Gündogan und ManCity: "Man muss sich auch mal clever anstellen"

Ilkay Gündogan sah das Ergebnis pragmatisch. Schließlich war das 1:1 mit Manchester City am 5. Spieltag der Champions League bei Borussia Mönchengladbach verbunden mit dem vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale. Wenn auch "nur" als Gruppenzweiter hinter dem FC Barcelona. Doch unter dem Strich konnte der 26-Jährige mit dem Erreichten zufrieden sein.

Im Interview auf DFB.de spricht der Nationalspieler über das Remis in Gladbach, die Ambitionen von City in der Königsklasse, den Rekordsieg seines Ex-Klubs Borussia Dortmund, das Comeback von Marco Reus und die Situation seines Teamkollegen Leroy Sané.

Frage: Ilkay Gündogan, wie zufrieden sind Sie mit Ihrem ersten Pflichtspiel auf deutschem Boden seit Ihrem Wechsel?

Ilkay Gündogan: Vom Ergebnis her bin ich schon zufrieden, weil wir die nächste Runde erreicht haben. Aber die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben - vor allem in der ersten Halbzeit -, ist deutlich ausbaufähig. Das ist uns nach dem Spiel klarer, als es vielleicht im Spiel der Fall war. Deswegen war die Stimmung in der Kabine nicht unbedingt ausgelassen.

Frage: Beide Mannschaften hatten am Ende nur noch zehn Mann auf dem Feld. Man hatte das Gefühl, dass City mit dem 1:1 zufrieden war. Das hat den einen oder anderen im Stadion etwas überrascht...

Gündogan: Manchmal muss man sich damit zufriedengeben. Wir haben in den letzten Minuten gespürt, dass Gladbach mit dem Punkt ebenfalls zufrieden war und nicht mehr so ins Pressing gegangen ist. Dadurch konnten wir den Ball ohne Druck zirkulieren lassen. Für den neutralen Zuschauer war das vielleicht nicht schön anzuschauen, aber für uns hat dieses Ergebnis bedeutet, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Von daher war der Sieg nicht mehr unbedingt notwendig, und dann muss man sich auch mal clever anstellen. Auch wenn es unser Anspruch durchaus ist, ein Spiel gewinnen zu wollen.

Frage: Gehört Manchester City trotz Platz zwei in der Gruppe zu den besten Mannschaften der Champions League?

Gündogan: Wenn man sich die Gruppen anschaut, spielt es keine allzu große Rolle, ob man Erster oder Zweiter wird. Bayern München ist Zweiter, Real Madrid auch. Von daher weiß ich nicht, ob es unbedingt ein Vorteil ist, wenn man Gruppensieger wird. In der nächsten Runde wird sowieso ein starker Gegner kommen. Um weit zu kommen, muss man diese Gegner schlagen. Von daher sind wir froh, dass wir die nächste Runde erreicht haben, und nehmen jeden Gegner, der jetzt kommt.

Frage: Kann City die Königsklasse gewinnen?

Gündogan: Das weiß ich nicht, um ehrlich zu sein. Das ist so ein harter Wettbewerb, es gibt so viele gute Mannschaften. Der Sieg im letzten Spiel gegen Barcelona war wichtig für uns selbst, aber auch ein Zeichen für alle anderen, dass wir in der Lage sind, sie zu schlagen. Viele erwarten nun natürlich immer so einen Auftritt, aber das ist nicht einfach. Aber wir werden es versuchen.

Frage: Finden Sie, dass sich die Mannschaft mehr und mehr entwickelt und immer besser zusammenfindet?

Gündogan: Ich denke, dass wir bereits herausragende Spiele gezeigt haben. Die Kurve kann nicht immer komplett nach oben zeigen. Es gibt Spiele, in denen man sowohl ergebnistechnisch als auch spieltaktisch Rückschläge hinnehmen muss. Damit versuchen wir, so gut wie möglich umzugehen. Ich glaube schon, dass wir immer besser harmonieren, aber auch einiges an Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Dementsprechend ist die Lust groß, das nächste Level zu erreichen. Nicht nur für die Champions League, sondern auch für die Premier League.



Ilkay Gündogan sah das Ergebnis pragmatisch. Schließlich war das 1:1 mit Manchester City am 5. Spieltag der Champions League bei Borussia Mönchengladbach verbunden mit dem vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale. Wenn auch "nur" als Gruppenzweiter hinter dem FC Barcelona. Doch unter dem Strich konnte der 26-Jährige mit dem Erreichten zufrieden sein.

Im Interview auf DFB.de spricht der Nationalspieler über das Remis in Gladbach, die Ambitionen von City in der Königsklasse, den Rekordsieg seines Ex-Klubs Borussia Dortmund, das Comeback von Marco Reus und die Situation seines Teamkollegen Leroy Sané.

Frage: Ilkay Gündogan, wie zufrieden sind Sie mit Ihrem ersten Pflichtspiel auf deutschem Boden seit Ihrem Wechsel?

Ilkay Gündogan: Vom Ergebnis her bin ich schon zufrieden, weil wir die nächste Runde erreicht haben. Aber die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben - vor allem in der ersten Halbzeit -, ist deutlich ausbaufähig. Das ist uns nach dem Spiel klarer, als es vielleicht im Spiel der Fall war. Deswegen war die Stimmung in der Kabine nicht unbedingt ausgelassen.

Frage: Beide Mannschaften hatten am Ende nur noch zehn Mann auf dem Feld. Man hatte das Gefühl, dass City mit dem 1:1 zufrieden war. Das hat den einen oder anderen im Stadion etwas überrascht...

