Urbansky: "99 Prozent werden nicht reichen"

Während des Trainingslagers im spanischen La Nucia verlor die U 19-Frauen-Nationalmannschaft erst gegen die Niederlande mit 0:3, im zweiten Spiel trennte sich das Team von DFB-Trainer Michael Urbansky mit 2:2 von Italien. Auf dem Papier eine eher durchwachsene Maßnahme vor der entscheidenden zweiten EM-Qualifikationsrunde im April. Im DFB.de-Interview erklärt Urbansky, warum das Trainingslager dennoch ein Erfolg war - und er sagt, was nötig ist, damit sich seine Mannschaft für die Europameisterschaft in Litauen qualifiziert.

DFB.de: Michael Urbansky, trotz enttäuschender Länderspielergebnisse: Schätzen Sie das Trainingslager in Spanien insgesamt als erfolgreich ein?

Michael Urbansky: Wir haben den Fokus des Trainingslagers ganz bewusst auf den Entwicklungsprozess des Teams gelegt. Aufgrund der kurzen Zeit, die wir bisher mit der Mannschaft hatten, ging es uns vor allem in erster Linie darum, als Team zusammenzuwachsen. Es stand an erster Stelle, ein eingeschworener Haufen zu werden – und das ist das Allerwichtigste. Es ist immer schön, wenn man Spiele gewinnt, aber es war im Laufe der beiden Partien eine deutliche Steigerung zu erkennen, und somit war dieser Lehrgang unabhängig von den Zahlen sehr erfolgreich. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die EM-Qualifikationsrunde im April.

DFB.de: Nach der deutlichen Niederlage gegen die Niederlande hat Ihre Mannschaft gegen Italien mit der 2:0-Halbzeitführung eine positive Reaktion gezeigt. Was lief besser im Vergleich zum ersten Spiel?

Urbansky: Im Defensivverhalten hatten wir eine bessere Kompaktheit, die Kommandos untereinander waren klarer. Auch im Detail in der Offensive konnten wir eine Steigerung sehen. Es waren also in der Offensive und Defensive Fortschritte zu erkennen. Und: Wir haben im ersten Spiel leider nicht getroffen, im zweiten Spiel aber wir zwei Tore geschossen, insofern haben wir einen Schritt nach vorne gemacht.

DFB.de: Woran muss Ihr Team noch arbeiten?

Urbansky: Vor allem an der lautstarken Kommunikation auf dem Platz. Gerade im Defensivverhalten brauchen wir klare Kommandos - und dass die Spielerinnen dort mehr in die Eigenverantwortung gehen und Dinge selbst regeln. Aber auch bei der Konsequenz und der Intensität in den persönlichen Duellen gibt es noch Verbesserungsbedarf. Da haben uns die Italienerinnen in der einen oder anderen Phase den Schneid abgekauft. Das ist aber auch ein normaler Prozess, die Spielerinnen müssen sich an die Intensität und das Niveau gewöhnen. Und in der Offensive müssen wir schneller denken und Lösungen finden, anstatt zurück oder quer zu spielen. Wir brauchen den Mut und die Überzeugung, immer nach vorne zu denken. Diese Dinge werden wir in den Analysen thematisieren.

DFB.de: Was nehmen Sie und Ihr Team aus dem Trainingslager mit, das helfen wird, um den Traum von der EM-Qualifikation zu erfüllen?

Urbansky: Wir nehmen mit, dass wir über die gesamten 90 Minuten zu 100 Prozent fokussiert bleiben müssen und uns keine Pausen erlauben dürfen im Spiel, weil wir uns in der EM-Quali alle auf einem ähnlichen Niveau befinden. 99 Prozent werden nicht reichen. Wir müssen gemeinsam alles geben. Wir sind während der Maßnahme zu einem Team zusammengewachsen. Da ist viel mehr Energie, viel mehr Spirit drin. Der Austausch, auch mit dem Trainer*innen- und Staff-Team, ist deutlich angestiegen. Wir sind nun ein richtiges Team. Und das stimmt mich absolut positiv für die EM-Quali.

