Frankfurt-Trainer Skela im Abstiegskampf: "Immer positiv bleiben"

Trainer Ervin Skela, der mit der U 19 von Eintracht Frankfurt den Klassenverbleib in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga erst beim Saisonfinale perfekt machte, blickt auf eine ungewöhnliche Saison zurück. Im DFB.de-Interview spricht der 46 Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Abstiegskampf, seinen Förderer Charly Körbel und Cristiano Ronaldo.

DFB.de: Erst am 17. und letzten Spieltag der regulären Saison war der Klassenverbleib trotz eines 1:3 beim 1. FC Nürnberg gesichert. Wie erleichtert waren Sie nach dem Schlusspfiff, Herr Skela?

Ervin Skela: Ich hatte schon in der vergangenen Saison mit der U 17 erst spät den Klassenverbleib geschafft, jetzt auch mit der U 19. In eine solche Situation zu geraten, ist nie schön und der Fokus verschiebt sich. Das Ergebnis zählt und dadurch bleibt die individuelle Entwicklung der Spieler eher auf der Strecke. Aber klar: Wir sind alle erleichtert, haben uns einer schwierigen Situation gestellt und das Ziel erreicht, in der Liga zu bleiben. Die Mannschaft hat in den zurückliegenden Wochen als Einheit agiert. Sie hat füreinander gekämpft und den Ligaverbleib letztlich verdient erreicht. Dafür ein großes Lob an alle Jungs.

DFB.de: Um es aus eigener Kraft zu schaffen, hätte die Eintracht in Nürnberg zumindest einen Punkt holen müssen. Wir groß war die Nervenbelastung während der Partie?

Skela: Mit dem 2:1 beim direkten Konkurrent FC Astoria Walldorf und dem 3:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart haben wir uns vor dem letzten Spieltag eine gute Ausgangsposition für das Saisonfinale geschaffen. Deshalb war ich sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen. Auch gegen den 1. FC Nürnberg haben wir gut performt, konnten jedoch nichts Zählbares mitnehmen. Zum Glück hat es dennoch gereicht.

DFB.de: Waren Sie über die Ergebnisse auf den anderen Plätzen informiert?

Skela: Ich habe mich nur in der Halbzeit über die Zwischenstände unserer Konkurrenten SV Darmstadt 98 in Karlsruhe und FC Ingolstadt 04 in Walldorf informieren lassen. In der Kabine war das aber überhaupt kein Thema. Wir wollten uns nur auf uns fokussieren. Auf die anderen Ergebnisse hatten wir ja keinen Einfluss.

DFB.de: Wie wichtig ist der Klassenverbleib der U 19 für den Nachwuchs der Eintracht?

Skela: Mir bedeutet der Verein sehr viel und ich bin überglücklich, dass die U 19 der Eintracht weiterhin in der A-Junioren-Bundesliga vertreten ist.

DFB.de: In der UEFA Youth League hatte Ihr Team in der Gruppenphase gegen Tottenham Hotspur, Sporting Lissabon und Olympique de Marseille für Furore gesorgt und sich für die K.o.-Runde qualifiziert. Warum tat sich die Eintracht in der Meisterschaft dennoch so schwer?

Skela: In der UEFA Youth League, in der auch Spieler aus der U 21 dabei waren, stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz. Es war nicht immer einfach, einige U 19-Spieler für diese Höhepunkte zu Hause zu lassen. In der Meisterschaft sind wir mit drei Unentschieden in Folge gestartet, haben erst am 8. Spieltag mit dem 4:0 gegen den SC Freiburg unseren ​ersten Sieg eingefahren. Diesen Rucksack mussten wir bis zum Saisonende tragen. Bei einer einfachen Runde ohne Rückspiele darf man sich keine Ausrutscher gegen die direkten Konkurrenten erlauben.

DFB.de: Nach der Winterpause wurden Sie vom Co- zum Cheftrainer befördert, übernahmen das Team auf einem Abstiegsplatz. An welchen Stellschrauben haben Sie gedreht, damit es am Ende für den Klassenverbleib gereicht hat?

