Kromp: "Erinnerungen, die ich für immer im Herzen trage"

Zum Abschluss der Saison haben die U 16-Juniorinnen zwei Spiele gegen die österreichischen U 17-Juniorinnen absolviert. Während das deutsche Team die erste Begegnung mit 3:1 gewann, mussten sich die U 16-Juniorinnen im zweiten Test mit 0:1 geschlagen geben. Der Schluss von der zweiten Partie läutete dazu den Abschied von Cheftrainerin Friederike Kromp ein, die den DFB nach zehn Jahren verlassen wird. Im DFB.de-Interview spricht die 38-jährige Fußball-Lehrerin über ihre beiden letzten Spiele mit den U 16-Juniorinnen, schöne Erinnerungen an ereignis- und erfolgreiche Jahre sowie Zukunftswünsche für ihre Mannschaft.

DFB.de: Sie und Ihr Team haben innerhalb kürzester Zeit zwei Testspiele gegen die österreichischen U 17-Juniorinnen absolviert. Wie fällt Ihr Fazit hinsichtlich der beiden Partien aus?

Friederike Kromp: Es war ein guter Saisonabschluss für unsere Spielerinnen. Wir haben uns ganz gezielt für Spiele gegen die ein Jahr älteren U 17-Juniorinnen aus Österreich entschieden, weil wir wussten, dass diese Begegnungen eine große Herausforderung für unser Team darstellt. Es war damit zu rechnen, dass wir in den Spielen an unsere Grenzen kommen, aber die Erfahrung wollten wir der Mannschaft gerne mit auf den Weg geben. Wir sind sehr zufrieden, aus meiner Sicht war es eine erfolgreiche und gelungene letzte Maßnahme.

DFB.de: Inwiefern haben sich die beiden Partien aus Ihrer Sicht voneinander unterschieden?

Kromp: Grundsätzlich ist es immer schön, wenn wir die Möglichkeit haben, zwei Spiele hintereinander zu absolvieren. Von den vier Tagen zwischen den Partien konnten wir drei Tage für Trainingseinheiten nutzen, um mit dem Team auch an gewissen Details im taktischen Bereich zu arbeiten. Das erste Spiel gegen Österreich haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen, vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir aus meiner Sicht klar überlegen. Die zweite Begegnung war für uns hinsichtlich der äußeren Bedingungen etwas schwieriger – bei den sommerlichen Temperaturen sind wir nur schwer ins Spiel gekommen. Hier hat sich der Altersunterschied ein wenig bemerkbar gemacht, weil unsere Gegnerinnen mit den Gegebenheiten besser zurechtgekommen sind und sehr clever gespielt haben. Wir hatten zudem in den Zweikämpfen häufiger das Nachsehen. Durch einen Elfmeter gegen uns sind wir unglücklich direkt nach Beginn der zweiten Halbzeit in Rückstand geraten. Kurz darauf hat unsere Torhüterin Lea Linsler einen zweiten Elfmeter gegen uns gehalten. Dadurch haben wir nochmal einen Schub bekommen, meine Spielerinnen haben nochmal alles reingeworfen und die Chance zum Ausgleich war mehrfach da. Insgesamt war es ein recht zerfahrenes und zweikampfbetontes Spiel – mit den etwas glücklichen Siegerinnen auf österreichischer Seite. 

DFB.de: Mit dem Abpfiff des zweiten Tests gegen Österreich ist auch Ihre Zeit beim DFB zu Ende gegangen. Welche Gedanken gingen Ihnen unmittelbar nach dem Schlusspfiff durch den Kopf?

Kromp: Während der gesamten Maßnahme in Wien ging mir noch einmal vieles durch den Kopf. Direkt nach dem Abpfiff war ich mit meinen Gedanken allerdings am meisten bei meinen Spielerinnen, die natürlich enttäuscht wegen des Ergebnisses und traurig über den Abschied waren. Es waren eher Momente während der Maßnahme, bei denen ich festgestellt habe, dass ich jetzt das letzte Abschlusstraining mit meinem Team vorbereite, die letzte Spielbesprechung führe oder zum letzten Mal die Hymne mitsinge. Am letzten Abend haben sich unsere Spielerinnen mit einer Rede, Gedichten und Videos von dem gesamten Staffteam verabschiedet. Insgesamt war es ein sehr schöner und emotionaler Abschluss für unser Staffteam und auch für mich persönlich, vor allem in Verbindung mit der Gewissheit, dass ich all diese Erinnerungen für immer im Herzen trage.

