Silke Rottenberg: "Ein voller Erfolg"

Am vergangenen Wochenende fand in der Sportschule Bitburg eine Fortbildung für Torwarttrainer*innen aus ganz Deutschland statt, die im Bereich der U 15-Juniorinnen tätig sind. Die Fortbildung stand unter der Leitung der ehemaligen Nationaltorhüterin Silke Rottenberg und ihres Teams. Silke Rottenberg ist seit ihrem Karriereende vor 14 Jahren beim Deutschen-Fußball-Bund (DFB) als Torwarttrainerin und Koordinatorin der U 15 bis U 20-Nationalmannschaften tätig. Mit DFB.de spricht sie über die zwei lehrreichen Tage in Bitburg und die Relevanz solcher Veranstaltungen.

DFB.de: Frau Rottenberg, wie fällt ihr Fazit der zwei Tage in Bitburg aus?

Silke Rottenberg: Es war eine klasse Zeit, die wir in Bitburg hatten. Die Sportschule Bitburg hat uns alle Ressourcen geboten, die wir für eine solche Fortbildung gebraucht haben. Der Austausch zwischen den Trainer*innen und dem Team war unheimlich intensiv. Es war eine super Mischung aus Frauen und Männern unterschiedlicher Altersklassen. Außerdem waren alle unheimlich wissbegierig. Dazu war die Veranstaltung vom DFB und der Sportschule super organisiert, weshalb ich sagen würde: Sie war ein voller Erfolg!

DFB.de: Gibt es neben all der Zufriedenheit auch etwas, was nächstes Mal noch besser laufen könnte?

Rottenberg: Vom Ablauf und der Organisation bin ich tatsächlich einhundert Prozent zufrieden. Von allen Teilnehmer*innen kam der Wunsch nach mehr Fortbildungen auf. Aktuell machen wir so etwas leider nur einmal jährlich, aber auch ich würde mir wünschen, Fortbildungen öfter anbieten zu können. Auch an diesem Wochenende hätten wir noch leicht einen weiteren Tag füllen können und es wäre niemandem langweilig geworden. Davon abgesehen bin ich aber wunschlos glücklich.

DFB.de: Wie kann man sich als Außenstehende*r den Ablauf einer solchen Fortbildung vorstellen?

Rottenberg: Nach Anreise und Begrüßung am Freitagabend ging es am Samstag dann ans Eingemachte: Angefangen haben wir mit dem Themenkomplex Emotionsmanagement und Körpersprache, geleitet von Schauspieler Sebastian Fräsdorf.

DFB.de: Wie läuft so ein Emotionsmanagement ab und warum ist es für die Trainer*innen wichtig?

Rottenberg: Bei Sebastians Vorträgen geht es darum, die Persönlichkeit der Torhüterinnen zu entwickeln, sie sollen lernen, mit ihren Emotionen umzugehen. Das Emotionsmanagement soll dabei die Trainer*innen sensibilisieren. Gerade bei jungen Mädchen auf einer Schlüsselposition wie der der Torhüterin ist es wichtig zu wissen, wie man mit ihnen umgeht. Was für Typen sind sie? Eher schüchtern oder eher offen? Was ist wichtig im Training, im Umgang. Es geht vor allem darum, dass die Mädchen Emotionen rauslassen sollen und können, statt sie zu verdrängen. Sebastian Fräsdorf ist selbst nebenbei Trainer beim FC Stahl Brandenburg und arbeitet dort mit seinem Team auch viel mit Emotionen. Deswegen sind wir froh, Sebastian als Referent in Bitburg gehabt zu haben, weil er aus der Schauspielerei extrem, viel Input geben konnte.

DFB.de: Wie ging es dann weiter?

Rottenberg: Nächster Schwerpunkt war die Torhüter*innen-DNA, die im DFB gemeinsam im männlichen und weiblichen Nachwuchsbereich von uns erarbeitet wurde. Diese DNA habe ich den Teilnehmer*innen dann anhand von Merle Frohms' besten Szenen bei der Europameisterschaft nähergebracht.

DFB.de: Können Sie uns ein bisschen mehr zur Torhüter*innen DNA sagen?

Rottenberg: Die DNA besteht aus zehn Bausteinen, die junge Torhüter*innen bereits in den Entwicklungsjahren erarbeiten sollen. Es geht beim Torwartspiel nicht nur um das "Sauberhalten des Kastens", sondern auch darum, die eigene Werkzeugkiste zu füllen, um situativ handeln zu können. Die DNA hilft den Torhüter*innen sich auf und neben dem Platz weiterzuentwickeln.

