Joachim Löw: "Ich möchte Entwicklungen"

Wenige Sekunden haben für die deutsche Nationalmannschaft zu einem perfekten Einstand in der Nations League gefehlt. Dennoch stand für Joachim Löw im Interview nach dem 1:1 gegen Spanien weniger das Ergebnis im Vordergrund, mit der Leistung konnte der Bundestrainer nach fast zehnmonatiger Länderspielpause einverstanden sein.

Frage: Joachim Löw, wie fällt nach dem 1:1 gegen Spanien zum Start ins EM-Jahr und die Nations League Ihr Fazit aus?

Joachim Löw: Am Ende sind wir ein bisschen enttäuscht. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass unsere Jungs alles gegeben und alles herausgeholt haben, was zu diesem Zeitpunkt möglich ist. Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein echt gutes, interessantes Spiel, hoch intensiv, taktisch von beiden mutig, so früh zu attackieren. Wir wollten uns fallen lassen nach der Führung, sind aber hinten nicht mehr rausgekommen.

Frage: Wie haben Sie Debütant Robin Gosens gesehen?

Löw: Gut. Beim ersten Mal ist es nicht ganz so einfach, alles zu verarbeiten. Er hat mir lange gut gefallen, er war dynamisch nach vorne und hat viel gearbeitet, hatte eine gute Passtechnik und präzise Flanken. Ich war mit ihm zufrieden.

Frage: Welche Lerneffekte können Sie und Ihre Spieler mitnehmen?

Löw: Da gibt es einiges, woran man arbeiten muss, das ist klar. Wir haben in der Vorwärtsbewegung einige Bälle verloren, das kostet Kraft und Energie. In der Schlussphase haben wir einige Kopfbälle verloren im Sechzehner. Das sind die Kleinigkeiten, die es ausmachen. Aber ich habe der Mannschaft ein paar Dinge mitgegeben, das haben sie wirklich gut gemacht, das hätte ich so nicht erwartet, das war echt bemerkenswert. Das kann man nach zwei, drei Einheiten so nicht erwarten, schon gar nicht bei dem Fitnesszustand.

Frage: Wie gehen Sie nun das Duell mit der Schweiz am Sonntag an?

Löw: Einige Spieler sind richtig platt. Wir können die nächsten zwei Tage nicht mehr viel Training machen, müssen schauen, dass wir ein paar frische Kräfte bringen. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Mir sind die Ergebnisse in der Nations League nicht ganz so wichtig. Ich möchte Entwicklungen. Weil ich nächstes Jahr eine Mannschaft haben will, die ihr eigenes Spiel durchzieht.

Frage: Ihre Spieler stehen in den nächsten Monaten vor einem Mammutprogramm - das scheint Sie zu beunruhigen...

Löw: In zehn Tagen drei Spiele wie im Oktober und November - damit bin ich nicht einverstanden. Dass man da noch zwei Freundschaftsspiele reinlegt, macht aus sportlicher Sicht wenig Sinn. Der Terminkalender ist wahnsinnig voll. Ich habe immer gesagt, die Gesundheit der Spieler steht über allem. Was die Reisen betrifft, das ist über die Jahre so nicht zu verkraften. Ich bin da extrem sensibel und empfindlich. Wenn man da nicht aufpasst, haben wir große Probleme im März, April, Mai. Und der zweite Punkt, über den ich mich aufrege: Die ganze Zeit gab es fünf Wechsel, das fand ich sinnvoll. Jetzt wird es zurückgenommen - gerade jetzt! Gerade jetzt hätte es das gebraucht. Einige sind auf dem Zahnfleisch gelaufen - dann passieren die Verletzungen.

[sid]

Wenige Sekunden haben für die deutsche Nationalmannschaft zu einem perfekten Einstand in der Nations League gefehlt. Dennoch stand für Joachim Löw im Interview nach dem 1:1 gegen Spanien weniger das Ergebnis im Vordergrund, mit der Leistung konnte der Bundestrainer nach fast zehnmonatiger Länderspielpause einverstanden sein.

Frage: Joachim Löw, wie fällt nach dem 1:1 gegen Spanien zum Start ins EM-Jahr und die Nations League Ihr Fazit aus?

Joachim Löw: Am Ende sind wir ein bisschen enttäuscht. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass unsere Jungs alles gegeben und alles herausgeholt haben, was zu diesem Zeitpunkt möglich ist. Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein echt gutes, interessantes Spiel, hoch intensiv, taktisch von beiden mutig, so früh zu attackieren. Wir wollten uns fallen lassen nach der Führung, sind aber hinten nicht mehr rausgekommen.

Frage: Wie haben Sie Debütant Robin Gosens gesehen?

Löw: Gut. Beim ersten Mal ist es nicht ganz so einfach, alles zu verarbeiten. Er hat mir lange gut gefallen, er war dynamisch nach vorne und hat viel gearbeitet, hatte eine gute Passtechnik und präzise Flanken. Ich war mit ihm zufrieden.

Frage: Welche Lerneffekte können Sie und Ihre Spieler mitnehmen?

Löw: Da gibt es einiges, woran man arbeiten muss, das ist klar. Wir haben in der Vorwärtsbewegung einige Bälle verloren, das kostet Kraft und Energie. In der Schlussphase haben wir einige Kopfbälle verloren im Sechzehner. Das sind die Kleinigkeiten, die es ausmachen. Aber ich habe der Mannschaft ein paar Dinge mitgegeben, das haben sie wirklich gut gemacht, das hätte ich so nicht erwartet, das war echt bemerkenswert. Das kann man nach zwei, drei Einheiten so nicht erwarten, schon gar nicht bei dem Fitnesszustand.

Frage: Wie gehen Sie nun das Duell mit der Schweiz am Sonntag an?

Löw: Einige Spieler sind richtig platt. Wir können die nächsten zwei Tage nicht mehr viel Training machen, müssen schauen, dass wir ein paar frische Kräfte bringen. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Mir sind die Ergebnisse in der Nations League nicht ganz so wichtig. Ich möchte Entwicklungen. Weil ich nächstes Jahr eine Mannschaft haben will, die ihr eigenes Spiel durchzieht.

Frage: Ihre Spieler stehen in den nächsten Monaten vor einem Mammutprogramm - das scheint Sie zu beunruhigen...

Löw: In zehn Tagen drei Spiele wie im Oktober und November - damit bin ich nicht einverstanden. Dass man da noch zwei Freundschaftsspiele reinlegt, macht aus sportlicher Sicht wenig Sinn. Der Terminkalender ist wahnsinnig voll. Ich habe immer gesagt, die Gesundheit der Spieler steht über allem. Was die Reisen betrifft, das ist über die Jahre so nicht zu verkraften. Ich bin da extrem sensibel und empfindlich. Wenn man da nicht aufpasst, haben wir große Probleme im März, April, Mai. Und der zweite Punkt, über den ich mich aufrege: Die ganze Zeit gab es fünf Wechsel, das fand ich sinnvoll. Jetzt wird es zurückgenommen - gerade jetzt! Gerade jetzt hätte es das gebraucht. Einige sind auf dem Zahnfleisch gelaufen - dann passieren die Verletzungen.