Skela: Ich kannte die meisten Spieler bereits aus meiner Zeit als U 17-Cheftrainer. Ich habe versucht, den Jungs durch zahlreiche Einzelgespräche das Selbstvertrauen zurückzugegeben und stark zu reden. In solchen schwierigen Phasen muss man die Ruhe bewahren, immer positiv bleiben und den Druck von den Schultern der Jungs nehmen.

DFB.de: Worauf legen Sie als Trainer grundsätzlich besonderen Wert?

Skela: Ich will mutigen, dominanten Fußball sehen. Die Jungs dürfen Fehler machen, müssen die Ratschläge des Trainers aber annehmen. Disziplin und ein gutes Klima sind mir innerhalb der Mannschaft sehr wichtig.

DFB.de: Wie bewerten Sie die individuelle Entwicklung Ihrer Spieler in dieser sehr turbulenten Saison? Sind Talente dabei, denen Sie den Sprung nach oben zutrauen?

Skela: Wir haben sehr gute Spieler in unseren Reihen. Ohne Namen nennen zu wollen, traue ich einigen Spielern aus unserem Kader definitiv den Sprung bis ganz nach oben zu. Aber der Weg ist für alle Jungs noch sehr weit und sie müssen weiterhin hart an sich arbeiten.

DFB.de: Können die Erfahrungen des Abstiegskampfes im Hinblick auf eine mögliche Profikarriere für die Eintracht-Talente vielleicht noch besonders wertvoll werden?

Skela: Auf jeden Fall. Im Kampf um den Klassenverbleib zeigt sich noch deutlicher, wer charakterlich geeignet ist und die Mentalität für höhere Aufgaben besitzt.

DFB.de: Die aktuelle U 17 der Eintracht schloss die Saison auf Platz vier ab. Wie bewerten Sie die Perspektiven für die neue Saison mit der U 19?

Skela: Ich bin davon überzeugt, dass wir eine starke Mannschaft ins Rennen schicken werden. Gute Jungjahrgänge kommen hinzu und ein großer Teil des Kaders bleibt.

DFB.de: Im Anschluss an die reguläre Saison, die letztmals wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie als einfache Runde ohne Rückspiele durchgeführt wurde, findet noch eine Sonderspielrunde statt. Wird daran schon die künftige U 19 teilnehmen?

Skela: Mit dem SV Darmstadt 98, Eintracht Trier und dem Karlsruher SC stehen bereits unsere ersten Gegner fest. Am 26. März geht es los. Was die genauen personellen Planungen betrifft, werden wir uns intern noch abstimmen. Positiv ist auf jeden Fall, dass die Spieler durch die Sonderspielrunde zusätzliche Wettkampfpraxis sammeln können.

DFB.de: Sie selbst sind während Ihrer aktiven Zeit viel herumgekommen, mit Eintracht Frankfurt 2003 in die Bundesliga aufgestiegen. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Skela: Eintracht Frankfurt ist für mich wie eine Familie und eine Herzensangelegenheit. Ich habe sieben Jahre in der Fußballschule gearbeitet, spiele auch für die Eintracht in der Traditionsmannschaft. Vor allem Eintracht-Ikone und Bundesliga-Rekordspieler Charly Körbel habe ich viel zu verdanken. Er war damals Scout und hat mich vom SV Waldhof Mannheim nach Frankfurt geholt. Später hat er als Vorstandsmitglied beim ​Kooperationsverein SC Hessen Dreieich meine Trainerkarriere gefördert und mich als U 17-Coach eingestellt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

DFB.de: Vor zehn Jahren beendeten Sie Ihre Karriere beim Kreisoberligisten FC Hanau 93, schossen den Klub noch mit 18 Saisontoren zur Meisterschaft. Wie sehr hat sich der Fußball seit Ihrer aktiven Zeit verändert?

Skela: Insgesamt ist der Fußball viel schneller und dynamischer geworden. Die Trainingsmethoden haben sich geändert und auch im taktischen Bereich wird viel mehr gearbeitet. Insgesamt sind das andere Dimensionen als zu meiner Zeit und man kann es nicht mehr miteinander vergleichen. Schade ist, dass in der Nachwuchsarbeit die Basics ein wenig vernachlässigt wurden.

DFB.de: Was meinen Sie genau?

