Schult: "Ich bin emotional aufgewühlt"

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat die WM-Qualifikation mit einem 8:0-Kantersieg in Bulgarien beendet. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg spricht über, die Partie in Plovdiv, Almuth Schult über ihr Comeback im Tor der DFB-Frauen nach rund drei Jahren Pause. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen. 

Martina Voss-Tecklenburg über ...

... das Spiel: Ich bin zufrieden, wir haben ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, das wussten wir aber auch. Wir haben noch vor der Halbzeit die drei Tore gemacht, dann noch mal ein bisschen angepasst, den Spielerinnen aufgezeigt, wo der Gegner doch Räume hergibt. Wir haben es in der zweiten Halbzeit noch einen Tick besser gemacht, wie ich finde. Wir haben uns dann auch belohnt und bis zum Ende versucht, in die Box zu kommen, Tore zu erzielen und dann auch ein paar schöne gemacht. Von daher bin ich froh, dass alle ohne größere Blessuren durchs Spiel gekommen sind, dass wir noch mal viel Spielzeit generieren konnten und insgesamt die WM-Qualifikation so seriös gelöst haben, wie wir sie lösen wollten.

... die äußeren Umstände: Wir wussten, dass die Bedingungen nicht optimal sind. Ich fand aber, dass der Rasen besser war, als wir das nach erwarten durften. Es ist so, dass der Frauenfußball in den Ländern, in denen wir jetzt unterwegs waren, noch nicht so das Standing hat, das merkt man auch. Ich finde, da müssen die Rahmenbedingungen auch angehoben werden. Aber es war alles okay, wir haben wirklich vernünftig Fußball spielen können. Wir wissen, dass es anders ist als in Wembley, aber wir nehmen das komplett an. Die Mannschaft hat alles angenommen, die Widerstände überwunden.

... die Vorfreude auf die Länderspiele im Herbst: Wir haben in der Woche auch gehört, dass jetzt schon fast 20.000 Tickets für das Spiel in Dresden gegen Frankreich verkauft sind. Natürlich freuen wir uns - nicht nur, dass wir gegen einen starken Gegner spielen, sondern auch, dass wir die Menschen animieren, zu einem Testspiel zu kommen. Ich glaube, dass wir es wirklich schaffen, über die vier Wochen, die wir jetzt noch bis dahin haben, das Stadion vielleicht sogar voll zu bekommen. Dass die Leute auch Lust haben, ein Teil des Ganzen sein, das wäre schön. Die Vorfreude ist riesengroß, aber jetzt stehen bei den Spielerinnen erst mal andere Aufgaben an - und dann freuen wir uns in Dresden auf ein Highlightspiel.

... das Comeback von Almuth Schult: Wer Almuth kennt, weiß, dass sie einen großen Teil ihrer Emotionalität für das Team einbringt. Und es ist klar, dass es ein ganz besonderer Moment für sie ist nach so einer langen Zeit. Dann ist es auch egal, ob das Spiel herausfordernd war. Es war ein klares Statement unsererseits an Almuth. Wir haben ja gesagt, wir wollen bis zur WM noch einige Spiele bestreiten und schauen, dass wir unsere Torhüterinnen auch gegen bessere Gegnerinnen sehen können. Davon ist sie ein Teil.

Almuth Schult über ...

... ihre Gefühlslage: Ich bin emotional aufgewühlt, weil es eine sehr, sehr lange Zeit war und ein sehr, sehr langer Kampf, wieder ein Länderspiel zu machen. Wir haben im Vorfeld immer schon darüber geredet, was man so alles erlebt hat. Gerade mit Spielerinnen, mit denen ich schon lange zusammenspiele wie Alexandra Popp, die ich schon aus der U 15 kenne. Und wie lange ist es her, dass ich ein Länderspiel gemacht habe... Vielen in der Mannschaft ist das gar nicht bewusst gewesen. Dass es diese 1165 Tage sind, darauf wurde ich auch angesprochen, selbst heute beim Mittagessen. Es hat sich für die Mannschaft vielleicht nicht so angefühlt, aber für mich war es eine sehr, sehr lange Zeit. Auch wenn ich im Kreis der Nationalmannschaft bin, ist es doch etwas anderes zu spielen. Ein Länderspiel ist sehr viel wert. Man müht sich als junge Spielern dafür ab, sein Debüt gegen zu können, und irgendwann erkämpft man sich einen anderen Status. Und dann muss man sich gefühlt wieder alles von Neuem erkämpfen. Ich weiß, dass viele in meinem Umfeld heute das Spiel geschaut haben, ich habe im Vorfeld schon viele Nachrichten bekommen, dass sie sich sehr freuen.

