Nachwuchsligareform: "Wir brauchen alle Spielertypen"

Zur Saison 2024/2025 ersetzen in der U 19 und U 17 die DFB-Nachwuchsligen die A- und B-Junioren-Bundesligen. In einer digitalen Medienrunde haben Hannes Wolf (DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung und Trainer der U 20-Männer), Daniel Feld (Leiter Nachwuchs & Leistungszentren bei der DFL) und Andreas Steiert (Leiter des Nachwuchszentrums beim SC Freiburg) die Reform und den künftigen Spielmodus erklärt sowie die wichtigsten Gründe für die Veränderungen skizziert. DFB.de fasst zusammen.

Hannes Wolf über...

... die Bedeutung der Reform: Wir haben das ambitionierte Ziel, den ganzen Weg zu skizzieren. Natürlich darf und muss die Ausbildung weitergehen, das ist absolut relevant. Wir brauchen eine Struktur, die eine individuelle Entwicklung begünstigt. Wir brauchen eine gute Struktur, damit sich die Inhalte durchsetzen können. Es geht darum, die individuelle Qualität am Spieltag und unter der Woche zu entwickeln. Ich glaube, dass die neue Struktur die bessere ist. Gewinnen und Verlieren behält trotzdem eine riesengroße Rolle. Wir brauchen die permanente Rückmeldung im Training und Spiel.

... das Ziel der Anpassung: Es ist wichtig, dass wir allen unterschiedlichen Spielertypen die Plattform geben, sich zu entwickeln. Zunächst brauchen wir alle Positionen und alle Spielertypen, die dürfen wir auf dem Weg nicht verlieren. Das Selbstvertrauen spielt in der Jugend auf dem weiteren Weg eine riesige Rolle. Es geht um ganzheitliche Qualität auf allen Positionen. Wir haben zuletzt das, was den deutschen Fußball ausgemacht hat, ein bisschen aus den Augen verloren. Wir müssen die Leiter wieder an die richtige Wand lehnen und dort hochklettern. Wir sind da auf einem sehr guten Weg. Ich habe das Gefühl, dass wir einen anderen Blick auf das Training haben als noch vor ein paar Jahren. Der Spieltag ist nicht die einzige Lösung, wir müssen auch in den Trainingsalltag rein.

… die festen sportlichen Startplätze für Klubs mit Leistungszentrum: Wenn sich die halbe Liga im Abstiegskampf befindet, beißt sich das mit der Ausbildung. Ich sehe nicht, dass jemand, weil er mit 15 Jahren die Bälle hinten weggebolzt hat, um nicht abzusteigen, am Ende im Aktivenbereich hilft.

Daniel Feld über...

... die wichtigsten Punkte der Reform: Wir freuen uns, dass wir nach der Kinderfußballreform den nächsten gemeinsamen Schritt gemacht haben. Die Nachwuchsliga wird nicht alle Probleme lösen, da gibt es noch weitere Herausforderungen, die anzugehen sind. Wichtig ist nicht zuletzt, was von Montag bis Freitag auf dem Platz passiert. Für uns ist es entscheidend, wie die Ausbildungsphilosophie in den Vereinen aussieht. Was wir erreichen wollten, ist eine gewisse Flexibilität im System. Wir müssen beobachten und bei Bedarf anpassen.

... das Ziel der Veränderung: Diese Reform ist ein Teil des großen Ganzen. Der Prozess war über sechs Jahre hinweg ein sehr langer. Es geht darum, den Spielern nicht den Erfolgsdruck zu nehmen. Den Druck machen sich Spieler – speziell im Nachwuchs - vor allem selbst, das haben Umfragen gezeigt. Der Spieler hat das Ziel, den nächsten Jahrgang zu erreichen. Uns ging es darum, den Druck und die negativen Konsequenzen auf die Verantwortlichen ein bisschen zu nehmen. Die Bewertung der Trainer sollte man nicht am reinen Ergebnis festmachen, sondern an der individuellen Entwicklung der Spieler.

Andreas Steiert über...

... die Reform aus Vereinssicht: Wir hatten im April 2023 eine Sitzung mit Vereinsvertretern, in der wir uns einstimmig für das Modell ausgesprochen haben. Ich glaube, die Reform hilft uns in der Ausbildung auf und neben dem Platz. Es geht darum, dass wir im Fußball gewinnen wollen. Es geht um pragmatische Dinge im Tagesgeschäft, den Trainern im Nachwuchsbereich etwas Druck zu nehmen und typische Profi-Mechanismen abzuschwächen. Es geht darum, dass wir es als Verein entsprechend nutzen und die individuelle Entwicklung der Spieler weiter verbessern.

... das Ziel der Ausbildung: Der Wunsch der Trainer im Profibereich ist, dass sie top ausgebildete Spieler bekommen. Jeder Trainer will einen Spieler, der auch versteht, was auf dem Platz passiert. Es geht darum, die Spieler auszubilden, damit sie den Vereinen weiterhelfen können. Dass die Erfahrung, in der Jugend gegen den Abstieg gespielt zu haben, später im Profibereich hilft, glaube ich nicht.

