Kalkum-Wittlaer: Rolle Klopapier obendrauf

Seit dem 14. März ruht in ganz Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie der Spielbetrieb. Mit vielen verschiedenen Aktionen versuchen Vereine, die Zeit, bis der Ball wieder rollen kann, zu überbrücken. So wollte der TV Kalkum-Wittlaer seinen Getränkebestand durch einen Lagerverkauf räumen. Besonderer Clou: Für die ersten zehn Käufer sollte es eine Rolle Klopapier dazu geben. Holger Sturm war dabei. Der Sportliche Leiter der TVKW-Fußballabteilung wartete am Vereinsgelände auf Kundschaft. Im DFB.de-Interview schildert er einen besonderen Tag in Zeiten von Corona.

DFB.de: Herr Sturm, was war am Samstag bei Ihnen los in Kalkum-Wittlaer?

Holger Sturm: Leider sehr wenig! Um ehrlich zu sein, sind wir unter uns geblieben.

DFB.de: Wie, nichts von der guten Fanta verkauft?

Sturm: Nein, wir sind lediglich ein paar Flaschen Bier losgeworden – nämlich an uns. (lacht)

DFB.de: Und was wird jetzt mit den anderen Getränken?

Sturm: Wir haben letztlich jeder selber ein paar Kisten mitgenommen und werden die dann eben zu Hause verbrauchen.

DFB.de: Warum war denn niemand am Platz, schließlich lockte doch eine Rolle Klopapier...

Sturm: Ich denke, dass sich die Menschen doch vernünftigerweise an die Vorgaben der Regierung gehalten haben und auch am Samstag nur zum Einkaufen vor die Tür gegangen sind. Und was wir im Angebot hatten – Cola, Fanta, Apfelschorle und Wasser – kann man sich ja auch woanders besorgen.

DFB.de: Wie kamen Sie und Ihre Kollegen vom TV Kalkum-Wittlaer überhaupt auf diese Idee mit dem Getränkeverkauf?

Sturm: Das ist aus einer Laune heraus geschehen. Als feststand, dass vorerst nicht gespielt werden kann, haben wir uns diese Aktion überlegt und auf Facebook gepostet. Der Beitrag wurde gut gelesen, aber unsere Getränke sind wir leider doch nicht losgeworden. Dabei tut nicht nur uns kleinen Amateurvereinen im Moment jeder Euro gut.

DFB.de: Wie kann der TVKW diese schwierige Zeit denn finanziell überstehen?

Sturm: Da wir keinen großen Etat haben, werden wir durch unsere Sponsoren und natürlich auch die Mitgliedsbeiträge über die Runden kommen. Trotzdem fehlen natürlich die Einnahmen durch Eintrittsgelder.

DFB.de: Zurück zum Samstag: Was haben Sie gemacht, als kein Mensch kam, um Getränke zu kaufen – und eine Rolle Klopapier zu hamstern?

Sturm: Wir haben die Zeit gut genutzt und – natürlich nur in Zweiergruppen und mit Abstand zueinander – verschiedene Dinge erledigt, die in letzter Zeit liegen geblieben waren. Zum Beispiel haben wir das Dach unseres Grillstands repariert, eine Tür zum Kabinentrakt abgeschliffen und Müll eingesammelt. Leider hatten wir in den letzten Tagen mehrfach ungebetene Gäste, die über den Zaun oder das Eingangstor geklettert sind, bei uns auf der Anlage. Zum Glück wohnt ein Vorstandsmitglied ganz in der Nähe des Sportplatzes und kann jeden Tag einmal vorbei schauen, dass da keiner Unsinn treibt. Wir können nur hoffen, dass wir alle diese schwierige Zeit überwinden und uns dann wieder über Fußball unterhalten können.

[hb]

Seit dem 14. März ruht in ganz Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie der Spielbetrieb. Mit vielen verschiedenen Aktionen versuchen Vereine, die Zeit, bis der Ball wieder rollen kann, zu überbrücken. So wollte der TV Kalkum-Wittlaer seinen Getränkebestand durch einen Lagerverkauf räumen. Besonderer Clou: Für die ersten zehn Käufer sollte es eine Rolle Klopapier dazu geben. Holger Sturm war dabei. Der Sportliche Leiter der TVKW-Fußballabteilung wartete am Vereinsgelände auf Kundschaft. Im DFB.de-Interview schildert er einen besonderen Tag in Zeiten von Corona.

DFB.de: Herr Sturm, was war am Samstag bei Ihnen los in Kalkum-Wittlaer?

Holger Sturm: Leider sehr wenig! Um ehrlich zu sein, sind wir unter uns geblieben.

DFB.de: Wie, nichts von der guten Fanta verkauft?

Sturm: Nein, wir sind lediglich ein paar Flaschen Bier losgeworden – nämlich an uns. (lacht)

DFB.de: Und was wird jetzt mit den anderen Getränken?

Sturm: Wir haben letztlich jeder selber ein paar Kisten mitgenommen und werden die dann eben zu Hause verbrauchen.

DFB.de: Warum war denn niemand am Platz, schließlich lockte doch eine Rolle Klopapier...

Sturm: Ich denke, dass sich die Menschen doch vernünftigerweise an die Vorgaben der Regierung gehalten haben und auch am Samstag nur zum Einkaufen vor die Tür gegangen sind. Und was wir im Angebot hatten – Cola, Fanta, Apfelschorle und Wasser – kann man sich ja auch woanders besorgen.

DFB.de: Wie kamen Sie und Ihre Kollegen vom TV Kalkum-Wittlaer überhaupt auf diese Idee mit dem Getränkeverkauf?

Sturm: Das ist aus einer Laune heraus geschehen. Als feststand, dass vorerst nicht gespielt werden kann, haben wir uns diese Aktion überlegt und auf Facebook gepostet. Der Beitrag wurde gut gelesen, aber unsere Getränke sind wir leider doch nicht losgeworden. Dabei tut nicht nur uns kleinen Amateurvereinen im Moment jeder Euro gut.

DFB.de: Wie kann der TVKW diese schwierige Zeit denn finanziell überstehen?

Sturm: Da wir keinen großen Etat haben, werden wir durch unsere Sponsoren und natürlich auch die Mitgliedsbeiträge über die Runden kommen. Trotzdem fehlen natürlich die Einnahmen durch Eintrittsgelder.

DFB.de: Zurück zum Samstag: Was haben Sie gemacht, als kein Mensch kam, um Getränke zu kaufen – und eine Rolle Klopapier zu hamstern?

Sturm: Wir haben die Zeit gut genutzt und – natürlich nur in Zweiergruppen und mit Abstand zueinander – verschiedene Dinge erledigt, die in letzter Zeit liegen geblieben waren. Zum Beispiel haben wir das Dach unseres Grillstands repariert, eine Tür zum Kabinentrakt abgeschliffen und Müll eingesammelt. Leider hatten wir in den letzten Tagen mehrfach ungebetene Gäste, die über den Zaun oder das Eingangstor geklettert sind, bei uns auf der Anlage. Zum Glück wohnt ein Vorstandsmitglied ganz in der Nähe des Sportplatzes und kann jeden Tag einmal vorbei schauen, dass da keiner Unsinn treibt. Wir können nur hoffen, dass wir alle diese schwierige Zeit überwinden und uns dann wieder über Fußball unterhalten können.

###more###