Stiller: "Nach Kaiserslautern fahren und Meister werden"

Der FC Bayern München II hätte am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) die Meisterschaft der 3. Liga sicher. Angelo Stiller ist im defensiven Mittelfeld der Bayern gesetzt. Im DFB.de-Interview spricht der 19-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den letzten Spieltag, seinen Werdegang beim FC Bayern und seine Erfahrungen bei der 1. Mannschaft.

DFB.de: Herr Stiller, mit einem Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern wären Sie Drittliga-Meister. Verspüren Sie vor dem Spiel eine besondere Anspannung?

Angelo Stiller: Wir fahren nach Kaiserslautern, um Meister zu werden. Wir sind positiv angespannt, aber keinesfalls verkrampft. Wir wissen: Wenn wir so spielen wie in den vergangenen Wochen, haben wir gute Chancen.

DFB.de: Was würde Ihnen und dem Verein die Meisterschaft bedeuten?

Stiller: Das wäre ein ganz besonderer Erfolg. Bislang ist es noch keiner zweiten Mannschaft gelungen, Meister in der 3. Liga zu werden. Wir wollen das unbedingt schaffen.

DFB.de: Wie würde der weitere Tag aussehen, wenn es mit der Meisterschaft wirklich klappt? Ist bereits eine Feier geplant? Oder schauen Sie sich am Abend gemeinsam das DFB-Pokalfinale der 1. Mannschaft an?

Stiller: Das haben wir noch nicht geplant. Sollten wir Meister werden, müssen wir noch einmal den Teammanager fragen, wie es weitergeht. Das Pokalfinale werden wir dann auf der Heimfahrt im Bus schauen.

DFB.de: Der FC Bayern München II ist seit zwölf Spielen unbesiegt. Was macht die Mannschaft momentan so stark?

Stiller: Wir haben in der Winterpause angesprochen, was wir verbessern müssen. Dabei ging es vor allem um die Defensivarbeit. In diesem Bereich haben wir stark zugelegt. Das fängt vorne beim Stürmer an und hört hinten beim Torwart auf. Wenn einer einen Fehler macht, sind die anderen für ihn da und versuchen den Fehler auszubügeln. Wir harmonieren super auf dem Platz. Zudem machen wir sehr viele Tore. In unserer Mannschaft passt es einfach.

DFB.de: Sie haben bereits bei den A-Junioren des FC Bayern unter Trainer Sebastian Hoeneß gespielt, der nun auch Ihr Trainer beim FC Bayern II ist. Hat Ihnen der Kontakt zum Trainer beim Sprung in die 3. Liga geholfen?

Stiller: Ich denke schon. Der Trainer kennt mich und weiß genau, wo meine Stärken und Schwächen liegen. In der Hinrunde der Saison hatten wir weniger Kontakt, weil ich bei der U 19 war und er bereits Trainer der 2. Mannschaft gewesen ist. Aber wir sind trotzdem im Austausch geblieben. Er versucht mich bestmöglich zu fördern und schenkt mir auf meiner Position als Sechser das Vertrauen. Dieses Vertrauen versuche ich zurückzuzahlen. Das harmoniert derzeit sehr gut.

DFB.de: Sie sind beim FC Bayern München im wahrsten Sinne des Wortes groß geworden. Sie spielen seit Ihrem zehnten Lebensjahr für die Nachwuchsabteilung des Vereins. Wie sind Sie damals bei den Bayern gelandet?

Stiller: Ich habe zuvor beim TSV Milbertshofen gespielt. Dann kamen Scouts auf meine Eltern zu und haben mich zum Probetraining eingeladen. Wir haben dann noch ein Jahr gewartet, bis ich den Schritt zum FC Bayern gemacht habe. Das hat gut gepasst, weil ich ohnehin direkt aus München komme. Ich wohne auch heute noch bei meinen Eltern - nur fünf Minuten entfernt vom Campus.

DFB.de: Verlief Ihre Jugendzeit stets erfolgreich oder gab es auch Rückschläge?

Stiller: Insgesamt lief es immer okay für mich. Im vergangenen Jahr hatte ich zwei Außenbandrisse und bin dadurch ein paar Wochen ausgefallen. Ansonsten kann ich mich aber nicht beschweren.

DFB.de: Wie nahe haben Sie als Jugendspieler die Profis miterlebt?

