Gladbach-Rückkehrer Ende: "Jungs auf Tag X vorbereiten"

Alexander Ende ist zurück bei Borussia Mönchengladbach. Nach zwei Jahren an der Seitenlinie von Fortuna Köln in der Regionalliga West betreut der Fußball-Lehrer seit Anfang Januar die U 19 der "Fohlen" in der Staffel West der A-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 43-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rückkehr an den Niederrhein.

DFB.de: Schon kurz nach dem Trainingsauftakt bei der U 19 von Borussia Mönchengladbach stand ein dreitägiges Hallenturnier auf dem Programm. Welche Eindrücke konnten Sie gewinnen, Herr Ende?

Alexander Ende: Die Gruppe, die am Turnier teilgenommen hat, konnte ich dabei intensiv kennenlernen. Rund um die Spiele blieb Zeit für einige Gespräche. Taktisch konnten wir uns im Vorfeld nicht so akribisch wie manch andere Mannschaften vorbereiten. Bei uns war dann ein wenig "learning by doing" angesagt. Die Jungs haben alles reingehauen und erst im Viertelfinale unglücklich verloren. Insgesamt war es ein cooles Wochenende. Wermutstropfen sind allerdings die Verletzungen von Moustafa Moustafa und Linus Wirth.

DFB.de: Seit Ihrem Engagement beim West-Regionalligisten Fortuna Köln sind sechs Monate vergangen. Wie haben Sie die Zeit verbracht?

Ende: Ich habe mir sehr viele Spiele angeschaut, war häufig freitags, samstags und sonntags in verschiedenen Stadien unterwegs. Es ist ein großer Vorteil, dass in Nordrhein-Westfalen viele Vereine nahe beieinander liegen. Auch unter der Woche habe ich einige Trainingseinheiten beobachtet, um mich über Spieler, Mannschaften und Abläufe zu informieren. Außerdem hatte ich nach langer Zeit wieder die Chance, mit meiner Frau und unseren drei Töchtern in den Sommerurlaub zu fahren. Das hat auch gutgetan.

DFB.de: Sie waren bereits zwischen 2015 und 2020 im Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach tätig. Was hat für die Rückkehr den Ausschlag gegeben?

Ende: Dass mein Vorgänger Sebastian König den Verein auf eigenen Wunsch verlässt, stand erst kurz vor Weihnachten fest. Meine Rückkehr war also recht spontan, es gab nicht viel Vorlaufzeit. Ich wusste aber, was mich erwartet. Borussia hatte ich in den fünf Jahren als tollen Verein schätzen gelernt, mit vielen Kollegen habe ich schon damals zusammengearbeitet. Roland Virkus, der zu dieser Zeit Nachwuchsdirektor war, ist mittlerweile Sportdirektor. Seinen Nachfolger Mirko Sandmöller kannte ich natürlich auch schon. Zudem arbeite ich hier unter anderem sehr eng mit U 23-Trainer Eugen Polanski und U 17-Coach Sascha Eickel zusammen, die ich als Kollegen sehr schätze.

DFB.de: War der Schritt zurück in den Juniorenbereich bewusst gewählt?

Ende: Natürlich habe ich mir meine Gedanken über diesen Schritt gemacht. Ich habe es genossen, bei Fortuna Köln die Zeit vor und nach dem Training mit den Spielern nutzen zu können, auch die Familien konnte man gut einbeziehen. Im Juniorenbereich ist das in der Form nicht möglich, da die Jungs neben dem Fußball auch noch mit der Schule ein eng getaktetes Programm haben. Aber natürlich gibt es auch als Nachwuchstrainer sehr reizvolle Facetten. Man arbeitet immer wieder mit spannenden Jahrgängen zusammen, die Spieler haben Ziele und Träume.

DFB.de: Bei den "Fohlen" waren Sie früher bereits als Cheftrainer für die U 17 verantwortlich. Müssen Sie sich als U 19-Trainer umstellen?

Ende: Ich bin noch dabei, meine ersten Eindrücke zu sammeln. Im Detail werde ich mögliche Unterschiede also noch kennenlernen. Die Spieler sind aber natürlich nah am Seniorenbereich dran, trainieren oder spielen teilweise auch schon bei den älteren Teams mit. Ich möchte ich die Jungs beim nächsten Schritt auf ihrem Weg begleiten.

DFB.de: Was ist Ihnen im Umgang mit den Spielern besonders wichtig?

Ende: Für mich gilt es, die Jungs mitzunehmen, nah an den Spielern zu sein. Das bedeutet auch, dass sie eigene Ideen einbringen können. Die Spieler sollen mutig sein, Dinge ausprobieren. Ich will ihnen vermitteln, dass sie sich auch Fehler erlauben dürfen. Fußballerisch sehe ich immer Chancen, nicht die Risiken. Ich denke, dass diese Herangehensweise gut zu einer Ausbildungsmannschaft passt.

