Kromp: "Die Reise hat sich eindeutig gelohnt"

"Fokus.Frauen." Das ist die Überschrift der DFB Women's Week, die rund um das DFB-Pokalfinale in Köln vom 12. bis 21. Mai 2023 stattfindet. Dabei sollen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus gerückt und die volle Aufmerksamkeit auf die Themen Frauenfußball und Frauen im Fußball gelegt werden.

Die deutschen U 16-Juniorinnen haben die herausfordernde Aufgabe gegen Irland erfolgreich bewältigt. Mit dem 2:0-Sieg ist die Länderspielmaßnahme abgeschlossen, ehe im Juni zwei weitere Spiele gegen Österreich anstehen. Für Cheftrainerin Friederike Kromp werden es die letzten beiden Male an der Seitenlinie bei den U 16-Juniorinnen sein. Die 38 Jahre alte Fußball-Lehrerin spricht im DFB.de-Interview über die Partie gegen hartnäckige Irinnen, die größten Stärken ihrer Mannschaft sowie den Abschied im nächsten Monat.

DFB.de: Sie und Ihre Mannschaft konnten das Testspiel gegen Irland mit 2:0 für sich entscheiden. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Friederike Kromp: Wir sind froh darüber, dass wir dieses Länderspiel bestreiten und die Erfahrung mitnehmen konnten. Die Reise hat sich eindeutig gelohnt, denn die Irinnen sind mit einer Spielweise aufgetreten, die wir in der Form noch nicht kannten. Die Partie war sehr hart umkämpft und wir waren körperlich sehr gefordert, da unsere Gegnerinnen in den Zweikämpfen sehr robust aufgetreten sind. Die Mädels haben sich aber schnell zurechtgefunden und sich auf die Härte des Spiels eingelassen. Trotz der zwei Tore, die uns mit Blick auf den Spielverlauf natürlich geholfen haben, war es insgesamt eine sehr offene Partie, auch die irische Mannschaft hatte ein paar Torchancen. In jedem Fall hat uns das Spiel in unserer Entwicklung weitergebracht.

DFB.de: Sind die Irinnen im Spiel letztlich so aufgetreten, wie Sie und Ihre Mannschaft es zuvor erwartet hatten?

Kromp: Uns lagen im Vorhinein nur wenige Informationen über die irische Mannschaft vor. Wir konnten uns aber dank des Videomaterials, das wir hatten, ein gutes Bild von der Grundformation machen, mit der Irland auftritt. In der Hinsicht haben unsere Gegnerinnen das Spiel so bestritten, wie wir es erwartet hatten. Die Härte in den Zweikämpfen und die Aggressivität der Irinnen war für uns hingegen in der Form nicht abzusehen, die Motivation war vor heimischem Publikum und auch ihrer Trainerin der A-Nationalmannschaft, die ebenfalls unter den Zuschauern war, natürlich auch besonders groß.

DFB.de: Ihre U 16-Juniorinnen haben in dieser Spielzeit vier von sechs Spielen für sich entscheiden können. Wo liegen die größten Stärken des Teams?

Kromp: Wir haben in der Mannschaft viele Spielerinnen, die Situationen gerne spielerisch lösen möchten und zudem einen guten Kombinationsfußball zeigen können. Das hat sich gestern im Spiel gegen Irland gezeigt, da wir auch unter Druck überwiegend gute und spielerische Lösungen gefunden haben. Auch die Widerstandsfähigkeit, sich auf die Eigenschaften der Gegnerinnen einzustellen, würde ich als große Stärke des Teams bezeichnen. Dank des kürzlich stattgefundenen U16-Juniorinnen-Sichtungsturniers hat unsere Mannschaft zudem neue Talente dazugewonnen, gestern haben sechs Spielerinnen ihr Nationalmannschafts-Debüt gegeben. Wir wollten allen 21 Feldspielerinnen diese Länderspielerfahrung geben und haben daher auch zur Halbzeit einmal auf allen elf Positionen gewechselt. Dass wir dadurch inzwischen mehr Tiefe in unserem Kader haben, zählt sicherlich auch zu unseren Stärken. 