Stiller: Meine erste Erinnerung an die Profis des FC Bayern habe ich bereits aus der Zeit davor. Als ich sechs Jahre alt war, habe ich an der Säbener Straße gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger ein Foto gemacht. Das werde ich nie vergessen. Als ich dann Jugendspieler beim FC Bayern wurde, gab es den Campus noch nicht. Wir haben also genauso wie die Profis an der Säbener Straße trainiert. Gelegentlich hat man dort zugesehen und davon geträumt, selbst dort irgendwann mitzutrainieren.

DFB.de: Eines Tages hat sich der Traum dann erfüllt: Welche Erinnerung haben Sie an Ihre erste Trainingseinheit bei den Profis?

Stiller: Das war im Sommer 2018, als wegen der Weltmeisterschaft die Nationalspieler noch nicht im Training waren. Ich bin dorthin gefahren, war ein wenig aufgeregt, weil ich nicht so richtig wusste, was auf mich zukommt. Aber ich hatte mich auch sehr gefreut, dass nun der Tag gekommen ist. In der Kabine waren alle total nett. Sandro Wagner hat direkt das Gespräch mit mir gesucht, auch Franck Ribery. Ich wurde sehr gut aufgenommen.

DFB.de: Im Sommer 2019 reisten Sie mit der Profimannschaft des FC Bayern in die USA und wurden bei Testspielen gegen den FC Arsenal und den AC Mailand eingewechselt. Waren das bislang die Highlight Ihrer jungen Karriere?

Stiller: Ja, das kann man schon sagen. Man arbeitet ja darauf hin, bei solchen Spielen dabei zu sein. Ich war megaglücklich, mitspielen zu dürfen und hoffe, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe.

DFB.de: Haben Sie das Gefühl, dass Sie fußballerisch bei den Bundesligaprofis bereits voll mithalten können?

Stiller: Es ist natürlich ein ganz anderes Niveau mit nur Nationalspielern auf dem Platz. Das Tempo ist schon enorm, man muss immer hundertprozentig konzentriert sein. Jeder Fehler wird eiskalt bestraft. Andererseits gehören Fehler natürlich dazu. Man muss einfach alles geben.

DFB.de: Wie haben Sie Hansi Flick als Trainer wahrgenommen?

Stiller: Er ist super menschlich, hat immer sofort das Gespräch zu jungen Spielern wie mir gesucht. Er hat uns gesagt, dass wir Selbstvertrauen haben und uns zeigen sollen, ansonsten einfach so bleiben müssen, wie wir sind.

DFB.de: Ist die Spielphilosophie bei der 1. und 2. Mannschaft identisch?

Stiller: Ja, die ist bei allen Mannschaften des FC Bayern gleich. Wir wollen viel Ballbesitz haben, dominant sein und immer nach vorne spielen.

DFB.de: Sie stehen noch ein Jahr beim FC Bayern München unter Vertrag. Trauen Sie sich den direkten Sprung zur 1. Mannschaft zu oder könnten Sie sich eine Zwischenstation bei einem anderen Profiverein vorstellen?

Stiller: Um ehrlich zu sein, habe ich mich damit noch nicht beschäftigt. Erst einmal müssen wir die Saison zu Ende spielen. Natürlich ist es der große Wunsch, es bei den Profis zu schaffen. Aber ich bin mir bewusst, dass das schwer wird.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben insgesamt drei Länderspiele für die U 17- und U 18-Nationalmannschaft absolviert. Mit den Gegnern Belgien, Niederlande und Portugal waren das drei absolute Topspiele. Wie haben Sie das Niveau wahrgenommen?

Stiller: Das Niveau war sehr hoch. Es ist super, sich international mit anderen Spielern zu messen. Es ist etwas ganz Besonderes, die Nationalmannschaft zu vertreten und die Hymne vor dem Spiel zu singen. Das ist Gänsehaut pur für mich.

DFB.de: Sie wurden schon einmal für die U 19-Nationalmannschaft nominiert, kamen verletzungsbedingt aber noch nicht zum Einsatz. Welche Rolle spielt Ihr Werdegang in den U-Nationalmannschaften für Sie?

Stiller: Das ist eine super Möglichkeit, sich zu präsentieren. Ich gebe alles dafür, dass ich noch viele Einsätze bei den U-Nationalmannschaften haben werde.

