Kunstschütze Celebi: "Blindenfußball ist populärer geworden"

Am Samstag startet auf dem Kaiserplatz in Stolberg die zwölfte Blindenfußball-Bundesligasaison. Einer der Stars der Liga ist Serdal Celebi vom FC St. Pauli. Im DFB.de-Interview spricht der Hamburger, der im vergangenen Jahr beim 1:2 im Endspiel das Tor des Monats der ARD-Sportschau geschossen hatte, mit Mitarbeiter Jonas Bargmann über die bevorstehende Spielzeit.

DFB.de: Herr Celebi, überwiegt die Vorfreude oder Anspannung?

Serdal Celebi: Ich freue mich auf die neue Saison und auf den neuen Modus. Die Liga wird dieses Jahr mit Hin-und Rückrunde gespielt. Für jede Mannschaft ist vieles möglich.

DFB.de: Im vergangenen Jahr unterlagen Sie im Endspiel knapp dem MTV Stuttgart. Eine Titelverteidigung haben Sie daher verpasst. Peilen Sie dieses Jahr die Revanche an?

Celebi: Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, wollen wieder angreifen und ins Endspiel.

DFB.de: Nichtsdestotrotz gab es für Sie persönlich ein großes Happy End. Ihr Finaltreffer wurde zum Tor des Monats in der ARD-Sportschau gewählt. Im TV, Radio und Zeitungen wurde viel über Sie berichtet. Hat Sie dieser Medienrummel überrascht?

Celebi: Das überraschte mich tatsächlich. Zugleich freue ich mich, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte, den Blindenfußball in Deutschland bekannter zu machen.

DFB.de: Hat sich seit dieser Auszeichnung etwas verändert?

Celebi: Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich dadurch bekannter wurde. Neulich stand ich beispielsweise an einer Bratwurstbude, wurde sofort erkannt und auf das Tor des Monats angesprochen. Den Blindenfußball kennen in Deutschland seit meinem Tor noch mehr Menschen, er ist populärer geworden. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte: "Serdi, du schießt das Tor des Monats" - dann hätte ich das nicht geglaubt. Mit der Ehrung wollte und will ich blinden und sehbehinderten Menschen Mut machen, für ihre Ziele zu kämpfen und selbst aktiv Sport zu treiben. Blindenfußball ist natürlich eine tolle Sache und nur ein Beispiel dafür, wozu Menschen trotz Behinderung im Stande sind. Wir blinden Fußballer stehen allesamt mitten im Leben, arbeiten, studieren und lieben den Fußball. Wer etwas erreichen möchte, der muss es nur wollen, dann schafft er es auch.

DFB.de: Andere Mannschaften haben sich verstärkt, Nationalmannschaftstorhüter Sebastian Themel ist beispielsweise zum starken Mitkonkurrenten nach Marburg gewechselt. Wie sehen Sie die Chancen Ihres Teams in diesem Jahr?

Celebi: Ganz klar: Wir wollen ins Finale. Dafür trainieren wir zweimal die Woche. Unser Sprung in die Spitzengruppe des Blindenfußballs in Deutschland kam nicht von heute auf morgen, dahinter stecken viel Arbeit und Schweiß, das war ein jahrelanger Fortschritt. Wir haben uns technisch und taktisch weiterentwickelt, so dass wir inzwischen immer um den Meistertitel mitspielen können.

DFB.de: Sind die Mannschaften in diesem Jahr von der Qualität her noch enger zusammengerückt?

Celebi: Mit Marburg, Stuttgart, Schalke und uns sind gleich vier Mannschaften in der Lage, die ersten beiden Plätze anzugreifen. Besonders Schalke 04 könnte aus meiner Sicht das Überraschungsteam der Saison werden. Die Knappen haben viele Testspiele absolviert und sich auch personell verstärkt. Ohnehin sind alle Teams von der Qualität her enger beisammen. Hinzu kommt, dass jede Mannschaft zehn Vorrundenspiele hat. Die Mannschaften haben somit mehr Chancen, verlorengegangene Punkte wieder gutzumachen.

DFB.de: Wo landet St. Pauli am Saisonende?

Celebi: Ich persönlich will natürlich jedes Spiel gewinnen und Deutscher Meister werden, das ist doch klar. Aber die Liga wird spannend werden.