DFB.de: Sie waren insgesamt zehn Jahre lang beim DFB tätig. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Kromp: Es ist schwer, das in wenige Worte zu fassen. In erster Linie bin ich sehr dankbar für die vielen Begegnungen mit jungen Menschen in diesen zehn Jahren. Ich hatte mit jedem Jahrgang meist nur eine kurze, aber immer sehr intensive Zeit, gerade die fünf Europa- und vier Weltmeisterschaften kommen mir da in den Sinn. Einige unvergessliche Siege und EM-Titel, unbeschreibliche Freude, aber gleichzeitig verlorene Finalspiele, große Enttäuschungen und eben auch regelmäßig Abschiede, die jedes Mal emotional waren und mir über die Jahre auch immer wieder schwergefallen sind. Das zeigt natürlich, wie eng die Bindung zu den Spielerinnen innerhalb dieser kurzen Zeit wurde und wie viel die gemeinsame Zeit allen Beteiligten bedeutet hat. Ich habe so viel erleben und zahlreiche Erfolge feiern dürfen – das war auch für mich sehr prägend und wirklich einzigartig.

DFB.de: Sie haben die diesjährigen U 16-Juniorinnen sowie viele ältere Jahrgänge zuvor für eine gewisse Zeit in ihrer noch jungen Karriere begleitet. Was wünschen Sie dem aktuellen Jahrgang für die Zukunft?

Kromp: Ich wünsche ihnen, dass sie weiterhin an ihren Träumen festhalten, an sich glauben und bereit sind, hart dafür zu arbeiten. Die Spielerinnen haben noch alles vor sich und werden als Team in dieser Konstellation zunächst ja auch so bestehen bleiben. Ich bin sehr froh darüber, dass meine langjährige Kollegin und Wegbegleiterin Sabine Loderer mit ihrem Team zusammen unsere Mannschaft ab Juli übernehmen wird. Unseren Spielerinnen haben wir mit auf den Weg gegeben, dass sie unbedingt weiter auf ihren Traum von der Europa- und Weltmeisterschaft in den kommenden Jahren hinarbeiten sollen, weil diese Turniere einmalige Ereignisse sein werden und sie das Talent und Zeug dazu haben, sich dafür zu qualifizieren. Natürlich verfolge ich den weiteren Weg der Spielerinnen aus der Ferne und bin mir sicher, dass die Mannschaft auch in der U 17 unter dem neuen Trainer*innen-Team Erfolge feiern wird.

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Zum Abschluss der Saison haben die U 16-Juniorinnen zwei Spiele gegen die österreichischen U 17-Juniorinnen absolviert. Während das deutsche Team die erste Begegnung mit 3:1 gewann, mussten sich die U 16-Juniorinnen im zweiten Test mit 0:1 geschlagen geben. Der Schluss von der zweiten Partie läutete dazu den Abschied von Cheftrainerin Friederike Kromp ein, die den DFB nach zehn Jahren verlassen wird. Im DFB.de-Interview spricht die 38-jährige Fußball-Lehrerin über ihre beiden letzten Spiele mit den U 16-Juniorinnen, schöne Erinnerungen an ereignis- und erfolgreiche Jahre sowie Zukunftswünsche für ihre Mannschaft.

DFB.de: Sie und Ihr Team haben innerhalb kürzester Zeit zwei Testspiele gegen die österreichischen U 17-Juniorinnen absolviert. Wie fällt Ihr Fazit hinsichtlich der beiden Partien aus?

Friederike Kromp: Es war ein guter Saisonabschluss für unsere Spielerinnen. Wir haben uns ganz gezielt für Spiele gegen die ein Jahr älteren U 17-Juniorinnen aus Österreich entschieden, weil wir wussten, dass diese Begegnungen eine große Herausforderung für unser Team darstellt. Es war damit zu rechnen, dass wir in den Spielen an unsere Grenzen kommen, aber die Erfahrung wollten wir der Mannschaft gerne mit auf den Weg geben. Wir sind sehr zufrieden, aus meiner Sicht war es eine erfolgreiche und gelungene letzte Maßnahme.

DFB.de: Inwiefern haben sich die beiden Partien aus Ihrer Sicht voneinander unterschieden?