Skela: Es geht um die einfachen Dinge im Fußball. Im technischen Bereich sehe ich die größten Defizite. Da es kaum noch sogenannte Straßenfußballer gibt, müssen wir aus meiner Sicht in unseren Trainingsmethoden mehr auf ständige Wiederholungen mit dem Ball setzen. Die Jugendlichen sollen auf dem Platz selbstständig Entscheidungen treffen und nicht alles nach Vorgaben erledigen.

DFB.de: In Ihrem Heimatland Albanien wurden Sie 2008 zum "Fußballer des Jahres" gewählt, haben insgesamt 75 Länderspiele absolviert. An welche Momente denken Sie besonders gerne zurück?

Skela: Am 4. September 2004 haben wir das WM-Qualifikationsspiel gegen den damals amtierenden Europameister Griechenland mit Trainer Otto Rehhagel 2:1 gewonnen. In der Hauptstadt Tirana herrschte noch einen Tag danach absoluter Ausnahmezustand. Als Kapitän der Nationalmannschaft hatte ich das Glück, auf zahlreiche Weltstars zu treffen. An die Begegnungen mit Cristiano Ronaldo, Zlatan Ibrahimovic, Kaka, Luis Figo oder Andrea Pirlo erinnere ich mich sehr gerne. Auch die erste Teilnahme meines Heimatlandes an der Europameisterschaft 2016 in Frankreich, zu der ich als Mitglied des Betreuerteams eingeladen wurde, werde ich niemals vergessen.

DFB.de: Sie haben mit der UEFA Pro Lizenz die höchstmögliche Qualifikation als Fußballtrainer. Warum haben Sie sich für die Arbeit im Nachwuchsbereich entschieden?

Skela: Warum nicht? Die Arbeit mit den Jungs macht mir sehr viel Spaß und ich bin sehr froh, dass ich zurück in Frankfurt bin. Ich fühle mich pudelwohl und würde am liebsten mein gesamtes Leben für den Verein arbeiten.

DFB.de: Wie lauten Ihre persönlichen Ziele als Trainer?

Skela: Erst einmal muss ich mich beweisen, ob ich überhaupt ein guter Trainer bin. Als ehemaliger Ex-Profi ist man nicht automatisch auch ein guter Trainer. Ich will die Jungs weiterentwickeln und möglichst viele Spieler an den Profikader heranführen.

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Trainer Ervin Skela, der mit der U 19 von Eintracht Frankfurt den Klassenverbleib in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga erst beim Saisonfinale perfekt machte, blickt auf eine ungewöhnliche Saison zurück. Im DFB.de-Interview spricht der 46 Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Abstiegskampf, seinen Förderer Charly Körbel und Cristiano Ronaldo.

DFB.de: Erst am 17. und letzten Spieltag der regulären Saison war der Klassenverbleib trotz eines 1:3 beim 1. FC Nürnberg gesichert. Wie erleichtert waren Sie nach dem Schlusspfiff, Herr Skela?

Ervin Skela: Ich hatte schon in der vergangenen Saison mit der U 17 erst spät den Klassenverbleib geschafft, jetzt auch mit der U 19. In eine solche Situation zu geraten, ist nie schön und der Fokus verschiebt sich. Das Ergebnis zählt und dadurch bleibt die individuelle Entwicklung der Spieler eher auf der Strecke. Aber klar: Wir sind alle erleichtert, haben uns einer schwierigen Situation gestellt und das Ziel erreicht, in der Liga zu bleiben. Die Mannschaft hat in den zurückliegenden Wochen als Einheit agiert. Sie hat füreinander gekämpft und den Ligaverbleib letztlich verdient erreicht. Dafür ein großes Lob an alle Jungs.

DFB.de: Um es aus eigener Kraft zu schaffen, hätte die Eintracht in Nürnberg zumindest einen Punkt holen müssen. Wir groß war die Nervenbelastung während der Partie?

Skela: Mit dem 2:1 beim direkten Konkurrent FC Astoria Walldorf und dem 3:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart haben wir uns vor dem letzten Spieltag eine gute Ausgangsposition für das Saisonfinale geschaffen. Deshalb war ich sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen. Auch gegen den 1. FC Nürnberg haben wir gut performt, konnten jedoch nichts Zählbares mitnehmen. Zum Glück hat es dennoch gereicht.

DFB.de: Waren Sie über die Ergebnisse auf den anderen Plätzen informiert?

