schüller (FC Bayern München, 14 Tore) den ersten Platz in der Rangliste der Torjägerinnen. Damit schoss Popp in dieser Spielzeit genauso viele Tore wie Vorjahres-Siegerin Schüller in der Saison 2021/2022. Für Alexandra Popp ist es nach 15 Saisons in der Frauen-Bundesliga mit dem FCR 2001 Duisburg (jetzt MSV Duisburg) sowie dem VfL Wolfsburg und vereinsübergreifend 136 Ligatoren das erste Mal, dass sie den Titel der Torschützenkönigin für sich beanspruchen kann. Dass eine Wolfsburgerin diese Auszeichnung errungen hat, ist bereits drei Jahre her. Damals sicherte sich Pernille Harder mit 27 Treffern die Torjägerinnenkanone. 16 ALLE BUNDESLIGA- TORSCHÜTZENKÖNIGINNEN AUF DFB.DE

Lara Prašnikar und Lea Schüller landeten mit 14 Toren auf dem 2. Platz. DIE 15 BESTEN TORSCHÜTZINNEN 2 Lara Prašnikar Eintracht Frankfurt 14 Lea Schüller Bayern München 14 4 Ewa Pajor VfL Wolfsburg 12 5 Laura Freigang Eintracht Frankfurt 10 6 Melissa Kössler TSG 1899 Hoffenheim 9 Janina Minge SC Freiburg 9 8 Nicole Anyomi Eintracht Frankfurt 8 Mandy Islacker 1. FC Köln 8 Lina Magull Bayern München 8 Ramona Maier SGS Essen 8 Erëleta Memeti TSG 1899 Hoffenheim 8 13 Jill Baijings Bayer 04 Leverkusen 7 Nicole Billa TSG 1899 Hoffenheim 7 Tabea Sellner VfL Wolfsburg 7 Platz Name Club Tore 1 Alexandra Popp VfL Wolfsburg 16 Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 17

PITCH OF THE YEAR: LEVERKUSEN HAT ERNEUT DEN BESTEN RASEN Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH & Co. KG, übergibt die Trophäe an Greenkeeping-Leiter Georg Schmitz & Team und Linda Schöttler, Frauenfußball-Managerin von Bayer 04 Leverkusen. SPIELBETRIEB 18

Auch in der Männer-Bundesliga erhielt Bayer 04 den Pitch of the Year-Award für seine Spielfläche in der BayArena – für das 14-köpfige Team rund um GreenkeepingLeiter Georg Schmitz daher ein Doppelsieg. Zustand und Beschaffenheit der Spielfelder gehören zu den Grundvoraussetzungen für attraktiven Fußball und sagen einiges über die Qualität einer Liga aus. Daher können Teammanager*innen der Heim- und Gastvereine sowie die jeweilige Schiedsrichterin nach jedem Spiel über das „GreenkeepingTool“ die Rasenqualität mittels eines zehnstufigen Punktesystems bewerten: 9/10 Punkte: exzellent, 7/8: gut, 5/6: durchschnittlich, 3/4: schlecht, 1/2: sehr schlecht. Aus den jeweiligen Einzelbewertungen ergibt sich eine Gesamttabelle des Pitch of the Year für die Frauen-Bundesliga. Mit einem Punktedurchschnitt von 9,09 nach elf Heimspielen setzte sich Bayer 04 Leverkusen mit der Rasenqualität des Ulrich-Haberland-Stadions gegen den SV Werder Bremen (9,03) und den 1. FC Köln (8,39) durch. Zum vierten Mal in Folge erhielt Bayer 04 Leverkusen den Pitch of the Year-Award. Bedeutet: Die Auszeichnung für den besten Rasen der vergangenen Saison der Frauen-Bundesliga ging erneut an das UlrichHaberland-Stadion. Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 19

FC Bayern München 1:0 2:1 1:0 2:0 8:2 2:0 3:0 4:0 4:0 3:1 11:1 VfL Wolfsburg 2:1 5:0 1:2 6:1 2:1 4:0 8:0 7:1 4:0 3:0 5:0 Eintracht Frankfurt 0:0 4:0 3:3 1:0 4:1 4:1 3:1 2:0 3:2 6:0 3:0 TSG 1899 Hoffenheim 0:4 1:2 3:3 3:1 3:2 2:0 4:0 4:0 7:0 4:0 6:1 Bayer 04 Leverkusen 0:0 1:4 2:3 0:1 2:0 6:0 0:2 1:0 2:0 0:1 3:0 SC Freiburg 0:3 0:4 2:4 0:1 3:2 5:2 1:1 1:3 4:1 3:1 0:1 SGS Essen 1:2 0:3 0:4 2:3 0:0 2:1 0:0 4:0 0:0 1:0 2:1 SV Werder Bremen 0:2 2:3 0:2 1:1 0:2 1:2 3:2 1:0 0:0 0:0 1:1 1. FC Köln 0:5 0:4 0:2 3:1 0:0 0:0 1:1 2:0 4:0 1:2 4:2 MSV Duisburg 0:4 0:3 0:1 0:1 0:1 1:1 0:6 0:1 2:1 1:0 3:0 SV Meppen 0:2 2:3 0:1 0:2 1:2 1:2 1:1 2:0 1:0 0:2 2:0 1. FFC Turbine Potsdam 0:3 0:2 0:3 1:3 1:5 0:5 0:1 1:2 0:0 0:3 3:1 ERGEBNISMATRIX SAISON 2022/2023 SPIELBETRIEB 20 BISHERIGE MEISTERINNEN AUF DFB.DE

Maximiliane Rall (FC Bayern München) im Zweikampf mit Alexandra Popp (VfL Wolfsburg). 21

Der FC Bayern München bejubelt einen eigenen Treffer. BESTMARKEN DER SAISON KANTERSIEGE Am letzten Spieltag drehte der FC Bayern München noch einmal auf: Mit einem 11:1-Sieg sicherten sich die Münchnerinnen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam nicht nur die Deutsche Meisterschaft, sondern auch den höchsten Heimsieg der Saison. Für den höchsten Auswärtserfolg war die SGS Essen verantwortlich, die am 10. Spieltag gegen den MSV Duisburg das Ergebnis nach einer 1:0-Pausenführung noch auf 6:0 schraubten. DIE TOR- JÄGERINNEN DER FRAUEN-BUNDES- LIGA AUF DFB.DE 11:1 Bayern – Potsdam SPIELBETRIEB 22

Die Freude über den Torerfolg bei den Spielerinnen der SGS Essen. 0:6 Duisburg – Essen AKTUELLE ERGEBNISSE UND TABELLE DER FRAUEN-BUNDES- LIGA AUF DFB.DE Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 23

