Serienmeister Dassendorf: Das große Los?

Es ist die erste Teilnahme seit 18 Jahren. Die TuS (Turn- und Sportgemeinschaft) Dassendorf, Serienmeister der Oberliga Hamburg, nimmt zum zweiten Mal nach der Saison 2000/2001 wieder im DFB-Pokal teil. "Eine gewisse Anspannung und selbstverständlich eine große Portion Vorfreude sind seit dem Moment spürbar, in dem wir den Verbandspokal überreicht bekommen haben", sagt TuS-Sportdirektor Jan Schönteich im Gespräch mit DFB.de.

Im Finale des Hamburger Pokals hatte sich die TuS dank eines Doppelpacks von Jeremy Opoku Karikari (70./88.) gegen den Ligakonkurrenten Niendorfer TSV 2:0 (0:0) durchgesetzt.

Unterhaching statt Bayern, BVB oder Köln

Bereits beim ersten Auftritt der Dassendorfer im DFB-Pokal war Schönteich dabei. Im Jahr 2000 war der heute 50-Jährige noch als Spieler aktiv. "Damals hatten wir leider kein Losglück. Bayern München, Borussia Dortmund, der 1. FC Köln sowie die SpVgg Unterhaching waren noch im Topf, als unser Los gezogen wurde. Die SpVgg ist es dann geworden. Und auch sportlich lief es nicht rund. Bereits nach 21 Minuten lagen wir 0:2 zurück. Am Ende hieß es 0:5", erinnert sich Schönteich.

"Die erneute Qualifikation wird das Highlight der ersten Teilnahme auf jeden Fall noch einmal überbieten", meint der TuS-Manager: "Der DFB-Pokal hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ist nicht mehr mit damals zu vergleichen. Inzwischen wird ja jedes einzelne Spiel live im TV übertragen."

Fünfte Meisterschaft in Folge mit Rekorden

Beim Endspiel um den Verbandspokal saß auch mit Elard Ostermann auch der künftige Trainer auf der Tribüne. Der 49-jährige ehemalige Bundesligaprofi (unter anderem VfL Bochum, Hamburger SV und Hannover 96) tritt die Nachfolge des Duos mit Thomas Hoffmann und Peter Martens an, das eine Pause vom Fußball einlegt.

"Der Abgang von Thomas und Peter stand bereits zur Winterpause fest. Umso höher ist es allen Beteiligten anzurechnen, dass die Saison so extrem erfolgreich verlaufen ist. Wir haben unsere eigenen Maßstäbe pulverisiert", sagt Schönteich. Unter dem Strich standen 32 Siege aus 34 Partien, 27 Gegentore, 100 erzielte Treffer, 26 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten SC Victoria Hamburg und der fünfte Titel in der Oberliga Hamburg in Folge.

Grillfest mit Public Viewing bei der Auslosung

Nun fiebert der Serienmeister dem kommenden Freitag (8. Juni) entgegen, wenn im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ab ca. 22.15 Uhr in der ARD ("Sportschau Club") die erste Pokalrunde ausgelost wird. Vereinsmäzen Michael Funk, seit 35 Jahren Unterstützer und einst selbst noch Jugendtrainer in Dassendorf, sowie Marketingverantwortlicher Robert Mimarbachi werden live vor Ort sein.

"Für alle anderen Anhänger des Vereins wird es auf unserer Platzanlage ein Grillfest geben. Erst werden wir das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien und dann die Auslosung verfolgen", so Schönteich.

Stadien in Hamburg oder Lübeck als Optionen

Unabhängig davon, welche der 32 Kugeln aus dem ersten Lostopf nach dem TuS Dassendorf gezogen wird, der Verein aus der 5. Liga wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf der gewohnten Platzanlage vor den Toren Hamburgs spielen können.

"Wir haben da mehrere Grundüberlegungen. Denkbar wären das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli, das Stadion an der Lohmühle des VfB Lübeck - oder sogar das Volksparkstadion des Hamburger SV, sollten wir das ganz große Los ziehen. Intensivieren können wir die Planungen erst, wenn wir wissen, gegen wen wir antreten", erläutert Schönteich.