Skela: Ich habe mich nur in der Halbzeit über die Zwischenstände unserer Konkurrenten SV Darmstadt 98 in Karlsruhe und FC Ingolstadt 04 in Walldorf informieren lassen. In der Kabine war das aber überhaupt kein Thema. Wir wollten uns nur auf uns fokussieren. Auf die anderen Ergebnisse hatten wir ja keinen Einfluss.

DFB.de: Wie wichtig ist der Klassenverbleib der U 19 für den Nachwuchs der Eintracht?

Skela: Mir bedeutet der Verein sehr viel und ich bin überglücklich, dass die U 19 der Eintracht weiterhin in der A-Junioren-Bundesliga vertreten ist.

DFB.de: In der UEFA Youth League hatte Ihr Team in der Gruppenphase gegen Tottenham Hotspur, Sporting Lissabon und Olympique de Marseille für Furore gesorgt und sich für die K.o.-Runde qualifiziert. Warum tat sich die Eintracht in der Meisterschaft dennoch so schwer?

Skela: In der UEFA Youth League, in der auch Spieler aus der U 21 dabei waren, stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz. Es war nicht immer einfach, einige U 19-Spieler für diese Höhepunkte zu Hause zu lassen. In der Meisterschaft sind wir mit drei Unentschieden in Folge gestartet, haben erst am 8. Spieltag mit dem 4:0 gegen den SC Freiburg unseren ​ersten Sieg eingefahren. Diesen Rucksack mussten wir bis zum Saisonende tragen. Bei einer einfachen Runde ohne Rückspiele darf man sich keine Ausrutscher gegen die direkten Konkurrenten erlauben.

DFB.de: Nach der Winterpause wurden Sie vom Co- zum Cheftrainer befördert, übernahmen das Team auf einem Abstiegsplatz. An welchen Stellschrauben haben Sie gedreht, damit es am Ende für den Klassenverbleib gereicht hat?

Skela: Ich kannte die meisten Spieler bereits aus meiner Zeit als U 17-Cheftrainer. Ich habe versucht, den Jungs durch zahlreiche Einzelgespräche das Selbstvertrauen zurückzugegeben und stark zu reden. In solchen schwierigen Phasen muss man die Ruhe bewahren, immer positiv bleiben und den Druck von den Schultern der Jungs nehmen.

DFB.de: Worauf legen Sie als Trainer grundsätzlich besonderen Wert?

Skela: Ich will mutigen, dominanten Fußball sehen. Die Jungs dürfen Fehler machen, müssen die Ratschläge des Trainers aber annehmen. Disziplin und ein gutes Klima sind mir innerhalb der Mannschaft sehr wichtig.

DFB.de: Wie bewerten Sie die individuelle Entwicklung Ihrer Spieler in dieser sehr turbulenten Saison? Sind Talente dabei, denen Sie den Sprung nach oben zutrauen?

Skela: Wir haben sehr gute Spieler in unseren Reihen. Ohne Namen nennen zu wollen, traue ich einigen Spielern aus unserem Kader definitiv den Sprung bis ganz nach oben zu. Aber der Weg ist für alle Jungs noch sehr weit und sie müssen weiterhin hart an sich arbeiten.

DFB.de: Können die Erfahrungen des Abstiegskampfes im Hinblick auf eine mögliche Profikarriere für die Eintracht-Talente vielleicht noch besonders wertvoll werden?

Skela: Auf jeden Fall. Im Kampf um den Klassenverbleib zeigt sich noch deutlicher, wer charakterlich geeignet ist und die Mentalität für höhere Aufgaben besitzt.

DFB.de: Die aktuelle U 17 der Eintracht schloss die Saison auf Platz vier ab. Wie bewerten Sie die Perspektiven für die neue Saison mit der U 19?

Skela: Ich bin davon überzeugt, dass wir eine starke Mannschaft ins Rennen schicken werden. Gute Jungjahrgänge kommen hinzu und ein großer Teil des Kaders bleibt.

DFB.de: Im Anschluss an die reguläre Saison, die letztmals wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie als einfache Runde ohne Rückspiele durchgeführt wurde, findet noch eine Sonderspielrunde statt. Wird daran schon die künftige U 19 teilnehmen?