Strahlt Freude und Sicherheit aus. Torhüterin Maria Luisa Grohs (FC Bayern München). BESTMARKEN DER SAISON PERFEKTE HEIMBILANZ UND 16 WEISSE WESTEN Der FC Bayern München war in der Saison 2022/2023 eine Heimmacht: Eine maximale Ausbeute von 33 Punkten nach elf Partien vor heimischer Kulisse und ein Torverhältnis von 41:5 sprechen Bände. Die fünf Gegentreffer zuhause deuten bereits auf einen starken Rückhalt hin: Insgesamt 16 Mal spielte der Titelträger zu Null, wobei Torhüterin Maria Luisa Grohs 15 Mal die weiße Weste wahrte. SPIELBETRIEB 24

Laura Sieger verpasste im Tor des SV Meppen keine einzige Minute. DREI „DAUERBRENNERINNEN“ MIT 1.980 MINUTEN Insgesamt drei Spielerinnen verpassten in der Saison 2022/2023 bis zum Saisonende keine einzige Minute. Auf die maximal möglichen 1.980 Einsatzminuten nach 22 Spieltagen kam neben den beiden Torhüterinnen Stina Johannes (Eintracht Frankfurt) und Laura Sieger (SV Meppen) auch die Verteidigerin Glódís Viggósdóttir (FC Bayern München), die damit die einzige Feldspielerin ist. Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 25

Im Vergleich zur vergangenen Saison (106.420) besuchten 2022/2023 insgesamt 359.404 Zuschauer*innen die Partien der Frauen-Bundesliga, im Schnitt waren das 2.723 Besucher*innen. Somit konnte eine Steigerung um mehr als 300 Prozent verzeichnet werden. & 23.200 Zuschauer*innen sahen das Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München im Deutsche Bank Park. BESTMARKEN DER SAISON REKORDE, REKORDE, 359.404 2.723

REKORDE

FAIRNESSTABELLE SAISON 2022/2023 * Gelbe Karte = 1 Punkt; Gelbe-Rote Karte = 3 Punkte; Rote Karte = 5 Punkte ** Anzahl an Punkten geteilt durch Anzahl an Spielen Werte sind gerundet dargestellt Platz Club Punkte* Quotient** Platzierung Saisonende 1. Eintracht Frankfurt 19 0 0 19 0,86 3 2. VfL Wolfsburg 17 1 0 20 0,91 2 3. FC Bayern München 17 0 1 22 1,00 1 4. SC Freiburg 28 0 0 28 1,27 6 5. TSG 1899 Hoffenheim 24 0 1 29 1,32 4 6. SGS Essen 28 0 1 33 1,50 7 7. MSV Duisburg 28 2 0 34 1,55 10 8. Bayer 04 Leverkusen 36 1 0 39 1,77 5 9. SV Meppen 38 1 0 41 1,86 11 10. 1. FFC Turbine Potsdam 34 1 1 42 1,91 12 11. SV Werder Bremen 40 1 0 43 1,95 8 12. 1. FC Köln 43 1 0 46 2,09 9 GESAMT 352 8 4 SPIELBETRIEB 28

FAIRE LIGA Insgesamt 352 Gelbe Karten, acht Gelb-Rote Karten sowie vier Rote Karten wurden in der Saison 2022/2023 verteilt. Die meisten Verwarnungen erhielten dabei die Spielerinnen des 1. FC Köln: 43-Mal zeigten Schiedsrichterinnen der Frauen-Bundesliga den Domstädterinnen die Gelbe Karte, einmal verteilten die Unparteiischen eine Gelb-Rote Karte für die Kölnerinnen. Die fairste Mannschaft war in der vergangenen Spielzeit Eintracht Frankfurt: Die Adlerträgerinnen kommen am Ende der Saison lediglich auf 19 Gelbe Karten. Internationaler Vergleich pro Spieltag Anzahl Spieltage Division 1 Arkema (Frankreich) 399 9 4 18 22 Barclays Women‘s Super League (England) 276 1 7 13 22 Liga F (Spanien) 727 18 10 24 30 Frauen-Bundesliga 2022 / 2023 352 8 4 2021 / 2022 300 4 4 2020 / 2021 266 4 0 2019 / 2020 277 6 5 2018 / 2019 268 6 3 Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 29

Beke Sterner (SGS Essen). ALTERSDURCHSCHNITT Durchschnittliches Alter der Spielerinnen 23,34 JAHRE Die Frauen-Bundesliga hat einen Altersdurchschnitt von 23,34 Jahren. Er liegt somit leicht über dem Schnitt der Saison 2021/2022 (23,28). Die jüngste Mannschaft stellte erneut die SGS Essen (21,77). Die erfahrenste Mannschaft der Liga war der VfL Wolfsburg mit einem Durchschnittsalter von 25,88 Jahren. SPIELBETRIEB 30

Ranking nach Alter Club Durchschnittsalter der Spielerinnen* 1. SGS Essen 21,77 2. MSV Duisburg 22,48 3. Bayer 04 Leverkusen 22,58 4. Eintracht Frankfurt 23,00 5. TSG 1899 Hoffenheim 23,04 6. 1. FFC Turbine Potsdam 23,17 7. SV Meppen 23,43 8. SC Freiburg 23,46 9. SV Werder Bremen 23,52 10. 1. FC Köln 24,24 11. FC Bayern München 24,79 12. VfL Wolfsburg 25,88 DURCHSCHNITT: 23,34 *Stichtag 31.12.2022 Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 31

85 SPIELERINNEN aus 26 NATIONEN In der Saison 2022/2023 sind insgesamt 85 Spielerinnen aus 26 verschiedenen Nationen und fünf Kontinenten in der Frauen-Bundesliga aufgelaufen – sieben Spielerinnen weniger als in der Vorsaison. Die meisten Spielerinnen (16) kommen aus dem Nachbarland Österreich, gefolgt von der Schweiz (10), den Niederlanden (7) und den USA (7). Ausländische Spielerinnen machten beim 1. FFC Turbine Potsdam genau 50 Prozent des Kaders aus. So viele wie in keinem anderen Club der Frauen-Bundesliga. INTERNATIONALE SPIELERINNEN Mollie Rouse (1. FFC Turbine Potsdam). SPIELBETRIEB 32

