Führich: "Wir sind heiß, die Fans sind heiß"

Chris Führich stand in der Saison 2019/2020 selbst noch im Kader von Borussia Dortmund. Nun trifft der deutsche Nationalspieler heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Sky) im DFB-Pokalachtelfinale mit dem VfB Stuttgart auf den BVB. Im DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalduell und seine Zeit in Dortmund.

DFB.de: Herr Führich, Sie haben erst im November mit 2:1 gegen Borussia Dortmund gewonnen. Wie viel Selbstvertrauen lässt sich aus dem Spiel ziehen, um auch im DFB-Pokal erfolgreich zu sein?

Chris Führich: Wir sind insgesamt aufgrund der Hinrunde sehr selbstbewusst und haben eine ganze Menge mitgenommen. Deshalb schauen wir optimistisch nach vorne.

DFB.de: Was war in dem Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund der Erfolgsschlüssel?

Führich: In solchen Spielen wie gegen Dortmund muss man von der ersten Minute an voll da sein. Das haben wir geschafft. Wir haben unsere Taktik gut auf den Platz gebracht und uns viele Chancen erspielt. Ich denke, dass der Sieg am Ende verdient war.

DFB.de: Fühlen sich Pokalspiele für Sie anders an als Ligaspiele?

Führich: Man ist sich natürlich bewusst, dass man mit einer Niederlage ausscheidet. Mit diesem Wissen geht man in das Spiel. Das ist schon ein Unterschied zur Bundesliga, weil man dort jede Woche ein Spiel hat. Wir werden alles tun, um unser Ziel zu erreichen und im Pokal in die nächste Runde einzuziehen. Wir sind heiß, die Fans sind heiß – wir freuen uns auf das Abendspiel.

DFB.de: In der vergangenen Saison fehlte dem VfB lediglich ein Sieg zum Finaleinzug. Im Halbfinale unterlagen Sie Eintracht Frankfurt mit 2:3. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Führich: Das war eine sehr außergewöhnliche Pokalsaison für uns. Am Ende waren wir kurz davor, ins Finale einzuziehen. Natürlich waren wir enttäuscht, denn wir wollten nach Berlin – gerade auch für die Fans und den Verein. Die Saison war sehr schwierig, von daher wäre das ein toller Abschluss gewesen.

DFB.de: Sie sind im Sommer 2019 vom 1. FC Köln nach Dortmund gewechselt, haben damals als 21-Jähriger für die 2. Mannschaft des BVB gespielt und saßen gegen Saisonende einige Male bei den Profis auf der Ersatzbank. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Führich: Das war eine von Corona geprägte Saison. Die zweite Mannschaft musste deshalb in der Regionalliga den Spielbetrieb einstellen. Ich war dankbar und glücklich, dass ich dann in den Profikader berufen wurde. Ich konnte aus dieser Zeit viel mitnehmen und habe mich in der Mannschaft sehr wohl gefühlt. Ich habe insgesamt viele positive Erinnerungen an die Zeit Dortmund.

DFB.de: Sie wechselten ein Jahr später nach Paderborn in die 2. Bundesliga und spielten dort eine gute Saison, ehe Sie sich 2021 dem VfB Stuttgart angeschlossen haben. War der Weggang aus Dortmund also der richtige Schritt?

Führich: Ich habe damals natürlich überlegt, wo ich die beste Perspektive haben würde, um den nächsten Schritt zu machen und den Durchbruch zu schaffen. Wenn man heute zurückblickt, haben mein Management und ich die richtige Entscheidung getroffen. Ich bin sehr dankbar, dass mir Trainer Steffen Baumgart damals in Paderborn viel Vertrauen geschenkt hat.

DFB.de: Zurück zu Ihrem Verein: Der VfB Stuttgart wäre in der vergangenen Saison fast abgestiegen und konnte sich lediglich über die Relegation retten. Wie ist es zu erklären, dass Ihre Mannschaft in dieser Saison so erfolgreich ist?