DFB.de: Mit Simon Walde hat kürzlich ein großes Talent seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Ist das ein zusätzlicher Ansporn für seine Mitspieler?

Ende: Ich würde sogar sagen, dass das alle Spieler im Nachwuchsbereich motiviert. Wenn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einen Profivertrag unterschreiben, ist das ein tolles Signal, dass der Schritt nach oben möglich ist. Deswegen hängen im Kabinengang des Borussiaparks auch die Trikots aller Debütanten, die es aus der eigenen Jugend in die Lizenzmannschaft geschafft haben. Es geht darum, die Jungs auf Tag X vorzubereiten und ihnen Dinge mit auf den Weg zu geben, die die Chancen erhöhen, dass ihnen dieser Sprung gelingt.

DFB.de: Welche Schwerpunkte haben Sie sich bis zum nächsten Meisterschaftsspiel am 19. Februar gegen den VfL Bochum vorgenommen?

Ende: Die Spieler sollen unsere Ideen verinnerlichen. Dazu gehört, wie wir uns in den verschiedenen Phasen während einer Partie verhalten wollen. Das im Training einzustudieren ist der eine Aspekt, es dann auch unter Wettkampfbedingungen umzusetzen, der andere. Daher haben wir zahlreiche Testspiele vereinbart.

DFB.de: Was soll die Spielweise Ihrer Mannschaft auszeichnen?

Ende: Wir wollen so schnell wie möglich an den Ball. Das heißt, dass wir gegen den Ball nicht abwarten, sondern sehr aktiv agieren wollen. Mit dem Ball wollen wir sehr flexibel sein und den Gegner immer wieder vor neue Aufgaben stellen. Der mutige Ballbesitz soll immer die Vorbereitung sein, um den Gegner in Bewegung zu bringen, zu destabilisieren und das Spiel im richtigen Moment zu beschleunigen.

DFB.de: Im Anschluss an die reguläre Saison, die letztmals wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie als einfache Runde ohne Rückspiele durchgeführt wird, findet von März bis Juni noch eine Sonderspielrunde statt. Wie finden Sie das?

Ende: Wir sind über jedes Spiel froh, dass wir unter Wettkampfbedingungen bestreiten können. Die Einfachrunde in der Meisterschaft ist für die Entwicklung der Spieler nicht optimal. Tabellarisch kommt bei den Vereinen schnell Druck auf. Es ist eine tolle Sache, dass wir im Anschluss noch weitere Vergleiche auf hohem Niveau bestreiten können. 

[mspw]

Alexander Ende ist zurück bei Borussia Mönchengladbach. Nach zwei Jahren an der Seitenlinie von Fortuna Köln in der Regionalliga West betreut der Fußball-Lehrer seit Anfang Januar die U 19 der "Fohlen" in der Staffel West der A-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 43-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rückkehr an den Niederrhein.

DFB.de: Schon kurz nach dem Trainingsauftakt bei der U 19 von Borussia Mönchengladbach stand ein dreitägiges Hallenturnier auf dem Programm. Welche Eindrücke konnten Sie gewinnen, Herr Ende?

Alexander Ende: Die Gruppe, die am Turnier teilgenommen hat, konnte ich dabei intensiv kennenlernen. Rund um die Spiele blieb Zeit für einige Gespräche. Taktisch konnten wir uns im Vorfeld nicht so akribisch wie manch andere Mannschaften vorbereiten. Bei uns war dann ein wenig "learning by doing" angesagt. Die Jungs haben alles reingehauen und erst im Viertelfinale unglücklich verloren. Insgesamt war es ein cooles Wochenende. Wermutstropfen sind allerdings die Verletzungen von Moustafa Moustafa und Linus Wirth.

DFB.de: Seit Ihrem Engagement beim West-Regionalligisten Fortuna Köln sind sechs Monate vergangen. Wie haben Sie die Zeit verbracht?

Ende: Ich habe mir sehr viele Spiele angeschaut, war häufig freitags, samstags und sonntags in verschiedenen Stadien unterwegs. Es ist ein großer Vorteil, dass in Nordrhein-Westfalen viele Vereine nahe beieinander liegen. Auch unter der Woche habe ich einige Trainingseinheiten beobachtet, um mich über Spieler, Mannschaften und Abläufe zu informieren. Außerdem hatte ich nach langer Zeit wieder die Chance, mit meiner Frau und unseren drei Töchtern in den Sommerurlaub zu fahren. Das hat auch gutgetan.

DFB.de: Sie waren bereits zwischen 2015 und 2020 im Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach tätig. Was hat für die Rückkehr den Ausschlag gegeben?