Ranking Club Anzahl eingesetzter Spielerinnen Davon internationale Spielerinnen Prozentualer Anteil 1. 1. FFC Turbine Potsdam 30 15 50,00 % 2. FC Bayern München 24 10 41,67 % 3. 1. FC Köln 21 8 38,10 % 4. Bayer 04 Leverkusen 26 8 30,77 % 5. Eintracht Frankfurt 23 7 30,43 % 6. VfL Wolfsburg 24 7 29,17 % 7. MSV Duisburg 23 6 26,09 % 8. TSG 1899 Hoffenheim 24 6 24,00 % 9. SC Freiburg 24 6 24,00 % 10. SV Werder Bremen 25 4 16,00 % 11. SV Meppen 21 4 19,05 % 12. SGS Essen 22 1 4,55 % GESAMT 293 85 29,01 % Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 33

ZUSCHAUER*INNENZAHLEN 359.404 Zuschauer*innen in der FrauenBundesliga – die Saison 2022/2023 war eine Rekordspielzeit. Dabei wurde nicht nur der Gesamtrekord aus der Saison 2013/2014 gebrochen, auch der Zuschauer*innenrekord für ein Spiel wurde mehrfach verbessert. Den neuen Spitzenwert von 38.365 Fans stellte der 1. FC Köln bei der Partie gegen Eintracht Frankfurt im Rhein- EnergieSTADION auf. RheinEnergieSTADION 1. FC Köln vs. Eintracht Frankfurt 38.365 Fans Deutsche Bank Park Eintracht Frankfurt vs. FC Bayern München 23.200 Fans Volkswagen Arena VfL Wolfsburg vs. FC Bayern München 21.287 Fans TOP 3 HIGHLIGHT-SPIELE SPIELBETRIEB 34 Ø 2.723 ZUSCHAUER*INNEN pro Spiel

Mit durchschnittlich 5.827 Zuschauer*innen führen die Frankfurterinnen das Ranking an, beflügelt von den beiden Highlight-Spielen gegen den FC Bayern München und den VfL Wolfsburg mit insgesamt über 40.000 Besucher*innen im Deutsche Bank Park. Dahinter folgen der VfL Wolfsburg (5.751) sowie der 1. FC Köln (5.391). Platz Club Gesamt Zuschauer*innen Durchschnitt Heimspiele 1. Eintracht Frankfurt 64.093 5.827 2. VfL Wolfsburg 63.256 5.751 3. 1. FC Köln 59.306 5.391 4. SV Werder Bremen 33.293 3.027 5. SC Freiburg 25.864 2.351 6. FC Bayern München 23.706 2.155 7. SGS Essen 21.701 1.973 8. TSG 1899 Hoffenheim 17.883 1.626 9. SV Meppen 17.033 1.548 10. 1. FFC Turbine Potsdam 14.053 1.278 11. MSV Duisburg 10.117 920 12. Bayer 04 Leverkusen 9.099 827 GESAMT 359.404 2.723 Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 35

GESAMTÜBERSICHT 2022/2023 ZUSCHAUER*INNENENTWICKLUNG 400.000 300.000 200.000 100.000 0 GESAMTZUSCHAUER*INNEN 2016/2017 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 11.586 106.420 86.099 109.904 124.899 359.404 111.895 Einschränkungen (COVID 19) 2016/2017 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 ZUSCHAUER*INNEN-DURCHSCHNITT 3.000 2.000 1.000 0 892 341 916 833 946 2.723 848 Einschränkungen (COVID 19) SPIELBETRIEB 36

37 Saki Kumagai (FC Bayern München).

GESAMTÜBERSICHT 2022/2023 ZUSCHAUER*INNENENTWICKLUNG Im europäischen Vergleich steht die Frauen-Bundesliga ebenfalls sehr gut da. Hinter der englischen „Barclays Women‘s Super League“ (710.257 Zuschauer*innen, 5.381 im Schnitt) liegt die deutsche Liga auf Rang zwei, vor der „Liga F“ aus Spanien und der französischen „Division 1“. Trotz der höheren Anzahl an Spielen in Spanien (240 gegenüber 132) lässt die Frauen- Bundesliga die Liga F sogar bei der Gesamt-Zuschauer*innenzahl hinter sich. INTERNATIONALER VERGLEICH DURCHSCHNITT 5.381 2.723 1.398 955 GESAMT 710.257 (132 Spiele) 359.404 (132 Spiele) 335.527 (240 Spiele) 126.071 (132 Spiele) SPIELBETRIEB 38 Weronika Zawistowska (1. FC Köln) im Duell mit Emilie Henriksen (MSV Duisburg).

Bei den Highlight-Spielen reiht sich das deutsche Rekordspiel ebenfalls nur hinter England ein: 47.367 Fans besuchten das Londoner Duell zwischen dem FC Arsenal und Tottenham Hotspur im Emirates Stadion. Der spanische Höchstwert von 24.107 Zuschauer*innen stammt aus der Partie Atlético Madrid gegen den FC Barcelona im Cívitas Metropolitano, 18.876 Menschen sahen in Frankreich das Spiel Paris Saint-Germain gegen Olympique Lyon im Parc des Princes. Insgesamt stehen sechs Frauen-Bundesligaspiele unter den 20 meistbesuchten Ligapartien in Europa. Ranking Spiel Land Zuschauer*innen 1. FC Arsenal – Tottenham Hotspur England 47.367 2. FC Arsenal – FC Chelsea England 46.881 3. Manchester City – Manchester Untited England 44.259 4. FC Arsenal – Manchester United England 40.604 5. 1. FC Köln – Eintracht Frankfurt Deutschland 38.365 6. FC Chelsea – Tottenham Hotspur England 38.350 7. Manchester United – Aston Villa England 30.196 8. Manchester United – West Ham United England 27.919 9. FC Liverpool – FC Everton England 27.574 10. Atlético Madrid – FC Barcelona Spanien 24.107 11. Eintracht Frankfurt – FC Bayern München Deutschland 23.200 12. Athletic Bilbao – Real Sociedad San Sebastián Spanien 22.412 13. FC Everton – FC Liverpool England 22.161 14. Tottenham Hotspur – Manchester United England 21.940 15. VfL Wolfsburg – FC Bayern München Deutschland 21.287 16. SV Werder Bremen – SC Freiburg Deutschland 20.417 17. Paris Saint–Germain – Olympique Lyon Frankreich 18.876 18. Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg Deutschland 17.800 19. VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt Deutschland 14.027 20. Olympique Lyon – Paris Saint–Germain Frankreich 13.400 Quelle: ESPN (https://www.espn.co.uk/) Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 39