Führich: Ich glaube, man hat schon im letzten Teil der Saison gesehen, dass das immer besser funktioniert. Man hat gemerkt, dass wir Woche für Woche den Spirit zurückgewonnen haben. Natürlich sind Erfolgserlebnisse dafür ganz wichtig. Wir haben das nach der Sommerpause fortgesetzt. Die ganze Konstellation im Verein und mit dem Trainerteam passt. Es macht viel Spaß, hier zu trainieren und zu spielen. Der Support der Fans ist zudem überragend.

DFB.de: Ihr Trainer Sebastian Hoeneß hat den VfB im April des vergangenen Jahres in einer schwierigen Situation übernommen. Was für ein Trainertyp ist Hoeneß

Führich: Er wusste von Anfang an, wie er uns als Mannschaft anpacken muss und hat viel Struktur und auch Spaß reingebracht. Die Taktik ist auf unsere Stärken ausgerichtet und wir als Team setzen die Vorgaben gut um. Die ganze Chemie ist einfach sehr gut.

DFB.de: Der Stürmer Serhou Guirassy war bereits in der vergangenen Saison mit elf Bundesliga-Toren sehr erfolgreich, ist diese Saison aber noch deutlich effektiver. Was macht ihn als Stürmer so einzigartig?

Führich: Serhou ist erst einmal charakterlich ein Mega-Typ. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft, ist auf und neben dem Platz sehr ehrgeizig. Dass er sehr viel Qualität mitbringt, hat man sofort gesehen, als er zu uns kam. Natürlich sind die vielen Tore, die er momentan macht, außergewöhnlich. Wir freuen uns alle sehr darüber.

DFB.de: In Alexander Nübel kam ein neuer Torwart leihweise hinzu, der ebenfalls sofort funktioniert. Welche Eigenschaften schätzen Sie an ihm besonders?

Führich: Alex ist ein hervorragender Torhüter, der auf dem Platz eine große Ruhe ausstrahlt. Zudem ist er ein super Typ. Wir sind froh, dass er zu uns gekommen ist.

DFB.de: Es gibt sehr extrovertierte Torhüter, die ihre Mannschaft lautstark dirigieren, und eher introvertierte Torhüter, die sich einfach nur auf ihre Aufgabe zwischen den Pfosten fokussieren. Was für ein Typ ist Nübel? 

Führich: Ich würde sagen, er ist neben dem Platz etwas ruhiger, aber auf dem Platz sehr lautstark. Er pusht seine Vorderleute und ist sehr ehrgeizig.

DFB.de: Der Spielplan könnte kaum schwieriger sein: Nach dem Pokalspiel gegen Dortmund folgen die Bundesligaspiele gegen Bayer Leverkusen und den FC Bayern München. Mit welcher Ausbeute wären Sie zufrieden?

Führich: Wir konzentrieren uns immer nur auf das nächste Spiel und schauen nicht zu weit nach vorne. Mit Borussia Dortmund wartet im Pokal eine sehr große Herausforderung auf uns. Natürlich kennen wir den Bundesligaspielplan und wissen, was nach dem Dortmund-Spiel auf dem Programm steht. Aber aktuell ist der Fokus nur auf den BVB gerichtet.

DFB.de: Stuttgart gilt als ein sehr emotionales Umfeld, das in schlechten Phasen sehr kritisch ist, in erfolgreichen Phasen dafür aber sehr euphorisch. Wie haben Sie die Gegensätze speziell im Kalenderjahr 2023 erlebt?

Führich: Natürlich waren unsere Fans - wie auch wir als Mannschaft - nicht zufrieden mit den Ergebnissen in den vergangenen beiden Spielzeiten. Aber auch in den Phasen, in denen es sportlich nicht lief, war die Unterstützung unserer Fans in den Heim- und Auswärtsspielen überragend. Unsere Fans haben uns immer angefeuert.