DFB.de: Was stand bei der Fortbildung als nächstes an?

Rottenberg: Den restlichen Tag haben die Teilnehmer*innen in einem Workshop verbracht, in dem wir uns mit dem Thema Raumverteidigung beschäftigt haben. Der Sonntag war geprägt vom Torwart-Offensivspiel: Erst gab es wieder ein wenig theoretischen Input und dann einen weiteren Workshop, in dem an den unterschiedlichen Facetten des Offensivspiels gearbeitet wurde. Abschließend gab es dann noch eine Einheit mit Schwerpunkt Zielverteidigung. Hierbei haben wir uns dem methodischen Aufbau des flachen Abdrucks gewidmet. In allen Einheiten arbeiten wir mit Spielszenen – positive und negative Beispiele – anhand derer die Teilnehmer*innen dann Trainingseinheiten kreieren sollen. Als Grundlage dient unser Trainingsprinzip WASIC: hier liegt eine chronologische Abfolge des Trainingsaufbaus zugrunde – vom Aufwärmen über die Analyse bis hin zum Cooldown.

DFB.de: Inwiefern bringen die bei der Fortbildung behandelten Trainingsinhalte am Ende auch die Torhüter*innen auf dem Platz weiter?

Rottenberg: Ich hoffe, wir konnten alle Trainer*innen zum Nachdenken anregen. Manchmal ist es wichtig, eine Einheit nochmal zu hinterfragen. Wie kann ich altersgerecht trainieren? Wie kann ich Trainingszeit effizient nutzen? Wie kann ich Lernziele altersgerecht einbringen? Auch das Arbeiten mit Videoanalysen haben wir den Trainer*innen ans Herz gelegt. Ich hoffe natürlich, dass sich das alles positiv auf die Torhüter*innen auswirkt.

DFB.de: Wie wichtig war ihr Team um Sie herum?

Rottenberg: Fortbildungen leben von den Menschen, die sie vorbereiten und umsetzen und ich hatte hier ein ganz großartiges und akribisches Team an meiner Seite. Fast das komplette Trainer*innen-Team der DFB-Juniorinnen war dabei, dazu zwei Referenten. Und alle haben sich durchgehend ins Zeug gelegt und dazu beigetragen, dass wir uns gegenseitig weiterbringen konnten.

[dfb]

Am vergangenen Wochenende fand in der Sportschule Bitburg eine Fortbildung für Torwarttrainer*innen aus ganz Deutschland statt, die im Bereich der U 15-Juniorinnen tätig sind. Die Fortbildung stand unter der Leitung der ehemaligen Nationaltorhüterin Silke Rottenberg und ihres Teams. Silke Rottenberg ist seit ihrem Karriereende vor 14 Jahren beim Deutschen-Fußball-Bund (DFB) als Torwarttrainerin und Koordinatorin der U 15 bis U 20-Nationalmannschaften tätig. Mit DFB.de spricht sie über die zwei lehrreichen Tage in Bitburg und die Relevanz solcher Veranstaltungen.

DFB.de: Frau Rottenberg, wie fällt ihr Fazit der zwei Tage in Bitburg aus?

Silke Rottenberg: Es war eine klasse Zeit, die wir in Bitburg hatten. Die Sportschule Bitburg hat uns alle Ressourcen geboten, die wir für eine solche Fortbildung gebraucht haben. Der Austausch zwischen den Trainer*innen und dem Team war unheimlich intensiv. Es war eine super Mischung aus Frauen und Männern unterschiedlicher Altersklassen. Außerdem waren alle unheimlich wissbegierig. Dazu war die Veranstaltung vom DFB und der Sportschule super organisiert, weshalb ich sagen würde: Sie war ein voller Erfolg!

DFB.de: Gibt es neben all der Zufriedenheit auch etwas, was nächstes Mal noch besser laufen könnte?

Rottenberg: Vom Ablauf und der Organisation bin ich tatsächlich einhundert Prozent zufrieden. Von allen Teilnehmer*innen kam der Wunsch nach mehr Fortbildungen auf. Aktuell machen wir so etwas leider nur einmal jährlich, aber auch ich würde mir wünschen, Fortbildungen öfter anbieten zu können. Auch an diesem Wochenende hätten wir noch leicht einen weiteren Tag füllen können und es wäre niemandem langweilig geworden. Davon abgesehen bin ich aber wunschlos glücklich.

DFB.de: Wie kann man sich als Außenstehende*r den Ablauf einer solchen Fortbildung vorstellen?

