Viele Tore, gefährlich bei Standards: So kam die U 21 ins Finale

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat den dritten EM-Titel der Geschichte knapp verpasst. Im Finale der EURO 2019 in Italien und San Marino unterlag das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz der spanischen Auswahl 1:2. DFB.de blickt auf das Turnier zurück und hat alle wissenswerten Fakten zusammengestellt.

Erneutes Erobern des Titels verpasst: Nach dem Sieg bei der EM 2017 verpasste das DFB-Team gegen Spanien die erstmalige Wiederholung des Titelgewinns. Fabian Ruiz sorgte für die frühe Führung der Spanier (7.), die Dani Olmo in der 69. Minute auf 2:0 ausbaute. Nadiem Amiris Treffer in der 88. Minute kam letztlich zu spät für eine Aufholjagd.

Daten sprechen fürs Kuntz-Team: In der Neuauflage des Endspiels von 2017 war die deutsche Mannschaft laut Spieldaten das leicht überlegene Team: 14:12 Torschüsse (4:4 aufs Tor), 52 Prozent Ballbesitz und 8:1 Ecken sprachen bei einer Zweikampfquote von 50 Prozent tendenziell für das deutsche Team. Die Spanier machten jedoch den abgeklärteren Eindruck und waren dem DFB-Team vor allem in der Anfangsphase überlegen (3:0 Torschüsse in der ersten Viertelstunde). Deutschland kam in der 18. Minute zum ersten Abschluss.

Zweite Finalniederlage: Deutschland unterlag im vierten U 21-EM-Finale zum zweiten Mal. In den Jahren 2009 und 2017 gewann das DFB-Team das Turnier – nun gab es nach 1982 (damals im Finale von England in Hin- und Rückspiel geschlagen) die zweite Endspielniederlage bei einer U 21-Europameisterschaft.

Serie gerissen: Mit der Niederlage gegen Spanien endete auch die beeindruckende Serie von 16 Spielen ohne Niederlage (13 Siege, drei Remis – eingestellter Verbandsrekord). Es war die erste Niederlage der Kuntz-Mannschaft seit dem 1:3 gegen Norwegen in Drammen im Oktober 2017.

Eingestellter Rekord: Das DFB-Team erzielte im gesamten Turnierverlauf starke 15 Tore. Dies schaffte bei einer U 21-EM nur das deutsche Team 1982.

Standards: Vier deutsche Tore nach Standardsituationen waren der Höchstwert gemeinsam mit Spanien. Erst im Halbfinale gegen Rumänien musste Deutschland das erste Gegentor aus dem Spiel hinnehmen. In der Gruppenphase und auch in der Begegnung gegen die Rumänen wurde das DFB-Team zuvor viermal nur per Strafstoß überwunden.

Wieder keine Weiße Weste: Deutschland musste gegen Spanien im achten Spiel in Folge ein Gegentor hinnehmen. Eine solche Serie gab es zuletzt zwischen September 2012 und Juni 2013, als es in den letzten neun Partien unter Rainer Adrion jeweils mindestens einen Gegentreffer gab

Ausgeglichen: In einem letztlich ausgeglichenen Finale (50:50 Zweikämpfe, 87:85 Passquote, 48:52 Ballbesitz, 12:14 Torschüsse aus Sicht Spaniens) setzte sich das abgeklärtere und etwas glücklichere Team durch.

Starke Vorrunde: Für das DFB-Team war die Vorrunde mit sieben Punkten die beste bei einer U 21-Europameisterschaft, seit diese mit einer Gruppenphase gespielt wird (seit 2000). Zuvor holte Deutschlands Nachwuchs in einer EM-Vorrundengruppe maximal sechs Zähler (2017). Damit sicherte sich das Kuntz-Team auch das Ticket für Olympia 2020 in Tokio.

Scorer: Die drei besten Scorer der Europameisterschaft kamen allesamt aus dem DFB-Team: Luca Waldschmidt (acht Scorerpunkte – sieben Tore, eine Vorlage), Marco Richter und Nadiem Amiri (jeweils fünf, beide drei Tore und zwei Vorlagen). Waldschmidt überragte als Torschützenkönig mit sieben Treffern und stellte damit den Rekord für ein U 21-EM-Turnier ein. Sieben Treffer gelangen zuvor nur dem Schweden Marcus Berg bei der EM 2009. Zudem überholte Waldschmidt Pierre Littbarski als deutschen Rekordtorschützen bei U 21-EM-Endrunden. Littbarski erzielte 1982 sechs Treffer. Waldschmidt gab mit Abstand die meisten Torschüsse bei der EM ab (27) und war auch an den meisten Abschlüssen insgesamt direkt beteiligt (39).