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Chris Führich stand in der Saison 2019/2020 selbst noch im Kader von Borussia Dortmund. Nun trifft der deutsche Nationalspieler heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Sky) im DFB-Pokalachtelfinale mit dem VfB Stuttgart auf den BVB. Im DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Pokalduell und seine Zeit in Dortmund.

DFB.de: Herr Führich, Sie haben erst im November mit 2:1 gegen Borussia Dortmund gewonnen. Wie viel Selbstvertrauen lässt sich aus dem Spiel ziehen, um auch im DFB-Pokal erfolgreich zu sein?

Chris Führich: Wir sind insgesamt aufgrund der Hinrunde sehr selbstbewusst und haben eine ganze Menge mitgenommen. Deshalb schauen wir optimistisch nach vorne.

DFB.de: Was war in dem Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund der Erfolgsschlüssel?

Führich: In solchen Spielen wie gegen Dortmund muss man von der ersten Minute an voll da sein. Das haben wir geschafft. Wir haben unsere Taktik gut auf den Platz gebracht und uns viele Chancen erspielt. Ich denke, dass der Sieg am Ende verdient war.

DFB.de: Fühlen sich Pokalspiele für Sie anders an als Ligaspiele?

Führich: Man ist sich natürlich bewusst, dass man mit einer Niederlage ausscheidet. Mit diesem Wissen geht man in das Spiel. Das ist schon ein Unterschied zur Bundesliga, weil man dort jede Woche ein Spiel hat. Wir werden alles tun, um unser Ziel zu erreichen und im Pokal in die nächste Runde einzuziehen. Wir sind heiß, die Fans sind heiß – wir freuen uns auf das Abendspiel.

DFB.de: In der vergangenen Saison fehlte dem VfB lediglich ein Sieg zum Finaleinzug. Im Halbfinale unterlagen Sie Eintracht Frankfurt mit 2:3. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Führich: Das war eine sehr außergewöhnliche Pokalsaison für uns. Am Ende waren wir kurz davor, ins Finale einzuziehen. Natürlich waren wir enttäuscht, denn wir wollten nach Berlin – gerade auch für die Fans und den Verein. Die Saison war sehr schwierig, von daher wäre das ein toller Abschluss gewesen.

DFB.de: Sie sind im Sommer 2019 vom 1. FC Köln nach Dortmund gewechselt, haben damals als 21-Jähriger für die 2. Mannschaft des BVB gespielt und saßen gegen Saisonende einige Male bei den Profis auf der Ersatzbank. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Führich: Das war eine von Corona geprägte Saison. Die zweite Mannschaft musste deshalb in der Regionalliga den Spielbetrieb einstellen. Ich war dankbar und glücklich, dass ich dann in den Profikader berufen wurde. Ich konnte aus dieser Zeit viel mitnehmen und habe mich in der Mannschaft sehr wohl gefühlt. Ich habe insgesamt viele positive Erinnerungen an die Zeit Dortmund.

DFB.de: Sie wechselten ein Jahr später nach Paderborn in die 2. Bundesliga und spielten dort eine gute Saison, ehe Sie sich 2021 dem VfB Stuttgart angeschlossen haben. War der Weggang aus Dortmund also der richtige Schritt?

Führich: Ich habe damals natürlich überlegt, wo ich die beste Perspektive haben würde, um den nächsten Schritt zu machen und den Durchbruch zu schaffen. Wenn man heute zurückblickt, haben mein Management und ich die richtige Entscheidung getroffen. Ich bin sehr dankbar, dass mir Trainer Steffen Baumgart damals in Paderborn viel Vertrauen geschenkt hat.

DFB.de: Zurück zu Ihrem Verein: Der VfB Stuttgart wäre in der vergangenen Saison fast abgestiegen und konnte sich lediglich über die Relegation retten. Wie ist es zu erklären, dass Ihre Mannschaft in dieser Saison so erfolgreich ist?