DER EFFEKT DER EUROPA- MEISTERSCHAFT UND HIGHLIGHT- SPIELE ALS FAN-MAGNET: DIE ERGEBNISSE DER ZUSCHAUER*INNENBEFRAGUNG Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat in der vergangenen Saison 2022/2023 eine Zuschauer*innenbefragung in der Frauen-Bundesliga, beim DFB-Pokalfinale der Frauen und bei zwei Frauen-Länderspielen durchgeführt. Die Befragung ist eine konkrete Maßnahme, welche in die Umsetzung der Ziele in der vom DFB erarbeiteten Strategie „Frauen im Fußball FF27>>“ einzahlt. Übergeordnete Ziele der Strategie sind unter anderem, die Sichtbarkeit signifikant zu erhöhen, sportliche Erfolge zu erzielen und mehr Frauen und Mädchen für eine Laufbahn im Fußball zu begeistern. 38.365 Fans beim Rekordspiel im RheinEnergieSTADION. SPIELBETRIEB 40 FRAUEN IM FUSSBALL FF27>>

Durch die Erhebung soll das Verständnis der Fans bei den Vereinen der Frauen-Bundesliga und beim DFB gesteigert, Bedürfnisse und Erwartungen der Fans aufgegriffen und das Zuschauer*innerwachstum weiter angetrieben werden. In enger Zusammenarbeit mit der internationalen Sportmarketingagentur Two Circles wurden verschiedene Analysen durchgeführt und die Umfrage anschließend ausgewertet. In 18 Spielen wurden rund 11.000 Zuschauer*innen zu ihren Bedürfnissen und Erwartungen befragt. Die demographischen und verhaltensbezogenen Ergebnisse bieten einen Mehrwert für die nachhaltige Weiterentwicklung im Frauenfußball. Die untersuchten Spiele zeigen, dass die Spiele über die Gesamtheit ein vorwiegend weibliches Publikum anziehen (58%), das im Schnitt im Vergleich zum Männerfußball jünger ist. Dabei bilden 18- bis 29-Jährige den Großteil der Befragten ab. Sjoeke Nüsken (Eintracht Frankfurt) nimmt sich Zeit für ihre Fans. Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 41

Über die Gesamtheit der untersuchten Spiele haben 4.405 Fans (42%) der rund 11.000 Befragten angegeben, zum ersten Mal ein Frauenfußballspiel zu besuchen. Hochgerechnet auf die Zuschauer*innenzahlen der Spiele entspricht das rund 63.000 Erstbesucher*innen (First Timer) bei den 18 untersuchten Spielen. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem die vergangene UEFA-FußballEuropameisterschaft der Frauen 2022: Die Frauen-Bundesliga konnte das gesteigerte Interesse am Frauenfußball nach der Europameisterschaft auffangen: 65% geben an, dass die Frauen-EM 2022 das Interesse gesteigert hat. Doch auch generell ist das Interesse am Frauenfußball sehr hoch: 96% der Teilnehmer*innen geben an, entweder sehr interessiert (68%) oder interessiert zu sein (28%). DER EFFEKT DER EUROPAMEISTERSCHAFT SPIELBETRIEB 42 HAT DIE WEURO22 DAS INTERESSE GESTEIGERT? FIRST TIMER* RETURNEES REGULARS CORES GRUNDGESAMTHEIT Ja Nein N = 5.818** 66 % 34 % 70 % 30 % 63 % 37 % 52 % 48 % 65 % 35 % * First Timer (besuchen ein Spiel pro Saison), Returnees (besuchen zwei bis drei Spiele pro Saison), Regulars (besuchen vier bis zehn Spiele der Saison), Cores (besuchen zehn Spiele oder mehr) ** Bezieht sich auf die Befragung in der Frauen-Bundesliga INTERESSE AM FRAUENFUSSBALL FIRST TIMER* RETURNEES REGULARS CORES GRUNDGESAMTHEIT Interessiert Weniger interessiert Sehr interessiert N = 5.819** ← 10 % 51 % 39 % ← 2 % 36 % 62 % 21 % 79 % 6 % 94 % ← 4 % 28 % 68 %

Mit verantwortlich für das erhöhte Interesse und die gestiegenen Zuschauer*innenzahlen ist das gemeinsam mit den Vereinsvertreter*innen der Frauen-Bundesliga erarbeitete Highlight-Spiel-Konzept, bei dem die Vereine zu ihren Liga- und Pokalspielen in die Stadien der Herrenmannschaften ziehen. Auch die Einführung des Ticketportals fbl.tickets sowie diverse vom DFB initiierte Social-Media-Maßnahmen zur Bewerbung der Highlight-Spiele haben einen großen Anteil an der gestiegenen Sichtbarkeit. Der Anteil von Erstbesucher*innen ist bei Highlight-Spielen mit 39% deutlich höher als der bei regulären Ligaspielen (20%). Zudem erschließen sich dadurch neue Zielgruppen: Besuchende von Highlight-Spielen sind tendenziell männlicher und älter. Besonders Länderspiele ziehen viele neue Fans an. Der Anteil von First Timern bei Länderspielen liegt mit 68% deutlich über den Werten anderer Wettbewerbe. Über alle Wettbewerbe hinweg sind eine familienfreundliche Atmosphäre (5,1 von 6)*, Sicherheit (5,7 von 6) und unkomplizierte Abläufe – von der Verfügbarkeit von ÖPNV (5,3 von 6) bis zu den Sicherheitskontrollen (5,3 von 6) – gewünscht. Fans gefällt das Stadionerlebnis. In allen Wettbewerben bewerten die Fans den Stadionbesuch überwiegend als gut oder sehr gut. Besonders zufrieden sind Besucher*innen von Highlight-Spielen, die mit 62% als sehr gut bewertet werden, was zu einem Zufriedenheitswert von 4,6 von 5 führt. * Abfrage: 1-6, wobei 6 = hohes Interesse. HIGHLIGHT-SPIELE ALS ZUSCHAUER*INNEN-MAGNET 43 TICKET- PORTAL AUF DFB.DE

Um im europäischen Frauenfußball weiterhin auf der Euphorie- und Aufmerksamkeitswelle zu reiten, bedarf es neben fanfreundlichen, nachhaltigen Maßnahmen auch effektive Investitionen. Die Studie unterstreicht: Digitale, datenbasierte Marketingstrategien, authentische Fanerlebnisse und flexible Ticketangebote sind in Verbindung mit den Highlight-Spielen wirksame Mittel zur Anziehung neuer Fansegmente und Weiterentwicklung des Stadionerlebnisses im Frauenfußball. Zahlreiche Fans nutzten vor allem Instagram (31%), um sich über die Spiele zu informieren. Darüber hinaus tragen Fanerlebnisse dazu bei, die Fanbindung zu fördern: 68% haben großes Interesse daran, in Interaktionen mit Spielerinnen zu treten, 80% äußern Interesse an Fanartikeln der Frauen-Bundesliga. Um neue Zielgruppen für den Frauenfußball zu gewinnen, ist den Befragten zudem wichtig, das Ticketing über die digitalen Kanäle einfach zu gestalten und die Partien über leicht zugängliche Plattformen – wie im Fernsehen – zu übertragen. 83% der Befragten verfolgen die Spiele der FrauenBundesliga im TV, die meisten davon über öffentlich-rechtliche Kanäle. Die Befragten bewerten angemessene Ticketpreise mit 5,3 von 6 Punkten als überdurchschnittlich wichtig. Darüber hinaus sind digitale Kanäle mit deutlichem Abstand am wichtigsten beim Kauf von Tickets (5,1 von 6). AUTHENTISCHE FANERLEBNISSE IM STADION DER FANS haben großes oder sehr großes Interesse an Fan-Erlebnissen, z. B. der Interaktion mit Spielerinnen 68 % Maria Luisa Grohs (FC Bayern München) beim gemeinsamen Selfie mit den Fans. SPIELBETRIEB 44