Ostermann im Duell mit Weltmeister Augenthaler

Die Teilnahme mit der TuS Dassendorf bezeichnet der künftige Trainer Elard Ostermann, zu dessen Kader mit Stürmer Marcel von Walsleben-Schied auch ein früherer U 21-Nationalspieler gehört, gegenüber DFB.de als "mein verspätetes Trainerdebüt im DFB-Pokal. 2017 konnte ich mit dem Lüneburger SK den Niedersachsenpokal gewinnen. Durch meinen Abgang im Sommer saß ich im DFB-Pokal dann aber nicht auf der Bank."

Als Profi hatte der heute 48-Jährige dagegen schon einige Erfahrungen im DFB-Pokal gesammelt. "Mit dem TuS Hoisdorf habe ich in der Saison 1988/1989 in der zweiten Runde gegen den FC Bayern München gespielt. Wir haben zwar 0:4 verloren. Aber ein Duell gegen Größen wie Klaus Augenthaler vergisst man nicht so schnell."

Ein Wunschlos für die erste Runde hat Ostermann "nicht wirklich. Ein norddeutscher Bundes- oder Zweitligist hätte gewiss seinen Reiz. Und wer weiß, was an einem Tag alles möglich ist." Im Umfeld hat Ostermann bereits eine Euphorie ausgemacht. "Die Teilnahme am DFB-Pokal hat für einen Schub beim Verein gesorgt. Den erarbeiteten Höhepunkt wollen wir nun genießen." 


TuS Dassendorf im Profil

Gründungsjahr: 1948

Mitgliederzahl: 800

Liga-Zugehörigkeit: Oberliga Hamburg

Trainergespann: bisher Peter Martens/Thomas Hoffmann, ab 1. Juli Elard Ostermann

Top-Torjäger: Maximilian Thilo Dittrich und Sven Möller (beide 21 Saisontore)

Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Fünfmal in Folger Meister in der Oberliga Hamburg, zweimalige Qualifikation für den DFB-Pokal

Weg in den DFB-Pokal: FC Voran Ohe (6:0), Düneberger SV (4:1), Meiendorfer SV (4:0), Curslack-Neuengamme (3:1), TuS Osdorf (1:0), TSV Buchholz 08 (2:0), Teutonia 05 Ottensen (2:0 n.V.), Niendorfer TSV (2:0)

[mspw]

Es ist die erste Teilnahme seit 18 Jahren. Die TuS (Turn- und Sportgemeinschaft) Dassendorf, Serienmeister der Oberliga Hamburg, nimmt zum zweiten Mal nach der Saison 2000/2001 wieder im DFB-Pokal teil. "Eine gewisse Anspannung und selbstverständlich eine große Portion Vorfreude sind seit dem Moment spürbar, in dem wir den Verbandspokal überreicht bekommen haben", sagt TuS-Sportdirektor Jan Schönteich im Gespräch mit DFB.de.

Im Finale des Hamburger Pokals hatte sich die TuS dank eines Doppelpacks von Jeremy Opoku Karikari (70./88.) gegen den Ligakonkurrenten Niendorfer TSV 2:0 (0:0) durchgesetzt.

Unterhaching statt Bayern, BVB oder Köln

Bereits beim ersten Auftritt der Dassendorfer im DFB-Pokal war Schönteich dabei. Im Jahr 2000 war der heute 50-Jährige noch als Spieler aktiv. "Damals hatten wir leider kein Losglück. Bayern München, Borussia Dortmund, der 1. FC Köln sowie die SpVgg Unterhaching waren noch im Topf, als unser Los gezogen wurde. Die SpVgg ist es dann geworden. Und auch sportlich lief es nicht rund. Bereits nach 21 Minuten lagen wir 0:2 zurück. Am Ende hieß es 0:5", erinnert sich Schönteich.

"Die erneute Qualifikation wird das Highlight der ersten Teilnahme auf jeden Fall noch einmal überbieten", meint der TuS-Manager: "Der DFB-Pokal hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ist nicht mehr mit damals zu vergleichen. Inzwischen wird ja jedes einzelne Spiel live im TV übertragen."

Fünfte Meisterschaft in Folge mit Rekorden

Beim Endspiel um den Verbandspokal saß auch mit Elard Ostermann auch der künftige Trainer auf der Tribüne. Der 49-jährige ehemalige Bundesligaprofi (unter anderem VfL Bochum, Hamburger SV und Hannover 96) tritt die Nachfolge des Duos mit Thomas Hoffmann und Peter Martens an, das eine Pause vom Fußball einlegt.