DFB.de: Am Sonntag startete für die U 17-Juniorinnen die Europameisterschaft in Estland – leider mit einer 0:2-Niederlage gegen Spanien. Noch ist aber lange nichts verloren im Kampf um den Titel, den Sie im letzten Jahr mit der U 17 feiern konnten. Was wünschen Sie dem Team von Sabine Loderer?

Kromp: Natürlich den maximalen Erfolg. Wir sind sehr gespannt auf das Turnier und fiebern aus der Ferne mit, weil wir die Europameisterschaft in den letzten Jahren zum Teil auch selbst miterleben und dabei sein durften. Zudem sind wir natürlich mit dem Trainer*innenteam wie das gesamte Jahr über im engen Austausch, da die Verzahnung der beiden Jahrgänge ein wichtiger Bestandteil unserer nationalen Talentförderung ist. Wir verfolgen das Turnier selbstverständlich, hoffen, dass die Mädels in Estland ihre eigene Geschichte schreiben können und wünschen dem Team nur das Beste.

DFB.de: Für Sie und Ihre Co-Trainerin Julia Simic steht nur noch ein weiterer Lehrgang mit der U 16 auf dem Programm, ehe Sie im Sommer zu Eintracht Frankfurt wechseln. Wie emotional wird der Schlusspfiff Ihres letzten Spiels nach zehn Jahren beim DFB werden?

Kromp: Das wird sicherlich noch einmal emotional für mich sein, obwohl der Wechsel mittlerweile schon seit ein paar Wochen feststeht. Schon jetzt überwiegt jedoch die Freude über das, was ich hier beim DFB in den vergangenen zehn Jahren erleben durfte. Ich freue mich natürlich auch auf meine neue Aufgabe, den Perspektivwechsel und all die neuen Erfahrungen, die ich im Verein sammeln darf. Nun blicke ich aber erst einmal voller Vorfreude auf die beiden Spiele im Juni mit meinem Team, bin froh, dass wir auf diese Weise einen schönen Abschluss mit der Mannschaft und dem gesamten Staff haben werden und ich dort meine vorerst letzten Länderspiele von der Seitenlinie aus bestreiten darf. (lacht)

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"Fokus.Frauen." Das ist die Überschrift der DFB Women's Week, die rund um das DFB-Pokalfinale in Köln vom 12. bis 21. Mai 2023 stattfindet. Dabei sollen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus gerückt und die volle Aufmerksamkeit auf die Themen Frauenfußball und Frauen im Fußball gelegt werden.

Die deutschen U 16-Juniorinnen haben die herausfordernde Aufgabe gegen Irland erfolgreich bewältigt. Mit dem 2:0-Sieg ist die Länderspielmaßnahme abgeschlossen, ehe im Juni zwei weitere Spiele gegen Österreich anstehen. Für Cheftrainerin Friederike Kromp werden es die letzten beiden Male an der Seitenlinie bei den U 16-Juniorinnen sein. Die 38 Jahre alte Fußball-Lehrerin spricht im DFB.de-Interview über die Partie gegen hartnäckige Irinnen, die größten Stärken ihrer Mannschaft sowie den Abschied im nächsten Monat.

DFB.de: Sie und Ihre Mannschaft konnten das Testspiel gegen Irland mit 2:0 für sich entscheiden. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Friederike Kromp: Wir sind froh darüber, dass wir dieses Länderspiel bestreiten und die Erfahrung mitnehmen konnten. Die Reise hat sich eindeutig gelohnt, denn die Irinnen sind mit einer Spielweise aufgetreten, die wir in der Form noch nicht kannten. Die Partie war sehr hart umkämpft und wir waren körperlich sehr gefordert, da unsere Gegnerinnen in den Zweikämpfen sehr robust aufgetreten sind. Die Mädels haben sich aber schnell zurechtgefunden und sich auf die Härte des Spiels eingelassen. Trotz der zwei Tore, die uns mit Blick auf den Spielverlauf natürlich geholfen haben, war es insgesamt eine sehr offene Partie, auch die irische Mannschaft hatte ein paar Torchancen. In jedem Fall hat uns das Spiel in unserer Entwicklung weitergebracht.