Ende: Dass mein Vorgänger Sebastian König den Verein auf eigenen Wunsch verlässt, stand erst kurz vor Weihnachten fest. Meine Rückkehr war also recht spontan, es gab nicht viel Vorlaufzeit. Ich wusste aber, was mich erwartet. Borussia hatte ich in den fünf Jahren als tollen Verein schätzen gelernt, mit vielen Kollegen habe ich schon damals zusammengearbeitet. Roland Virkus, der zu dieser Zeit Nachwuchsdirektor war, ist mittlerweile Sportdirektor. Seinen Nachfolger Mirko Sandmöller kannte ich natürlich auch schon. Zudem arbeite ich hier unter anderem sehr eng mit U 23-Trainer Eugen Polanski und U 17-Coach Sascha Eickel zusammen, die ich als Kollegen sehr schätze.

DFB.de: War der Schritt zurück in den Juniorenbereich bewusst gewählt?

Ende: Natürlich habe ich mir meine Gedanken über diesen Schritt gemacht. Ich habe es genossen, bei Fortuna Köln die Zeit vor und nach dem Training mit den Spielern nutzen zu können, auch die Familien konnte man gut einbeziehen. Im Juniorenbereich ist das in der Form nicht möglich, da die Jungs neben dem Fußball auch noch mit der Schule ein eng getaktetes Programm haben. Aber natürlich gibt es auch als Nachwuchstrainer sehr reizvolle Facetten. Man arbeitet immer wieder mit spannenden Jahrgängen zusammen, die Spieler haben Ziele und Träume.

DFB.de: Bei den "Fohlen" waren Sie früher bereits als Cheftrainer für die U 17 verantwortlich. Müssen Sie sich als U 19-Trainer umstellen?

Ende: Ich bin noch dabei, meine ersten Eindrücke zu sammeln. Im Detail werde ich mögliche Unterschiede also noch kennenlernen. Die Spieler sind aber natürlich nah am Seniorenbereich dran, trainieren oder spielen teilweise auch schon bei den älteren Teams mit. Ich möchte ich die Jungs beim nächsten Schritt auf ihrem Weg begleiten.

DFB.de: Was ist Ihnen im Umgang mit den Spielern besonders wichtig?

Ende: Für mich gilt es, die Jungs mitzunehmen, nah an den Spielern zu sein. Das bedeutet auch, dass sie eigene Ideen einbringen können. Die Spieler sollen mutig sein, Dinge ausprobieren. Ich will ihnen vermitteln, dass sie sich auch Fehler erlauben dürfen. Fußballerisch sehe ich immer Chancen, nicht die Risiken. Ich denke, dass diese Herangehensweise gut zu einer Ausbildungsmannschaft passt.

DFB.de: Mit Simon Walde hat kürzlich ein großes Talent seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Ist das ein zusätzlicher Ansporn für seine Mitspieler?

Ende: Ich würde sogar sagen, dass das alle Spieler im Nachwuchsbereich motiviert. Wenn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einen Profivertrag unterschreiben, ist das ein tolles Signal, dass der Schritt nach oben möglich ist. Deswegen hängen im Kabinengang des Borussiaparks auch die Trikots aller Debütanten, die es aus der eigenen Jugend in die Lizenzmannschaft geschafft haben. Es geht darum, die Jungs auf Tag X vorzubereiten und ihnen Dinge mit auf den Weg zu geben, die die Chancen erhöhen, dass ihnen dieser Sprung gelingt.

DFB.de: Welche Schwerpunkte haben Sie sich bis zum nächsten Meisterschaftsspiel am 19. Februar gegen den VfL Bochum vorgenommen?

Ende: Die Spieler sollen unsere Ideen verinnerlichen. Dazu gehört, wie wir uns in den verschiedenen Phasen während einer Partie verhalten wollen. Das im Training einzustudieren ist der eine Aspekt, es dann auch unter Wettkampfbedingungen umzusetzen, der andere. Daher haben wir zahlreiche Testspiele vereinbart.

DFB.de: Was soll die Spielweise Ihrer Mannschaft auszeichnen?

Ende: Wir wollen so schnell wie möglich an den Ball. Das heißt, dass wir gegen den Ball nicht abwarten, sondern sehr aktiv agieren wollen. Mit dem Ball wollen wir sehr flexibel sein und den Gegner immer wieder vor neue Aufgaben stellen. Der mutige Ballbesitz soll immer die Vorbereitung sein, um den Gegner in Bewegung zu bringen, zu destabilisieren und das Spiel im richtigen Moment zu beschleunigen.

DFB.de: Im Anschluss an die reguläre Saison, die letztmals wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie als einfache Runde ohne Rückspiele durchgeführt wird, findet von März bis Juni noch eine Sonderspielrunde statt. Wie finden Sie das?

Ende: Wir sind über jedes Spiel froh, dass wir unter Wettkampfbedingungen bestreiten können. Die Einfachrunde in der Meisterschaft ist für die Entwicklung der Spieler nicht optimal. Tabellarisch kommt bei den Vereinen schnell Druck auf. Es ist eine tolle Sache, dass wir im Anschluss noch weitere Vergleiche auf hohem Niveau bestreiten können. 

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