Interimstrainer Völler: "Für mich ist das eine einmalige Sache"

Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Japan und der Freistellung von Bundestrainer Hansi Flick trifft die deutsche Nationalmannschaft im zweiten Spiel der neuen Länderspielsaison in Dortmund auf Vizeweltmeister Frankreich. Vor der Begegnung am Dienstag (ab 21 Uhr, live in der ARD) sprechen Interimstrainer und Sportdirektor Rudi Völler sowie Kapitän Ilkay Gündogan auf DFB.de über die Stimmung in der Mannschaft und die Bedeutung des Frankreich-Spiels.

Völler über...

... Hansi Flick: Jeder weiß, dass ich die Position als Sportdirektor beim DFB angetreten habe, um Hansi den Rücken zu stärken, gerade nach dem Ausscheiden bei der WM-Vorrunde. Natürlich haben wir uns das alle etwas anders vorgestellt, es wird etwas schwieriger, wenn nicht gleich die Ergebnisse stimmen. Nach den letzten Leistungen im Spiel und vor allem die Art und Weise ging es einfach nicht mehr. Auch wenn ich noch bis vor dem Japan-Spiel daran geglaubt habe, mussten wir jetzt die Reißleine ziehen, auch wenn es mir für Hansi unglaublich leid tut. Er ist trotz alledem ein absoluter Toptrainer, wir haben ja alle gehofft, dass wir es hinkriegen. 

... die aktuelle Trainerkonstellation mit ihm und zwei Assistenten: Hannes Wolf und Sandro Wagner können in den wenigen Tagen ein paar wichtige Impulse geben, sowohl in den Besprechungen als auch auf dem Platz. Das war mir wichtig. 

... das Frankreich-Spiel: Das ist momentan die beste Mannschaft in Europa, da gibt es keine Diskussion. Deshalb muss uns vieles gelingen, vor allem unser Abwehrverhalten muss sich bessern. Das Umschalten der Franzosen mit ihren schnellen Angreifern ist unglaublich, das ist die Gefahr. Wir dürfen uns keine einfachen Ballverluste erlauben und müssen es viel besser machen als gegen Japan.

... einen Flick-Nachfolger: Für mich ist das morgen eine einmalige Sache. Wir wollen relativ schnell einen Nachfolger finden, das ist momentan unsere Hauptaufgabe. Wir wollen mit einem neuen Bundestrainer eine gewisse Euphorie auf die Heim-EM im nächsten Jahr erzeugen. Den Ballast des Scheiterns in der WM-Vorrunde hat Hansi die ganze Zeit mitgetragen. Mit einem neuen Mann können wir was bewegen und neue Ideen einbringen. Wir haben natürlich schon einige Namen besprochen, machen uns Gedanken und arbeiten daran, den richtigen Mann in dreieinhalb Wochen vorzustellen. 

... die personelle Lage: Niclas Füllkrug wird auf keinen Fall dabei sein. Bei Niklas Süle kann man noch nichts Genaueres sagen, vermutlich wird auch er ausfallen.

... die Einstellung: Wir haben viele kreative und schnelle Spieler, und ich glaube immer noch daran, dass wir beim Heimturnier gut abschneiden können. Ich hoffe, dass wir mit einem neuen Bundestrainer besseren Fußball und ein gutes Turnier spielen. Ich hatte gegen Japan den Eindruck, dass die Mannschaft alles gegeben, nur leider zu viele Fehler gemacht hat. Das müssen wir abstellen. Der Wille ist da, nur darfst du dir nicht so leichtfertige Fehler erlauben. Davon gab es in den vergangenen Spielen einfach zu viele.

Gündogan über...

... die Stimmung im Team: Die Stimmung in der Mannschaft ist ein Mix aus Trauer, Frust und Enttäuschung. Das hat nicht nur was mit dem Japan-Spiel zu tun, das wir uns natürlich anders vorgestellt hatten. Es ist die Gesamtsituation: Einige Spieler und ich haben das Gefühl, Hansi im Stich gelassen zu haben. Man hat bei ihm immer gemerkt, dass er einen Tatendrang hat und etwas bewegen will. Er war immer hoch motiviert, leider haben wir es als Truppe nicht geschafft, das dann in Leistungen umzumünzen.

... die Qualität der Mannschaft: Unter den Spielern sprechen wir ständig über unsere Mannschaftsvorstellungen. Wir dürfen uns nicht überschätzen, müssen selbstkritisch sein und uns hinterfragen. Es geht darum, eine Basis zu schaffen, mit der der Bundestrainer erfolgreich arbeiten kann. Da muss sich jeder Spieler selbst fragen, ob er das nötige tut, um an seine Bestform zu kommen. Wir können nur als Kollektiv gut sein. Wir haben viele Spieler auf Weltklasseniveau, schaffen es aber nicht, die Leistungen auf den Platz zu bringen. Die besten Mannschaften sind die, die sich auf dem Platz zu hundert Prozent vertrauen können - und das fängt neben dem Platz an. Obwohl wir eine positive Grundstimmung haben bei der Nationalmannschaft, denke ich, dass wir das noch besser machen und eine noch bessere Einheit sein können.

... das Frankreich-Spiel: Wir wollen zunächst unsere individuellen Fehler abstellen, davon gab es in den vergangenen Länderspielen einfach zu viele. Jetzt ist es wichtig, mal ein ordentliches Ergebnis zu erzielen, das wird morgen nicht leichter als gegen Japan. Wir sind in der Verantwortung, alles zu geben.

