Stina Johannes: "Es geht darum, die nächsten Schritte zu machen"

Es geht wieder los. Am Wochenende 27./28./29. August beginnt die neue Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Kann der FC Bayern München den Titel verteidigen? Können die Aufsteiger den direkten Wiederabstieg vermeiden? Wer überrascht positiv? In einer Serie auf DFB.de stellen wir die zwölf teilnehmenden Vereine vor. Heute: Torhüterin Stina Johannes (21) und die SGS Essen.

Stina Johannes über...

... die Ziele für die kommende Saison: Das ist aktuell noch schwer zu sagen. Klar ist, dass wir die Erwartungen im Vorfeld der Saison nicht zu hoch schrauben sollten. Wir hatten in diesem Sommer einen Umbruch. Unsere Mannschaft ist sehr jung und muss noch Erfahrungen sammeln. Andere Klubs haben ambitionierte Ziele. Ich denke neben den beiden Topteams zum Beispiel an Hoffenheim, Frankfurt oder auch Turbine Potsdam. Wir müssen zusehen, dass wir da irgendwo unseren Platz finden.

... ihre persönlichen Ziele: Das oberste Ziel muss es sein, mit der SGS Essen möglichst erfolgreich zu spielen. Das ist die Basis für den persönlichen Erfolg jeder Spielerin. Ich möchte noch konstanter werden und auch mal ein Spiel zu unseren Gunsten entscheiden. Daran werden Torhüterinnen gemessen. Gleichzeitig möchte ich mehr Führungsaufgaben übernehmen und aus mir herauskommen. Es geht darum, die nächsten Schritte zu machen.

... ihre erstmalige Nominierung für die Nationalmannschaft im Frühjahr: Das war natürlich ein absolutes Highlight für mich. Jede Spielerin hat den Traum, in der Nationalmannschaft zu spielen. Aber mir ist auch bewusst, dass wir sehr gute Torhüterinnen in Deutschland haben. Ich denke zum Beispiel an Merle Frohms, Laura Benkarth, Ann-Katrin Berger, Almuth Schult. Ich bin noch jung und entsprechend geduldig. Meine Zeit wird kommen. Ich werde versuchen, mich mit Leistungen anzubieten.

... den achten Rang am Ende der vergangenen Saison: Grundsätzlich können wir damit zufrieden sein. Wir hatten im Sommer zuvor einen sehr großen Umbruch, den wir gut aufgefangen haben. Logischerweise haben wir etwas Zeit gebraucht, um uns zu finden. Aber letztlich haben wir es mit einem sehr jungen Team gut gemacht. Ich denke zum Beispiel daran, dass wir bei der TSG Hoffenheim gewonnen haben. Auf der anderen Seite haben wir uns aber auch Niederlagen geleistet, die unnötig waren. Da hat leider die Konstanz gefehlt, was aber meiner Meinung nach völlig normal ist. Besonders die Niederlagen in den letzten Saisonspielen beispielsweise gegen Leverkusen oder auch Freiburg haben wehgetan, weil wir dadurch eine bessere Position verspielt haben. Das war überflüssig.

... die Erwartungen von außen: Ich finde, dass man da etwas differenzieren muss. Wir sprechen zwar von der SGS Essen. Aber die Mannschaft, die in der vergangenen Saison auf dem Platz gestanden hat, war eine komplett andere als in den Jahren zuvor. Wir waren mit einem tollen jungen Team am Start. Da kann man nicht erwarten, dass wir wieder das Endspiel um den DFB-Pokal erreichen oder am Schluss Rang vier in der Liga belegen. Das wäre einfach nicht realistisch.