[dfb]

Zur Saison 2024/2025 ersetzen in der U 19 und U 17 die DFB-Nachwuchsligen die A- und B-Junioren-Bundesligen. In einer digitalen Medienrunde haben Hannes Wolf (DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung und Trainer der U 20-Männer), Daniel Feld (Leiter Nachwuchs & Leistungszentren bei der DFL) und Andreas Steiert (Leiter des Nachwuchszentrums beim SC Freiburg) die Reform und den künftigen Spielmodus erklärt sowie die wichtigsten Gründe für die Veränderungen skizziert. DFB.de fasst zusammen.

Hannes Wolf über...

... die Bedeutung der Reform: Wir haben das ambitionierte Ziel, den ganzen Weg zu skizzieren. Natürlich darf und muss die Ausbildung weitergehen, das ist absolut relevant. Wir brauchen eine Struktur, die eine individuelle Entwicklung begünstigt. Wir brauchen eine gute Struktur, damit sich die Inhalte durchsetzen können. Es geht darum, die individuelle Qualität am Spieltag und unter der Woche zu entwickeln. Ich glaube, dass die neue Struktur die bessere ist. Gewinnen und Verlieren behält trotzdem eine riesengroße Rolle. Wir brauchen die permanente Rückmeldung im Training und Spiel.

... das Ziel der Anpassung: Es ist wichtig, dass wir allen unterschiedlichen Spielertypen die Plattform geben, sich zu entwickeln. Zunächst brauchen wir alle Positionen und alle Spielertypen, die dürfen wir auf dem Weg nicht verlieren. Das Selbstvertrauen spielt in der Jugend auf dem weiteren Weg eine riesige Rolle. Es geht um ganzheitliche Qualität auf allen Positionen. Wir haben zuletzt das, was den deutschen Fußball ausgemacht hat, ein bisschen aus den Augen verloren. Wir müssen die Leiter wieder an die richtige Wand lehnen und dort hochklettern. Wir sind da auf einem sehr guten Weg. Ich habe das Gefühl, dass wir einen anderen Blick auf das Training haben als noch vor ein paar Jahren. Der Spieltag ist nicht die einzige Lösung, wir müssen auch in den Trainingsalltag rein.

… die festen sportlichen Startplätze für Klubs mit Leistungszentrum: Wenn sich die halbe Liga im Abstiegskampf befindet, beißt sich das mit der Ausbildung. Ich sehe nicht, dass jemand, weil er mit 15 Jahren die Bälle hinten weggebolzt hat, um nicht abzusteigen, am Ende im Aktivenbereich hilft.

Daniel Feld über...

... die wichtigsten Punkte der Reform: Wir freuen uns, dass wir nach der Kinderfußballreform den nächsten gemeinsamen Schritt gemacht haben. Die Nachwuchsliga wird nicht alle Probleme lösen, da gibt es noch weitere Herausforderungen, die anzugehen sind. Wichtig ist nicht zuletzt, was von Montag bis Freitag auf dem Platz passiert. Für uns ist es entscheidend, wie die Ausbildungsphilosophie in den Vereinen aussieht. Was wir erreichen wollten, ist eine gewisse Flexibilität im System. Wir müssen beobachten und bei Bedarf anpassen.

... das Ziel der Veränderung: Diese Reform ist ein Teil des großen Ganzen. Der Prozess war über sechs Jahre hinweg ein sehr langer. Es geht darum, den Spielern nicht den Erfolgsdruck zu nehmen. Den Druck machen sich Spieler – speziell im Nachwuchs - vor allem selbst, das haben Umfragen gezeigt. Der Spieler hat das Ziel, den nächsten Jahrgang zu erreichen. Uns ging es darum, den Druck und die negativen Konsequenzen auf die Verantwortlichen ein bisschen zu nehmen. Die Bewertung der Trainer sollte man nicht am reinen Ergebnis festmachen, sondern an der individuellen Entwicklung der Spieler.

Andreas Steiert über...

... die Reform aus Vereinssicht: Wir hatten im April 2023 eine Sitzung mit Vereinsvertretern, in der wir uns einstimmig für das Modell ausgesprochen haben. Ich glaube, die Reform hilft uns in der Ausbildung auf und neben dem Platz. Es geht darum, dass wir im Fußball gewinnen wollen. Es geht um pragmatische Dinge im Tagesgeschäft, den Trainern im Nachwuchsbereich etwas Druck zu nehmen und typische Profi-Mechanismen abzuschwächen. Es geht darum, dass wir es als Verein entsprechend nutzen und die individuelle Entwicklung der Spieler weiter verbessern.

... das Ziel der Ausbildung: Der Wunsch der Trainer im Profibereich ist, dass sie top ausgebildete Spieler bekommen. Jeder Trainer will einen Spieler, der auch versteht, was auf dem Platz passiert. Es geht darum, die Spieler auszubilden, damit sie den Vereinen weiterhelfen können. Dass die Erfahrung, in der Jugend gegen den Abstieg gespielt zu haben, später im Profibereich hilft, glaube ich nicht.

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