[jba]

Am Samstag startet auf dem Kaiserplatz in Stolberg die zwölfte Blindenfußball-Bundesligasaison. Einer der Stars der Liga ist Serdal Celebi vom FC St. Pauli. Im DFB.de-Interview spricht der Hamburger, der im vergangenen Jahr beim 1:2 im Endspiel das Tor des Monats der ARD-Sportschau geschossen hatte, mit Mitarbeiter Jonas Bargmann über die bevorstehende Spielzeit.

DFB.de: Herr Celebi, überwiegt die Vorfreude oder Anspannung?

Serdal Celebi: Ich freue mich auf die neue Saison und auf den neuen Modus. Die Liga wird dieses Jahr mit Hin-und Rückrunde gespielt. Für jede Mannschaft ist vieles möglich.

DFB.de: Im vergangenen Jahr unterlagen Sie im Endspiel knapp dem MTV Stuttgart. Eine Titelverteidigung haben Sie daher verpasst. Peilen Sie dieses Jahr die Revanche an?

Celebi: Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, wollen wieder angreifen und ins Endspiel.

DFB.de: Nichtsdestotrotz gab es für Sie persönlich ein großes Happy End. Ihr Finaltreffer wurde zum Tor des Monats in der ARD-Sportschau gewählt. Im TV, Radio und Zeitungen wurde viel über Sie berichtet. Hat Sie dieser Medienrummel überrascht?

Celebi: Das überraschte mich tatsächlich. Zugleich freue ich mich, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte, den Blindenfußball in Deutschland bekannter zu machen.

DFB.de: Hat sich seit dieser Auszeichnung etwas verändert?

Celebi: Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich dadurch bekannter wurde. Neulich stand ich beispielsweise an einer Bratwurstbude, wurde sofort erkannt und auf das Tor des Monats angesprochen. Den Blindenfußball kennen in Deutschland seit meinem Tor noch mehr Menschen, er ist populärer geworden. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte: "Serdi, du schießt das Tor des Monats" - dann hätte ich das nicht geglaubt. Mit der Ehrung wollte und will ich blinden und sehbehinderten Menschen Mut machen, für ihre Ziele zu kämpfen und selbst aktiv Sport zu treiben. Blindenfußball ist natürlich eine tolle Sache und nur ein Beispiel dafür, wozu Menschen trotz Behinderung im Stande sind. Wir blinden Fußballer stehen allesamt mitten im Leben, arbeiten, studieren und lieben den Fußball. Wer etwas erreichen möchte, der muss es nur wollen, dann schafft er es auch.

DFB.de: Andere Mannschaften haben sich verstärkt, Nationalmannschaftstorhüter Sebastian Themel ist beispielsweise zum starken Mitkonkurrenten nach Marburg gewechselt. Wie sehen Sie die Chancen Ihres Teams in diesem Jahr?

Celebi: Ganz klar: Wir wollen ins Finale. Dafür trainieren wir zweimal die Woche. Unser Sprung in die Spitzengruppe des Blindenfußballs in Deutschland kam nicht von heute auf morgen, dahinter stecken viel Arbeit und Schweiß, das war ein jahrelanger Fortschritt. Wir haben uns technisch und taktisch weiterentwickelt, so dass wir inzwischen immer um den Meistertitel mitspielen können.

DFB.de: Sind die Mannschaften in diesem Jahr von der Qualität her noch enger zusammengerückt?

Celebi: Mit Marburg, Stuttgart, Schalke und uns sind gleich vier Mannschaften in der Lage, die ersten beiden Plätze anzugreifen. Besonders Schalke 04 könnte aus meiner Sicht das Überraschungsteam der Saison werden. Die Knappen haben viele Testspiele absolviert und sich auch personell verstärkt. Ohnehin sind alle Teams von der Qualität her enger beisammen. Hinzu kommt, dass jede Mannschaft zehn Vorrundenspiele hat. Die Mannschaften haben somit mehr Chancen, verlorengegangene Punkte wieder gutzumachen.

DFB.de: Wo landet St. Pauli am Saisonende?

Celebi: Ich persönlich will natürlich jedes Spiel gewinnen und Deutscher Meister werden, das ist doch klar. Aber die Liga wird spannend werden.

###more###