Leher TS: "Wir hätten nichts gegen Werder oder den HSV"

David gegen Goliath. Amateure gegen Profis. Das Duell "Klein gegen Groß" macht den großen Reiz des DFB-Pokals aus. Am 11. Juni, wenn die Auslosung der ersten Hauptrunde im Deutschen Fußballmuseum stattfindet, hoffen die Amateurvereine auf das große Los. DFB.de stellt die kleinen Vereine im Teilnehmerfeld vor. Heute: die Leher Turnerschaft.

Die Leher Turnerschaft aus Bremerhaven fiebert nach ihrem sensationellen Erfolg gegen den klaren Favoriten und Titelverteidiger Bremer SV im Endspiel um den Landespokal (9:8 im Elfmeterschießen) im Rahmen des Finaltags der Amateure nun dem nächsten Großereignis entgegen. Der gesamte Kader wird am kommenden Sonntag (ab 18 Uhr, live bei der ARD) zusammen mit 200 Gästen im Klubheim die Auslosung der ersten DFB-Pokalhauptrunde verfolgen, die im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund unter der Ziehungsleitung von DFB-Präsident Reinhard Grindel über die Bühne geht.

"Da wird bei einigen schon der Puls steigen“, sagt Trainer Dennis Ley im Gespräch mit DFB.de. "Wir würden uns über einen namhaften Gegner freuen. Wenn wir Borussia Dortmund oder den FC Bayern München zugelost bekommen, dann stehen bei uns alle Kopf. Ich hätte aber auch nichts gegen Werder Bremen oder den Hamburger SV", sagt der 37-Jährige, der im Berufsleben als Programmierer in einem weltweit operierenden Tiefkühlkost-Unternehmen tätig ist, mit gewohnt hanseatischer Gelassenheit.

Umzug ins Nordsee-Stadion des Nachbarn OSC geplant

Doch unabhängig davon, ob das Los auf den BVB, die Bayern oder auch auf einen weniger attraktiven Zweitligisten fällt - das bisher größte Spiel der Vereinsgeschichte wird auf keinen Fall ein echtes Heimspiel sein. Der Platz im Speckenbütteler Park, der eigentlichen Leher Spielstätte, ist auf Grund fehlender Tribünen, Zäune und Parkplätze für derartige Großereignisse nicht zugelassen.

"Deshalb planen wir einen Umzug ins Nordsee-Stadion, das über eine Kapazität von 10.000 Plätzen verfügt und von unserem Ligakonkurrenten OSC Bremerhaven genutzt wird. Wir leben hier in der Fußballprovinz und sind einfach nur froh, dass wir so viel Aufmerksamkeit auf uns gelenkt haben", sagt Trainer Ley.

Die zu erwartende Zusatzeinnahme aus der ersten Pokalrunde von mindestens 130.000 Euro soll deshalb auch nur zu einem ganz geringen Teil in die Kaderplanung für die kommende Spielzeit fließen. "Der Verein wird die Einnahmen in die Infrastruktur und Jugendarbeit investieren", sagt Ley. "Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen in unserer Region können die Spieler bei uns kein Geld verdienen."

1:15 Tore in zwei Punktspielduellen mit Bremer SV

Lehe ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Nord der Stadtgemeinde Bremerhaven in der Freien Hansestadt Bremen. Beim Finaltag der Amateure trauten die 1700 Zuschauer auf der Platzanlage des Landesligisten TuS Komet Arsten (Egon-Kähler-Straße) ihren Augen kaum, wie der Bremer SV völlig überraschend niedergerungen wurde.

Zwar spielen der BSV und die Leher TS beide in der Bremen-Liga, dennoch sind die Kräfteverhältnisse eigentlich alles andere als ausgeglichen. So hatte der souveräne Meister Bremer SV die beiden Punktspielduelle mit Bremerhaven-Lehe bei einer Tordifferenz von 15:1 (6:1 und 9:0) für sich entschieden. In der Tabelle hatte die LTS satte 47 Punkte Rückstand auf den Gegner, der zum ersten Mal überhaupt im Bremer Pokalfinale stand.

Torhüter Theulieres und Schütze Kwant als Pokalhelden

Im Duell David gegen Goliath bewies der leidenschaftlich kämpfende Außenseiter dann aber extreme Nervenstärke. Nach 90 Minuten, in denen sich der Favorit Bremer SV nur wenige hochkarätige Torchancen erarbeiten konnte, stand es torlos 0:0. Im direkt anschließenden Elfmeterschießen (ohne Verlängerung) entschied erst der 20. Schütze zu Gunsten der Leher TS.

Von den ersten 18 Schüssen wurden nicht weniger als 16 verwandelt. Als zehnter BSV-Schütze scheiterte dann aber der eingewechselte Christian Schwarz an LTS-Schlussmann Marco Theulieres, der zuvor auch schon selbst einen Elfmeter verwandelt hatte. Der 20 Jahre alte Student Marcel Kwant hatte dann die Entscheidung auf dem Fuß, traf sicher zum 9:8-Endstand und sorgte für kollektive Freudentänze im Bremerhavener Fanblock.