1. Instagram (31 %) 2. Vereins-Newsletter (19 %) 3. Vereins-App (16 %) TOP 3 WIE BIST DU AUF DAS SPIEL AUFMERKSAM GEWORDEN? Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 45 INTERESSE AN FANARTIKELN DER FRAUEN-BUNDESLIGA Ja Nein 20 % Interesse Fanartikel Nein Ja 80 % N = 2.653

Deutsche Meisterinnen FC BAYERN MÜNCHEN 67 Treffer, acht Gegentore und 59 Punkte – mit den Zahlen sicherte sich der FC Bayern München zum fünften Mal in seiner Vereinsgeschichte den Deutschen Meistertitel. Damit haben die Münchnerinnen einen Titel weniger als der 1. FFC Turbine Potsdam (6). Sieben Meisterschaften in der Liga gelangen dem 1. FFC Frankfurt (jetzt Eintracht) und dem VfL Wolfsburg.

MEDIEN SAISON 2022/2023 Eintracht Frankfurt zu Gast im RheinEnergieSTADION beim 1. FC Köln. 48

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023

MEDIEN Rund 82 Stunden wurde über Spiele der Frauen-Bundesliga berichtet: Im Vergleich zur Vorsaison bedeutet das einen Zuwachs von knapp zehn Stunden (+ 14 %). Am meisten berichtete mit 38 Stunden Eurosport. Auch Reichweite und Marktanteil steigen im Zeitverlauf weiter an: Pro Live-Spiel kommt es zu einem Reichweitenwachstum auf durchschnittlich 240.000 Zuschauer*innen, das ergibt eine Steigerung von 51 % (2021/2022: 160.000). Eine positive Entwicklung im Vergleich zur Vorsaison konnte auch bei den Spielen auf Eurosport festgestellt werden: + 36 % Reichweite und + 34 % Marktanteil. TV-BERICHTERSTATTUNG 50

Quelle: Intelligent Research in Sponsoring GmbH 38:18:18 9:01:59 7:11:14 7:06:06 6:43:20 3:42:17 2:35:31 2:08:50 1:19:45 1:19:37 2:43:46 Sonstige KUMULIERTE BEITRAGSDAUER NACH SENDERN in Stunden TOTAL 82:10 STUNDEN Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 51

52 Ø MARKTANTEIL PRO LIVE-SPIEL ZEITREIHE (in %) + 55 %↑ + 33 %↑ 1,50 1,00 0,50 0,00 0,73 2020 / 2021 2021 / 2022 2022 / 2023 1,50 0,97 Ø REICHWEITE PRO LIVE-SPIEL ZEITREIHE (in Mio.) Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; Marktstandard: TV, Zuschauer ab 3 Jahren. MEDIEN + 7 % ↑ 0,25 0,20 0,15 0,10 0,00 0,15 2020 / 2021 2021 / 2022 2022 / 2023 0,24 0,16 + 51 %↑

TOTAL 2.879,13 Mio. Greta Stegemann (SC Freiburg). Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 53 Quelle: Intelligent Research in Sponsoring GmbH 650,16 (+3%*) TV WERBETRÄGERKONTAKTE (in Mio.) 1.297,31 (+75%*) 481,68 (+38%*) * im Vgl. zur Vorsaison 2021/2022 Das Erste Eurosport 1 ZDF übrige TV-Kanäle 449,99 (+216%*) TV WerbetrKontakte ZDF Eurosport 1 Das Erste Übrige TV Channels

MEDIEN 54 Im Schnitt 240.000 Zuschauer*innen verfolgten die insgesamt 28 Live-Spiele der Frauen-Bundesliga in der Spielzeit 2022/2023. Im Vergleich zur Vorsaison, bei der rund 160.000 Zuschauende die Partien live im Free-TV sahen, hat damit eine Steigerung von 51% stattgefunden. Die Top Live-Reichweite hatte das Spitzenspiel zwischen den Meisterinnen aus München und den Tabellenzweiten aus Wolfsburg. Das Verfolgerduell zwischen den Münchnerinnen und den Wölfinnen erreichte in der ARD 1,83 Mio. Zuschauende, auf Platz zwei liegt die Partie zwischen Wolfsburg und Hoffenheim, die im „Ersten“ auf eine Quote von DIE FRAUEN-BUNDESLIGA IM TV-VERGLEICH 1,41 Mio. Zuschauer*innen kommt. Die beiden Live-Spiele in der ARD waren für knapp 50 % der kumulierten Reichweite (6,73 Mio.) verantwortlich und stellen somit einen wichtigen Bestandteil in der Reichweitensteigerung dar. Zum Vergleich: In der Vorsaison 2021/2022 lag die Top-Quote (ebenfalls ARD) bei 1,52 Mio. (Bayern München vs. TSG Hoffenheim). MagentaSport übertrug alle 132 Spiele live. Daten der Saison 2022/2023 wurden vom Sender nicht veröffentlicht. Bayern – Wolfsburg Spieltag 16 1,83 MIO.