Skela: Mit dem SV Darmstadt 98, Eintracht Trier und dem Karlsruher SC stehen bereits unsere ersten Gegner fest. Am 26. März geht es los. Was die genauen personellen Planungen betrifft, werden wir uns intern noch abstimmen. Positiv ist auf jeden Fall, dass die Spieler durch die Sonderspielrunde zusätzliche Wettkampfpraxis sammeln können.

DFB.de: Sie selbst sind während Ihrer aktiven Zeit viel herumgekommen, mit Eintracht Frankfurt 2003 in die Bundesliga aufgestiegen. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Skela: Eintracht Frankfurt ist für mich wie eine Familie und eine Herzensangelegenheit. Ich habe sieben Jahre in der Fußballschule gearbeitet, spiele auch für die Eintracht in der Traditionsmannschaft. Vor allem Eintracht-Ikone und Bundesliga-Rekordspieler Charly Körbel habe ich viel zu verdanken. Er war damals Scout und hat mich vom SV Waldhof Mannheim nach Frankfurt geholt. Später hat er als Vorstandsmitglied beim ​Kooperationsverein SC Hessen Dreieich meine Trainerkarriere gefördert und mich als U 17-Coach eingestellt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

DFB.de: Vor zehn Jahren beendeten Sie Ihre Karriere beim Kreisoberligisten FC Hanau 93, schossen den Klub noch mit 18 Saisontoren zur Meisterschaft. Wie sehr hat sich der Fußball seit Ihrer aktiven Zeit verändert?

Skela: Insgesamt ist der Fußball viel schneller und dynamischer geworden. Die Trainingsmethoden haben sich geändert und auch im taktischen Bereich wird viel mehr gearbeitet. Insgesamt sind das andere Dimensionen als zu meiner Zeit und man kann es nicht mehr miteinander vergleichen. Schade ist, dass in der Nachwuchsarbeit die Basics ein wenig vernachlässigt wurden.

DFB.de: Was meinen Sie genau?

Skela: Es geht um die einfachen Dinge im Fußball. Im technischen Bereich sehe ich die größten Defizite. Da es kaum noch sogenannte Straßenfußballer gibt, müssen wir aus meiner Sicht in unseren Trainingsmethoden mehr auf ständige Wiederholungen mit dem Ball setzen. Die Jugendlichen sollen auf dem Platz selbstständig Entscheidungen treffen und nicht alles nach Vorgaben erledigen.

DFB.de: In Ihrem Heimatland Albanien wurden Sie 2008 zum "Fußballer des Jahres" gewählt, haben insgesamt 75 Länderspiele absolviert. An welche Momente denken Sie besonders gerne zurück?

Skela: Am 4. September 2004 haben wir das WM-Qualifikationsspiel gegen den damals amtierenden Europameister Griechenland mit Trainer Otto Rehhagel 2:1 gewonnen. In der Hauptstadt Tirana herrschte noch einen Tag danach absoluter Ausnahmezustand. Als Kapitän der Nationalmannschaft hatte ich das Glück, auf zahlreiche Weltstars zu treffen. An die Begegnungen mit Cristiano Ronaldo, Zlatan Ibrahimovic, Kaka, Luis Figo oder Andrea Pirlo erinnere ich mich sehr gerne. Auch die erste Teilnahme meines Heimatlandes an der Europameisterschaft 2016 in Frankreich, zu der ich als Mitglied des Betreuerteams eingeladen wurde, werde ich niemals vergessen.

DFB.de: Sie haben mit der UEFA Pro Lizenz die höchstmögliche Qualifikation als Fußballtrainer. Warum haben Sie sich für die Arbeit im Nachwuchsbereich entschieden?

Skela: Warum nicht? Die Arbeit mit den Jungs macht mir sehr viel Spaß und ich bin sehr froh, dass ich zurück in Frankfurt bin. Ich fühle mich pudelwohl und würde am liebsten mein gesamtes Leben für den Verein arbeiten.

DFB.de: Wie lauten Ihre persönlichen Ziele als Trainer?

Skela: Erst einmal muss ich mich beweisen, ob ich überhaupt ein guter Trainer bin. Als ehemaliger Ex-Profi ist man nicht automatisch auch ein guter Trainer. Ich will die Jungs weiterentwickeln und möglichst viele Spieler an den Profikader heranführen.

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