Werder-Kapitän Engelhardt: "Immer wieder Etappenziele gesetzt"

Johannes Eggestein (eigener Profikader), Niklas Schmidt (an den VfL Osnabrück ausgeliehen), Thore Jacobsen (1. FC Magdeburg) oder Jannes Vollert (an den Halleschen FC verliehen) sind nur einige Namen aus dem Kader der Saison 2015/2016 in der A-Junioren-Bundesliga, als sich die U 19 des SV Werder Bremen zuletzt den Sieg in der Staffel Nord/Nordost sichern konnte.

Auch aus der aktuellen Mannschaft von U 19-Trainer Marco Grote werden sich vermutlich einige Spieler der Grün-Weißen im Profibereich etablieren. Mit 50 Punkten aus 20 Spielen (Quotient: 2,5) setzten sich die Bremer in der inzwischen abgebrochenen Saison gegen die Verfolger Hertha BSC (2,31), VfL Wolfsburg (2,3) und 1. FC Union Berlin (2,22) durch.

"Es ist schon sehr schade, dass die Saison durch die Corona-Pandemie ein vorzeitiges Ende gefunden hat", sagt Bremens U 19-Kapitän Yannik Engelhardt im Gespräch mit DFB.de. "Die sechs ausstehenden Partien in der Liga und vor allem die mögliche Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft wären noch einmal Highlights für unser Team gewesen. Dennoch freuen wir uns über den Titel in der Staffel Nord/Nordost."

Mit dem starken Abschneiden hat der SV Werder den zweiten Tabellenplatz aus der vorausgegangenen Spielzeit übertroffen. "Wir sind zunächst mit dem Ziel in die Saison gegangen, einen guten Start hinzulegen", so Engelhardt. "Danach haben wir uns immer wieder einzelne Etappenziele gesetzt. Als wir dann die Hinrunde als Tabellenführer beendet haben und mit Siegen in Wolfsburg, gegen St. Pauli und bei Hertha BSC aus der Winterpause gekommen sind, war uns klar: Das kann eine sehr gute Saison für uns werden."

Auch noch Halbfinale im DFB-Pokal erreicht

Im DFB-Pokal der Junioren, der wegen der Corona-Krise ebenfalls nicht mehr ausgespielt werden kann, wäre für die U 19 des SV Werder Bremen ebenfalls noch ein nationaler Titel möglich gewesen. Im Halbfinale hätte Staffelkonkurrent Dynamo Dresden auf die Bremer gewartet. Bislang ist es noch keiner Mannschaft im A-Junioren-Bereich gelungen, das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg zu holen. Werder war zumindest schon dicht dran.

"Leicht wäre es definitiv nicht geworden, möglich aber allemal", so der defensive Mittelfeldspieler Engelhardt. "Bis zum Pokalsieg wären es nur noch zwei Spiele gewesen. Und da hätte alles noch passieren können."

Als die A-Junioren von Werder davon erfuhren, dass die Saison endgültig abgebrochen wird und die Bremer als Staffelsieger gewertet werden, wurde gerade in Kleingruppen trainiert. "Als die Nachricht kam, haben wir uns gegenseitig applaudiert, dann aber auch wieder den Fokus auf das Training gelegt. Groß gefeiert haben wir nicht", verrät Engelhardt.

Neues Kapitel in der U 23 der Grün-Weißen

Am Ende dieser Woche kamen Spieler, Trainer und Betreuer der A-Junioren noch einmal zusammen. "Uns war es wichtig, dass wir uns als Team alle noch einmal sehen. Für viele Spieler beginnt bald ein neues Kapitel. Als Mannschaft werden wir so nicht mehr zusammen auf dem Feld stehen. Wir haben uns unter Einhaltung aller Regeln verabschiedet und die Saison nochmal Revue passieren lassen."

Schließlich geht der Blick beim Nachwuchs des SV Werder Bremen schon auf die nächste Spielzeit. Die einzelnen Mannschaften trainieren teilweise bereits in ihrer zukünftigen Besetzung. Engelhardt nimmt deshalb bereits an den Einheiten der U 23 teil. Erste Erfahrungen im Herrenbereich konnte der 19-Jährige bereits zu Beginn dieser Saison sammeln, als er in drei Partien der Regionalliga Nord zum Einsatz kam.

"In der Regionalliga geht es körperlicher zu", hat er festgestellt. "Man misst sich nicht mehr nur mit Spielern im gleichen oder zumindest ähnlichen Alter. Diese neuen Anforderungen reizen mich. Es wird wichtig sein, sich schnell anzupassen."

Debüt in der U 19-Nationalmannschaft

Persönlich lief die Spielzeit für Engelhardt ebenfalls erfolgreich. Als Spielführer absolvierte er für die U 19 von Werder Bremen jeden seiner zwölf Ligaeinsätze von Beginn an. Seine Leistungen sorgten dafür, dass der viermalige U 18-Nationalspieler auch eine Altersklasse höher in der U 19-Auswahl des DFB sein Debüt. "Es ist ein geiles Gefühl und ein Privileg, das Trikot der deutschen Nationalmannschaft tragen zu dürfen", schwärmt er. "Ich hoffe, dass bald noch einige Länderspiele dazukommen werden."

