Sorg: "Zwei Gegentore in sieben Spielen, das sagt alles"

Die Nordiren sind seit vier Jahren in Qualifikationsspielen zu Hause ungeschlagen, Trainer Michael O'Neill wurde gerade die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste verliehen. Das WM-Qualifikationsspiel heute (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) im Windsor Park gegen den Weltmeister, das 17. Duell mit Deutschland, ist seit Wochen ausverkauft. Im im Spieltagsinterview auf DFB.de spricht Assistenztrainer Marcus Sorg über die große Begeisterung in Nordirland und die Defensivstärke des Gegners.

DFB.de: Marcus Sorg, unglaublich, wie es gestern regnete beim Abschlusstraining. Welchen Eindruck hat die Mannschaft auf Sie gemacht?

Marcus Sorg: Es war ein gutes Training hier im Windsor Park, die Stimmung war sehr gut, die Mannschaft hat mit Spielfreude trainiert. Wir fiebern alle mit großer Erwartung diesem neunten Spiel in der Qualifikationsrunde entgegen.

DFB.de: Nordirland hat in der WM-Qualifikation zwei Gegentore zugelassen, beide im Hinspiel in Deutschland. Was macht die Mannschaft defensiv so stark?

Sorg: Aufgrund ihrer Historie hat sie das Verteidigen einfach im Blut. Das Selbstverständnis, ihr Tor zu verteidigen, ist bei den Nordiren unglaublich stark ausgeprägt. Dafür gehen sie mit viel Leidenschaft und Disziplin in die Zweikämpfe. Jonny Evans hat zum Beispiel zehn Jahre für Manchester United gespielt, aber er ist nicht der einzige defensivstarke Spieler beim Gegner, Qualität haben sie alle. Wenn man in sieben Spielen einer WM-Qualifikationsrunde kein Tor kassiert, sagt das alles.

DFB.de: Wie also wollen Sie dieses nordirische Bollwerk knacken?

Sorg: Für uns gilt es in erster Linie, unser Spiel fußballerisch mit Ballstafetten und guter Raumaufteilung durchzuziehen, so wie wir es zuletzt gegen Norwegen demonstriert haben. Nordirland wird wollen, dass wir lange, hohe Bälle spielen. Das wäre für uns also heute kein gutes Mittel. Sie wollen viele lange Seitenwechsel, weil sie dann in Kopfballzweikämpfe kommen. Das kann also nicht unser Ziel sein, stattdessen wollen wir eher kontrolliert zu Torchancen kommen.

DFB.de: Joshua Kimmich ist derzeit Europas Topvorbereiter in der WM-Qualifikation.

Sorg: Da wird es Zeit, dass mal der eine oder andere aufholt. (lacht) Ernsthaft, Jo ist ein toller Spieler. Er füllt die Position als rechter Außenverteidiger mit großer Qualität. Seit der EM in Frankreich steht er ja auch permanent auf dem Platz.

DFB.de: Im Hinspiel hatte Deutschland 75 Prozent Ballbesitz und schoss 25-mal aufs Tor des Gegners. Trotzdem fielen nur zwei Tore. Fehlte der Mannschaft eine Weile die Effizienz beim Abschluss?

Sorg: Im Endeffekt geht es schon darum, erst mal Chancen herauszuarbeiten. Aber Chance ist nicht gleich Chance. Muss ich den Ball nur noch reinschieben, oder stehen mir beim Schuss noch ein oder zwei Gegner im Weg? Wir arbeiten also daran, Chancen höherer Qualität zu erarbeiten. Unser Ziel ist nicht Ballbesitz allein, sondern das Kreieren von hochwertigen Torchancen. Aber wir stehen momentan ohne Verlustpunkt ganz oben, spielen eine ganz tolle Quali, was sich auch in der Statistik niederschlägt. Ich meine, wir sind da schon auf einem ganz guten Weg.

DFB.de: Für die hundertprozentigen Chancen, müsste da ab und zu noch ein Pass mehr gespielt werden?

Sorg: Das ist mir viel zu einfach. Es kommt auf die Qualität des Passes an. Manchmal ist es angebracht, den Ball am Strafraum durchzustecken, und manchmal muss noch mal über einen Umweg gespielt werden. Keine Situation im Fußball ist wie eine andere. Das ist eine große Herausforderung. Mit das Schwerste, was man einer Mannschaft mitgeben kann, ist ein gutes Offensivspiel.

DFB.de: So viel ist gewiss: Nordirland wird "on fire" sein, wenn's losgeht. Obwohl das Spiel seit Wochen ausverkauft ist, gibt es in Belfast keinen Ticket-Schwarzmarkt, weil keiner seine Karte hergeben will. Worauf kommt es gegen so einen euphorisierten Gegner gerade in den ersten Minuten an?

Sorg: Unsere Mannschaft ist gut vorbereitet. Wir wissen genau, was auf uns zukommt. Für die Defensivstärke und Emotionalität der Nordiren ist die Mannschaft absolut sensibilisiert. Die Nordiren sind seit vier Jahren zu Hause in Qualispielen ungeschlagen - natürlich brennt heute Abend die Luft im Windsor Park. Darauf freuen wir uns alle. Und ich würde mein Ticket fürs Spiel heute auch nicht hergeben.