... die ersten Eindrücke aus den USA: Es ist eine ganz andere Art von Fußballkultur. Das Training ist anders gestaltet, auch das Torwarttraining. Es ist ein anderes Krafttraining, Besprechungen werden ein bisschen anders abgehalten. Die Disziplin, auf die man in Deutschland so pocht, ist dort nicht so da. Wie man sich trifft, die Kleidung, wie man auf Auswärtsfahrten geht, wie man zu Heimspiel kommt: Es ist nicht so ein geregelter Tagesablauf, sondern sehr viel freie Entscheidung, wann man isst, wie man isst und wo man isst. Man bekommt normalerweise eine Geldkarte in die Hand gedrückt, und dann wird gesagt, wir treffen uns dann morgen bei der Abfahrt zum Training und viel Spaß. Es ist ein anderer Blickwinkel auf den Fußball, den man gut mitnehmen kann. Von daher genieße ich das sehr, einfach mal was Neues zu sehen, zu erleben und auch diese wichtigen Erfahrungen mitzunehmen für meinen weiteren Weg. Ich möchte jetzt auch noch mein Ziel erreichen, dass ich mein Debüt für Angel City gebe. Das war leider auch noch nicht möglich, aber ich hoffe, dass es einfach kommt in den nächsten Wochen. Man möchte die Liga ja nicht nur von außen, sondern auch von innen sehen.

... ihre Rolle im Spiel: Ich bin es als Torwart gewohnt, davon abhängig zu sein, was auf dem Spielfeld passiert. Da kann man sich nicht selber den Ball schnappen und eine Aktion machen, losdribbeln oder selber aufs Tor schießen. Es kommt immer darauf an, ob der Ball zu einem kommt. Selbst wenn ich heute keinen Ballkontakt gehabt hätte, ist es trotzdem ein Länderspiel und sehr viel wert für mich.

... ihren Blick in Richtung WM-Teilnahme: Das Fußballerleben ist sehr kurzfristig, sehr kurzlebig. Es kann immer was dazwischenkommen. Man muss gesund bleiben, man muss seine Leistung im Verein bringen. Ich muss jetzt erst mal zusehen, dass ich im Verein spiele. Was dann kommt, weiß ich nicht - und ich plane auch überhaupt nichts. Natürlich ist Australien und Neuseeland ein sehr attraktiver Austragungsort.

[dfb]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat die WM-Qualifikation mit einem 8:0-Kantersieg in Bulgarien beendet. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg spricht über, die Partie in Plovdiv, Almuth Schult über ihr Comeback im Tor der DFB-Frauen nach rund drei Jahren Pause. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen. 

Martina Voss-Tecklenburg über ...

... das Spiel: Ich bin zufrieden, wir haben ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, das wussten wir aber auch. Wir haben noch vor der Halbzeit die drei Tore gemacht, dann noch mal ein bisschen angepasst, den Spielerinnen aufgezeigt, wo der Gegner doch Räume hergibt. Wir haben es in der zweiten Halbzeit noch einen Tick besser gemacht, wie ich finde. Wir haben uns dann auch belohnt und bis zum Ende versucht, in die Box zu kommen, Tore zu erzielen und dann auch ein paar schöne gemacht. Von daher bin ich froh, dass alle ohne größere Blessuren durchs Spiel gekommen sind, dass wir noch mal viel Spielzeit generieren konnten und insgesamt die WM-Qualifikation so seriös gelöst haben, wie wir sie lösen wollten.

... die äußeren Umstände: Wir wussten, dass die Bedingungen nicht optimal sind. Ich fand aber, dass der Rasen besser war, als wir das nach erwarten durften. Es ist so, dass der Frauenfußball in den Ländern, in denen wir jetzt unterwegs waren, noch nicht so das Standing hat, das merkt man auch. Ich finde, da müssen die Rahmenbedingungen auch angehoben werden. Aber es war alles okay, wir haben wirklich vernünftig Fußball spielen können. Wir wissen, dass es anders ist als in Wembley, aber wir nehmen das komplett an. Die Mannschaft hat alles angenommen, die Widerstände überwunden.

... die Vorfreude auf die Länderspiele im Herbst: Wir haben in der Woche auch gehört, dass jetzt schon fast 20.000 Tickets für das Spiel in Dresden gegen Frankreich verkauft sind. Natürlich freuen wir uns - nicht nur, dass wir gegen einen starken Gegner spielen, sondern auch, dass wir die Menschen animieren, zu einem Testspiel zu kommen. Ich glaube, dass wir es wirklich schaffen, über die vier Wochen, die wir jetzt noch bis dahin haben, das Stadion vielleicht sogar voll zu bekommen. Dass die Leute auch Lust haben, ein Teil des Ganzen sein, das wäre schön. Die Vorfreude ist riesengroß, aber jetzt stehen bei den Spielerinnen erst mal andere Aufgaben an - und dann freuen wir uns in Dresden auf ein Highlightspiel.