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 55 Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; 16.09.2022-28.05.2023, Marktstandard: TV, Zuschauer ab 3 Jahren 16 2 5 22 20 TOP 5 DER LIVESPIELE IM FREE-TV in Mio. 1. 2. 3. 4. 5. Spiel Spieltag Einschaltquote in Mio. Sender 1,83 1,83 1,41 1,41 0,22 0,29 0,51 0,24 0,24 0,17 0,07 0,24

MEDIEN 56 BENCHMARKANALYSE – FREE-TV LIVE BERICHTERSTATTUNG – SPORTLIGEN IM VERGLEICH Live-Spiele 28 5 39 28 28 57 Sender Kumulierte TV-Reichweite (Mio.) 6,73 2,08 2,07 1,5 1,65 28,6 Durchschnittl. Reichweite pro Spiel (Mio.) 0,24 0,42 0,05 0,05 0,06 0,5 Durchschnittl. Marktanteil pro Spiel 1,5 % 2,5 % 0,3 % 0,4 % 0,3 % 3,7 % Top- Übertragung 1,83 Mio. TV-Zuschauer 10,3 % Marktanteil 1,35 Mio. TV-Zuschauer 7,2 % Marktanteil 0,14 Mio. TV-Zuschauer 0,6 % Marktanteil 0,09 Mio. TV-Zuschauer 0,7 % Marktanteil 0,17 Mio. TV-Zuschauer 0,9% Marktanteil 1,43 Mio. TV-Zuschauer 8,6 % Marktanteil BW RP * Bei Exkludieren der Live-Spiele, die in der ARD übertragen wurden, erzielte die HBL eine durchschnittliche Reichweite von 0,18 Mio. (FBL: 0,17 Mio.) und einen Marktanteil von 1,3% (FBL: 1,1%). Weitere Medienpartner (Pay): Magenta Sport (FBL, BBL, DEL), Sky (HBL), DAZN (NFL) Damen + 51 %↑ - 25 %↑ + 11 %↑ - 7 % ↑ - 35 %↑

Franziska Harsch (TSG 1899 Hoffenheim) und Franziska Kett (FC Bayern München). Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 57 Im Vergleich zur Vorsaison blieb die Anzahl der Live-Übertragungen im linearen TV konstant. Dafür konnte ein signifikantes Reichweitenwachstum auf durchschnittlich 240.000 Zuschauer*innen pro Live-Spiel festgestellt werden, das auch im Benchmark mit anderen Ligen positiv hervorsticht. Das macht eine Steigerung von 51% aus (2021/2022: 160.000). Somit liegt die Frauen-Bundesliga erneut deutlich vor der Basketball Bundesliga BBL (50.000 Zuschauer*innen), der Deutschen Eishockey Liga DEL (50.000) und der Volleyball Bundesliga der Frauen VBL (60.000) und rückt weiter näher an die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga (420.000) und die NFL (500.000) heran.

MEDIEN 58 4.000 3.000 2.000 1.000 0 8.000 6.000 4.000 2.000 0 ANZAHL PRINTARTIKEL 5.296 2020 / 2021 2021 / 2022 2022 / 2023 6.582 5.453 WERBETRÄGERKONTAKTE (in Mio.) 2.924,97 2020 / 2021 2021 / 2022 2022 / 2023 3.585,98 2.935,66 DIE FRAUEN-BUNDESLIGA IN PRINT- UND ONLINEMEDIEN + 22 %↑ + 1 % ↑ + 21 %↑ + 3 % ↑ Quelle: Intelligent Research in Sponsoring GmbH

Verena Hanshaw (Eintracht Frankfurt). Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 59 In der Saison 2022/2023 erschienen 6.582 Artikel über die Frauen-Bundesliga in den Printmedien. Im Vergleich zur Vorsaison (5.453 Artikel) ergibt das eine Steigerung von 21%. Das bedeutet eine kumulierte Reichweite von knapp 2,6 Milliarden (2021/2022: 2,2 Mrd.). Dieser Anstieg ist vor allem durch eine steigende Berichterstattung in deutschlandweit erscheinenden Publikationen, wie beispielsweise „BILD“ und „BILD am Sonntag“ (+28 Artikel), zurückzuführen. Printmedien wie Kicker, Sport Bild und WAZ waren zusammen für 27% der gesamten Werbeträgerkontakte verantwortlich, während regionale Tageszeitungen wie Ruhr-Nachrichten, Frankfurter Neue Presse und die Badische Zeitung die meisten Artikel veröffentlichten. Die Werbeträgerkontakte wuchsen im Betrachtungszeitraum um 22% auf fast 3,6 Mrd. PRINT-MEDIEN

Saskia Matheis (SV Werder Bremen) und Vivien Endemann (SGS Essen). DIE FRAUEN-BUNDESLIGA IN PRINT- UND ONLINEMEDIEN MEDIEN 60 In der Saison 2022/2023 wurden 23.201 Artikel zur Frauen-Bundesliga veröffentlicht. Im Vergleich zur Vorsaison 2021/2022 steigt die Anzahl der Artikel um 44% (2021/2022: 16.125 Artikel). Auch die kumulierte Reichweite steigt im Vergleich zur Vorsaison um 59% (1,6 Mrd.) auf 4,3 Mrd. Die zentralen Themen der Online-Berichterstattung waren der Abstieg von Turbine Potsdam, der Meisterschaftskampf zwischen Bayern München und dem VfL Wolfsburg, sowie der Zuschauer*innenrekord in Köln. 45% aller Werbeträgerkontakte wurden in der Saison 2022/2023 durch Online-Webseiten erzielt. Dies entspricht einer Steigerung des Anteils am crossmedialen Gesamtwert um zwölf Prozentpunkte. Sowohl die Berichterstattung auf allgemeinen Nachrichtenportalen (43% mehr Artikel) als auch auf Sport- (+37%) und fußballspezifischen Webseiten (+52%) stieg deutlich an. Die Werbeträgerkontakte wuchsen im Betrachtungszeitraum um 120% auf über 5,2 Mrd. ONLINE-MEDIEN

25.000 20.000 15.000 10.000 5000 0 ANZAHL ONLINEARTIKEL 16.638 2020 / 2021 2021 / 2022 2022 / 2023 23.201 16.125 + 44 %↑ - 3 % ↑ 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 WERBETRÄGERKONTAKTE (in Mio.) 2.415,52 2020 / 2021 2021 / 2022 2022 / 2023 5.212,05 2.365,65 + 120 %↑ - 2 % ↑ Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 61 Quelle: Intelligent Research in Sponsoring GmbH