DFB.de: Sind die Irinnen im Spiel letztlich so aufgetreten, wie Sie und Ihre Mannschaft es zuvor erwartet hatten?

Kromp: Uns lagen im Vorhinein nur wenige Informationen über die irische Mannschaft vor. Wir konnten uns aber dank des Videomaterials, das wir hatten, ein gutes Bild von der Grundformation machen, mit der Irland auftritt. In der Hinsicht haben unsere Gegnerinnen das Spiel so bestritten, wie wir es erwartet hatten. Die Härte in den Zweikämpfen und die Aggressivität der Irinnen war für uns hingegen in der Form nicht abzusehen, die Motivation war vor heimischem Publikum und auch ihrer Trainerin der A-Nationalmannschaft, die ebenfalls unter den Zuschauern war, natürlich auch besonders groß.

DFB.de: Ihre U 16-Juniorinnen haben in dieser Spielzeit vier von sechs Spielen für sich entscheiden können. Wo liegen die größten Stärken des Teams?

Kromp: Wir haben in der Mannschaft viele Spielerinnen, die Situationen gerne spielerisch lösen möchten und zudem einen guten Kombinationsfußball zeigen können. Das hat sich gestern im Spiel gegen Irland gezeigt, da wir auch unter Druck überwiegend gute und spielerische Lösungen gefunden haben. Auch die Widerstandsfähigkeit, sich auf die Eigenschaften der Gegnerinnen einzustellen, würde ich als große Stärke des Teams bezeichnen. Dank des kürzlich stattgefundenen U16-Juniorinnen-Sichtungsturniers hat unsere Mannschaft zudem neue Talente dazugewonnen, gestern haben sechs Spielerinnen ihr Nationalmannschafts-Debüt gegeben. Wir wollten allen 21 Feldspielerinnen diese Länderspielerfahrung geben und haben daher auch zur Halbzeit einmal auf allen elf Positionen gewechselt. Dass wir dadurch inzwischen mehr Tiefe in unserem Kader haben, zählt sicherlich auch zu unseren Stärken. 

DFB.de: Am Sonntag startete für die U 17-Juniorinnen die Europameisterschaft in Estland – leider mit einer 0:2-Niederlage gegen Spanien. Noch ist aber lange nichts verloren im Kampf um den Titel, den Sie im letzten Jahr mit der U 17 feiern konnten. Was wünschen Sie dem Team von Sabine Loderer?

Kromp: Natürlich den maximalen Erfolg. Wir sind sehr gespannt auf das Turnier und fiebern aus der Ferne mit, weil wir die Europameisterschaft in den letzten Jahren zum Teil auch selbst miterleben und dabei sein durften. Zudem sind wir natürlich mit dem Trainer*innenteam wie das gesamte Jahr über im engen Austausch, da die Verzahnung der beiden Jahrgänge ein wichtiger Bestandteil unserer nationalen Talentförderung ist. Wir verfolgen das Turnier selbstverständlich, hoffen, dass die Mädels in Estland ihre eigene Geschichte schreiben können und wünschen dem Team nur das Beste.

DFB.de: Für Sie und Ihre Co-Trainerin Julia Simic steht nur noch ein weiterer Lehrgang mit der U 16 auf dem Programm, ehe Sie im Sommer zu Eintracht Frankfurt wechseln. Wie emotional wird der Schlusspfiff Ihres letzten Spiels nach zehn Jahren beim DFB werden?

Kromp: Das wird sicherlich noch einmal emotional für mich sein, obwohl der Wechsel mittlerweile schon seit ein paar Wochen feststeht. Schon jetzt überwiegt jedoch die Freude über das, was ich hier beim DFB in den vergangenen zehn Jahren erleben durfte. Ich freue mich natürlich auch auf meine neue Aufgabe, den Perspektivwechsel und all die neuen Erfahrungen, die ich im Verein sammeln darf. Nun blicke ich aber erst einmal voller Vorfreude auf die beiden Spiele im Juni mit meinem Team, bin froh, dass wir auf diese Weise einen schönen Abschluss mit der Mannschaft und dem gesamten Staff haben werden und ich dort meine vorerst letzten Länderspiele von der Seitenlinie aus bestreiten darf. (lacht)

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