Niederlage bei der WM-Generalprobe

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat ihr abschließendes Vorbereitungsspiel auf die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) knapp verloren. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste sich bei der Generalprobe im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer in Fürth dem WM-Teilnehmer Sambia 2:3 (0:0) geschlagen geben, zeigte dabei aber in der Schlussphase eine tolle Moral. Barbra Banda (47.) und Racheal Kundananji (54.) trafen nach der Pause für Sambia, Lea Schüller (90.+1) und Alexandra Popp (90.+10) sorgten für den Ausgleich, ehe Banda (90.+12) das Siegtor für Sambia erzielte. Am 24. Juli (ab 10.30 Uhr, live im ZDF) wird es dann für die DFB-Frauen in Melbourne im ersten WM-Gruppenspiel gegen Marokko ernst.

"Der Gegner hat heute unsere Fehler sehr effektiv bestraft. Wir haben noch ein paar Themen, das ist klar. Aber die Moral hat gestimmt", sagte Voss-Tecklenburg.

Maier wird verabschiedet

Vor dem Anpfiff wurde Leonie Maier verabschiedet. Die 30-Jährige, die 79 Länderspiele (elf Tore) für Deutschland bestritt, debütierte 2013 gegen Frankreich bei den DFB-Frauen und wurde im gleichen Jahr Europameister. Zudem gewann die Verteidigerin 2016 Olympisches Gold in Brasilien.

Das DFB-Team startete im Vergleich zum Vietnam-Spiel vor zwei Wochen mit neun Veränderungen. Einzig Torhüterin Merle Frohms und Sara Däbritz spielten erneut von Beginn an. Svenja Huth begann in ihrem 80. Länderspiel in der Viererkette als Rechtsverteidigerin, vorne starteten Jule Brand, Kapitänin Alexandra Popp und Klara Bühl.

Fehlende Präzision im Abschluss

Vor 11.404 Zuschauern*innen begann die DFB-Auswahl mit viel Zug nach vorne, Bühls (2.) Kopfball nach einer Brand-Hereingabe war allerdings zu unpräzise. Kurz darauf zeichnete sich Marina Hegering (3.) mit einer starken Grätsche im eigenen Strafraum gegen Banda aus. Der Stürmerin gehörte auch die nächste Möglichkeit, ihr Schlenzer in der 7. Minute ging allerdings rechts über das deutsche Gehäuse. Die DFB-Auswahl kontrollierte fortan das Spiel, einzig die Präzision im letzten Pass fehlte.

Nach gut 20 Minuten erhöhten die Gastgeberinnen zunehmend den Druck, ohne dass dabei allerdings etwas Zählbares heraussprang. Die erste Großchance bot sich Felicitas Rauch (20.): Nach einem hohen Zuspiel ihrer Wolfsburger Teamkollegin Huth tauchte Rauch frei vor dem gegnerischen Gehäuse auf, ihr Abschluss ging allerdings links am Tor vorbei. Die Versuche von Bühl (25., 26.) landeten in den Armen von Sambias Torhüterin Catherine Musonda, ein Distanzschuss von Rauch (36.) verfehlte sein Ziel. Kurz vor der Pause fasste sich Popp (42.) ein Herz, verzog von halblinks aber um einen guten Meter. Den Abschluss von Däbritz (44.), die es aus der Drehung versuchte, hielt Musonda im Nachfassen fest.

Doppelschlag nach der Pause - Deutschland zeigt Moral

Sambia erwischte nach der Halbzeit einen perfekten Start: Kundananji schaltete nach Ballgewinn schnell um und setzte Banda mit einem langen Pass in Szene, die pfeilschnelle Stürmerin ließ Frohms keine Chance. Sechs Minuten später leitete Kundananji ihr Tor selbst ein. Über Banda landete der Ball bei Oseke Lubanji, deren Abschluss geblockt wurde, Kundananji (54.) aber vollendete.

Die DFB-Frauen zeigten nach dem Rückschlag Moral und nahmen das Spiel direkt wieder in die Hand. Nach einem Freistoß von Carolin Simon stieg Sjoeke Nüsken zum Kopfball auf, ihren Versuch lenkte Musonda gerade noch so an den Pfosten. Deutschland blieb am Drücker und kam durch Sydney Lohmann (68.) zur nächsten Möglichkeit, ihre sehenswerte Abnahme führte zu einem Aufsetzer, der jedoch über das Tor sprang.

Mitreißende Schlussphase

In der Schlussphase drängte Deutschland vehement auf den Anschlusstreffer: Nach einem geahndeten Zeitspiel von Torhüterin Musonda gehörte den DFB-Frauen mit einem indirekten Freistoß eine Großchance: Popp tippte den Ball an, Carolin Simon (75.) hämmerte ihn an den Querbalken. Die deutschen Frauen erhöhten weiter das Tempo, ein Zuspiel von Bühl (89.) verpassten Lina Magull und Popp in der Mitte.

In der ersten Minute der Nachspielzeit duften die DFB-Frauen aber endlich jubeln: Einen Eckstoß von Simon köpfte Lea Schüller wuchtig ins Tor.

Deutschland forcierte weiter das Tempo und suchte den Ausgleich - mit Erfolg: Popp (90.+10) vollendete eine Hereingabe von Huth zum verdienten Ausgleich. Doch damit war noch immer nicht Schluss, Sambia stellte zwei Minuten später den alten Vorsprung wieder her: Banda (90.+12) erzielte mit einem Heber aus 20 Metern über die aufgerückte Frohms das Siegtor für Sambia.