... den Weggang von sechs wichtigen Spielerinnen in diesem Sommer: Das ist natürlich schade. Aber so ist das Geschäft. Nicole Anyomi und Jana Feldkamp sind Nationalspielerinnen geworden und wollen den nächsten Schritt machen. Das ist doch völlig verständlich. Gleiches gilt für verschiedene andere Spielerinnen, die sich ebenfalls dazu entschieden haben, neue Herausforderungen anzunehmen. Stattdessen haben wir wieder junge Spielerinnen dazu bekommen, die wir nun integrieren und die ihren Weg gehen werden. Es ist eben so, dass andere jetzt Verantwortung übernehmen müssen. Dazu zähle ich mich auch. Ich bin zwar erst 21 Jahre alt, zähle damit aber bereits zum "Team Alt". Das mag sich erstaunlich anhören, ist aber die Realität.

... die grundsätzliche Perspektive mit der SGS Essen: Mit Turbine Potsdam, dem SC Sand und uns gibt es nur noch drei reine Frauenvereine in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Es ist eine Herausforderung, sich zwischen den Klubs zu behaupten, hinter denen Lizenzvereine stehen. Insgesamt ist das natürlich eine tolle Entwicklung für den Frauenfußball und erhöht die Qualität der Liga. Es wird damit insgesamt professioneller. Ich freue mich riesig auf die neue Saison.

... das Auftaktprogramm gegen den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und die TSG Hoffenheim: Das sind direkt zwei Derbys zum Auftakt gegen interessante Gegner. Leverkusen hat sich super entwickelt, der FC ist ungeschlagen durch die 2. Bundesliga gekommen. Mit Manjou Wilde und Irini Ioannidou sind zwei gute Spielerinnen von uns nach Köln gewechselt. Es ist natürlich trotzdem unser Ziel, unser Heimspiel zum Auftakt gegen den FC zu gewinnen.

... ihre Vorfreude auf die Rückkehr der Zuschauer*innen: Meine Vorfreude ist in dieser Hinsicht wirklich groß. Ich bin zwar seit dem Sommer 2018 in Essen, konnte aber wegen einer Verletzung erst ab 2020 meine ersten Begegnungen für die SGS bestreiten. Ich glaube, dass ich in Essen erst zwei oder drei Partien vor den heimischen Fans erleben durfte, bis der Corona-Lockdown kam. Die Atmosphäre mit Fans ist einfach besonders und darauf freue ich mich.

[sw]

Es geht wieder los. Am Wochenende 27./28./29. August beginnt die neue Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Kann der FC Bayern München den Titel verteidigen? Können die Aufsteiger den direkten Wiederabstieg vermeiden? Wer überrascht positiv? In einer Serie auf DFB.de stellen wir die zwölf teilnehmenden Vereine vor. Heute: Torhüterin Stina Johannes (21) und die SGS Essen.

Stina Johannes über...

... die Ziele für die kommende Saison: Das ist aktuell noch schwer zu sagen. Klar ist, dass wir die Erwartungen im Vorfeld der Saison nicht zu hoch schrauben sollten. Wir hatten in diesem Sommer einen Umbruch. Unsere Mannschaft ist sehr jung und muss noch Erfahrungen sammeln. Andere Klubs haben ambitionierte Ziele. Ich denke neben den beiden Topteams zum Beispiel an Hoffenheim, Frankfurt oder auch Turbine Potsdam. Wir müssen zusehen, dass wir da irgendwo unseren Platz finden.

... ihre persönlichen Ziele: Das oberste Ziel muss es sein, mit der SGS Essen möglichst erfolgreich zu spielen. Das ist die Basis für den persönlichen Erfolg jeder Spielerin. Ich möchte noch konstanter werden und auch mal ein Spiel zu unseren Gunsten entscheiden. Daran werden Torhüterinnen gemessen. Gleichzeitig möchte ich mehr Führungsaufgaben übernehmen und aus mir herauskommen. Es geht darum, die nächsten Schritte zu machen.

... ihre erstmalige Nominierung für die Nationalmannschaft im Frühjahr: Das war natürlich ein absolutes Highlight für mich. Jede Spielerin hat den Traum, in der Nationalmannschaft zu spielen. Aber mir ist auch bewusst, dass wir sehr gute Torhüterinnen in Deutschland haben. Ich denke zum Beispiel an Merle Frohms, Laura Benkarth, Ann-Katrin Berger, Almuth Schult. Ich bin noch jung und entsprechend geduldig. Meine Zeit wird kommen. Ich werde versuchen, mich mit Leistungen anzubieten.

