Traumlos Werder: BSC Hastedt hofft aufs Bremer Derby

Der BSC Hastedt aus der Bremen-Liga hat Historisches erreicht. Am Finaltag der Amateure qualifizierte sich der kleine Verein, der 2010 noch in der A-Kreisliga am Ball war, durch einen souveränen 3:0-Finalsieg im Bremer Verbandspokal über den Ligakonkurrenten Blumenthaler SV erstmals für den DFB-Pokal.

Nun fiebert der Klub, dessen Fußballabteilung 250 Mitglieder umfasst, der Auslosung der ersten Pokalrunde am Freitag (ab 22 Uhr, live in der ARD) im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund entgegen. Der Vorsitzende Kai Wilkens sowie Torjäger Iman Saghey-Bi-Ria, der ab der neuen Saison auf die Position des Sportlichen Leiters wechseln wird, werden in Dortmund vor Ort sein. Die BSC-Gesandten hoffen auf einen möglichst attraktiven Gegner.

Der Rest der Mannschaft wird in der offiziellen Vereinskneipe "Am Jakobsberg" die Auslosung im Rahmen des Sportschau Clubs in der ARD auf Großbildleinwand verfolgen. "Die 300 Plätze waren innerhalb kürzester Zeit reserviert", sagt Trainer Gökhan Deli, der zusammen mit seinem Zwillingsbruder Samet die Mannschaft betreut, gegenüber DFB.de. "Einer von uns beiden wird auf jeden Fall mit nach Dortmund reisen, der andere bleibt bei der Mannschaft. Wer das sein wird, ist aber noch nicht entschieden."

Spielort: Großes Weserstadion oder Platz 11

Hastedt liegt vier bis fünf Kilometer östlich des Zentrums von Bremen am rechten Ufer der Weser. Der Verein BSC Hastedt ist noch relativ jung, entstand 2008 durch die Fusion der Fußballabteilungen des Hastedter TSV und des Post SV Bremen. "Unsere heimische Sportanlage liegt nur 400 Meter vom Bremer Weserstadion entfernt, wenn dort ein Tor fällt, kriegt das bei uns jeder mit", so Gökhan Deli, der mit dem benachbarten Bundesligisten SV Werder bereits seinen Wunschgegner ausgemacht hat. "Wir würden uns aber auch gegen Bayern MünchenSchalke 04 oder Borussia Dortmund nicht wehren", sagt der BSC-Trainer - und grinst.

"Wenn uns ein großer Traditionsverein zugelost wird, dann werden wir auf jeden Fall ins Weserstadion umziehen", kündigt Deli an: "Bei einem weniger attraktiven Los weichen wir voraussichtlich auf Platz 11 des Weserstadions aus, der 5500 Zuschauern Platz bietet."

"Kirsche auf der Torte"

Seitdem die Deli-Zwillinge beim BSC an der Seitenlinie stehen, geht es mit dem Verein steil bergauf. "Wir haben als Bezirks- und Landesligameister den direkten Durchmarsch in die Bremen-Liga geschafft", sagt Deli. "In diesem Jahr haben wir als Aufsteiger mit dem dritten Tabellenplatz eine überragende Saison gespielt. Die Teilnahme am DFB-Pokal ist jetzt die Kirsche auf der Torte."

Nach dem Finalsieg gegen den Blumenthaler SV hielten sich die Feierlichkeiten beim BSC in Grenzen. Freunde und Vorstand kamen bei einer Grillparty zusammen. Ein Grund für die Zurückhaltung war auch der islamische Fastenmonat Ramadan, der am 16. Mai begonnen hatte und am Abend des 14. Juni enden wird. "Da im BSC-Kader weit über die Hälfte der Spieler dem muslimischen Glauben angehören, wird die richtige Sause erst Anfang Juli in einem Lokal in der Innenstadt über die Bühne gehen", sagt Deli.