[sid/hm]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat ihr abschließendes Vorbereitungsspiel auf die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) knapp verloren. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste sich bei der Generalprobe im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer in Fürth dem WM-Teilnehmer Sambia 2:3 (0:0) geschlagen geben, zeigte dabei aber in der Schlussphase eine tolle Moral. Barbra Banda (47.) und Racheal Kundananji (54.) trafen nach der Pause für Sambia, Lea Schüller (90.+1) und Alexandra Popp (90.+10) sorgten für den Ausgleich, ehe Banda (90.+12) das Siegtor für Sambia erzielte. Am 24. Juli (ab 10.30 Uhr, live im ZDF) wird es dann für die DFB-Frauen in Melbourne im ersten WM-Gruppenspiel gegen Marokko ernst.

"Der Gegner hat heute unsere Fehler sehr effektiv bestraft. Wir haben noch ein paar Themen, das ist klar. Aber die Moral hat gestimmt", sagte Voss-Tecklenburg.

Maier wird verabschiedet

Vor dem Anpfiff wurde Leonie Maier verabschiedet. Die 30-Jährige, die 79 Länderspiele (elf Tore) für Deutschland bestritt, debütierte 2013 gegen Frankreich bei den DFB-Frauen und wurde im gleichen Jahr Europameister. Zudem gewann die Verteidigerin 2016 Olympisches Gold in Brasilien.

Das DFB-Team startete im Vergleich zum Vietnam-Spiel vor zwei Wochen mit neun Veränderungen. Einzig Torhüterin Merle Frohms und Sara Däbritz spielten erneut von Beginn an. Svenja Huth begann in ihrem 80. Länderspiel in der Viererkette als Rechtsverteidigerin, vorne starteten Jule Brand, Kapitänin Alexandra Popp und Klara Bühl.

Fehlende Präzision im Abschluss

Vor 11.404 Zuschauern*innen begann die DFB-Auswahl mit viel Zug nach vorne, Bühls (2.) Kopfball nach einer Brand-Hereingabe war allerdings zu unpräzise. Kurz darauf zeichnete sich Marina Hegering (3.) mit einer starken Grätsche im eigenen Strafraum gegen Banda aus. Der Stürmerin gehörte auch die nächste Möglichkeit, ihr Schlenzer in der 7. Minute ging allerdings rechts über das deutsche Gehäuse. Die DFB-Auswahl kontrollierte fortan das Spiel, einzig die Präzision im letzten Pass fehlte.

Nach gut 20 Minuten erhöhten die Gastgeberinnen zunehmend den Druck, ohne dass dabei allerdings etwas Zählbares heraussprang. Die erste Großchance bot sich Felicitas Rauch (20.): Nach einem hohen Zuspiel ihrer Wolfsburger Teamkollegin Huth tauchte Rauch frei vor dem gegnerischen Gehäuse auf, ihr Abschluss ging allerdings links am Tor vorbei. Die Versuche von Bühl (25., 26.) landeten in den Armen von Sambias Torhüterin Catherine Musonda, ein Distanzschuss von Rauch (36.) verfehlte sein Ziel. Kurz vor der Pause fasste sich Popp (42.) ein Herz, verzog von halblinks aber um einen guten Meter. Den Abschluss von Däbritz (44.), die es aus der Drehung versuchte, hielt Musonda im Nachfassen fest.

Doppelschlag nach der Pause - Deutschland zeigt Moral

Sambia erwischte nach der Halbzeit einen perfekten Start: Kundananji schaltete nach Ballgewinn schnell um und setzte Banda mit einem langen Pass in Szene, die pfeilschnelle Stürmerin ließ Frohms keine Chance. Sechs Minuten später leitete Kundananji ihr Tor selbst ein. Über Banda landete der Ball bei Oseke Lubanji, deren Abschluss geblockt wurde, Kundananji (54.) aber vollendete.

Die DFB-Frauen zeigten nach dem Rückschlag Moral und nahmen das Spiel direkt wieder in die Hand. Nach einem Freistoß von Carolin Simon stieg Sjoeke Nüsken zum Kopfball auf, ihren Versuch lenkte Musonda gerade noch so an den Pfosten. Deutschland blieb am Drücker und kam durch Sydney Lohmann (68.) zur nächsten Möglichkeit, ihre sehenswerte Abnahme führte zu einem Aufsetzer, der jedoch über das Tor sprang.

Mitreißende Schlussphase

In der Schlussphase drängte Deutschland vehement auf den Anschlusstreffer: Nach einem geahndeten Zeitspiel von Torhüterin Musonda gehörte den DFB-Frauen mit einem indirekten Freistoß eine Großchance: Popp tippte den Ball an, Carolin Simon (75.) hämmerte ihn an den Querbalken. Die deutschen Frauen erhöhten weiter das Tempo, ein Zuspiel von Bühl (89.) verpassten Lina Magull und Popp in der Mitte.

In der ersten Minute der Nachspielzeit duften die DFB-Frauen aber endlich jubeln: Einen Eckstoß von Simon köpfte Lea Schüller wuchtig ins Tor.

Deutschland forcierte weiter das Tempo und suchte den Ausgleich - mit Erfolg: Popp (90.+10) vollendete eine Hereingabe von Huth zum verdienten Ausgleich. Doch damit war noch immer nicht Schluss, Sambia stellte zwei Minuten später den alten Vorsprung wieder her: Banda (90.+12) erzielte mit einem Heber aus 20 Metern über die aufgerückte Frohms das Siegtor für Sambia.

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