Führich: Ich glaube, man hat schon im letzten Teil der Saison gesehen, dass das immer besser funktioniert. Man hat gemerkt, dass wir Woche für Woche den Spirit zurückgewonnen haben. Natürlich sind Erfolgserlebnisse dafür ganz wichtig. Wir haben das nach der Sommerpause fortgesetzt. Die ganze Konstellation im Verein und mit dem Trainerteam passt. Es macht viel Spaß, hier zu trainieren und zu spielen. Der Support der Fans ist zudem überragend.

DFB.de: Ihr Trainer Sebastian Hoeneß hat den VfB im April des vergangenen Jahres in einer schwierigen Situation übernommen. Was für ein Trainertyp ist Hoeneß

Führich: Er wusste von Anfang an, wie er uns als Mannschaft anpacken muss und hat viel Struktur und auch Spaß reingebracht. Die Taktik ist auf unsere Stärken ausgerichtet und wir als Team setzen die Vorgaben gut um. Die ganze Chemie ist einfach sehr gut.

DFB.de: Der Stürmer Serhou Guirassy war bereits in der vergangenen Saison mit elf Bundesliga-Toren sehr erfolgreich, ist diese Saison aber noch deutlich effektiver. Was macht ihn als Stürmer so einzigartig?

Führich: Serhou ist erst einmal charakterlich ein Mega-Typ. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft, ist auf und neben dem Platz sehr ehrgeizig. Dass er sehr viel Qualität mitbringt, hat man sofort gesehen, als er zu uns kam. Natürlich sind die vielen Tore, die er momentan macht, außergewöhnlich. Wir freuen uns alle sehr darüber.

DFB.de: In Alexander Nübel kam ein neuer Torwart leihweise hinzu, der ebenfalls sofort funktioniert. Welche Eigenschaften schätzen Sie an ihm besonders?

Führich: Alex ist ein hervorragender Torhüter, der auf dem Platz eine große Ruhe ausstrahlt. Zudem ist er ein super Typ. Wir sind froh, dass er zu uns gekommen ist.

DFB.de: Es gibt sehr extrovertierte Torhüter, die ihre Mannschaft lautstark dirigieren, und eher introvertierte Torhüter, die sich einfach nur auf ihre Aufgabe zwischen den Pfosten fokussieren. Was für ein Typ ist Nübel? 

Führich: Ich würde sagen, er ist neben dem Platz etwas ruhiger, aber auf dem Platz sehr lautstark. Er pusht seine Vorderleute und ist sehr ehrgeizig.

DFB.de: Der Spielplan könnte kaum schwieriger sein: Nach dem Pokalspiel gegen Dortmund folgen die Bundesligaspiele gegen Bayer Leverkusen und den FC Bayern München. Mit welcher Ausbeute wären Sie zufrieden?

Führich: Wir konzentrieren uns immer nur auf das nächste Spiel und schauen nicht zu weit nach vorne. Mit Borussia Dortmund wartet im Pokal eine sehr große Herausforderung auf uns. Natürlich kennen wir den Bundesligaspielplan und wissen, was nach dem Dortmund-Spiel auf dem Programm steht. Aber aktuell ist der Fokus nur auf den BVB gerichtet.

DFB.de: Stuttgart gilt als ein sehr emotionales Umfeld, das in schlechten Phasen sehr kritisch ist, in erfolgreichen Phasen dafür aber sehr euphorisch. Wie haben Sie die Gegensätze speziell im Kalenderjahr 2023 erlebt?

Führich: Natürlich waren unsere Fans - wie auch wir als Mannschaft - nicht zufrieden mit den Ergebnissen in den vergangenen beiden Spielzeiten. Aber auch in den Phasen, in denen es sportlich nicht lief, war die Unterstützung unserer Fans in den Heim- und Auswärtsspielen überragend. Unsere Fans haben uns immer angefeuert.

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