"Der Abgang von Thomas und Peter stand bereits zur Winterpause fest. Umso höher ist es allen Beteiligten anzurechnen, dass die Saison so extrem erfolgreich verlaufen ist. Wir haben unsere eigenen Maßstäbe pulverisiert", sagt Schönteich. Unter dem Strich standen 32 Siege aus 34 Partien, 27 Gegentore, 100 erzielte Treffer, 26 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten SC Victoria Hamburg und der fünfte Titel in der Oberliga Hamburg in Folge.

Grillfest mit Public Viewing bei der Auslosung

Nun fiebert der Serienmeister dem kommenden Freitag (8. Juni) entgegen, wenn im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ab ca. 22.15 Uhr in der ARD ("Sportschau Club") die erste Pokalrunde ausgelost wird. Vereinsmäzen Michael Funk, seit 35 Jahren Unterstützer und einst selbst noch Jugendtrainer in Dassendorf, sowie Marketingverantwortlicher Robert Mimarbachi werden live vor Ort sein.

"Für alle anderen Anhänger des Vereins wird es auf unserer Platzanlage ein Grillfest geben. Erst werden wir das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien und dann die Auslosung verfolgen", so Schönteich.

Stadien in Hamburg oder Lübeck als Optionen

Unabhängig davon, welche der 32 Kugeln aus dem ersten Lostopf nach dem TuS Dassendorf gezogen wird, der Verein aus der 5. Liga wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf der gewohnten Platzanlage vor den Toren Hamburgs spielen können.

"Wir haben da mehrere Grundüberlegungen. Denkbar wären das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli, das Stadion an der Lohmühle des VfB Lübeck - oder sogar das Volksparkstadion des Hamburger SV, sollten wir das ganz große Los ziehen. Intensivieren können wir die Planungen erst, wenn wir wissen, gegen wen wir antreten", erläutert Schönteich.

Ostermann im Duell mit Weltmeister Augenthaler

Die Teilnahme mit der TuS Dassendorf bezeichnet der künftige Trainer Elard Ostermann, zu dessen Kader mit Stürmer Marcel von Walsleben-Schied auch ein früherer U 21-Nationalspieler gehört, gegenüber DFB.de als "mein verspätetes Trainerdebüt im DFB-Pokal. 2017 konnte ich mit dem Lüneburger SK den Niedersachsenpokal gewinnen. Durch meinen Abgang im Sommer saß ich im DFB-Pokal dann aber nicht auf der Bank."

Als Profi hatte der heute 48-Jährige dagegen schon einige Erfahrungen im DFB-Pokal gesammelt. "Mit dem TuS Hoisdorf habe ich in der Saison 1988/1989 in der zweiten Runde gegen den FC Bayern München gespielt. Wir haben zwar 0:4 verloren. Aber ein Duell gegen Größen wie Klaus Augenthaler vergisst man nicht so schnell."

Ein Wunschlos für die erste Runde hat Ostermann "nicht wirklich. Ein norddeutscher Bundes- oder Zweitligist hätte gewiss seinen Reiz. Und wer weiß, was an einem Tag alles möglich ist." Im Umfeld hat Ostermann bereits eine Euphorie ausgemacht. "Die Teilnahme am DFB-Pokal hat für einen Schub beim Verein gesorgt. Den erarbeiteten Höhepunkt wollen wir nun genießen." 


TuS Dassendorf im Profil

Gründungsjahr: 1948

Mitgliederzahl: 800

Liga-Zugehörigkeit: Oberliga Hamburg

Trainergespann: bisher Peter Martens/Thomas Hoffmann, ab 1. Juli Elard Ostermann

Top-Torjäger: Maximilian Thilo Dittrich und Sven Möller (beide 21 Saisontore)

Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Fünfmal in Folger Meister in der Oberliga Hamburg, zweimalige Qualifikation für den DFB-Pokal

Weg in den DFB-Pokal: FC Voran Ohe (6:0), Düneberger SV (4:1), Meiendorfer SV (4:0), Curslack-Neuengamme (3:1), TuS Osdorf (1:0), TSV Buchholz 08 (2:0), Teutonia 05 Ottensen (2:0 n.V.), Niendorfer TSV (2:0)