[oj]

Der FC Bayern München II hätte am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) die Meisterschaft der 3. Liga sicher. Angelo Stiller ist im defensiven Mittelfeld der Bayern gesetzt. Im DFB.de-Interview spricht der 19-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den letzten Spieltag, seinen Werdegang beim FC Bayern und seine Erfahrungen bei der 1. Mannschaft.

DFB.de: Herr Stiller, mit einem Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern wären Sie Drittliga-Meister. Verspüren Sie vor dem Spiel eine besondere Anspannung?

Angelo Stiller: Wir fahren nach Kaiserslautern, um Meister zu werden. Wir sind positiv angespannt, aber keinesfalls verkrampft. Wir wissen: Wenn wir so spielen wie in den vergangenen Wochen, haben wir gute Chancen.

DFB.de: Was würde Ihnen und dem Verein die Meisterschaft bedeuten?

Stiller: Das wäre ein ganz besonderer Erfolg. Bislang ist es noch keiner zweiten Mannschaft gelungen, Meister in der 3. Liga zu werden. Wir wollen das unbedingt schaffen.

DFB.de: Wie würde der weitere Tag aussehen, wenn es mit der Meisterschaft wirklich klappt? Ist bereits eine Feier geplant? Oder schauen Sie sich am Abend gemeinsam das DFB-Pokalfinale der 1. Mannschaft an?

Stiller: Das haben wir noch nicht geplant. Sollten wir Meister werden, müssen wir noch einmal den Teammanager fragen, wie es weitergeht. Das Pokalfinale werden wir dann auf der Heimfahrt im Bus schauen.

DFB.de: Der FC Bayern München II ist seit zwölf Spielen unbesiegt. Was macht die Mannschaft momentan so stark?

Stiller: Wir haben in der Winterpause angesprochen, was wir verbessern müssen. Dabei ging es vor allem um die Defensivarbeit. In diesem Bereich haben wir stark zugelegt. Das fängt vorne beim Stürmer an und hört hinten beim Torwart auf. Wenn einer einen Fehler macht, sind die anderen für ihn da und versuchen den Fehler auszubügeln. Wir harmonieren super auf dem Platz. Zudem machen wir sehr viele Tore. In unserer Mannschaft passt es einfach.

DFB.de: Sie haben bereits bei den A-Junioren des FC Bayern unter Trainer Sebastian Hoeneß gespielt, der nun auch Ihr Trainer beim FC Bayern II ist. Hat Ihnen der Kontakt zum Trainer beim Sprung in die 3. Liga geholfen?

Stiller: Ich denke schon. Der Trainer kennt mich und weiß genau, wo meine Stärken und Schwächen liegen. In der Hinrunde der Saison hatten wir weniger Kontakt, weil ich bei der U 19 war und er bereits Trainer der 2. Mannschaft gewesen ist. Aber wir sind trotzdem im Austausch geblieben. Er versucht mich bestmöglich zu fördern und schenkt mir auf meiner Position als Sechser das Vertrauen. Dieses Vertrauen versuche ich zurückzuzahlen. Das harmoniert derzeit sehr gut.

DFB.de: Sie sind beim FC Bayern München im wahrsten Sinne des Wortes groß geworden. Sie spielen seit Ihrem zehnten Lebensjahr für die Nachwuchsabteilung des Vereins. Wie sind Sie damals bei den Bayern gelandet?

Stiller: Ich habe zuvor beim TSV Milbertshofen gespielt. Dann kamen Scouts auf meine Eltern zu und haben mich zum Probetraining eingeladen. Wir haben dann noch ein Jahr gewartet, bis ich den Schritt zum FC Bayern gemacht habe. Das hat gut gepasst, weil ich ohnehin direkt aus München komme. Ich wohne auch heute noch bei meinen Eltern - nur fünf Minuten entfernt vom Campus.

DFB.de: Verlief Ihre Jugendzeit stets erfolgreich oder gab es auch Rückschläge?

Stiller: Insgesamt lief es immer okay für mich. Im vergangenen Jahr hatte ich zwei Außenbandrisse und bin dadurch ein paar Wochen ausgefallen. Ansonsten kann ich mich aber nicht beschweren.

DFB.de: Wie nahe haben Sie als Jugendspieler die Profis miterlebt?