Dabei ließ sich der Mittelfeldspieler auch von Rückschlägen nicht aufhalten. Bei seinem zweiten Einsatz für die U 19-Nationalmannschaft gegen England (1:0) verletzte sich Engelhardt am Knie und fiel zwei Monate lang aus. "Auch wenn ich nicht mit meinen Mitspielern auf dem Platz stehen konnte, war es für mich möglich, an meiner Fitness zu arbeiten. Aus der Zwangspause habe ich auch mental viel gelernt", so Engelhardt.

Ab Ende November konnte die U 19 des SV Werder Bremen dann wieder auf Engelhardt zurückgreifen, der sich selbst als "spielstarken Achter" sieht. "Ich mag es, den Ball am Fuß zu haben und Angriffe einzuleiten."

Den Offensivdrang der gesamten Mannschaft sieht er auch als einen der Gründe für das sportlich gute Abschneiden: "Wir bereiten unseren Weg zum Tor schon gut vor. Mit 73 Treffern nach 20 Partien stellen wir die erfolgreichste Offensive der Liga. Und wenn der Gegner den Ball hatte, haben wir ihn mit unserem Pressing schon früh unter Druck gesetzt. Das hat sich in den Ergebnissen ausgezahlt."

Mit 14 Jahren zu Werder

Die Nachwuchsabteilung beim SV Werder Bremen durchläuft Yannik Engelhardt bereits seit der U 15. Als 14-Jähriger war er vom JFV Eichsfeld nach Bremen gewechselt. "Die größte Umstellung war, meine Eltern nicht mehr in unmittelbarer Näher zu haben", sagt er. "Ich komme aus der Nähe von Göttingen - ungefähr zweieinhalb Stunden von Bremen entfernt. Bei meiner persönlichen Entwicklung hat der Schritt aber geholfen. Ich bin früh schon selbstständiger geworden. Und wenn ich doch auf Hilfe angewiesen war, gab es im Internat viele Leute, an die ich mich wenden konnte."

Bei Werder will Engelhardt auch seine weiteren Schritte gehen. "Bei der U 23 bekomme ich die Möglichkeit, mich auf der nächsthöheren Stufe zu beweisen", fiebert er schon der Wiederaufnahme des Spielbetriebs entgegen. "Spielpraxis ist enorm wichtig. Ich will mich jeden Tag weiterentwickeln. Ich freue mich schon darauf, wenn wir wieder mit der kompletten Mannschaft trainieren können, denn ich vermisse die Wettkämpfe sehr."

[mspw]

Johannes Eggestein (eigener Profikader), Niklas Schmidt (an den VfL Osnabrück ausgeliehen), Thore Jacobsen (1. FC Magdeburg) oder Jannes Vollert (an den Halleschen FC verliehen) sind nur einige Namen aus dem Kader der Saison 2015/2016 in der A-Junioren-Bundesliga, als sich die U 19 des SV Werder Bremen zuletzt den Sieg in der Staffel Nord/Nordost sichern konnte.

Auch aus der aktuellen Mannschaft von U 19-Trainer Marco Grote werden sich vermutlich einige Spieler der Grün-Weißen im Profibereich etablieren. Mit 50 Punkten aus 20 Spielen (Quotient: 2,5) setzten sich die Bremer in der inzwischen abgebrochenen Saison gegen die Verfolger Hertha BSC (2,31), VfL Wolfsburg (2,3) und 1. FC Union Berlin (2,22) durch.

"Es ist schon sehr schade, dass die Saison durch die Corona-Pandemie ein vorzeitiges Ende gefunden hat", sagt Bremens U 19-Kapitän Yannik Engelhardt im Gespräch mit DFB.de. "Die sechs ausstehenden Partien in der Liga und vor allem die mögliche Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft wären noch einmal Highlights für unser Team gewesen. Dennoch freuen wir uns über den Titel in der Staffel Nord/Nordost."

Mit dem starken Abschneiden hat der SV Werder den zweiten Tabellenplatz aus der vorausgegangenen Spielzeit übertroffen. "Wir sind zunächst mit dem Ziel in die Saison gegangen, einen guten Start hinzulegen", so Engelhardt. "Danach haben wir uns immer wieder einzelne Etappenziele gesetzt. Als wir dann die Hinrunde als Tabellenführer beendet haben und mit Siegen in Wolfsburg, gegen St. Pauli und bei Hertha BSC aus der Winterpause gekommen sind, war uns klar: Das kann eine sehr gute Saison für uns werden."

Auch noch Halbfinale im DFB-Pokal erreicht

Im DFB-Pokal der Junioren, der wegen der Corona-Krise ebenfalls nicht mehr ausgespielt werden kann, wäre für die U 19 des SV Werder Bremen ebenfalls noch ein nationaler Titel möglich gewesen. Im Halbfinale hätte Staffelkonkurrent Dynamo Dresden auf die Bremer gewartet. Bislang ist es noch keiner Mannschaft im A-Junioren-Bereich gelungen, das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg zu holen. Werder war zumindest schon dicht dran.