62 DIGITALE FRAUEN-BUNDESLIGA SAISON-ENTWICKLUNG 2022/2023 NACH SOCIAL-MEDIA-PLATZIERUNG ↑Aufsteiger 21/22 ↑Absteiger 22/23 Platz Liga / Club Social Media Community Entwicklung Prozentuales Wachstum in 22/23 Facebook Instagram Twitter/X YouTube TikTok Gesamtzahl am 30.6.23 1. FC Bayern München 397.692 7,97% 54.976 286.131 38.200 8.244 10.141 5.387.484 2. VfL Wolfsburg 62.282 42,17% 7.566 48.246 6.470 0 0 209.958 3. Eintracht Frankfurt 33.199 51,40% 3.171 20.450 9.578 0 0 97.793 4. Werder Bremen 9.222 14,63% 890 7.094 1.238 0 0 72.250 5. 1. FFC Turbine Potsdam 3.847 7,92% 785 2.589 444 29 0 52.438 6. SC Freiburg 10.594 35,82% 2.927 7.667 0 0 0 40.172 7. TSG 1899 Hoffenheim 5.193 15,57% 995 3.812 326 60 0 38.552 8. Bayer 04 Leverkusen 8.166 51,21% 0 8.166 0 0 0 24.111 9. 1. FC Köln 10.466 82,87% 0 10.466 0 0 0 23.096 10. SGS Essen 2.460 12,03% 610 1.816 34 0 0 22.904 11. MSV Duisburg 2.542 23,25% 30 2.512 0 0 0 13.475 12. SV Meppen 2.970 36,30% 1.074 1.896 0 0 0 11.152 Frauen-Bundesliga (DFB-Kanäle) 19.201 13,96% 1.648 17.553 0 0 0 156.730 Wachstum der Frauen-Bundesliga in der Saison 22/23 567.834 30,39% 74.672 418.398 56.290 8.333 10.141 PLATTFORM-VERTEILUNG beim WACHSTUM 13,15% 73,68% 9,91% 1,47% 1,79% ↑ ↑ ↑ Saison-Entwicklung der Frauen-Bundesliga vom 1.7.22 bis zum 30.6.23 Quelle: RESULT Sports ↑ MEDIEN

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 63 Die offiziellen Kanäle der Frauen-Bundesliga und ihrer zwölf Clubs brachten es zum Saison- ende auf 6,15 Millionen Follower*innen – das waren 567.834 mehr als zu Beginn der Spielzeit. Dabei konnten alle Vereine auf ihren jeweiligen Kanälen einen Zuwachs verzeichnen. Die digitale Nummer eins ist der FC Bayern München mit ca. 5,39 Millionen Follower*innen auf seinen Social-Media-Kanälen. Damit liegt der Deutsche Meister mit großem Abstand vorne, die übrigen elf Vereine kommen gemeinsam auf etwa 763.000 Fans in den sozialen Medien. Das größte Social-Wachstum verzeichnete ebenfalls der FC Bayern, der mit insgesamt fast 400.000 neuen Follower*innen mehr Fans dazugewonnen hat als jeder andere Club. Das größte prozentuale Plus liegt beim 1. FC Köln, der seine Follower*innenschaft um fast 83 Prozent steigern konnte. Ebenfalls ein starker Anstieg gelang Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen (jeweils 51 Prozent). Die Leverkusenerinnen sind neben dem Lokalrivalen aus Köln der einzige Club, der lediglich einen eigenen Instagram-Kanal bespielt. Dies ist dementsprechend auch die einzige Plattform, auf dem jeder FrauenBundesliga-Club vertreten war. Dahinter folgt Facebook mit zehn von zwölf Vereinen, gefolgt von Twitter/X (7) und YouTube (3). Der FC Bayern betreibt zudem als einziger Bundesligist einen TikTok-Kanal. Hervorzuheben ist, dass nur die Kanäle betrachtet wurden, die ausschließlich für das Frauenteam genutzt werden. Gemeinsam genutzte Accounts, wie beispielsweise der YouTube-Kanal des VfL Wolfsburg finden keine Erwähnung. Bei fast allen Bundesligisten ist Instagram der reichweitenstärkste Kanal, auch bei den offiziellen Accounts der Liga selbst liegt diese Plattform vorne. Lediglich Meister Bayern und Absteiger Potsdam haben mehr Fans auf Facebook. Insgesamt stieg die Follower*innenzahl der Liga-Kanäle bei Facebook und Instagram um knapp 14 Prozent auf über 156.000. Darüber hinaus ist die Frauen-Bundesliga über den DFB auch auf YouTube, Twitter/X und TikTok mit Content vertreten, allerdings nicht im Rahmen eines eigenen Liga-Auftritts.

erreichte das Spiel FC Bayern München gegen VfL Wolfsburg im „Ersten“, das auch die meistverfolgte Begegnung der Saison war. Der Marktanteil betrug 10,3%. 1,83 MIO. ZUSCHAUER*INNEN + 0,31 Mio. ↑ 64 MEDIENZAHLEN IM ÜBERBLICK SAISON 2022/2023 berichteten bundesweit in den Print-, Online- und Social Media-Medien über die Vereine und ihre Spielerinnen. 30.432 ARTIKEL + 36 %↑

verfolgten im Durchschnitt die Free-TV-Spiele in der Saison 2022 / 2023. 240.000 ZUSCHAUER*INNEN + 51 %↑ 65 Follower*innen haben die offiziellen Kanäle der Frauen-Bundesliga und ihrer zwölf Clubs – das waren 567.834 mehr als zu Beginn der Spielzeit. 6,15 MILLIONEN

FINANZEN SAISON 2022/2023

Im Kapitel „Finanzen“ werden die Durchschnittswerte der Clubs der Frauen-Bundesliga ausgewertet. Die Auswertung der Gewinn- und Verlustrechnung bezieht sich stets auf alle zwölf Clubs der Liga und ist saisonbezogen. Bilanzdaten liegen hingegen nur von den Clubs vor, die nicht parallel an einem Lizenzierungs- und/oder Zulassungsverfahren der ersten drei Männer-Ligen teilnehmen. Auf eine Darstellung der Bilanzdaten wird auf Grund mangelnder Aussagekraft für die gesamte Liga und möglicher Rückschlüsse auf einzelne Vereinswerte wie schon im Vorjahr verzichtet. Das durchschnittliche Eigenkapital der betreffenden Clubs ist wie in den vorherigen Jahren weiterhin positiv. Die durchschnittlichen Verbindlichkeiten sind leicht gesunken und befinden sich auf einem moderaten Niveau. Erstmals seit Veröffentlichung des Saisonreports muss auf die detaillierte Betrachtung der Clubs, die nicht bereits parallel über die 1. Männer-Mannschaft das Lizenzierungs- beziehungsweise Zulassungsverfahren in Bundesliga, 2. Bundesliga oder 3. Liga durchlaufen, im Vergleich zur anderen Gruppe verzichtet werden. Grund hierfür ist, dass sich in der Spielzeit 2022/2023 mit der SGS Essen und dem 1. FFC Turbine Potsdam lediglich zwei Clubs in dieser Betrachtung wiederfinden würden und somit Rückschlüsse auf einzelne Clubwerte möglich wären. Jubel bei den Spielerinnen des FC Bayern München. Reena Wichmann (SV Werder Bremen) und Martyna Wiankowska (1. FFC Turbine Potsdam). 67