Gündogan: Manchmal muss man sich damit zufriedengeben. Wir haben in den letzten Minuten gespürt, dass Gladbach mit dem Punkt ebenfalls zufrieden war und nicht mehr so ins Pressing gegangen ist. Dadurch konnten wir den Ball ohne Druck zirkulieren lassen. Für den neutralen Zuschauer war das vielleicht nicht schön anzuschauen, aber für uns hat dieses Ergebnis bedeutet, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Von daher war der Sieg nicht mehr unbedingt notwendig, und dann muss man sich auch mal clever anstellen. Auch wenn es unser Anspruch durchaus ist, ein Spiel gewinnen zu wollen.

Frage: Gehört Manchester City trotz Platz zwei in der Gruppe zu den besten Mannschaften der Champions League?

Gündogan: Wenn man sich die Gruppen anschaut, spielt es keine allzu große Rolle, ob man Erster oder Zweiter wird. Bayern München ist Zweiter, Real Madrid auch. Von daher weiß ich nicht, ob es unbedingt ein Vorteil ist, wenn man Gruppensieger wird. In der nächsten Runde wird sowieso ein starker Gegner kommen. Um weit zu kommen, muss man diese Gegner schlagen. Von daher sind wir froh, dass wir die nächste Runde erreicht haben, und nehmen jeden Gegner, der jetzt kommt.

Frage: Kann City die Königsklasse gewinnen?

Gündogan: Das weiß ich nicht, um ehrlich zu sein. Das ist so ein harter Wettbewerb, es gibt so viele gute Mannschaften. Der Sieg im letzten Spiel gegen Barcelona war wichtig für uns selbst, aber auch ein Zeichen für alle anderen, dass wir in der Lage sind, sie zu schlagen. Viele erwarten nun natürlich immer so einen Auftritt, aber das ist nicht einfach. Aber wir werden es versuchen.

Frage: Finden Sie, dass sich die Mannschaft mehr und mehr entwickelt und immer besser zusammenfindet?

Gündogan: Ich denke, dass wir bereits herausragende Spiele gezeigt haben. Die Kurve kann nicht immer komplett nach oben zeigen. Es gibt Spiele, in denen man sowohl ergebnistechnisch als auch spieltaktisch Rückschläge hinnehmen muss. Damit versuchen wir, so gut wie möglich umzugehen. Ich glaube schon, dass wir immer besser harmonieren, aber auch einiges an Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Dementsprechend ist die Lust groß, das nächste Level zu erreichen. Nicht nur für die Champions League, sondern auch für die Premier League.

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Frage: Ihr Ex-Klub Borussia Dortmund hat das "Rekordspiel" gegen Warschau 8:4 gewonnen. Haben Sie das verfolgt?

Gündogan: Die kompletten 90 Minuten habe ich nicht gesehen. Die erste Halbzeit habe ich per Liveticker im Internet verfolgt, später habe ich mir aber auch die Highlights angeschaut. Die ersten Tore haben mir ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht gebracht. Als es 5:2 zur Halbzeit stand, wusste man schon, dass in diesem Spiel Großes passieren kann. Und das hat das Endergebnis dann auch gezeigt.

Frage: Für Marco Reus war es mit seinen Toren ein tolles Comeback nach langer Leidenszeit, wie Sie sie auch schon erlebt hatten. Was sagen Sie dazu?

Gündogan: Ich habe ihm am Abend auch noch eine Glückwunsch-SMS geschrieben, und er hat sich bedankt. Ich freue mich sehr für ihn, denn ich weiß, was für ein toller Typ und Fußballer er ist. Er gehört auf den Platz. Ich hoffe, dass er fit bleibt und noch einmal voll durchstartet.

Frage: ... und dass man sich im Laufe des Wettbewerbs vielleicht auch einmal über den Weg läuft?

Gündogan: Klar, das kann durchaus passieren. Ich hoffe aber vor allem, ihn bald bei der Nationalmannschaft wiederzusehen.

Frage: Leroy Sané sitzt bei City oft nur auf der Bank. Wie erleben Sie ihn, wie geht er mit der Situation um?

Gündogan: Professionell, wie es ein 20-Jähriger auch machen sollte. In dem Alter ist es natürlich nicht leicht, in ein neues Land zu ziehen, auch alleine im Moment. Ich bin da und versuche ihn zu unterstützen, wo ich nur kann. Er hat eine Megaablöse gekostet, und da erwarten viele Leute natürlich auch extrem viel. Ich weiß, wie es ist, als 20-Jähriger zu einem großen Verein zu kommen. Ich hatte in den ersten sechs Monaten bei Borussia Dortmund auch große Probleme. Es ist eine völlig normale Entwicklung. Das Wichtigste ist, dass er weiter an sich arbeitet und Vollgas gibt. Er ist motiviert, und ich bin mir sehr sicher, dass er seinen Weg machen wird.

Frage: Wie ist es denn, als junger Spieler zu einem großen Klub zu kommen? Erstarrt man in Ehrfurcht?

Gündogan: Ja. Man ist tatsächlich ein bisschen eingeschüchtert. Ich bin damals zum amtierenden Meister gekommen, die Erwartungshaltung war riesig. Ich bin in große Fußstapfen getreten. Das ist bei Leroy ähnlich, bei ihm kommt noch die hohe Ablöse hinzu, die aber auch sein Potenzial zeigt. Der Junge hat eine Menge auf dem Kasten. Wenn er weiter geduldig bleibt und die Ruhe behält, wird er mal ein Großer.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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