[mspw]

David gegen Goliath. Amateure gegen Profis. Das Duell "Klein gegen Groß" macht den großen Reiz des DFB-Pokals aus. Am 11. Juni, wenn die Auslosung der ersten Hauptrunde im Deutschen Fußballmuseum stattfindet, hoffen die Amateurvereine auf das große Los. DFB.de stellt die kleinen Vereine im Teilnehmerfeld vor. Heute: die Leher Turnerschaft.

Die Leher Turnerschaft aus Bremerhaven fiebert nach ihrem sensationellen Erfolg gegen den klaren Favoriten und Titelverteidiger Bremer SV im Endspiel um den Landespokal (9:8 im Elfmeterschießen) im Rahmen des Finaltags der Amateure nun dem nächsten Großereignis entgegen. Der gesamte Kader wird am kommenden Sonntag (ab 18 Uhr, live bei der ARD) zusammen mit 200 Gästen im Klubheim die Auslosung der ersten DFB-Pokalhauptrunde verfolgen, die im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund unter der Ziehungsleitung von DFB-Präsident Reinhard Grindel über die Bühne geht.

"Da wird bei einigen schon der Puls steigen“, sagt Trainer Dennis Ley im Gespräch mit DFB.de. "Wir würden uns über einen namhaften Gegner freuen. Wenn wir Borussia Dortmund oder den FC Bayern München zugelost bekommen, dann stehen bei uns alle Kopf. Ich hätte aber auch nichts gegen Werder Bremen oder den Hamburger SV", sagt der 37-Jährige, der im Berufsleben als Programmierer in einem weltweit operierenden Tiefkühlkost-Unternehmen tätig ist, mit gewohnt hanseatischer Gelassenheit.

Umzug ins Nordsee-Stadion des Nachbarn OSC geplant

Doch unabhängig davon, ob das Los auf den BVB, die Bayern oder auch auf einen weniger attraktiven Zweitligisten fällt - das bisher größte Spiel der Vereinsgeschichte wird auf keinen Fall ein echtes Heimspiel sein. Der Platz im Speckenbütteler Park, der eigentlichen Leher Spielstätte, ist auf Grund fehlender Tribünen, Zäune und Parkplätze für derartige Großereignisse nicht zugelassen.

"Deshalb planen wir einen Umzug ins Nordsee-Stadion, das über eine Kapazität von 10.000 Plätzen verfügt und von unserem Ligakonkurrenten OSC Bremerhaven genutzt wird. Wir leben hier in der Fußballprovinz und sind einfach nur froh, dass wir so viel Aufmerksamkeit auf uns gelenkt haben", sagt Trainer Ley.

Die zu erwartende Zusatzeinnahme aus der ersten Pokalrunde von mindestens 130.000 Euro soll deshalb auch nur zu einem ganz geringen Teil in die Kaderplanung für die kommende Spielzeit fließen. "Der Verein wird die Einnahmen in die Infrastruktur und Jugendarbeit investieren", sagt Ley. "Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen in unserer Region können die Spieler bei uns kein Geld verdienen."

1:15 Tore in zwei Punktspielduellen mit Bremer SV

Lehe ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Nord der Stadtgemeinde Bremerhaven in der Freien Hansestadt Bremen. Beim Finaltag der Amateure trauten die 1700 Zuschauer auf der Platzanlage des Landesligisten TuS Komet Arsten (Egon-Kähler-Straße) ihren Augen kaum, wie der Bremer SV völlig überraschend niedergerungen wurde.

Zwar spielen der BSV und die Leher TS beide in der Bremen-Liga, dennoch sind die Kräfteverhältnisse eigentlich alles andere als ausgeglichen. So hatte der souveräne Meister Bremer SV die beiden Punktspielduelle mit Bremerhaven-Lehe bei einer Tordifferenz von 15:1 (6:1 und 9:0) für sich entschieden. In der Tabelle hatte die LTS satte 47 Punkte Rückstand auf den Gegner, der zum ersten Mal überhaupt im Bremer Pokalfinale stand.

Torhüter Theulieres und Schütze Kwant als Pokalhelden

Im Duell David gegen Goliath bewies der leidenschaftlich kämpfende Außenseiter dann aber extreme Nervenstärke. Nach 90 Minuten, in denen sich der Favorit Bremer SV nur wenige hochkarätige Torchancen erarbeiten konnte, stand es torlos 0:0. Im direkt anschließenden Elfmeterschießen (ohne Verlängerung) entschied erst der 20. Schütze zu Gunsten der Leher TS.

Von den ersten 18 Schüssen wurden nicht weniger als 16 verwandelt. Als zehnter BSV-Schütze scheiterte dann aber der eingewechselte Christian Schwarz an LTS-Schlussmann Marco Theulieres, der zuvor auch schon selbst einen Elfmeter verwandelt hatte. Der 20 Jahre alte Student Marcel Kwant hatte dann die Entscheidung auf dem Fuß, traf sicher zum 9:8-Endstand und sorgte für kollektive Freudentänze im Bremerhavener Fanblock.

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