"Leicht wäre es definitiv nicht geworden, möglich aber allemal", so der defensive Mittelfeldspieler Engelhardt. "Bis zum Pokalsieg wären es nur noch zwei Spiele gewesen. Und da hätte alles noch passieren können."

Als die A-Junioren von Werder davon erfuhren, dass die Saison endgültig abgebrochen wird und die Bremer als Staffelsieger gewertet werden, wurde gerade in Kleingruppen trainiert. "Als die Nachricht kam, haben wir uns gegenseitig applaudiert, dann aber auch wieder den Fokus auf das Training gelegt. Groß gefeiert haben wir nicht", verrät Engelhardt.

Neues Kapitel in der U 23 der Grün-Weißen

Am Ende dieser Woche kamen Spieler, Trainer und Betreuer der A-Junioren noch einmal zusammen. "Uns war es wichtig, dass wir uns als Team alle noch einmal sehen. Für viele Spieler beginnt bald ein neues Kapitel. Als Mannschaft werden wir so nicht mehr zusammen auf dem Feld stehen. Wir haben uns unter Einhaltung aller Regeln verabschiedet und die Saison nochmal Revue passieren lassen."

Schließlich geht der Blick beim Nachwuchs des SV Werder Bremen schon auf die nächste Spielzeit. Die einzelnen Mannschaften trainieren teilweise bereits in ihrer zukünftigen Besetzung. Engelhardt nimmt deshalb bereits an den Einheiten der U 23 teil. Erste Erfahrungen im Herrenbereich konnte der 19-Jährige bereits zu Beginn dieser Saison sammeln, als er in drei Partien der Regionalliga Nord zum Einsatz kam.

"In der Regionalliga geht es körperlicher zu", hat er festgestellt. "Man misst sich nicht mehr nur mit Spielern im gleichen oder zumindest ähnlichen Alter. Diese neuen Anforderungen reizen mich. Es wird wichtig sein, sich schnell anzupassen."

Debüt in der U 19-Nationalmannschaft

Persönlich lief die Spielzeit für Engelhardt ebenfalls erfolgreich. Als Spielführer absolvierte er für die U 19 von Werder Bremen jeden seiner zwölf Ligaeinsätze von Beginn an. Seine Leistungen sorgten dafür, dass der viermalige U 18-Nationalspieler auch eine Altersklasse höher in der U 19-Auswahl des DFB sein Debüt. "Es ist ein geiles Gefühl und ein Privileg, das Trikot der deutschen Nationalmannschaft tragen zu dürfen", schwärmt er. "Ich hoffe, dass bald noch einige Länderspiele dazukommen werden."

Dabei ließ sich der Mittelfeldspieler auch von Rückschlägen nicht aufhalten. Bei seinem zweiten Einsatz für die U 19-Nationalmannschaft gegen England (1:0) verletzte sich Engelhardt am Knie und fiel zwei Monate lang aus. "Auch wenn ich nicht mit meinen Mitspielern auf dem Platz stehen konnte, war es für mich möglich, an meiner Fitness zu arbeiten. Aus der Zwangspause habe ich auch mental viel gelernt", so Engelhardt.

Ab Ende November konnte die U 19 des SV Werder Bremen dann wieder auf Engelhardt zurückgreifen, der sich selbst als "spielstarken Achter" sieht. "Ich mag es, den Ball am Fuß zu haben und Angriffe einzuleiten."

Den Offensivdrang der gesamten Mannschaft sieht er auch als einen der Gründe für das sportlich gute Abschneiden: "Wir bereiten unseren Weg zum Tor schon gut vor. Mit 73 Treffern nach 20 Partien stellen wir die erfolgreichste Offensive der Liga. Und wenn der Gegner den Ball hatte, haben wir ihn mit unserem Pressing schon früh unter Druck gesetzt. Das hat sich in den Ergebnissen ausgezahlt."

Mit 14 Jahren zu Werder

Die Nachwuchsabteilung beim SV Werder Bremen durchläuft Yannik Engelhardt bereits seit der U 15. Als 14-Jähriger war er vom JFV Eichsfeld nach Bremen gewechselt. "Die größte Umstellung war, meine Eltern nicht mehr in unmittelbarer Näher zu haben", sagt er. "Ich komme aus der Nähe von Göttingen - ungefähr zweieinhalb Stunden von Bremen entfernt. Bei meiner persönlichen Entwicklung hat der Schritt aber geholfen. Ich bin früh schon selbstständiger geworden. Und wenn ich doch auf Hilfe angewiesen war, gab es im Internat viele Leute, an die ich mich wenden konnte."

Bei Werder will Engelhardt auch seine weiteren Schritte gehen. "Bei der U 23 bekomme ich die Möglichkeit, mich auf der nächsthöheren Stufe zu beweisen", fiebert er schon der Wiederaufnahme des Spielbetriebs entgegen. "Spielpraxis ist enorm wichtig. Ich will mich jeden Tag weiterentwickeln. Ich freue mich schon darauf, wenn wir wieder mit der kompletten Mannschaft trainieren können, denn ich vermisse die Wettkämpfe sehr."

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