Es bleibt bei einer alten Serie: Noch nie verteidigte eine deutsche Männer-Auswahl einen Titel.

Europameister Spanien: Durch den 2:1-Finalerfolg über Deutschland holte die spanische Auswahl zum fünften Mal nach 1986, 1998, 2011 und 2013 den Titel bei der U 21-Europameisterschaft und zog damit mit Rekordtitelträger Italien gleich. Bei den jüngsten vier Teilnahmen erreichte Spanien stets das Endspiel und musste sich nur 2017 Deutschland 0:1 geschlagen geben. Das Turnier 2015 in Tschechien hatte "La Rojita" überraschend verpasst.

Bester Spieler: Zum besten Spieler des Turniers wurde Fabian Ruiz, der bei SSC Neapel in Italien unter Vertrag steht, gewählt. Der Mittelfeldspieler hatte die Iberer im Finale mit einem sehenswerten Treffer früh in Führung gebracht und auch beim zweiten Tor der Spanier den Schuss vor Dani Olmos Abstauber zum 2:0 abgegeben. Mit zwei Treffern und zwei Assists war Ruiz neben Olmo und Dani Ceballos, der 2017 Spieler des Turniers geworden war, zudem bester Scorer des Europameisters. Im Finale überragte Ruiz nicht nur wegen der entscheidenden Aktionen, sondern war mit 96 Ballaktionen und 79 Prozent gewonnenen Duellen in nur 78 Minuten neben Ceballos (106 Ballaktionen in 90 Minuten) Dreh- und Angelpunkt der Spanier.

Spaniens zweiter Star: Dani Ceballos spielte selbst ebenfalls ein starkes Turnier. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid kam nach Waldschmidt (39) auf die meisten Torschussbeteiligungen (29) und spielte neben Jonathan Tah die meisten Pässe (375). Zudem war "Dani" von allen Spielern mit Abstand am häufigsten am Ball (489 Ballaktionen) und darüber hinaus auch der am meisten gefoulte Akteur des Turniers (18-mal). Mit 81 Duellen führte Ceballos auch die mit Abstand meisten Zweikämpfe im Turnier. Kein anderer Spieler bestritt mehr als 59 Duelle. Alleine im Endspiel kam Ceballos auf 31 Zweikämpfe - klarer Höchstwert auf dem Platz.



Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat den dritten EM-Titel der Geschichte knapp verpasst. Im Finale der EURO 2019 in Italien und San Marino unterlag das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz der spanischen Auswahl 1:2. DFB.de blickt auf das Turnier zurück und hat alle wissenswerten Fakten zusammengestellt.

Erneutes Erobern des Titels verpasst: Nach dem Sieg bei der EM 2017 verpasste das DFB-Team gegen Spanien die erstmalige Wiederholung des Titelgewinns. Fabian Ruiz sorgte für die frühe Führung der Spanier (7.), die Dani Olmo in der 69. Minute auf 2:0 ausbaute. Nadiem Amiris Treffer in der 88. Minute kam letztlich zu spät für eine Aufholjagd.

Daten sprechen fürs Kuntz-Team: In der Neuauflage des Endspiels von 2017 war die deutsche Mannschaft laut Spieldaten das leicht überlegene Team: 14:12 Torschüsse (4:4 aufs Tor), 52 Prozent Ballbesitz und 8:1 Ecken sprachen bei einer Zweikampfquote von 50 Prozent tendenziell für das deutsche Team. Die Spanier machten jedoch den abgeklärteren Eindruck und waren dem DFB-Team vor allem in der Anfangsphase überlegen (3:0 Torschüsse in der ersten Viertelstunde). Deutschland kam in der 18. Minute zum ersten Abschluss.

Zweite Finalniederlage: Deutschland unterlag im vierten U 21-EM-Finale zum zweiten Mal. In den Jahren 2009 und 2017 gewann das DFB-Team das Turnier – nun gab es nach 1982 (damals im Finale von England in Hin- und Rückspiel geschlagen) die zweite Endspielniederlage bei einer U 21-Europameisterschaft.