Rottenberg: Nach Anreise und Begrüßung am Freitagabend ging es am Samstag dann ans Eingemachte: Angefangen haben wir mit dem Themenkomplex Emotionsmanagement und Körpersprache, geleitet von Schauspieler Sebastian Fräsdorf.

DFB.de: Wie läuft so ein Emotionsmanagement ab und warum ist es für die Trainer*innen wichtig?

Rottenberg: Bei Sebastians Vorträgen geht es darum, die Persönlichkeit der Torhüterinnen zu entwickeln, sie sollen lernen, mit ihren Emotionen umzugehen. Das Emotionsmanagement soll dabei die Trainer*innen sensibilisieren. Gerade bei jungen Mädchen auf einer Schlüsselposition wie der der Torhüterin ist es wichtig zu wissen, wie man mit ihnen umgeht. Was für Typen sind sie? Eher schüchtern oder eher offen? Was ist wichtig im Training, im Umgang. Es geht vor allem darum, dass die Mädchen Emotionen rauslassen sollen und können, statt sie zu verdrängen. Sebastian Fräsdorf ist selbst nebenbei Trainer beim FC Stahl Brandenburg und arbeitet dort mit seinem Team auch viel mit Emotionen. Deswegen sind wir froh, Sebastian als Referent in Bitburg gehabt zu haben, weil er aus der Schauspielerei extrem, viel Input geben konnte.

DFB.de: Wie ging es dann weiter?

Rottenberg: Nächster Schwerpunkt war die Torhüter*innen-DNA, die im DFB gemeinsam im männlichen und weiblichen Nachwuchsbereich von uns erarbeitet wurde. Diese DNA habe ich den Teilnehmer*innen dann anhand von Merle Frohms' besten Szenen bei der Europameisterschaft nähergebracht.

DFB.de: Können Sie uns ein bisschen mehr zur Torhüter*innen DNA sagen?

Rottenberg: Die DNA besteht aus zehn Bausteinen, die junge Torhüter*innen bereits in den Entwicklungsjahren erarbeiten sollen. Es geht beim Torwartspiel nicht nur um das "Sauberhalten des Kastens", sondern auch darum, die eigene Werkzeugkiste zu füllen, um situativ handeln zu können. Die DNA hilft den Torhüter*innen sich auf und neben dem Platz weiterzuentwickeln.

DFB.de: Was stand bei der Fortbildung als nächstes an?

Rottenberg: Den restlichen Tag haben die Teilnehmer*innen in einem Workshop verbracht, in dem wir uns mit dem Thema Raumverteidigung beschäftigt haben. Der Sonntag war geprägt vom Torwart-Offensivspiel: Erst gab es wieder ein wenig theoretischen Input und dann einen weiteren Workshop, in dem an den unterschiedlichen Facetten des Offensivspiels gearbeitet wurde. Abschließend gab es dann noch eine Einheit mit Schwerpunkt Zielverteidigung. Hierbei haben wir uns dem methodischen Aufbau des flachen Abdrucks gewidmet. In allen Einheiten arbeiten wir mit Spielszenen – positive und negative Beispiele – anhand derer die Teilnehmer*innen dann Trainingseinheiten kreieren sollen. Als Grundlage dient unser Trainingsprinzip WASIC: hier liegt eine chronologische Abfolge des Trainingsaufbaus zugrunde – vom Aufwärmen über die Analyse bis hin zum Cooldown.

DFB.de: Inwiefern bringen die bei der Fortbildung behandelten Trainingsinhalte am Ende auch die Torhüter*innen auf dem Platz weiter?

Rottenberg: Ich hoffe, wir konnten alle Trainer*innen zum Nachdenken anregen. Manchmal ist es wichtig, eine Einheit nochmal zu hinterfragen. Wie kann ich altersgerecht trainieren? Wie kann ich Trainingszeit effizient nutzen? Wie kann ich Lernziele altersgerecht einbringen? Auch das Arbeiten mit Videoanalysen haben wir den Trainer*innen ans Herz gelegt. Ich hoffe natürlich, dass sich das alles positiv auf die Torhüter*innen auswirkt.

DFB.de: Wie wichtig war ihr Team um Sie herum?

Rottenberg: Fortbildungen leben von den Menschen, die sie vorbereiten und umsetzen und ich hatte hier ein ganz großartiges und akribisches Team an meiner Seite. Fast das komplette Trainer*innen-Team der DFB-Juniorinnen war dabei, dazu zwei Referenten. Und alle haben sich durchgehend ins Zeug gelegt und dazu beigetragen, dass wir uns gegenseitig weiterbringen konnten.

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