... das Comeback von Almuth Schult: Wer Almuth kennt, weiß, dass sie einen großen Teil ihrer Emotionalität für das Team einbringt. Und es ist klar, dass es ein ganz besonderer Moment für sie ist nach so einer langen Zeit. Dann ist es auch egal, ob das Spiel herausfordernd war. Es war ein klares Statement unsererseits an Almuth. Wir haben ja gesagt, wir wollen bis zur WM noch einige Spiele bestreiten und schauen, dass wir unsere Torhüterinnen auch gegen bessere Gegnerinnen sehen können. Davon ist sie ein Teil.

Almuth Schult über ...

... ihre Gefühlslage: Ich bin emotional aufgewühlt, weil es eine sehr, sehr lange Zeit war und ein sehr, sehr langer Kampf, wieder ein Länderspiel zu machen. Wir haben im Vorfeld immer schon darüber geredet, was man so alles erlebt hat. Gerade mit Spielerinnen, mit denen ich schon lange zusammenspiele wie Alexandra Popp, die ich schon aus der U 15 kenne. Und wie lange ist es her, dass ich ein Länderspiel gemacht habe... Vielen in der Mannschaft ist das gar nicht bewusst gewesen. Dass es diese 1165 Tage sind, darauf wurde ich auch angesprochen, selbst heute beim Mittagessen. Es hat sich für die Mannschaft vielleicht nicht so angefühlt, aber für mich war es eine sehr, sehr lange Zeit. Auch wenn ich im Kreis der Nationalmannschaft bin, ist es doch etwas anderes zu spielen. Ein Länderspiel ist sehr viel wert. Man müht sich als junge Spielern dafür ab, sein Debüt gegen zu können, und irgendwann erkämpft man sich einen anderen Status. Und dann muss man sich gefühlt wieder alles von Neuem erkämpfen. Ich weiß, dass viele in meinem Umfeld heute das Spiel geschaut haben, ich habe im Vorfeld schon viele Nachrichten bekommen, dass sie sich sehr freuen.

... die ersten Eindrücke aus den USA: Es ist eine ganz andere Art von Fußballkultur. Das Training ist anders gestaltet, auch das Torwarttraining. Es ist ein anderes Krafttraining, Besprechungen werden ein bisschen anders abgehalten. Die Disziplin, auf die man in Deutschland so pocht, ist dort nicht so da. Wie man sich trifft, die Kleidung, wie man auf Auswärtsfahrten geht, wie man zu Heimspiel kommt: Es ist nicht so ein geregelter Tagesablauf, sondern sehr viel freie Entscheidung, wann man isst, wie man isst und wo man isst. Man bekommt normalerweise eine Geldkarte in die Hand gedrückt, und dann wird gesagt, wir treffen uns dann morgen bei der Abfahrt zum Training und viel Spaß. Es ist ein anderer Blickwinkel auf den Fußball, den man gut mitnehmen kann. Von daher genieße ich das sehr, einfach mal was Neues zu sehen, zu erleben und auch diese wichtigen Erfahrungen mitzunehmen für meinen weiteren Weg. Ich möchte jetzt auch noch mein Ziel erreichen, dass ich mein Debüt für Angel City gebe. Das war leider auch noch nicht möglich, aber ich hoffe, dass es einfach kommt in den nächsten Wochen. Man möchte die Liga ja nicht nur von außen, sondern auch von innen sehen.

... ihre Rolle im Spiel: Ich bin es als Torwart gewohnt, davon abhängig zu sein, was auf dem Spielfeld passiert. Da kann man sich nicht selber den Ball schnappen und eine Aktion machen, losdribbeln oder selber aufs Tor schießen. Es kommt immer darauf an, ob der Ball zu einem kommt. Selbst wenn ich heute keinen Ballkontakt gehabt hätte, ist es trotzdem ein Länderspiel und sehr viel wert für mich.

... ihren Blick in Richtung WM-Teilnahme: Das Fußballerleben ist sehr kurzfristig, sehr kurzlebig. Es kann immer was dazwischenkommen. Man muss gesund bleiben, man muss seine Leistung im Verein bringen. Ich muss jetzt erst mal zusehen, dass ich im Verein spiele. Was dann kommt, weiß ich nicht - und ich plane auch überhaupt nichts. Natürlich ist Australien und Neuseeland ein sehr attraktiver Austragungsort.

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