Serie gerissen: Mit der Niederlage gegen Spanien endete auch die beeindruckende Serie von 16 Spielen ohne Niederlage (13 Siege, drei Remis – eingestellter Verbandsrekord). Es war die erste Niederlage der Kuntz-Mannschaft seit dem 1:3 gegen Norwegen in Drammen im Oktober 2017.

Eingestellter Rekord: Das DFB-Team erzielte im gesamten Turnierverlauf starke 15 Tore. Dies schaffte bei einer U 21-EM nur das deutsche Team 1982.

Standards: Vier deutsche Tore nach Standardsituationen waren der Höchstwert gemeinsam mit Spanien. Erst im Halbfinale gegen Rumänien musste Deutschland das erste Gegentor aus dem Spiel hinnehmen. In der Gruppenphase und auch in der Begegnung gegen die Rumänen wurde das DFB-Team zuvor viermal nur per Strafstoß überwunden.

Wieder keine Weiße Weste: Deutschland musste gegen Spanien im achten Spiel in Folge ein Gegentor hinnehmen. Eine solche Serie gab es zuletzt zwischen September 2012 und Juni 2013, als es in den letzten neun Partien unter Rainer Adrion jeweils mindestens einen Gegentreffer gab

Ausgeglichen: In einem letztlich ausgeglichenen Finale (50:50 Zweikämpfe, 87:85 Passquote, 48:52 Ballbesitz, 12:14 Torschüsse aus Sicht Spaniens) setzte sich das abgeklärtere und etwas glücklichere Team durch.

Starke Vorrunde: Für das DFB-Team war die Vorrunde mit sieben Punkten die beste bei einer U 21-Europameisterschaft, seit diese mit einer Gruppenphase gespielt wird (seit 2000). Zuvor holte Deutschlands Nachwuchs in einer EM-Vorrundengruppe maximal sechs Zähler (2017). Damit sicherte sich das Kuntz-Team auch das Ticket für Olympia 2020 in Tokio.

Scorer: Die drei besten Scorer der Europameisterschaft kamen allesamt aus dem DFB-Team: Luca Waldschmidt (acht Scorerpunkte – sieben Tore, eine Vorlage), Marco Richter und Nadiem Amiri (jeweils fünf, beide drei Tore und zwei Vorlagen). Waldschmidt überragte als Torschützenkönig mit sieben Treffern und stellte damit den Rekord für ein U 21-EM-Turnier ein. Sieben Treffer gelangen zuvor nur dem Schweden Marcus Berg bei der EM 2009. Zudem überholte Waldschmidt Pierre Littbarski als deutschen Rekordtorschützen bei U 21-EM-Endrunden. Littbarski erzielte 1982 sechs Treffer. Waldschmidt gab mit Abstand die meisten Torschüsse bei der EM ab (27) und war auch an den meisten Abschlüssen insgesamt direkt beteiligt (39).

Es bleibt bei einer alten Serie: Noch nie verteidigte eine deutsche Männer-Auswahl einen Titel.

Europameister Spanien: Durch den 2:1-Finalerfolg über Deutschland holte die spanische Auswahl zum fünften Mal nach 1986, 1998, 2011 und 2013 den Titel bei der U 21-Europameisterschaft und zog damit mit Rekordtitelträger Italien gleich. Bei den jüngsten vier Teilnahmen erreichte Spanien stets das Endspiel und musste sich nur 2017 Deutschland 0:1 geschlagen geben. Das Turnier 2015 in Tschechien hatte "La Rojita" überraschend verpasst.

Bester Spieler: Zum besten Spieler des Turniers wurde Fabian Ruiz, der bei SSC Neapel in Italien unter Vertrag steht, gewählt. Der Mittelfeldspieler hatte die Iberer im Finale mit einem sehenswerten Treffer früh in Führung gebracht und auch beim zweiten Tor der Spanier den Schuss vor Dani Olmos Abstauber zum 2:0 abgegeben. Mit zwei Treffern und zwei Assists war Ruiz neben Olmo und Dani Ceballos, der 2017 Spieler des Turniers geworden war, zudem bester Scorer des Europameisters. Im Finale überragte Ruiz nicht nur wegen der entscheidenden Aktionen, sondern war mit 96 Ballaktionen und 79 Prozent gewonnenen Duellen in nur 78 Minuten neben Ceballos (106 Ballaktionen in 90 Minuten) Dreh- und Angelpunkt der Spanier.