Kromp: Grundsätzlich ist es immer schön, wenn wir die Möglichkeit haben, zwei Spiele hintereinander zu absolvieren. Von den vier Tagen zwischen den Partien konnten wir drei Tage für Trainingseinheiten nutzen, um mit dem Team auch an gewissen Details im taktischen Bereich zu arbeiten. Das erste Spiel gegen Österreich haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen, vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir aus meiner Sicht klar überlegen. Die zweite Begegnung war für uns hinsichtlich der äußeren Bedingungen etwas schwieriger – bei den sommerlichen Temperaturen sind wir nur schwer ins Spiel gekommen. Hier hat sich der Altersunterschied ein wenig bemerkbar gemacht, weil unsere Gegnerinnen mit den Gegebenheiten besser zurechtgekommen sind und sehr clever gespielt haben. Wir hatten zudem in den Zweikämpfen häufiger das Nachsehen. Durch einen Elfmeter gegen uns sind wir unglücklich direkt nach Beginn der zweiten Halbzeit in Rückstand geraten. Kurz darauf hat unsere Torhüterin Lea Linsler einen zweiten Elfmeter gegen uns gehalten. Dadurch haben wir nochmal einen Schub bekommen, meine Spielerinnen haben nochmal alles reingeworfen und die Chance zum Ausgleich war mehrfach da. Insgesamt war es ein recht zerfahrenes und zweikampfbetontes Spiel – mit den etwas glücklichen Siegerinnen auf österreichischer Seite. 

DFB.de: Mit dem Abpfiff des zweiten Tests gegen Österreich ist auch Ihre Zeit beim DFB zu Ende gegangen. Welche Gedanken gingen Ihnen unmittelbar nach dem Schlusspfiff durch den Kopf?

Kromp: Während der gesamten Maßnahme in Wien ging mir noch einmal vieles durch den Kopf. Direkt nach dem Abpfiff war ich mit meinen Gedanken allerdings am meisten bei meinen Spielerinnen, die natürlich enttäuscht wegen des Ergebnisses und traurig über den Abschied waren. Es waren eher Momente während der Maßnahme, bei denen ich festgestellt habe, dass ich jetzt das letzte Abschlusstraining mit meinem Team vorbereite, die letzte Spielbesprechung führe oder zum letzten Mal die Hymne mitsinge. Am letzten Abend haben sich unsere Spielerinnen mit einer Rede, Gedichten und Videos von dem gesamten Staffteam verabschiedet. Insgesamt war es ein sehr schöner und emotionaler Abschluss für unser Staffteam und auch für mich persönlich, vor allem in Verbindung mit der Gewissheit, dass ich all diese Erinnerungen für immer im Herzen trage.

DFB.de: Sie waren insgesamt zehn Jahre lang beim DFB tätig. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Kromp: Es ist schwer, das in wenige Worte zu fassen. In erster Linie bin ich sehr dankbar für die vielen Begegnungen mit jungen Menschen in diesen zehn Jahren. Ich hatte mit jedem Jahrgang meist nur eine kurze, aber immer sehr intensive Zeit, gerade die fünf Europa- und vier Weltmeisterschaften kommen mir da in den Sinn. Einige unvergessliche Siege und EM-Titel, unbeschreibliche Freude, aber gleichzeitig verlorene Finalspiele, große Enttäuschungen und eben auch regelmäßig Abschiede, die jedes Mal emotional waren und mir über die Jahre auch immer wieder schwergefallen sind. Das zeigt natürlich, wie eng die Bindung zu den Spielerinnen innerhalb dieser kurzen Zeit wurde und wie viel die gemeinsame Zeit allen Beteiligten bedeutet hat. Ich habe so viel erleben und zahlreiche Erfolge feiern dürfen – das war auch für mich sehr prägend und wirklich einzigartig.

DFB.de: Sie haben die diesjährigen U 16-Juniorinnen sowie viele ältere Jahrgänge zuvor für eine gewisse Zeit in ihrer noch jungen Karriere begleitet. Was wünschen Sie dem aktuellen Jahrgang für die Zukunft?

Kromp: Ich wünsche ihnen, dass sie weiterhin an ihren Träumen festhalten, an sich glauben und bereit sind, hart dafür zu arbeiten. Die Spielerinnen haben noch alles vor sich und werden als Team in dieser Konstellation zunächst ja auch so bestehen bleiben. Ich bin sehr froh darüber, dass meine langjährige Kollegin und Wegbegleiterin Sabine Loderer mit ihrem Team zusammen unsere Mannschaft ab Juli übernehmen wird. Unseren Spielerinnen haben wir mit auf den Weg gegeben, dass sie unbedingt weiter auf ihren Traum von der Europa- und Weltmeisterschaft in den kommenden Jahren hinarbeiten sollen, weil diese Turniere einmalige Ereignisse sein werden und sie das Talent und Zeug dazu haben, sich dafür zu qualifizieren. Natürlich verfolge ich den weiteren Weg der Spielerinnen aus der Ferne und bin mir sicher, dass die Mannschaft auch in der U 17 unter dem neuen Trainer*innen-Team Erfolge feiern wird.

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