Letzter Auftritt für Torjäger Bi-Ria - Kapitän Yücel fällt aus

Für BSC-Torjäger Saghey-Bi-Ria wird der erste DFB-Pokal-Auftritt des BSC Hastedt auch gleichzeitig sein Abschiedsspiel vom aktiven Sport. Der 33 Jahre alte Deutsch-Iraner, der bereits dreimal zu Bremens Amateurfußballer des Jahres gewählt wurde, wird zur neuen Saison Sportlicher Leiter beim BSC Hastedt. Der Mittelstürmer war bislang eine echte "Tormaschine". Für seinen ehemaligen Verein Bremer SV traf er in insgesamt 125 Spielen 155-mal, sicherte sich 2012 (28 Tore), 2013 (44) und 2014 (48) dreimal in Folge die Torjägerkrone der Bremen-Liga. In dieser Saison belegte Saghey-Bi-Ria mit 25 Treffern hinter Jan-Niklas Kersten (Leher TS/29 Saisontore) und Saimir Dikollairi (Brinkumer SV/26) den dritten Platz.

Fest steht bereits: BSC-Kapitän Sedat Yücel wird das DFB-Pokalspiel auf jeden Fall verpassen. Der 31 Jahre alte Linksverteidiger hatte sich im Verbandspokalfinale gegen den Blumenthaler SV einen Kreuzbandriss zugezogen. "Sedo ist unheimlich wichtig für unsere Mannschaft", so Gökhan Deli. "Sein Ausfall ist ein schwerer Verlust. Wir haben den Pokalsieg damit teuer bezahlt."


BSC Hastedt im Profil

Gründungsjahr: 2008
Mitgliederzahl: 250
Ligazugehörigkeit: Bremen-Liga
Trainer: Gökhan und Samet Deli
Toptorjäger: Iman Saghey-Bi-Ria (25 Saisontreffer)
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Dritter Platz in der Bremen-Liga und Qualifikation für den DFB-Pokal
Weg in den DFB-Pokal: TuRa Bremen (3:0), SVGO Bremen (5:0 Wertung), KSV Vatan Sport (2:1), Bremer SV (4:3 n.E.), SG Aumund-Vegesack (1:0), Blumenthaler SV (3:0)

[mspw]

Der BSC Hastedt aus der Bremen-Liga hat Historisches erreicht. Am Finaltag der Amateure qualifizierte sich der kleine Verein, der 2010 noch in der A-Kreisliga am Ball war, durch einen souveränen 3:0-Finalsieg im Bremer Verbandspokal über den Ligakonkurrenten Blumenthaler SV erstmals für den DFB-Pokal.

Nun fiebert der Klub, dessen Fußballabteilung 250 Mitglieder umfasst, der Auslosung der ersten Pokalrunde am Freitag (ab 22 Uhr, live in der ARD) im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund entgegen. Der Vorsitzende Kai Wilkens sowie Torjäger Iman Saghey-Bi-Ria, der ab der neuen Saison auf die Position des Sportlichen Leiters wechseln wird, werden in Dortmund vor Ort sein. Die BSC-Gesandten hoffen auf einen möglichst attraktiven Gegner.

Der Rest der Mannschaft wird in der offiziellen Vereinskneipe "Am Jakobsberg" die Auslosung im Rahmen des Sportschau Clubs in der ARD auf Großbildleinwand verfolgen. "Die 300 Plätze waren innerhalb kürzester Zeit reserviert", sagt Trainer Gökhan Deli, der zusammen mit seinem Zwillingsbruder Samet die Mannschaft betreut, gegenüber DFB.de. "Einer von uns beiden wird auf jeden Fall mit nach Dortmund reisen, der andere bleibt bei der Mannschaft. Wer das sein wird, ist aber noch nicht entschieden."

Spielort: Großes Weserstadion oder Platz 11

Hastedt liegt vier bis fünf Kilometer östlich des Zentrums von Bremen am rechten Ufer der Weser. Der Verein BSC Hastedt ist noch relativ jung, entstand 2008 durch die Fusion der Fußballabteilungen des Hastedter TSV und des Post SV Bremen. "Unsere heimische Sportanlage liegt nur 400 Meter vom Bremer Weserstadion entfernt, wenn dort ein Tor fällt, kriegt das bei uns jeder mit", so Gökhan Deli, der mit dem benachbarten Bundesligisten SV Werder bereits seinen Wunschgegner ausgemacht hat. "Wir würden uns aber auch gegen Bayern MünchenSchalke 04 oder Borussia Dortmund nicht wehren", sagt der BSC-Trainer - und grinst.