... den achten Rang am Ende der vergangenen Saison: Grundsätzlich können wir damit zufrieden sein. Wir hatten im Sommer zuvor einen sehr großen Umbruch, den wir gut aufgefangen haben. Logischerweise haben wir etwas Zeit gebraucht, um uns zu finden. Aber letztlich haben wir es mit einem sehr jungen Team gut gemacht. Ich denke zum Beispiel daran, dass wir bei der TSG Hoffenheim gewonnen haben. Auf der anderen Seite haben wir uns aber auch Niederlagen geleistet, die unnötig waren. Da hat leider die Konstanz gefehlt, was aber meiner Meinung nach völlig normal ist. Besonders die Niederlagen in den letzten Saisonspielen beispielsweise gegen Leverkusen oder auch Freiburg haben wehgetan, weil wir dadurch eine bessere Position verspielt haben. Das war überflüssig.

... die Erwartungen von außen: Ich finde, dass man da etwas differenzieren muss. Wir sprechen zwar von der SGS Essen. Aber die Mannschaft, die in der vergangenen Saison auf dem Platz gestanden hat, war eine komplett andere als in den Jahren zuvor. Wir waren mit einem tollen jungen Team am Start. Da kann man nicht erwarten, dass wir wieder das Endspiel um den DFB-Pokal erreichen oder am Schluss Rang vier in der Liga belegen. Das wäre einfach nicht realistisch.

... den Weggang von sechs wichtigen Spielerinnen in diesem Sommer: Das ist natürlich schade. Aber so ist das Geschäft. Nicole Anyomi und Jana Feldkamp sind Nationalspielerinnen geworden und wollen den nächsten Schritt machen. Das ist doch völlig verständlich. Gleiches gilt für verschiedene andere Spielerinnen, die sich ebenfalls dazu entschieden haben, neue Herausforderungen anzunehmen. Stattdessen haben wir wieder junge Spielerinnen dazu bekommen, die wir nun integrieren und die ihren Weg gehen werden. Es ist eben so, dass andere jetzt Verantwortung übernehmen müssen. Dazu zähle ich mich auch. Ich bin zwar erst 21 Jahre alt, zähle damit aber bereits zum "Team Alt". Das mag sich erstaunlich anhören, ist aber die Realität.

... die grundsätzliche Perspektive mit der SGS Essen: Mit Turbine Potsdam, dem SC Sand und uns gibt es nur noch drei reine Frauenvereine in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Es ist eine Herausforderung, sich zwischen den Klubs zu behaupten, hinter denen Lizenzvereine stehen. Insgesamt ist das natürlich eine tolle Entwicklung für den Frauenfußball und erhöht die Qualität der Liga. Es wird damit insgesamt professioneller. Ich freue mich riesig auf die neue Saison.

... das Auftaktprogramm gegen den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und die TSG Hoffenheim: Das sind direkt zwei Derbys zum Auftakt gegen interessante Gegner. Leverkusen hat sich super entwickelt, der FC ist ungeschlagen durch die 2. Bundesliga gekommen. Mit Manjou Wilde und Irini Ioannidou sind zwei gute Spielerinnen von uns nach Köln gewechselt. Es ist natürlich trotzdem unser Ziel, unser Heimspiel zum Auftakt gegen den FC zu gewinnen.

... ihre Vorfreude auf die Rückkehr der Zuschauer*innen: Meine Vorfreude ist in dieser Hinsicht wirklich groß. Ich bin zwar seit dem Sommer 2018 in Essen, konnte aber wegen einer Verletzung erst ab 2020 meine ersten Begegnungen für die SGS bestreiten. Ich glaube, dass ich in Essen erst zwei oder drei Partien vor den heimischen Fans erleben durfte, bis der Corona-Lockdown kam. Die Atmosphäre mit Fans ist einfach besonders und darauf freue ich mich.

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