Lara Marti (Bayer 04 Leverkusen) im Duell mit Lea Schüller (FC Bayern München). 68 Neben den erneut hohen Werbeerträgen sind insbesondere die zusätzlichen Erträge aus der UEFA Women’s Champions League mitverantwortlich für den neuen Höchstwert. FINANZEN Das deutliche Wachstum der Erträge hat sich in beeindruckender Form fortgesetzt. Die Summe der Erträge aller Clubs der FrauenBundesliga in der Spielzeit 2022/2023 liegt mit fast 25 Mio. € auf einem neuen Höchstwert. Dies bedeutet mehr als zwei Mio. € durchschnittliche Erträge pro Club. Innerhalb von fünf Spielzeiten hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt. ERTRÄGE ENTWICKLUNG ERTRÄGE PRO CLUB IN T€ 2.250 2.000 1.750 1.500 1.250 1.000 750 500 250 0 1.003 2.011 1.212 1.001 1.315 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 332 223 388 58 500 288 920 303 318 114 513 58 422 244 678 76 387 161 754 13 445 113 587 67 1.420 Mediale Verwertung Spielertrag Werbung Sonstiger Ertrag + 100 % 2017–2023

Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 69 ERTRÄGE 2022/2023 PRO CLUB IN T€ Spielertrag Werbung Mediale Verwertung Sonstiger Ertrag Erträge ist pro Klub 2023 Sonstiger Ertrag Mediale Verwertung Werbung Spielertrag 303 (15,1 %) 920 (45,7 %) 288 (14,3 %) 500 (24,9 %) Die Werbeerträge machen mit 46 % weiterhin den größten Anteil am Ertrags-Mix aus. Mit durchschnittlichen Erträgen von mehr als 900.000 € pro Club konnte auch hier ein neuer Höchstwert verzeichnet werden. In diesem Wert spiegeln sich auch die Erträge aus der Zentralvermarktung und den damit verbundenen Partnern der Frauen-Bundesliga wider. Bei vielen Lizenz-Clubs bestehen gemeinsame Sponsoren-Verträge für den Männer- und Frauen-Bereich und diese werden in vielen Fällen nicht oder nicht vollumfänglich in den Finanzdaten des Frauen-Bereichs abgebildet. Daher ist zu erwarten, dass die Erträge in diesem Bereich in der Realität noch deutlich höher liegen. Sowohl das generell gestiegene Interesse an den Spielen der Frauen-Bundesliga als auch die Durchführung von diversen Highlight-Spielen haben zu einem neuen Zuschauer*innenrekord geführt: In der Spielzeit 2022/2023 haben insgesamt 359.404 Fans die Spiele live im Stadion verfolgt, im Durchschnitt pro Spiel also 2.723 Zuschauer*innen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch deutlich in den Spielerträgen wider: Mit durchschnittlichen Erträgen pro Club i. H. v. 303.000 € konnte ein neuer Rekordwert erzielt werden. Zu berücksichtigen ist hier, dass analog der Vorsaisons auch die Erträge, die im Rahmen der Teilnahme an der UEFA Women’s Champions League erzielt werden, inkludiert sind.

70 AUFWENDUNGEN Mit durchschnittlichen Gesamtaufwendungen von fast 3,8 Mio. € ist erneut ein neuer Höchstwert zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Gesamtaufwendungen der zwölf Clubs der Frauen-Bundesliga sind gegenüber der Vorsaison damit noch einENTWICKLUNG AUFWENDUNGEN PRO CLUB IN T€ Personalaufwand Handel & Verwaltung Frauen II/Mädchen Personalaufwand Spielbetrieb Spielbetrieb Sonstiger Aufwand 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 1.927 1.986 2.138 2.468 2.936 3.788 337 179 599 270 157 2.036 73 293 1.045 727 305 197 65 287 1.132 343 198 77 330 1.190 543 180 96 300 1.349 520 205 87 488 1.636 mal um fast 900.000 € gestiegen. Der schon in den letzten Saison deutlich erkennbare Trend, dass auf allen Ebenen und über alle Clubs hinweg deutlich mehr in den Frauen- und Mädchenfußball investiert wird, setzt sich weiter fort. FINANZEN

Marina Hegering (VfL Wolfsburg).

72 AUFWENDUNGEN 2022/2023 PRO CLUB IN T€ Personalaufwand Spielbetrieb 2.036 (53,7 %) Aufwendungen pro Klub 2022/2023 Frauen-BULI Sonstiger Aufwand Frauen 2 / Mädchen Spielbetrieb Personalaufwand Handel & Verwaltung Personalaufwandsquote Personalaufwand Spielbetrieb Sonstiger Aufwand 599 (15,9 %) Frauen II / Mädchen 270 (7,1 %) Spielbetrieb 727 (19,2 %) Personalaufwand Handel & Verwaltung 157 (4,1 %) Sämtliche Aufwandspositionen haben sich im Vergleich zur Saison 2021/2022 gesteigert – ein Beleg für die weiter fortschreitende Professionalisierung auf allen Ebenen. So zeigen sich die Auswirkungen der Highlight-Spiele nicht nur auf der Ertrags-, sondern mit Blick auf die gestiegenen Aufwendungen im Bereich Spielbetrieb auch auf der Aufwandsseite. Der Personalaufwand Spielbetrieb macht mit einem Anteil von fast 54 % weiterhin den größten Anteil am Aufwands-Mix aus. FINANZEN

Mandy Islacker (1. FC Köln) Saisonreport Frauen-Bundesliga 2022/2023 73 Mit durchschnittlichen Aufwendungen von mehr als zwei Mio. € für das Personal Spielbetrieb wurde erneut ein neuer Rekordwert erreicht. Innerhalb von fünf Spielzeiten hat sich dieser Wert um fast 95 % gesteigert. Ein Beleg für die stetige Professionalisierung der Spielerinnen. Zwar besteht zwischen den einzelnen Clubs teils eine große Heterogenität, aber in allen Vereinen ist eine deutliche Steigerung der Spielerinnengehälter zu verzeichnen. Zudem zeigt sich auch, dass eine deutliche Professionalisierung der sportlichen Teams hinter den Teams erfolgt (z. B. Co-Trainer*innen und medizinische Betreuung). Die Weiterentwicklung in diesem Bereich zeigt sich auch mit Blick auf die Zulassungskriterien, welche für die Spielzeit 2024/2025 nochmals angehoben werden. So muss zukünftig u. a. nachgewiesen werden, dass ein*e Physiotherapeut*in in Vollzeit tätig ist. ENTWICKLUNG PERSONALAUFWAND SPIELBETRIEB PRO CLUB IN T€ 1.636 2.200 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 2017/2018 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2021/2022 2022/2023 1.349 2.036 1.045 1.132 1.190 + 95 % 2017–2023

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