"Wenn uns ein großer Traditionsverein zugelost wird, dann werden wir auf jeden Fall ins Weserstadion umziehen", kündigt Deli an: "Bei einem weniger attraktiven Los weichen wir voraussichtlich auf Platz 11 des Weserstadions aus, der 5500 Zuschauern Platz bietet."

"Kirsche auf der Torte"

Seitdem die Deli-Zwillinge beim BSC an der Seitenlinie stehen, geht es mit dem Verein steil bergauf. "Wir haben als Bezirks- und Landesligameister den direkten Durchmarsch in die Bremen-Liga geschafft", sagt Deli. "In diesem Jahr haben wir als Aufsteiger mit dem dritten Tabellenplatz eine überragende Saison gespielt. Die Teilnahme am DFB-Pokal ist jetzt die Kirsche auf der Torte."

Nach dem Finalsieg gegen den Blumenthaler SV hielten sich die Feierlichkeiten beim BSC in Grenzen. Freunde und Vorstand kamen bei einer Grillparty zusammen. Ein Grund für die Zurückhaltung war auch der islamische Fastenmonat Ramadan, der am 16. Mai begonnen hatte und am Abend des 14. Juni enden wird. "Da im BSC-Kader weit über die Hälfte der Spieler dem muslimischen Glauben angehören, wird die richtige Sause erst Anfang Juli in einem Lokal in der Innenstadt über die Bühne gehen", sagt Deli.

Letzter Auftritt für Torjäger Bi-Ria - Kapitän Yücel fällt aus

Für BSC-Torjäger Saghey-Bi-Ria wird der erste DFB-Pokal-Auftritt des BSC Hastedt auch gleichzeitig sein Abschiedsspiel vom aktiven Sport. Der 33 Jahre alte Deutsch-Iraner, der bereits dreimal zu Bremens Amateurfußballer des Jahres gewählt wurde, wird zur neuen Saison Sportlicher Leiter beim BSC Hastedt. Der Mittelstürmer war bislang eine echte "Tormaschine". Für seinen ehemaligen Verein Bremer SV traf er in insgesamt 125 Spielen 155-mal, sicherte sich 2012 (28 Tore), 2013 (44) und 2014 (48) dreimal in Folge die Torjägerkrone der Bremen-Liga. In dieser Saison belegte Saghey-Bi-Ria mit 25 Treffern hinter Jan-Niklas Kersten (Leher TS/29 Saisontore) und Saimir Dikollairi (Brinkumer SV/26) den dritten Platz.

Fest steht bereits: BSC-Kapitän Sedat Yücel wird das DFB-Pokalspiel auf jeden Fall verpassen. Der 31 Jahre alte Linksverteidiger hatte sich im Verbandspokalfinale gegen den Blumenthaler SV einen Kreuzbandriss zugezogen. "Sedo ist unheimlich wichtig für unsere Mannschaft", so Gökhan Deli. "Sein Ausfall ist ein schwerer Verlust. Wir haben den Pokalsieg damit teuer bezahlt."


BSC Hastedt im Profil

Gründungsjahr: 2008
Mitgliederzahl: 250
Ligazugehörigkeit: Bremen-Liga
Trainer: Gökhan und Samet Deli
Toptorjäger: Iman Saghey-Bi-Ria (25 Saisontreffer)
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Dritter Platz in der Bremen-Liga und Qualifikation für den DFB-Pokal
Weg in den DFB-Pokal: TuRa Bremen (3:0), SVGO Bremen (5:0 Wertung), KSV Vatan Sport (2:1), Bremer SV (4:3 n.E.), SG Aumund-Vegesack (1:0), Blumenthaler SV (3:0)

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