Spaniens zweiter Star: Dani Ceballos spielte selbst ebenfalls ein starkes Turnier. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid kam nach Waldschmidt (39) auf die meisten Torschussbeteiligungen (29) und spielte neben Jonathan Tah die meisten Pässe (375). Zudem war "Dani" von allen Spielern mit Abstand am häufigsten am Ball (489 Ballaktionen) und darüber hinaus auch der am meisten gefoulte Akteur des Turniers (18-mal). Mit 81 Duellen führte Ceballos auch die mit Abstand meisten Zweikämpfe im Turnier. Kein anderer Spieler bestritt mehr als 59 Duelle. Alleine im Endspiel kam Ceballos auf 31 Zweikämpfe - klarer Höchstwert auf dem Platz.

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Enttäuschung: Enttäuschend verlief die EM für Italien. Zwar holte der Gastgeber sechs Punkte aus drei Spielen, das reichte in Gruppe A allerdings nur zu Platz zwei hinter Spanien (ebenfalls sechs Zähler). Damit schied der Rekord-Europameister bei vier der letzten sieben EM-Teilnahmen bereits in der Vorrundengruppe aus. Hauptgrund für das Scheitern war die schwache Chancenverwertung von lediglich zwölf Prozent. Nur die Serben weisen in dieser Statistik mit vier Prozent einen noch niedrigeren Wert auf.

Überraschung, Teil I: Rumänien, erstmals sportlich für eine U 21-EM-Endrunde qualifiziert, überraschte die europäische Elite mit schnellem Offensivspiel und schlug so unter anderem Mitfavorit England beim 4:2 im zweiten Gruppenspiel. Für die Südosteuropäer war erst im Halbfinale beim 2:4 gegen Deutschland Schluss. Die Gegentreffer zum 2:3 und 2:4 fielen spät. In der 90. Minute und in der Nachspielzeit. Zudem erzielten die Rumänen in der Gruppenphase acht Tore (wie Spanien). Nur das deutsche Team traf in der Vorrunde noch häufiger (zehnmal).

Überraschung, Teil II: Ein starkes Turnier spielten auch die Österreicher, die erstmals im Modus mit Gruppenphase und erstmals seit 1992 wieder an einer U 21-EM teilnahmen. Trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Hannes Wolf beim 2:0-Auftaktsieg gegen Serbien zeigte das Team von Werner Gregroritsch speziell beim 1:1 gegen Deutschland eine taktisch herausragende Leistung.

Zweikampfmonster: Bester Zweikämpfer des Turniers (mindestens 20 Duelle geführt) war der Däne Victor Nelsson vom FC Nordsjaelland, der starke 79 Prozent seiner immerhin 24 Duelle gewann.

Torfestival: Das torreichste Spiel des Turniers sahen die Zuschauer bereits am zweiten Gruppenspieltag zwischen Deutschland und Serbien. Beim 6:1 der DFB-Auswahl fielen sieben Treffer. Nur beim 4:4 zwischen Jugoslawien und der DDR im Finale 1978 gab es in einer Partie bei einer U 21-EM mehr Tore zu bestaunen.

Spektakel: Das wohl spektakulärste der 21 Spiele war die Halbfinalpartie zwischen Deutschland und Rumänien (4:2). Gleich dreimal wechselte die Führung (1:0 Deutschland, 2:1 Rumänien, 3:2 Deutschland). Zudem war es eine von drei Partien mit zwei Elfmetern und überhaupt die erste Partie seit Datenerfassung 2007, bei der zwei direkte Freistoßtore erzielt wurden. Zudem musste in der Nachspielzeit der zuvor bereits verwarnte Alexandru Pascanu nach einer Notbremse mit glatt Rot das Feld vorzeitg verlassen.

Torreich: Im diesjährigen Turnier fielen im Schnitt 3,7 Tore pro Spiel, so viele wie bei keiner anderen U 21-EM. In Italien und San Marino gab es insgesamt 78 Treffer zu bestaunen und damit 13 mehr als noch beim letzten Turnier 2017 (65).

Zuschauerschnitt: 214.637 Zuschauer besuchten die 21 Spiele (Schnitt 10.221). Bei der Europameisterschaft in Polen vor zwei Jahren war mit 11.623 Besuchern pro Partie die beste Marke seit 2007 erreicht worden (12.012).

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