[agr]

Während des Trainingslagers im spanischen La Nucia verlor die U 19-Frauen-Nationalmannschaft erst gegen die Niederlande mit 0:3, im zweiten Spiel trennte sich das Team von DFB-Trainer Michael Urbansky mit 2:2 von Italien. Auf dem Papier eine eher durchwachsene Maßnahme vor der entscheidenden zweiten EM-Qualifikationsrunde im April. Im DFB.de-Interview erklärt Urbansky, warum das Trainingslager dennoch ein Erfolg war - und er sagt, was nötig ist, damit sich seine Mannschaft für die Europameisterschaft in Litauen qualifiziert.

DFB.de: Michael Urbansky, trotz enttäuschender Länderspielergebnisse: Schätzen Sie das Trainingslager in Spanien insgesamt als erfolgreich ein?

Michael Urbansky: Wir haben den Fokus des Trainingslagers ganz bewusst auf den Entwicklungsprozess des Teams gelegt. Aufgrund der kurzen Zeit, die wir bisher mit der Mannschaft hatten, ging es uns vor allem in erster Linie darum, als Team zusammenzuwachsen. Es stand an erster Stelle, ein eingeschworener Haufen zu werden – und das ist das Allerwichtigste. Es ist immer schön, wenn man Spiele gewinnt, aber es war im Laufe der beiden Partien eine deutliche Steigerung zu erkennen, und somit war dieser Lehrgang unabhängig von den Zahlen sehr erfolgreich. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die EM-Qualifikationsrunde im April.

DFB.de: Nach der deutlichen Niederlage gegen die Niederlande hat Ihre Mannschaft gegen Italien mit der 2:0-Halbzeitführung eine positive Reaktion gezeigt. Was lief besser im Vergleich zum ersten Spiel?

Urbansky: Im Defensivverhalten hatten wir eine bessere Kompaktheit, die Kommandos untereinander waren klarer. Auch im Detail in der Offensive konnten wir eine Steigerung sehen. Es waren also in der Offensive und Defensive Fortschritte zu erkennen. Und: Wir haben im ersten Spiel leider nicht getroffen, im zweiten Spiel aber wir zwei Tore geschossen, insofern haben wir einen Schritt nach vorne gemacht.

DFB.de: Woran muss Ihr Team noch arbeiten?

Urbansky: Vor allem an der lautstarken Kommunikation auf dem Platz. Gerade im Defensivverhalten brauchen wir klare Kommandos - und dass die Spielerinnen dort mehr in die Eigenverantwortung gehen und Dinge selbst regeln. Aber auch bei der Konsequenz und der Intensität in den persönlichen Duellen gibt es noch Verbesserungsbedarf. Da haben uns die Italienerinnen in der einen oder anderen Phase den Schneid abgekauft. Das ist aber auch ein normaler Prozess, die Spielerinnen müssen sich an die Intensität und das Niveau gewöhnen. Und in der Offensive müssen wir schneller denken und Lösungen finden, anstatt zurück oder quer zu spielen. Wir brauchen den Mut und die Überzeugung, immer nach vorne zu denken. Diese Dinge werden wir in den Analysen thematisieren.

DFB.de: Was nehmen Sie und Ihr Team aus dem Trainingslager mit, das helfen wird, um den Traum von der EM-Qualifikation zu erfüllen?

Urbansky: Wir nehmen mit, dass wir über die gesamten 90 Minuten zu 100 Prozent fokussiert bleiben müssen und uns keine Pausen erlauben dürfen im Spiel, weil wir uns in der EM-Quali alle auf einem ähnlichen Niveau befinden. 99 Prozent werden nicht reichen. Wir müssen gemeinsam alles geben. Wir sind während der Maßnahme zu einem Team zusammengewachsen. Da ist viel mehr Energie, viel mehr Spirit drin. Der Austausch, auch mit dem Trainer*innen- und Staff-Team, ist deutlich angestiegen. Wir sind nun ein richtiges Team. Und das stimmt mich absolut positiv für die EM-Quali.

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