Stiller: Meine erste Erinnerung an die Profis des FC Bayern habe ich bereits aus der Zeit davor. Als ich sechs Jahre alt war, habe ich an der Säbener Straße gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger ein Foto gemacht. Das werde ich nie vergessen. Als ich dann Jugendspieler beim FC Bayern wurde, gab es den Campus noch nicht. Wir haben also genauso wie die Profis an der Säbener Straße trainiert. Gelegentlich hat man dort zugesehen und davon geträumt, selbst dort irgendwann mitzutrainieren.

DFB.de: Eines Tages hat sich der Traum dann erfüllt: Welche Erinnerung haben Sie an Ihre erste Trainingseinheit bei den Profis?

Stiller: Das war im Sommer 2018, als wegen der Weltmeisterschaft die Nationalspieler noch nicht im Training waren. Ich bin dorthin gefahren, war ein wenig aufgeregt, weil ich nicht so richtig wusste, was auf mich zukommt. Aber ich hatte mich auch sehr gefreut, dass nun der Tag gekommen ist. In der Kabine waren alle total nett. Sandro Wagner hat direkt das Gespräch mit mir gesucht, auch Franck Ribery. Ich wurde sehr gut aufgenommen.

DFB.de: Im Sommer 2019 reisten Sie mit der Profimannschaft des FC Bayern in die USA und wurden bei Testspielen gegen den FC Arsenal und den AC Mailand eingewechselt. Waren das bislang die Highlight Ihrer jungen Karriere?

Stiller: Ja, das kann man schon sagen. Man arbeitet ja darauf hin, bei solchen Spielen dabei zu sein. Ich war megaglücklich, mitspielen zu dürfen und hoffe, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe.

DFB.de: Haben Sie das Gefühl, dass Sie fußballerisch bei den Bundesligaprofis bereits voll mithalten können?

Stiller: Es ist natürlich ein ganz anderes Niveau mit nur Nationalspielern auf dem Platz. Das Tempo ist schon enorm, man muss immer hundertprozentig konzentriert sein. Jeder Fehler wird eiskalt bestraft. Andererseits gehören Fehler natürlich dazu. Man muss einfach alles geben.

DFB.de: Wie haben Sie Hansi Flick als Trainer wahrgenommen?

Stiller: Er ist super menschlich, hat immer sofort das Gespräch zu jungen Spielern wie mir gesucht. Er hat uns gesagt, dass wir Selbstvertrauen haben und uns zeigen sollen, ansonsten einfach so bleiben müssen, wie wir sind.

DFB.de: Ist die Spielphilosophie bei der 1. und 2. Mannschaft identisch?

Stiller: Ja, die ist bei allen Mannschaften des FC Bayern gleich. Wir wollen viel Ballbesitz haben, dominant sein und immer nach vorne spielen.

DFB.de: Sie stehen noch ein Jahr beim FC Bayern München unter Vertrag. Trauen Sie sich den direkten Sprung zur 1. Mannschaft zu oder könnten Sie sich eine Zwischenstation bei einem anderen Profiverein vorstellen?

Stiller: Um ehrlich zu sein, habe ich mich damit noch nicht beschäftigt. Erst einmal müssen wir die Saison zu Ende spielen. Natürlich ist es der große Wunsch, es bei den Profis zu schaffen. Aber ich bin mir bewusst, dass das schwer wird.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben insgesamt drei Länderspiele für die U 17- und U 18-Nationalmannschaft absolviert. Mit den Gegnern Belgien, Niederlande und Portugal waren das drei absolute Topspiele. Wie haben Sie das Niveau wahrgenommen?

Stiller: Das Niveau war sehr hoch. Es ist super, sich international mit anderen Spielern zu messen. Es ist etwas ganz Besonderes, die Nationalmannschaft zu vertreten und die Hymne vor dem Spiel zu singen. Das ist Gänsehaut pur für mich.

DFB.de: Sie wurden schon einmal für die U 19-Nationalmannschaft nominiert, kamen verletzungsbedingt aber noch nicht zum Einsatz. Welche Rolle spielt Ihr Werdegang in den U-Nationalmannschaften für Sie?

Stiller: Das ist eine super Möglichkeit, sich zu präsentieren. Ich gebe alles dafür, dass ich noch viele Einsätze bei den U-Nationalmannschaften haben werde.

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