[dfb]

Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Japan und der Freistellung von Bundestrainer Hansi Flick trifft die deutsche Nationalmannschaft im zweiten Spiel der neuen Länderspielsaison in Dortmund auf Vizeweltmeister Frankreich. Vor der Begegnung am Dienstag (ab 21 Uhr, live in der ARD) sprechen Interimstrainer und Sportdirektor Rudi Völler sowie Kapitän Ilkay Gündogan auf DFB.de über die Stimmung in der Mannschaft und die Bedeutung des Frankreich-Spiels.

Völler über...

... Hansi Flick: Jeder weiß, dass ich die Position als Sportdirektor beim DFB angetreten habe, um Hansi den Rücken zu stärken, gerade nach dem Ausscheiden bei der WM-Vorrunde. Natürlich haben wir uns das alle etwas anders vorgestellt, es wird etwas schwieriger, wenn nicht gleich die Ergebnisse stimmen. Nach den letzten Leistungen im Spiel und vor allem die Art und Weise ging es einfach nicht mehr. Auch wenn ich noch bis vor dem Japan-Spiel daran geglaubt habe, mussten wir jetzt die Reißleine ziehen, auch wenn es mir für Hansi unglaublich leid tut. Er ist trotz alledem ein absoluter Toptrainer, wir haben ja alle gehofft, dass wir es hinkriegen. 

... die aktuelle Trainerkonstellation mit ihm und zwei Assistenten: Hannes Wolf und Sandro Wagner können in den wenigen Tagen ein paar wichtige Impulse geben, sowohl in den Besprechungen als auch auf dem Platz. Das war mir wichtig. 

... das Frankreich-Spiel: Das ist momentan die beste Mannschaft in Europa, da gibt es keine Diskussion. Deshalb muss uns vieles gelingen, vor allem unser Abwehrverhalten muss sich bessern. Das Umschalten der Franzosen mit ihren schnellen Angreifern ist unglaublich, das ist die Gefahr. Wir dürfen uns keine einfachen Ballverluste erlauben und müssen es viel besser machen als gegen Japan.

... einen Flick-Nachfolger: Für mich ist das morgen eine einmalige Sache. Wir wollen relativ schnell einen Nachfolger finden, das ist momentan unsere Hauptaufgabe. Wir wollen mit einem neuen Bundestrainer eine gewisse Euphorie auf die Heim-EM im nächsten Jahr erzeugen. Den Ballast des Scheiterns in der WM-Vorrunde hat Hansi die ganze Zeit mitgetragen. Mit einem neuen Mann können wir was bewegen und neue Ideen einbringen. Wir haben natürlich schon einige Namen besprochen, machen uns Gedanken und arbeiten daran, den richtigen Mann in dreieinhalb Wochen vorzustellen. 

... die personelle Lage: Niclas Füllkrug wird auf keinen Fall dabei sein. Bei Niklas Süle kann man noch nichts Genaueres sagen, vermutlich wird auch er ausfallen.

... die Einstellung: Wir haben viele kreative und schnelle Spieler, und ich glaube immer noch daran, dass wir beim Heimturnier gut abschneiden können. Ich hoffe, dass wir mit einem neuen Bundestrainer besseren Fußball und ein gutes Turnier spielen. Ich hatte gegen Japan den Eindruck, dass die Mannschaft alles gegeben, nur leider zu viele Fehler gemacht hat. Das müssen wir abstellen. Der Wille ist da, nur darfst du dir nicht so leichtfertige Fehler erlauben. Davon gab es in den vergangenen Spielen einfach zu viele.

Gündogan über...

... die Stimmung im Team: Die Stimmung in der Mannschaft ist ein Mix aus Trauer, Frust und Enttäuschung. Das hat nicht nur was mit dem Japan-Spiel zu tun, das wir uns natürlich anders vorgestellt hatten. Es ist die Gesamtsituation: Einige Spieler und ich haben das Gefühl, Hansi im Stich gelassen zu haben. Man hat bei ihm immer gemerkt, dass er einen Tatendrang hat und etwas bewegen will. Er war immer hoch motiviert, leider haben wir es als Truppe nicht geschafft, das dann in Leistungen umzumünzen.

... die Qualität der Mannschaft: Unter den Spielern sprechen wir ständig über unsere Mannschaftsvorstellungen. Wir dürfen uns nicht überschätzen, müssen selbstkritisch sein und uns hinterfragen. Es geht darum, eine Basis zu schaffen, mit der der Bundestrainer erfolgreich arbeiten kann. Da muss sich jeder Spieler selbst fragen, ob er das nötige tut, um an seine Bestform zu kommen. Wir können nur als Kollektiv gut sein. Wir haben viele Spieler auf Weltklasseniveau, schaffen es aber nicht, die Leistungen auf den Platz zu bringen. Die besten Mannschaften sind die, die sich auf dem Platz zu hundert Prozent vertrauen können - und das fängt neben dem Platz an. Obwohl wir eine positive Grundstimmung haben bei der Nationalmannschaft, denke ich, dass wir das noch besser machen und eine noch bessere Einheit sein können.

... das Frankreich-Spiel: Wir wollen zunächst unsere individuellen Fehler abstellen, davon gab es in den vergangenen Länderspielen einfach zu viele. Jetzt ist es wichtig, mal ein ordentliches Ergebnis zu erzielen, das wird morgen nicht leichter als gegen Japan. Wir sind in der Verantwortung, alles zu geben.

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