[th]

Die Nordiren sind seit vier Jahren in Qualifikationsspielen zu Hause ungeschlagen, Trainer Michael O'Neill wurde gerade die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste verliehen. Das WM-Qualifikationsspiel heute (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) im Windsor Park gegen den Weltmeister, das 17. Duell mit Deutschland, ist seit Wochen ausverkauft. Im im Spieltagsinterview auf DFB.de spricht Assistenztrainer Marcus Sorg über die große Begeisterung in Nordirland und die Defensivstärke des Gegners.

DFB.de: Marcus Sorg, unglaublich, wie es gestern regnete beim Abschlusstraining. Welchen Eindruck hat die Mannschaft auf Sie gemacht?

Marcus Sorg: Es war ein gutes Training hier im Windsor Park, die Stimmung war sehr gut, die Mannschaft hat mit Spielfreude trainiert. Wir fiebern alle mit großer Erwartung diesem neunten Spiel in der Qualifikationsrunde entgegen.

DFB.de: Nordirland hat in der WM-Qualifikation zwei Gegentore zugelassen, beide im Hinspiel in Deutschland. Was macht die Mannschaft defensiv so stark?

Sorg: Aufgrund ihrer Historie hat sie das Verteidigen einfach im Blut. Das Selbstverständnis, ihr Tor zu verteidigen, ist bei den Nordiren unglaublich stark ausgeprägt. Dafür gehen sie mit viel Leidenschaft und Disziplin in die Zweikämpfe. Jonny Evans hat zum Beispiel zehn Jahre für Manchester United gespielt, aber er ist nicht der einzige defensivstarke Spieler beim Gegner, Qualität haben sie alle. Wenn man in sieben Spielen einer WM-Qualifikationsrunde kein Tor kassiert, sagt das alles.

DFB.de: Wie also wollen Sie dieses nordirische Bollwerk knacken?

Sorg: Für uns gilt es in erster Linie, unser Spiel fußballerisch mit Ballstafetten und guter Raumaufteilung durchzuziehen, so wie wir es zuletzt gegen Norwegen demonstriert haben. Nordirland wird wollen, dass wir lange, hohe Bälle spielen. Das wäre für uns also heute kein gutes Mittel. Sie wollen viele lange Seitenwechsel, weil sie dann in Kopfballzweikämpfe kommen. Das kann also nicht unser Ziel sein, stattdessen wollen wir eher kontrolliert zu Torchancen kommen.

DFB.de: Joshua Kimmich ist derzeit Europas Topvorbereiter in der WM-Qualifikation.

Sorg: Da wird es Zeit, dass mal der eine oder andere aufholt. (lacht) Ernsthaft, Jo ist ein toller Spieler. Er füllt die Position als rechter Außenverteidiger mit großer Qualität. Seit der EM in Frankreich steht er ja auch permanent auf dem Platz.

DFB.de: Im Hinspiel hatte Deutschland 75 Prozent Ballbesitz und schoss 25-mal aufs Tor des Gegners. Trotzdem fielen nur zwei Tore. Fehlte der Mannschaft eine Weile die Effizienz beim Abschluss?

Sorg: Im Endeffekt geht es schon darum, erst mal Chancen herauszuarbeiten. Aber Chance ist nicht gleich Chance. Muss ich den Ball nur noch reinschieben, oder stehen mir beim Schuss noch ein oder zwei Gegner im Weg? Wir arbeiten also daran, Chancen höherer Qualität zu erarbeiten. Unser Ziel ist nicht Ballbesitz allein, sondern das Kreieren von hochwertigen Torchancen. Aber wir stehen momentan ohne Verlustpunkt ganz oben, spielen eine ganz tolle Quali, was sich auch in der Statistik niederschlägt. Ich meine, wir sind da schon auf einem ganz guten Weg.

DFB.de: Für die hundertprozentigen Chancen, müsste da ab und zu noch ein Pass mehr gespielt werden?

Sorg: Das ist mir viel zu einfach. Es kommt auf die Qualität des Passes an. Manchmal ist es angebracht, den Ball am Strafraum durchzustecken, und manchmal muss noch mal über einen Umweg gespielt werden. Keine Situation im Fußball ist wie eine andere. Das ist eine große Herausforderung. Mit das Schwerste, was man einer Mannschaft mitgeben kann, ist ein gutes Offensivspiel.

DFB.de: So viel ist gewiss: Nordirland wird "on fire" sein, wenn's losgeht. Obwohl das Spiel seit Wochen ausverkauft ist, gibt es in Belfast keinen Ticket-Schwarzmarkt, weil keiner seine Karte hergeben will. Worauf kommt es gegen so einen euphorisierten Gegner gerade in den ersten Minuten an?

Sorg: Unsere Mannschaft ist gut vorbereitet. Wir wissen genau, was auf uns zukommt. Für die Defensivstärke und Emotionalität der Nordiren ist die Mannschaft absolut sensibilisiert. Die Nordiren sind seit vier Jahren zu Hause in Qualispielen ungeschlagen - natürlich brennt heute Abend die Luft im Windsor Park. Darauf freuen wir uns alle. Und ich würde mein Ticket fürs Spiel heute auch nicht hergeben.

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